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  misinterpretation will be!   |    part 3link Vieles ist möglich -
  nichts ist unmöglich von alledem! Was es zu sagen gilt, um dieses Buch zu
  beschließen, ist so vor allem dies: Die Leute der Thule- und
  Vril-Gesellschaft verfolgten ungewöhnliche Ziele, besondere Ziele von einer
  sowohl geistigen wie substantiellen Reichweite, die der kleine Verstand kaum
  zu ermessen vermag. Wer verstehen will - muß das weite Denken lernen.  | 
| Anhang 1  | 
| Nachtrag  | 
| 1. Der „Isais-Faktor“  | 
| 
 | 
| Der Isais-Faktor Der wahre
  Kern der Isais-Mythe  | 
| Die Mythe um die „Göttin Isais” hat im Laufe der Zeit
  das gleiche Schicksal erlitten, wie viele andere Mythen auch. Zeitaktuelle
  Umstände haben Einfluß genommen und Veränderungen bewirkt. Einzelne  | 
| Aspekte wurden herausgegriffen, in den Vordergrund
  gerückt und schließlich zum Hauptsächlichen erklärt. Allmählich führte
  dergleichen dann immer weiter vom wahren Kern weg. Wie sieht nun der wahre Kern der Mythe aus:  | 
| 
 | 
| Isais  | 
| Isais stammt
  aus Kuthärach (oder Kuthagracht), dem Reich der Dämonen, das sich in den
  dunklen Zonen des Jenseits befindet (jedoch nicht in den finsteren, was
  unterschieden wird). Sie ist ursprünglich also keine Göttin, sondern eine
  Dämonin. Da sie jedoch ein sehr lichtes Naturell hat, zieht es sie zur
  Götterwelt hin. Wegen ihres reinen Geistes - aber auch wegen ihrer großen
  weiblichen Schönheit - wird Isais dort aufgenommen.  | 
| In einem für
  die Götterwelt besonders schwierigen Moment, erweist Isais ihre Dankbarkeit.
  Sie holt den magischen schwarz -violetten Stein aus der Hölle zurück, der von
  deren finsteren Geistern geraubt worden war.  | 
| Dieser Stein
  (oder Kristall) ist von besonderer Bedeutung, weil sich in ihm göttliche
  Kraftschwingungen angesammelt und geballt haben; und zwar weibliche, also
  Schwingungen der Göttinnen. Dieser weibliche Stein heißt „Ilua”. Er hat ein
  männliches Gegenstück, in dem Schwingungen der Götter geballt sind. Dieser
  männliche Stein heißt „Garil” (Gral). Erst diese beiden Steine zusammen
  können jene höchste Schwingung der göttlichen „Iluhe” bewirken, die über
  Herrschaftsansprüche entscheidet - etc.  | 
| Da die finstere
  Macht der Hölle eine nur männliche ist, wollte sie den Stein mit der
  weiblichen Schwingung in ihren Besitz bringen, um damit zugleich auch die
  Herrschaft der dem Teufel verhaßten weiblichen Gottheit im neuen Zeitalter
  auf der Erde zu verhindern.  | 
| Da das Reich
  der Hölle ein nur männliches ist - der Hölle verfallene Frauen werden in den
  höllischen Vorhöfen gefangen gehalten -, kann eine weibliche Kraft sie am
  besten bekämpfen (dieses Motiv hat sich auch im Christentum noch vage
  erhalten; viele Darstellungen Mariens´ zeigen unter ihren Füßen die
  zertretene Schlange, den besiegten Teufel). Um unerkannt in die Hölle
  hineinschleichen zu können, wie es ihr Plan war, mußte Isais sich für diese
  Mission als Knabe verkleiden und auch ihre bis zum Boden reichenden Haare bis
  auf Hüftlänge schneiden, damit sie sich unter einer Kapuze verstecken lassen.
  Das wollte sie nicht tun. Die Götter versprachen ihr aber die vollkommene
  Vergöttlichung, so daß sie ihre Haare gleich nach der Mission in
  vollständiger Länge wieder erhalten konnte. Daraufhin war Isais
  einverstanden. Sie nahm die Verkleidung an, schlich sich in die Hölle und
  entwendete den Teufeln den gestohlenen magischen Stein. Dabei wurde sie
  jedoch erkannt, es kam zu einer dramatischen Flucht. Am Rande der Hölle hätte
  man sie beinahe gepackt, wäre ihr nicht der Dämon Malok (=>Moloch?) zu
  Hilfe geeilt. Dieser wurde seither ihr treuer Freund.  | 
| Als
  Isais erfolgreich in die Götterwelt (das Mittelreich/ Walhall/ Olymp)
  zurückkehrte, hielten die Götter ihr Versprechen. Damit sie aber in der
  Götterwelt bleiben könne, müsse sie sich von dem  | 
| schrecklichen Dämon Malok
  trennen. Dies wollte Isais nicht. Sie irrte eine Weile ratlos durch die
  Sphären und entdeckte dabei auf der Erde den Ritter Hubertus. Sie entschloß
  sich, diesem und seinen Getreuen zur Herrschaft über die Erde zu verhelfen,
  wenn das neue Zeitalter komme. Deswegen eilte sie zur Götterwelt zurück und
  sprach mit der Göttin Istara (Ischtar/ Venus/ Ostara/ Aphrodite/
  Aschera/  Freyja/ Inanna/ Aramati
  etc.). Die Göttin Istara sagte, es sei ohnehin beschlossen, die beiden
  wichtigen Steine geeigneten Menschen zu übergeben, damit zur rechten Zeit die
  weibliche Ilu - Schwingung zur Erde hin angezogen werde etc..  | 
| Den männlichen
  Stein „Garil” werde der Gott Wodin (Odin/ Wotan/ Jupiter/ Zeus/ Marduk/
  Indra) im geheimen zur Erde bringen, den weiblichen „Ilua” solle sie, Isais,
  bringen und für ein sicheres Versteck sorgen.  | 
| Isais brachte
  Ilua, den magischen „schwarz-lila Stein”, zum Untersberg (zwischen
  Berchtesgaden und Salzburg), wo sie den Ritter Hubertus veranlaßt hatte, ein
  Quartier zu errichten, und weihte ihn nun in die Geheimnisse ein etc.. Isais erschien
  jener Ritterschaft dann mehrfach. Unterdessen hatte Wodin (Odin) einer
  anderen Rittergruppe, die sich im Norden Italiens ein Quartier geschaffen
  hatte, den Garil, den anderen magischen Stein übergeben. Istara (Venus) hatte
  bereits Jahre zuvor den Geist des einstigen römischen Imperators Octavian
  Augustus veranlaßt, sich in einem deutschen Ritter erneut auf der Erde zu
  verkörpern. In dessen Gestalt sollte er seine spätere Wiedergeburt als Kaiser
  im neuen Weltzeitalter vorbereiten. Dazu mußte er, nach genauen Anweisungen
  der Göttin, heimlich eine goldene Figur schaffen lassen, die ein männlich/
  weibliches Doppelhaupt darstellte, welches von dem Frauenzopf wie von einer
  Säule getragen wurde (den „Großen Baphomet von Wien”, genannt auch, die
  „Figura”).  | 
| Isais fiel
  ferner die Aufgabe zu, jene Ritterschaften zusammenzubringen und für die
  Vollendung des Werks zu sorgen, wenn das neue Zeitalter (das
  Wassermannzeitalter) kommt.  | 
| In der
  gegenwärtigen Zeit, während der Umformung des alten Fischezeitalters zum neuen
  Wassermannzeitalter, gewinnt die Isais - Mythe - zumindest mittelbar - an
  Aktualität.  | 
| Den Äußerungen
  geheimer Vorstellungen zufolge, müßte die „Belebung” jener goldenen Figur mit
  dem männlich/ weiblichen Doppelhaupt entweder 1983/ 84 oder 1989/ 90 erfolgt
  sein, oder aber 1997/ 98 stattfinden, resp. irgendwo im Geheimen
  stattgefunden haben.  | 
| Allerletzter
  Gewißheit sicher ist, daß jenes Doppelhaupt der Baphomet der Tempelritter
  war, soll diese Bezeichnung hier nicht verwendet werden, obschon mit an Sicherheit
  grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann.  | 
| Die hinter
  alledem stehende Idee ist wohl im Kern, daß durch die magische Verbindung der
  beiden Steine „Ilua” und „Garil” eine besondere Schwingung hervorgerufen
  wird, welche nach dem Prinzip der Affinität von Schwingungen den göttlichen
  „Ilu-Strahl” anzieht. Dieser wiederum nimmt seinen Weg vom Jenseits ins
  Diesseits durch eine spezielle „Schleuse”, welche „Ilum” genannt wird und mit
  der oft mißdeuteten (und auch mißbrauchten) „schwarzen Sonne” gleichzusetzen
  ist. Wenn der „Ilu -Strahl”, der Strahl des absoluten göttlichen Lichts, die
  Erde erreicht, dann endet die Ära des grausamen Bibel-Gottes und des
  unduldsamen Monotheismus. Die weibliche Gottheit übernimmt die Herrschaft,
  verkörpert in der Liebesgöttin Ischtar/ 
  Venus. Zugleich wird ein weiser Mann das Cäsarentum wieder errichten
  und im Geiste der Göttin die Welt erneuern. Dieser Mann wird die Wiedergeburt
  einer großen Herrscherpersönlichkeit der Vergangenheit sein. Das wahre
  Frauentum wird wieder in seiner Weiblichkeit geehrt werden; alle alten,
  göttlichen und natürlichen Prinzipien triumphieren.  | 
| Isais hat ihre Mission in dem Augenblick erfüllt, wo alles dazu
  Nötige vorbereitet ist - also wohl in dieser Zeit. Dann tritt sie in den Hintergrund,
  die Liebesgöttin überstrahlt alles.  | 
| 2. Das richtige und das
  falsche Isais-Bild  | 
| 
 | 
| Das Wesen der
  ISAIS (Göttin Isais vom Untersberg etc.) hat in den vergangenen Jahrzehnten
  wieder Interesse hervorgerufen. Dabei sind falsche Schilderungen und Darstellungen
  jedoch nicht ausgeblieben, solche werden in verschiedener Weise gehandelt.  | 
| Dies ist leider geeignet, Menschen in die Irre zu führen, die
  sich mit diesem Aspekt näher beschäftigen wollen.  | 
| 
 | 
| Sei zunächst am
  Rande von der irrigen Auffassung Gustav Meyrinks in dessen Roman „Der Engel
  vom westlichen Fenster“ gesprochen. In diesem Buch konstruiert der Dichter
  eine wenig historische Handlung um den englischen Alchimisten John Dee.
  Sowohl zeitverschoben wie auch sinnverwirrt, bringt Meyring Motive aus dem
  Umfeld der Templer-Gruppierung „Die Herren vom Schwarzen Stein,“ welche der
  deutsch-italienischen „geheimwissenschaftliche Sektion“ des Ordens (SIGNUM
  SECRETUM TEMPLI) unterstand, ins Spiel. So taucht auch ein magischer
  „schwarzer Stein“ auf, jedoch völlig verschieden vom Schwarzen Stein der
  Templer. Als Widersacherin des Alchimisten läßt Meyrink eine „Schwarze Isais“
  auftauchen, die mit der quasi-historische richtigen Form nichts gemeinsam
  hat. Wie wenig der Dichter sich an wahre Grundlagen hält, zeigt auch, daß er
  Kaiser Rudolph II. zur Zeit des Auftauchens von John Dee an dessen Hof als
  Greis schildert, während der Kaiser damals gerade 31 Jahre alt war. Einer
  „Adaptation“ unterzieht Meyrink auch den 'Isais-Hymnus' („Aus dem Lichte des
  Mondes ...).  | 
| Wenigstens
  hinsichtlich der Beschreibung des Äußern der „Isais“ vermeidet er
  offenkundige Fehler. Dafür läßt sein geschilderter „Isais-Kult“ keinen Fehler
  aus, da der Dichter die bizarren Rituale einer gnostischen Sekte mit dem
  tatsächlichen Isais-Aspekt verwechselt.  | 
| All dies kann
  jedoch nicht schwerwiegend genannt werden, denn der Dichter Gustav Meyrink
  beansprucht keine Authentizität für sein Werk.  | 
| Anders verhält es sich mit verschiedenen neueren Publikationen,
  die den Anspruch der „Dokumentation“ für sich erheben, aber ein durchaus
  falsches Isais-Bild vermitteln (z.B. Isais mit kurzer Frisur etc.).  | 
| 
 | 
| Über den Ursprung dieser Fehlerhaftigkeit, der auf
  die 1920er Jahre zurückgeht, soll an dieser Stelle Aufklärung erfolgen.  | 
| Die
  wiederentdeckte Isais.  | 
| In der Neuzeit
  wurde der Isais-Mythos im Jahre 1903 von der damaligen „Panbabylonischen
  Gesellschaft“ zu Wien aufgegriffen, aus welcher unter der Leitung der jungen
  Wienerin Maria Orschitsch 1919 die „Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik“
  mit Hauptsitz in München hervorging. Bald wurde diese Gesellschaft auch
  „Vri-Il“- oder „Vril-Gesellschaft“ genannt.  | 
| Diese
  Vereinigung verfügte über direkten einen Kontakt zur
  „Templer-Erbengemeinschaft“ in Wien, von welcher ihr Originalunterlagen
  übergeben worden waren; insbesondere durch die Archivverwaltung DHvSS („Die
  Herren vom Schwarzen Stein“) zu Salzburg.  | 
| Die
  „Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik“ beschäftigte sich fortan u.a. mit
  der Wiederbelebung und Weiterführung der alten Mythen um Isais und den
  magischen „Schwarzen Stein“ sowie die Ideen des Templer-Komturs Hubertus,
  welcher im Auftrag des Wiener Großkomturs Hugo von Weitenegg die
  Ettenberg-Komturei am Fuße des Untersbergs bei Berchtesgaden leitete; 1938
  nahm die Gesellschaft auch alte Fäden zum venezianischen Bucintoro-Orden auf.
   | 
| Der
  Isais-Aspekt galt für die „Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik“ als ein
  wichtiger Bestandteil eines größeren Gefüges, zu welchem auch die Mythe um
  die „Große Figura“ und die kommende Herrschaft der Göttin Ischtar (Venus) im
  neuen Äon gehörte.  | 
| Für die „Vril-Gesellschaft“ ist der Isais-Mythos zwar offenbar
  nicht von zentraler Bedeutung gewesen; er bildete jedoch einen wichtigen
  Baustein des größeren Gesamtgefüges. So ist es vielleicht kein purer  | 
| Zufall gewesen,
  wenn sowohl die Farben der Isais (Schwarz-Silber-Violett) wie auch das dieser
  zuzuordnende Blitz-Signét in diesem Kreise Verwendung fand. Ein damals
  besonders aktuelles Anliegen dieser überwiegend aus jungen Damen bestehenden
  Gemeinschaft war der Kulturkampf gegen die Entwürdigung der Frau durch
  Vermännlichung, etwa durch kurze Frisuren u.s.w. Daher wurde nach einer
  Abstimmung im Jahre 1922 die Verpflichtung zu langen Haaren für alle
  weiblichen Mitglieder der Gemeinschaft festgelegt.  | 
| An der Peripherie der Gesellschaft kam es zur Abspaltung einer
  kleinen Gruppe, welche sich der herrschenden Mode dennoch unterwerfen wollte.
  Durch diese gelangten Unterlagen aus dem Archiv in die Hände einer
  geschäftstüchtigen okkultistischen Gruppe, die unbedarften Menschen mittels
  Hokus-Pokus Geld aus den Taschen zog. Jene Gruppe präsentierte eine
  „modernisierte Isais“ mit kurzer Frisur. Ende 1923, nach dem die
  'Templer-Erbengemeinschaft' alle Originaldarstellungen, Siegel u.s.w. mit
  Hilfe des Bildmarkenrechts juristisch hatte schützen lassen, wurden die
  falschen Darstellungen verboten.  | 
| Im Jahre 1926 benutzte ein anderer okkultistischer Verein
  nochmals falsche Isais-Darstellungen, wenngleich nur am Rande anderer Dinge.
  Dieser Verein wurde 1934 aufgrund von Privatklagen mehrerer finanziell
  geschädigter Personen aufgelöst. Die falschen Isais-Bilder und Texte waren
  damit vorerst verschwunden.  | 
| Erst nach dem zweiten Weltkrieg gelangten falsche
  „Isais“-Darstellungen erneut an die Öffentlichkeit und wurden abermals
  verwendet -zunächst von Menschen, die tatsächlich nicht wußten, es mit
  Fälschungen zu tun zu haben. Es bestand dort also anfangs keine
  Betrugsabsicht.  | 
| Das nach dem zweiten Weltkrieg neu entstandene falsche
  Isais-Bild ging übrigens auf ein sehr hübsches Berufs-Fotomodell zurück,
  welches dafür die optische Vorlage bot, ohne davon zu wissen.  | 
| Der Grund für die „Modernisierung“ ist sicherlich einfach
  erklärt:  | 
| Zur geschäftlichen Ausnutzung eignet sich ein „Isais-Bild“, mit
  dem möglichst viele Frauen sich identifizieren können, besser als das
  korrekte mit hüftlangen Haaren.  | 
| Der Fehler ist über mehrere Jahre nicht durchschaut, bzw. von
  Kennern der Materie gar nicht bemerkt worden, weil solche kaum in Verbindung
  zum „Esoterikgeschäft“ standen. Dazu kam noch, daß sich auch in den informierten
  Kreisen längst niemand näher mit dem Isais-Aspekt beschäftige, diese
  Angelegenheit daher auch über Jahre hinweg kein Aufsehen erregte. Schließlich
  wäre es auch nicht allzu schlimm gewesen, gewissermaßen „zwei Ausführungen“
  zu präsentieren, wäre der dabei die historisch richtige nicht unterschlagen
  worden. Denn für Menschen mit ernsthaftem Interesse konnte natürlich allein
  das richtige Bild einen Wert haben.  | 
| Später aber, etwa Mitte der 1990er Jahre, wurde die Verbreitung
  des Fehlers erkannt; es wurden korrigierende Unterrichtungen an alle
  relevanten Firmen versandt. Offenbar wurde dies aber nicht bei allen
  wahrgenommen, bzw. nicht respektiert.  | 
| Die einzige richtige Isais-Darstellung ist die der Isais mit
  langen Haaren, wobei es die Ausformung vor der Dichtung „Höllenreise“ mit
  bodenlangem Haar gibt und seit der „Höllenreise“ mit hüftlangem Haar.
  Sämtliche Darstellungen einer „Isais“ mit kurzer Frisur sind falsch.  | 
| Nicht immer muß es sich dabei um bewußte Fälschung gehandelt
  haben. Ein Ursprung des Irrtums lag womöglich in der Schilderung, daß Isais
  ihre bodenlangen Göttinnenhaare ein Stück schneiden ließ, wodurch sie auch
  den irdischen Frauen ähnlicher wurde - freilich den irdischen Freuen des
  Mittelalters, nicht denen des XX. Jahrhunderts.  | 
| An Originaldarstellungen der Isais sind heute noch vorhanden:  | 
| Eine aus Holz geschnitzte Figur (um 1235), Isais stehend mit dem
  Schwarzen Stein und wehenden hüftlangen Haaren. Von dieser Figur gibt es eine
  sehr genaue Zeichnung, angefertigt nach dem  | 
| Original von
  dem Historiker Dr. H. Reiterich, sowie eine gelungene Kopie von dem
  Holzschnitzer Erwin Reiff. Die Originalfigur ist unbeschädigt erhalten,
  allein der Sockel ging im Laufe der Zeit verloren.  | 
| Ferner gibt es eine Zeichnung in Holz (um 1230) mit noch
  längerem Haar, sowie ein Tonrelief (um 1235), wiederum mit hüftlangen Haaren.
   | 
| Das Isais-Amulett sowie das Malok-Siegel sind wahrscheinlich
  rekonstruiert worden, allerdings schon in verhältnismäßig früher Zeit
  (vermutlich um 1550).  | 
| Aus späterer Zeit (ca. 1870) gibt es Illustrationen zu der
  Dichtung „Höllenreise,“ die nicht zu den Originaldarstellungen gezählt werden
  können, obschon sie sich an die Schilderungen halten.  | 
| Aus jüngerer Zeit sind mehrere 'medial' angefertigte Zeichnungen
  verfügbar, die Isais teils mit offenen hüftlangen Haaren, teils auch mit
  einem Zopf zeigen. (solche Medialzeichnungen können zwar nicht als historisch
  gelten, sind jedoch durchaus bemerkenswert).  | 
| Als ungewiß muß gelten, ob das Frauenbild in einem Siegel des
  Ordo Bucintoro (Venedig um 1520) Isais abbildet. Die Ähnlichkeit zu einigen
  der 'Medialzeichnungen' erscheint aber äußerst verblüffend.  | 
| Hinsichtlich der Isais-Schriften können als echt, resp.
  originalgetreu in Gegenwartsdeutsch übertragen, folgende gelten:  | 
| Die „Isais-Offenbarung“ Vers 1-86 (von da an streckenweise
  ungewiß) sowie der kleine Text „Hoffnung“. Die Dichtung „Isais Höllenreise“
  (nicht zu verwechseln mit der in Ich-Form verfaßten Fälschung!) darf als
  aussagekräftig angesehen werden.  | 
| Gut übertragen ist der als „Hymnus“ bekannte Originaltext:  | 
| Aus dem Lichte des Mondes, aus dem Dunkel der Nacht, kommst Du
  herbei, Schwester Isai', die Du immer uns gesehen, die Du unser stets
  gedacht.  | 
| Diese Aufzählung will jedoch nicht behaupten, sämtliche anderen
  bekannten Textfragmente müßten von Anfang bis Ende falsch sein. Eine
  gründliche Aufarbeitung sämtlicher relevanten Schriften und Textfragmente
  steht noch an.  | 
| 3. Isais-Erscheinungen  | 
| 
 | 
| Die im
  Originaltext erhaltenen Schilderungen von Isais - Erscheinungen aus dem Mittelalter
  sind rar. Die Textsammlung „Isais Erdenwandern“ ist nicht erhalten, die
  meisten unter diesem Titel später veröffentlichten Texte sind
  günstigstenfalls vage Rekonstruktionen, wenn nicht gar Erfindungen. Von den
  vier noch vorhandenen echten Schilderungen sind wiederum nur zwei
  vollständig.  | 
| Die vier erhaltenen Originalschilderungen beschreiben das
  Erscheinen der Isais wie folgt: Zweimal in schlichten Frauenkleidern, einmal
  die Haare vor der rechten Schulter zu einem Zopf geflochten, ein andermal vor
  der Schulter zu einem Schweif zusammengebunden. Ferner einmal in
  Knappenkleidung, mit offenen, hüftlangen Haaren. Örtlich fanden diese drei
  Erscheinungen beim Brunnen der Ettenberg  | 
| -Komturei
  statt. Eine vierte Beschreibung schildert Isais in prunkvoller
  Frauenkleidung, mit offenen Haaren und mit Schmuck versehen; diese
  Erscheinung ist im Inneren des Komtureigebäudes beschrieben.  | 
| Eine
  bemerkenswerte Besonderheit findet sich in alten grundsätzlichen
  Beschreibungen der Isais. Danach wechselt auf Erden die Farbe ihrer Haare mit
  dem Tageslauf. Obwohl Isais 'jenseitig' mit kupferfarben Haaren beschrieben
  wird, erscheinen diese im Irdischen am Morgen rot, am Tage blond, am
  Nachmittag braun und in der Nacht schwarz.  | 
| Der
  Überlieferung nach sollte Isais sich im Jahre 1996 abermals persönlich
  zeigen. Aus diesem Jahr gibt es tatsächlich eine ganze Reihe von
  Erscheinungen, zum Teil von Menschen, die nichts von der Isais - Mythe
  wußten. Diese Erlebnisse wurden in Wien gesichtet, einige wurden als
  ernstzunehmend eingestuft. Diese Isais - Erscheinungen sind nachstehend
  wiedergegeben, im Wortlaut jener Personen, von denen die Schilderungen
  stammen (teilweise gestrafft).  | 
| ISAIS - Erscheinungen im Jahre 1996  | 
| 17. August
  1996, gegen 16,oo Uhr nachmittags, Steiermark:  | 
| ISAIS
  erschien groß und schlank. Ihre Augen waren bernsteinfarben. Sie trug ein
  boden-langes tailliertes Kleid, das bis zu den Oberschenkeln eng war und dann
  weit wurde, es hatte auch lange Ärmel, die zunächst eng waren und beim
  Unterarm weit wurden. Das Kleid war rötlich braun und hatte einen mit Silber
  verzierten Gürtel. An den Handgelenken hatte sie Silberschmuck. Die Haare  | 
| hatte sie offen und rechts
  gescheitelt. An beiden Seiten staken silberne Kämme darin. Die Haare waren
  hell rotbraun, mehr als hüftlang und sehr dick, sie wirkten massig, fast
  metallisch glänzend und nur ganz leicht wellig. Unten waren die Spitzen dicht, aber es sah nicht wie
  geschnitten aus.  | 
| 24. August, gegen 8,oo Uhr morgens, Nähe Tulln,
  Niederösterreich:  | 
| ISAIS erschien, ziemlich groß, schlank, etwas
  zierlich. Sie hatte braune Augen. Ihre Haare waren rotblond, hell, nur ein
  bißchen wellig, schon fast glatt und stark glänzend. Die Haare gingen gut bis
  zu den Hüften und waren sehr dicht, so daß sie die Figur fast umhüllten.
  Goldene oder silberne Kämme steckten oben in den Haaren. Das Kleid, das Isais
  trug, war teils silbrig und teils golden, wie Brokat, es ging bis zum Boden
  und hatte einen breiten Gürtel sowie lange Ärmel.  | 
| 8. September, gegen 14,oo nachmittags, Raum
  Salzburg:  | 
| ISAIS war mittelgroß und schlank. Sie hatte ein
  langes, ziemlich weites hellbraunes Kleid an, mit einem etwas dunkleren
  Gürtel. Ihre Haare waren dunkelblond und schimmernd. Der Scheitel lag rechts,
  und vor der linken Schulter hatte sie ihre Haare zu einem dicken und sehr
  langen Roßschweif zusammengebunden, sie waren nicht stramm gebunden, vom
  Scheitel rutschten sie ihr weit in das Gesicht. Ihre Augen waren hellbraun,
  und sie hatte fast leuchtend rote Lippen.  | 
| 21. September, gegen 22,oo Uhr abends,
  Klosterneuburg:  | 
| Die Frau (ISAIS) war groß und sehr schlank und trug
  ein langes, weites Kleid mit langen Ärmeln. Es war violett und hatte schwarze
  und silberne Verzierungen sowie einen breiten schwarz-silbernen Gürtel. In
  den Haaren hatte sie einen silbernen Haarreifen, sonst waren sie offen. Ihre
  Haare waren dunkelbraun, fast schwarz, sie glänzten so, daß es wie Leuchten
  aussah. Sie gingen reichlich bis zur Hüfte und sahen schwer aus, fast glatt.
  Sie hatte dunkle Augen, man konnte nicht genau die Farbe erkennen.  | 
| 23. Oktober, gegen 20.oo Uhr abends, Nähe Bad
  Harzburg:  | 
| ISAIS war ziemlich groß, schlank und sehr schön. Sie
  hatte ein langes silbernes Kleid mit langen Ärmeln und einem breiten Gürtel
  an. Ihre Haare waren braun, sehr lang, vielleicht bis zu den Hüften, und sehr
  füllig und glänzend, vielleicht wie polierte Kastanien. Sie hatte sie ganz
  offen, ziemlich wild, so daß sie ihr in das Gesicht hingen, denn sie trug
  einen Seitenscheitel. Ihre wahrscheinlich dunklen Augen waren darum
  beschattet.  | 
| 24. Oktober, gegen 20.oo Uhr abends, Nähe Bad
  Harzburg:  | 
| Es war am selben Ort und ISAIS sah wie am Tage davor
  aus, bloß daß diesmal ein silberner Haarreifen ihre Haare etwas zurückhielt,
  mit denen sie aber trotzdem noch verwegen wirkte.  | 
| 29. November, gegen 11.00 Uhr vormittags, Nähe
  Bielefeld:  | 
| ISAIS war ziemlich groß und sehr schlank. Sie trug
  ein langes, hellblaues Kleid. Ihre Haare waren blond und zu einem enorm dicken
  Zopf geflochten, der vor ihrer linken Schulter hing, fast bis zum Schoß. In
  der Hand hielt Isais einen schmalen goldenen Stab, aber den konnte ich nicht
  genau erkennen. Alles war sehr hell um sie. Welche Farbe ihre Augen haben,
  weiß ich nicht, ich glaube, ein beinahe gelbliches Braun, vielleicht auch
  grün.  | 
| 1. Dezember, gegen 21.oo Uhr abends, Nähe
  Berchtesgaden:  | 
| ISAIS ist eine große, aber
  vielleicht überschlanke, Frau, sehr schön ist sie. Sie hat warme braune Augen
  und füllige dunkelbraune, glänzende, unbändig wirkende Haare von großer
  Länge, mehr als bis zu den Hüften, aber unten an den Spitzen fast gerade. Sie
  trug ein dunkles lila Kleid, das oben eng war und nach unten hin weit wurde.
  Bei den Ärmeln, die auch lang waren, ähnlich. Das Kleid hatte einen breiten
  silbernen Gürtel mit Schwarz in der Mitte, der ihre Taille hervorhob. Es
  hatte auch noch silberne Verzie-rungen. In Ihren Haaren, oben auf der Seite
  gegenüber dem Scheitel, hatte Isais einen silbernen Schmuckkamm. Isais sah
  sehr wie eine schöne Frau aus, die auf ihr Äußeres hält.  | 
| Die Braut des Baphomet  | 
| Agnes S.-N.  | 
| Diese Geschichte steht zwischen Phantasie und
  Wirklichkeit. Wirklichkeit ist das Tagebuch der Agnes,auf dem die Geschichte
  hauptsächlich beruht, wie auch in der Beschreibung des Äußeren jener schönen
  jungen Frau, an dem sich Tag nichts geändert hat. Die erwähnten Schauplätze
  sind zutreffend. Allerdings befand sich das Atelier der Malerin (die eine
  Freundin, nicht die Schwester der Agnes war), in einer anderen Gasse der
  Wiener Innenstadt. Hinsichtlich dieses Schauplatzes nimmt sich die Geschichte
  eine Freiheit, weil eben dieser Ort, die Wiener Blutgasse, den
  Tempelritterorden betreffend wiederum historisch ist. Im übrigen steht fest,
  daß gerade dort schon vor Zerschlagung des Ordens sehr eigenständige Wege
  gegangen worden sind. Reale Hintergründe haben auch die Mythen, von denen die
  Rede ist, sowie viele Einzelheiten. Dies betrifft etwa die durchaus nicht auf
  der Luft gegriffene Legende um den „großen Baphomet“, die „Welt der ewigen Morgenröte“,
  das Reich der Göttin Venus, an welches der Kaiser Augustus glaubte, eine
  wichtige Rolle spielt. Zutreffend ist auch die Verbindung all dessen mit dem
  Untersberg. Bei Salzburg. Richtig sind auch die Schilderungen der lichten
  Magie, der Bedeutung der langen Haare der Frauen sowie die angedeutete quasi
  sexualmagische Komponente. So weit es die Perspektive der Agnes anbelangt,
  sind alle magischen Aspekte richtig und auf sicheren Boden bauend
  geschildert. Was hingegen die schwarzmagischen Angriffe anbelangt, wurden
  durch Zuhilfenahme fremder Quellen Eventualitäten rekonstruiert. Erfunden
  sind auch die widerstreitenden Organisationen, was nicht unbedingt bedeuten
  muß, es könne solche nicht vielleicht geben. Alles in allem steckt jedoch in
  dieser Geschichte - insbesondere im Hinblick auf die geistig-magischen
  Details - womöglich mehr Wahrheit als Dichtung!  | 
| „Die Braut des Baphomet“  | 
| (Textskizze nach dem Tagebuch
  der Agnes S.-N.) Autorisierte Originalfassung, Dez. 1997 Prolog Wien im Jahre
  1243  | 
| Mitternacht in einer engen Gasse des mittelalterlichen
  Wien, die nach den Ereignissen der kommenden Stunden vom Volksmund einen
  Namen erhalten wird, der heute auf dem Straßenschild steht: Die „Blutgasse”.  | 
|  | 
| An den hohen Wänden des Kellergewölbes unter
  dem Wiener Ordenshaus der Tempelritter loderten Fackeln. Von der Decke herab
  hingen an Ketten große schmiedeeiserne Schalen, von denen ausbrennendes Öl
  helles Licht verbreitete. Die gewölbte Decke des großen grottenartigen Raums
  hatteder Ruß der Ölfeuer geschwärzt. In dieser Nacht sollte hier eine
  Zeremonie stattfinden, eine Zeremonie von ganz besonderer Art: Die „Figura”
  des ”Großen Baphomet” würde für den Aufgang eines noch fernen neuen
  Zeitalters magisch aufgeladen werden, das sich mit Beginn des XXI.
  Jahrhunderts ausbreiten und die Erde beherrschen würde. Alle Vorbereitungen
  für die Zeremonie sind getroffen worden. Um Mitternacht, wenn der Stern Venus
  eine ganz bestimmte Position am Himmel eingenommen haben würde, mußte das
  hohe Ritual vollzogen werden. Zwei Ritter enthüllen die hohe Figur, die bis
  dahin von einem violetten Tuch verdeckt gewesen war. Jetzt erstrahlte der
  große Baphomet. Es war eine merkwürdig anzuschauende Figur aus purem Gold.
  Sie zeigte ein Doppelhaupt mit einem weiblichen und einem männlichen Gesicht.
  Von der weiblichen Kopfhälfte ging ein langer, starker Zopf aus, der das
  Doppelhaupt wie eine Säule trug. Unten ging das Zopfende über einem
  gewölbten, mit Edelsteinen verzierten achtkantigen Sockel auseinander. Der
  große Baphomet war ein Sinnbild für die ewige Gottheit, welche aus den
  Kräften Männlich und Weiblich besteht. Die als Frauenzopf ausgebildete Säule
  wies auf die Bedeutung jener weiblichen Kräfte hin, welche, in Gestalt der
  Liebesgöttin, zur Vereinigung der beiden göttlichen Bestandteile leiten und
  somit zum schöpferischen Akt. Diese „Figura” stand auf einem runden,
  siebenstufigen Sockel aus poliertem Basaltgestein. An der nach Norden
  weisenden Wand gab es einen geschmückten Altar. Auch dieserwar aus glänzendem
  Basalt. Über dem Altar ragte die goldene Statue einer Göttin auf. Ihr
  Unterleib glich einer Lilie, aus der sie herauszuwachsen schien. Die langen
  Haare der Göttin breiteten sich aus wie im Winde wehend, so daß sie an Flügel
  erinnerten. Es waren die geistigen Schwingen der Göttin Ischtar, der Venus,
  durch welche sie gleichsam ihre Kräfte ausstrahlte. Vor diesem Altar standen
  drei  | 
| junge Frauen in langen lachsroten Gewändern, die mit silbernen Lilien
  verziert waren. Die Frau in der Mitte trug ihre bis unter die Hüften reichenden
  braunen Haare offen, die beiden anderen hatten die ihren zu ebenso langen
  Zöpfen geflochten. Eine der beiden war blond, die andere schwarzhaarig. Diese
  drei schönen Frauen standen völlig still. Zweiundvierzig Männer formierten
  sich in der Grotte um die Baphomet-Figur herum und blickten schweigend auf
  die drei Frauen bei dem Altar. Die Männer trugen weiße Mäntel mit
  schwarzumrandeten roten Dornenkreuzen darauf. Sie warteten still, bis die
  brünette Frau mit den offenen Haaren, die Priesterin der Göttin, zu sprechen
  begann. Ihre Stimme war hell und sanft, doch der Hall in der Grotte gab ihr
  einen kräftigen Klang, als sie sprach: „Jetzt naht die erste Stunde der
  Göttin. Doch noch fern ist ihre zweite, die zur Vollendung führt. Zunächst
  wird es gelten, die Zeit der Finsternis durchzustehen - durch manche
  Generationen - bis das Licht erwacht und die Göttin ihre Kräfte auf Erden
  entfaltet. Dies wird erst sein, wenn sich der Wasserkrug öffnet(das
  Wasserkrugzeitalter/  Wassermannzeitalter
  kommt) auf dem Grat vom zwanzigsten zum einundzwanzigsten Jahrhundert. Bevor
  das neue Licht kommt, wird die Finsternis fürchterlich wüten. Doch gewiß ist
  schließlich der Sieg unserer heiligen Göttin.” Die zweiundvierzig Männer
  riefen im Chor: „Es wird sein!” Und nun sprachen auch die blonde und die
  schwarzhaarige Frau: ”Es wird sein.” Die Priesterin sagte dieselben Worte
  noch einmal und griff dabei mit einer Hand in ihre schimmernden nußbraunen
  Haare. Mit der anderen Hand gab sie zugleich den Männern im Kreise ein
  Zeichen. Diese alle neigten für einen Augenblick die Köpfe. Es war, als
  müßten sie etwas verinnerlichen, was ihnen nicht leicht fiel. Dann wendeten
  die Ritter ihre Umhänge. Diese waren nun schwarz mit weißumrandeten roten
  Dornenkreuzen. Und die Männer sprachen im Chor: „In den finsteren Zeiten wird
  vorherrschen das Schwarz der Trauer.” Die drei Frauen sprachen: „Wenn aber
  die Morgenröte der Göttin aufsteigt am Himmel der Zeit, dann wird ihre rosige
  Farbe überall herrschen, die blutigen Kreuze werden weichen der leuchtenden
  Lilie der heiligen Göttin der Liebe. „Und die Männer wiederholten: ”Wenn aber
  die Morgenröte der Göttin aufsteigt am Himmel der Zeit, dann wird ihre rosige
  Farbe überall herrschen, die blutigen Kreuze werden weichen der leuchtenden
  Lilie der heiligen Göttin der Liebe.” Der Nachhall der Worte verklingt. Abermals herrscht
  Schweigen in dem Gewölbe. Nun streckte die Priesterin ihre Arme aus und
  sagte: „Der erste der Ritter komme zu mir, der auserkorene für den Einherierweg.
  „Ein stattlicher Mann von wohl vierzig Jahren trat vor und ging bis an den
  Altar heran. Die Priesterin sprach: „Nun wird der Geist des Großen Kaisers in
  den Baphomet hineingerufen werden für manche Jahrhunderte, damit er einst neu
  erstehen möge, um diese Welt zu regieren im Geiste und im Namen der Göttin.”
  Damit reichte sie dem vorgetretenen Ritter ihre Hände, und dieser ergriff
  sie. Die beiden anderen Frauen bereiteten ein purpurnes Lager zwischen dem
  Altar der Göttin und der Baphomet-Figur. Unterdessen sprach die Priesterin -
  und ihre Worte schienen sowohl an den vor ihr stehenden Ritter wie auch an
  alle Anwesenden gerichtet zu sein: „Die ewigen Kräfte des Ilu, des Männlichen
  und des Weiblichen, allen Göttlichens Gipfel und höchste Macht, sollen jetzt
  zeugend werden zum anderen mal.” Damit ließ sie die Hände des Ritters los.
  Die beiden Assistentinnen traten heran. Der Ritter übergab der einen seinen
  Mantel, Gurt und Schwert, die andere entkleideten ihn sodann vollständig. Die
  erste Asisstentin legte das Schwert des Ritters vor den Altar. Mit einer
  Flasche Rosenöl kam sie wieder und salbte damit den nun unbekleideten Körper
  des Ritters. Die andere Assistentin löste inzwischen mehrere mit silbernen
  Lilien verzierte Spangen an dem Gewand der Priesterin. Die Hülle aus
  lachsrotem Samt fiel von ihr, und unbekleidet stand die Priesterin dar. Die
  Assistentinnen zogen sich zurück, und nur zwei Menschen standen sich vor dem
  Altar gegenüber: Der erste Ritter und die Priesterin -ein Mann und eine Frau.
  Der Widerschein offenen Lichts schimmerte auf ihrer Haut, zeichnete die
  Formen der zwei Körper wie mit einem rötlichgoldenem Pinsel. Die langen
  braunen Haare der Priesterin aber glänzten nun wie blankes Kupfer. Die
  Priesterin sprach: „Im Angesicht der Göttin wird gleich der Geist des
  Kaisers, des großen Augustus, erstehen im astralen Liebesakt. So wird er
  seinen Weg nehmen.” Eine der beiden anderen Frauen, die blonde, nahm nun vom
  Altar einen breiten, scharfen Dolch und schnitt sich damit die unterrsten
  Spitzen ihrer Zopfenden ab, nur wenige Zentimeter. An den Schnittstellen
  erschien sogleich der Hauch eines rötlichen Lichts. Sie übergab den Dolch der
  schwarzhaarigen Frau, und auch diese schnitt sich die äußersten Enden ihrer
  Zopfspitzen damit ab. Auch bei ihr begannen die Schnittstellen leicht rötlich
  zu leuchten. Sodann legte sie den
  Dolch auf den Altar zurück und gab ihre Zopfspitzenenden der anderen Blonden.
  Diese ging zur Figur des Baphomet und zog in deren Sockel eine kleine
  Schublade auf. Sie nahm einen funkelnden Kristall heraus und streute die
  Haarspitzenschnipsel hinein. Den Kristall indes brachte sie der Priesterin.
  Diese hielt ihn dem entkleideten Ritter hin und sagte: „In diesen männlichen
  Stein, den Garil(Gral), wird nun des Kaisers Geist Einzug halten. Ilua, das
  weibliche Gegenstück, liege sicher verborgen im heiligen Berg Wodins(Odin/
  Wotan) und harrt der neuen Zeit. Für deren
  Geburt werden dann die beiden Kristalle im Großen Baphomet vereinigt werden
  durch eine würdige Frau.” Die Priesterin hielt sich nun den Kristall zwischen
  ihre Brüste, und der Ritter küßt ihn  | 
| dort. Die Assistentinnen
  hoben der Priesterin deren lange Haare vom Rücken vor die Schultern. Die
  Priesterin hielt den Kristall jetzt unten in die Enden ihrer Haare und sagte:
  „Die Ströme des göttlichen Lichtes Ilu fließen!”. Ihre Haare begannen auf
  ganzer Länge in einem hellen rötlich-violetten Schimmer zu leuchten. Dieses
  Leuchten erfaßte bald ihre ganze Gestalt. Der Ritter kniete vor ihr nieder
  und küßte die Spitzen der langen Haare der Priesterin. Auch auf ihn ging
  dadurch das rötlichviolette Leuchten über. Der Ritter erhob sich wieder. Die
  Priesterin reichte jetzt ihm den Kristall. Er hielt ihn für einen Augenblick
  empor. Das rötlich-violette Leuchten erfaßte den ganzen Raum. Jetzt lösten
  die beiden Assistentinnen ihre Haare auf, und auch aus diesen erstrahlte nun
  das rötlichviolette Leuchten, es durchflutete das gesamte Gewölbe und
  überstrahlte gleichsam das Licht derFackeln und aus den Ölschalen. Eine der
  Assistentinnen nahm dem Ritter den Kristall aus der Hand, hüllte ihn in die
  Enden ihrer Haare und brachte ihn zur Figur des Großen Baphomet. Dort wartete
  die andere Assistentin. Diese übernahm den Kristall und legte ihn im Sockel
  der Figur auf die Zopfspitzenenden. Jetzt entkleiden sich auch die beiden
  Assistentinnen und stellten sich auf die dritte Stufe des Sockels. Sie zogen
  ihre Haare nach vorn und flochten sie sich zu einem einzigen dicken Zopf,
  durch den sie nun miteinander verbunden waren. Das Schwarz und das Blond
  ihrer Haare in einem einzigen Zopf gab diesem ein besonderes Aussehen: Es
  versinnbildlichte, daß zwei verscheidende Kräfte, die sich im großen Baphomet
  vereinigten. So blieben die beiden Frauen still stehen. Auf einmal begann
  sich die Baphomet-Figur mit einem leisen mahlenden Geräusch zu drehen und
  die männliche Gesichtshälfte blickte jetzt zum Altar und auf das dort
  zusammenstehende Paar, den ersten Ritter und die Priesterin. Die Runde der
  Ritter begann ein leises melodisches Summen, und die beiden Frauen auf dem Sockel
  des Baphomet griffen an ihren starken gemeinsamen Zopf und riefen dazu die
  göttlichen Mächte an. Die Priesterin und der erste Ritter umarmten einander,
  sie vollzogen den Liebesakt vor dem Altar der Liebesgöttin. Dabei wurde das
  Leuchten um sie herum immer stärker und rötlicher - bis sich die beiden
  Gestalten in ein purpurnes Licht auflösten. Die Strahlen dieses Purpurlichts
  ballten sich und wurde von dem doppelten Zopf der beiden Frauen bei der
  Baphomet-Figur angezogen. Es hüllte auch diese beiden völlig in Purpurschein,
  sammelte sich in dem starken Zopf und ging von dort aus in die Figur des
  großen Baphomet ein. Die Priesterin und der erste Ritter indes waren für
  diese Welt verschwunden. Ihre letzte Spur war ein rötlicher Schimmer in den
  zusammengeflochtenen Haaren der beiden Frauen auf dem Sockel des Baphomet.  | 
| Draußen rückten
  unterdessen die Truppen der Inquisition an und stürmten dieses letzte noch
  bestehende Ordenshaus der Tempelritter. Die oben im Gebäude gebliebenen
  Templer, die nicht an der Zeremonie des Großen Baphomet teilgenommen hatten,
  setzten sich zur Wehr. Binnen Augenblicken war die Gasse vom Klirren der
  Schwerter erfüllt. Ein Templer eilte in das Kellergewölbe, um die anderen zu
  warnen. Aber der Waffenlärm war ohnehin schon selbst dort drunten zu hören.
  Soeben war die Zeremonie vollendet. Die meisten der Ritter eilten nach oben
  zum Kampf. Trotz derfeindlichen Übermacht gelang es ihnen, die ersten
  Angreifer wieder aus dem Haus hinaus zu drängen und weitere zunächst am
  Eindringen in das Gebäude zu hindern. Um so heftiger entwickelte sich der
  Kampf auf der Gasse. Unten in der Andachtsgrotte wurden indessen die
  wichtigsten Heiligtümer in Sicherheit gebracht: Die Statue der Göttin und der
  große Baphomet. Mühsam hoben drei Ritter den großen Baphomet von dessen
  steinernem Sockel, andere nahmen die Statue der Göttin. Die beiden durch den
  gemeinsamen Zopf aneinander gefesselten Frauen betätigten einen verborgenen
  Mechanismus. Sie konnten sich noch nicht voneinander lösen, die Kraft der
  Ilu-Schwingungen machte sie bis zu einem gewissen Grade zum Bestandteil einer
  anderen Sphäre. Sie wären in diesem Zustand auch unverwundbar gewesen. Das
  konnte jedoch nur einige Minuten anhalten. Dann würde das rötliche Licht aus
  ihren Haaren weichen, der gemeinsame Zopf würde sich dann auflösen lassen,
  und die beiden Frauen wieder ganz dieser Welt angehören. Zwar blieben ihre
  Haare noch unverletzlich, doch gegen einen Lanzenstich wären sie nicht mehr
  gefeit. Sie mußte sich daher schnell in Sicherheit bringen. Dies um so mehr,
  wie sie noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hatten: Mit ihnen würden die
  tapfersten der überlebenden Templer Kinder zeugen, deren Blutslinie über
  viele Jahrhunderte fortbestehen sollte. Eine Wand öffnete sich in einen
  breiten und hohen Gang. Ein Ritter ergreift eine Fackel. Die Frauen, die den
  geheimen Gang kannten, gingen im Dunklen voran. Hinter ihnen und den Männern,
  die die beiden Figuren trugen, schloß sich die Wand wieder; keine Spur blieb
  mehr von diesem Geheimnis zu sehen.  | 
| Auf
  der Gasse wurden die anzahlmäßig weit unterlegenen Templer nach und nach
  nieder-gehauen. Auf Befehl des Inquisitors werden sogar noch den Gefallenen
  die Kehlen durch-geschnitten, wie nach alttestamentarischem Opferritus, so
  daß das Blut der Templer über das Pflaster der Gasse strömte,  | 
| wonach sie ihren Namen
  erhalten sollte: Blutgasse. Als die Soldaten der Inquisition den
  unterirdischen Kultraum erreichten, war dort nichts mehr außer brennenden
  Fackeln und leeren Podesten.  | 
| Auf Anordnung des Inquisitors hin, der das Schlachten
  unbeteiligt beobachtet hatte, wurde der letzte Templer am Leben gelassen und
  zum Verhör in die Folterkammer gebracht. Nur sieben Männer und die zwei
  Frauen waren aus dem Ordenshause entkommen. Jetzt standen sie in einem
  anderen, größeren Gewölbe. Auch hier gab es einen runden siebenstufigen
  Sockel aus Basaltgestein, welche jenem in dem anderen Keller glich, und
  ebenso einen gleichen Altar. Die Männer hatten die Statue und die Figur des
  großen Baphomet plaziert. Sie verhüllten diese Figur und dann auch die Statue
  der Göttin. Die beiden Frauen konnten ihre Haare nun wieder auseinander lösen
  und sich bereitliegende Kleider anziehen. Ein Blick in das Gewölbe zeigte,
  daß dieser Raum häufig benutzt wurde und wohl den eigentlichen
  Aufbewahrungsort der Heiligtümer darstellte. Die neun Überlebenden begaben
  sich in einen an das große Gewölbe anschließenden kleineren Raum. Dort gab es
  einen Tisch und Stühle. Einer der Ritter entzündete bereitstehende Kerzen.
  Die neun setzten sich an den Tisch, ohne zu sprechen. Mehrere Minuten
  verstrichen in Schweigen. Schließlich sagte einer der Ritter mit kräftiger
  Stimme: „Es wird sein!” Alle anderen wiederholten diese drei Worte. In der Folterkammer der
  Inquisition lag der gefangene Templer auf den Streckbrett. Daneben standen
  zwei Folterkechte und brachten über einem von Blasebälgen angefachten Feuer
  ihre Foltereisen zum glühen. Der Inquisitor befahl den Beginn der Tortur.
  Nach einer Weile fragte er den geschundenen Templer: „Sage, wohin habt ihr
  eure Götzenbilder verbracht?” Ein Mönch in Dominikanerkutte stand mit Feder
  und Pergament bereit, um eventuelle Aussagen zu protokollieren. Der
  Inquisitor fragte nun: „Sage, wessen Geist steckt in eurem greulichen
  Baphomet? Ist es der von Nebukadnezar, dem König von Babylon? Oder vielleicht
  der von Julius Cäsar? Oder der des Kaiser Augusts? Oder des ketzerische
  Friedrich II.? Oder wer sonst?” Der Templer gibt keine Antwort. Dies treibt
  den Inquisitor in gesteigerten Zorn. Die Adern auf seiner Stirn schwellen an,
  seine Stimme jedoch bleibt vorerst beherrscht: „Sage, was habt ihr mit den
  Weibern in eurem Heidentempel getrieben? Sprich! Uns ist schon vieles
  bekannt!” Und was sie mit den Weibern in ihrem heidnischen Tempel getrieben
  hätten. Der gequälte Templer gibt keine Antwort. - Nun fragt der Inquisitor,
  wo der große Baphomet versteckt sei und wie er belebt werden solle. Der
  Tempelritter rafft seine letzten Kräfte zusammen und sagt, die Zeit werde
  kommen, da der Baphomet selbst alle Antworten geben und Gericht halten werde!
  Dann werde sich auch der neue Kaiser zeigen! Der Ritter hob noch einmal den
  Kopf von der Folterbank und spuckte dem Inquisitor Blut ins Gesicht. Von
  Grauen gepackt, wich der Inquisitor zurück und befahl, den Templer sofort zu
  töten. Der Dominikaner neben ihm bekreuzigt sich mit bebender Hand. Der
  Inquisitor bekreuzigt sich ebenfalls und sagt mit belegter Stimme, ihnen
  allen werde es noch schlimmer ergehen wie jenem dort auf der Folterbank, wenn
  der große Baphomet zum Leben erwache und das Cäsarentum, die Herrschaft des
  alten Heidentums, wieder errichte. Die alten Abgötter seien nicht tot, und
  niemand wisse wirklich, ob sie nicht stärker seien als der Gott der Bibel -
  und welche Macht sie womöglich in jener Welt haben, die hinter dem irdischen
  Sterben stehe. Verhaltene Furcht klang in diesen Worten mit. Das Gesicht des
  Inqusitors war so blaß wie die Kutte des Dominikaners neben ihm, allein der
  Widerschein brennender Feuer gab seinem Gesicht eine Farbe.  | 
| Jahrhunderte vergehen.  | 
| Einige der überlebenden
  Ritter haben mit den Frauen der Gemeinschaft Kinder gezeugt.  | 
| Ihre Blutslinie begründet die
  geheime Erbengemeinschaft der Tempelritter.  | 
| Gegenwart  | 
| Berlin  | 
|  | 
| In einer nicht ganz unähnlichen Lage wie
  weiland der gefangene Tempelritter, befindet sich nun der Wissenschaftler Dr.
  Arnold Wendelin vom Institut für mittelalterliche Kultur und Geschichte in
  Berlin. Er wird von einem jungen Mann verhört wie der Gefangene eines nicht
  eben zimperlichen Geheimdiensts. Auf dem Tisch vor Dr. Wendelin liegen
  Skizzen ausgebreitet. Diese zeigen ein merkwürdiges Gebilde: Ein Doppelhaupt,
  einem Januskopf ähnlich, jedoch mit einem weiblichen und einem männlichen
  Gesicht. Von der weiblichen Kopfhälfte geht ein langer dicker Zopf aus, der
  unten  | 
| über einem achtkantigen Sockel auseinandergeht und das Doppelhaupt wie
  eine Säule trägt. Es sind Zeichnungen des „großen Baphomet” der Tempelritter.
  Dr. Wendelin erklärt, unwissende Leute hielten immer wieder einen bocks- oder
  teufelsköpfigen Engel für Baphomet, ein Irrtum, den Elifas Lévy im vorigen
  Jahrhundert aufgebracht habe, nicht wissend, daß dies die verschlüsselte
  templerische Darstellung der „Eklesias” sei, nicht aber Baphomet... Im
  Hintergrund steht ein stämmiger Mann von Mitte fünfzig. Dieser Mann ist
  Edward Kolling, polizeilichen Behörden in Europa wie in Übersee ausreichend
  bekannt, wenngleich ihm noch nie ein Verbrechen unmittelbar nachgewiesen
  werden konnte. Doch daß Kolling der Kopf einer Organisation ist, die gegen
  Geld jedem dient und auch alles tut, steht außer Zweifel. Wenn Kolling nie
  etwas angelastet werden konnte, so mag das auch daran liegen, daß sogar
  westliche Geheimdienste mitunter zu seinen Kunden gehören sollen und er über
  dementsprechend gute Kontakte verfügt. Das jedenfalls wird in Polizeikreisen
  gemunkelt. Momentan ist Kollings Kunde eine Vereinigung aus mehreren
  Geheimlogen mit mehr oder minder esoterischem Anstrich und sehr viel Geld.
  Diese Vereinigung fürchtet, eine verborgene „Erbengemeinschaft der
  Tempelritter” könne den „großen Baphomet” in Funktion versetzen wie eine
  magische Apparatur. Wenn dies gelinge, so meinen jene Kreise, werde es zu
  einer umsichgreifenden Schwingung führen, die das gegenwärtige Wirtschafts-
  und Gesellschaftssystem umgestürzt und durch ein rein idealistisches ersetzt
  würde - was für die Angehörigen jener Vereinigung das Ende all ihren
  Einflusses bedeuten müßte. Kollings Auftraggeber haben diesem sogar eine
  „Magierin” an die Seite gestellt, eine Frau namens Sybille, die ihn immer
  wieder an die angeblich so wichtigen Ziele ihrer Vereinigung erinnert. Kolling
  kann diese Frau nicht ausstehen, zumal sie ihn womöglich sogar kontrollieren
  soll. Erglaubt nicht an Übersinnliches, er glaubt allein an das Geld, das ihm
  für seine Dienste gezahlt wird. Jetzt hört er zu, wie Dr. Wendelin von seinem
  Mitarbeiter immer wieder die selben zwei Fragen gestellt werden: Wo sich der
  „große Baphomet” befinden könne und wie zu verhindern sei, daß dessen
  magische Wirkung sich entfalte. Dr. Wendelin kann die geforderten Antworten
  trotz angedrohter Gewalt nur zu einem geringen Teil geben. Seinen jüngsten
  Forschungen zufolge, so sagt er, dürfte der große Baphomet sich in Wien
  befinden. Dort habe sich nach
  der Zerschlagung des Ordens in Frankreich und dann überall, dessen letztes
  Refugium befunden. In Funktion gesetzt werde die Figur durch die ergänzende
  Aufladung mit speziellen weiblichen Schwingungskräften. Wie das vonstatten zu
  gehen habe, sei ihm nicht bekannt, so beteuert Dr. Wendelin. Er wisse nur,
  daß in den alten Schriften stehe, allein die edelste junge Frau mit dem
  reinsten Geist und den schönsten Haaren könne die Kräfte des großen Baphomet
  erwecken. Außerdem, so heiße es, ziehe jener männliche Teil, der dem großen
  Baphomet bereits innewohne, den weiblichen Teil selbst an. Jetzt tritt
  Kolling dicht an Dr. Wendelin heran. Der jüngere Mann, der bisher das Verhör
  durchgeführt hatte, verfällt sogleich in respektvolles Schweigen. Kolling
  stellt die gleichen beiden Fragen. Als darauf Dr. Wendelin nicht sofort
  antwortet, packt Kolling ihn urplötzlich beim Kopf und rammt diesen auf die Tischplatte.
  Dr. Wendelins Brille zersplittert; er blutet aus der Nase. Kolling wiederholt
  die erste Frage: Wo der große Baphomet sei oder sein könne. Und Dr. Wendelin
  antwortet abermals: In Wien; er glaube, daß sich diese Figur sich nur etwa
  ein halbes Jahr in Tempelhof, hier in Berlin, befunden habe, und 1244
  heimlich nach Wien zurückgeschafft worden sei - eventuell an einen
  verborgenen Platz unter der Erde in der Nähe des alten Templer-Ordenshauses
  in der Blutgasse. Kolling stellt nun die zweite Frage. Dr. Wendelin
  versichert, er wisse nicht mehr, als er schon gesagt habe: Es sei eine
  bestimmte weibliche Kraft für die Aktivierung des großen Baphomet
  erforderlich. Wahrscheinlich in Gestalt einer jungen Frau mit sehr langen
  Haaren. Auch die Zopfform der Säule, die das Doppelhaupt trage, könne als ein
  Hinweis darauf gelten. Kolling fragt, was genau unter dem männlichen Teil des
  Baphomet zu verstehen sei. Dr. Wendelin antwortet, er vermute, ein besonderer
  Edelstein, wahrscheinlich ein großer Amethyst, der die Wesensschwingungen
  eines einstigen Kaisers enthalte - vielleicht auch diejenige verstorbener
  Ritter... Doch das sei lediglich eine Vermutung. Dieser Amethyst wäre dann
  der Träger der männlichen Schwingungen, und die langen Haare der Frau quasi
  das Medium für die weiblichen... Es gehe ja auch darum, die Wiederkehr der
  weiblichen Gottheit als Herrscherin des neuen Weltzeitalters einzuleiten...
  Kolling läßt von dem Wissenschaftler ab und sagt seinem Mitarbeiter, es würde
  gut sein, wenn Dr. Wendelin die selben absonderlichen Auskünfte niemandem
  sonst mehr geben könne. Der junge Mann weiß, was damit gemeint ist. Kolling
  verläßt den engen Raum. Im Nebenzimmer erwartet ihn eine Frau, die auf der
  ersten Blick attraktiv erscheint. Sie ist schwarz gekleidet, und hat glänzende
  schwarze Haare, die bis auf den Rücken reichen, und sich an ihren Enden zu
  großen Locken ringeln. Doch beim zweiten Blick wirken diese Haare unecht oder
  gefärbt, und das hübsche Gesicht der Frau ist von steinerner Härte. Trotz
  einer zierlichen, wohlproportionierten Figur und vordergründiger Schönheit,
  fehlt dieser sonderbaren Frau die weibliche Ausstrahlung. Diese Frau nennt
  sich Sybille. Sie spricht zu Kolling mit einer strengen Stimme, die von mal
  zu mal in einen beinahe herrischen Ton umschlägt. Sie wirft ihm vor, mit
  seinen banalen Methoden zu viel Zeit zu vergeuden. Sie und ihr Kreis  | 
| zahlten ihm viel Geld, damit er den großen Baphomet auffinde und
  vernichte. Kolling geht nicht darauf ein, sondern läßt die schwarzgekleidete
  Frau nach einer schroffen Verabschiedung stehen.  | 
| Eine große Limousine fährt durch das nächtliche
  Berlin. Die Fahrt führt zum Stadtteil Tempelhof. Der große Wagen biegt in
  eine Nebenstraße und dann in eine unauffällige Hofeinfahrt. Alles ist dunkel
  und wirkt verlassen. Der große Wagen fährt direkt durch ein offenstehendes
  Garagentor. Das Garagentor schließt sich hinter ihm, und in der
  gegenüberliegenden Wand wird eine Tür geöffnet, hinter der mattes Licht
  scheint. Der Fahrer des Wagens steigt aus und geht auf die offene Tür zu.
  Dort begrüßt ihn ein großer hagerer Mann, der sehr alt ist, jedoch äußerst
  vital wirkt. Dieser Mann ist Lothar vonBlanchefort, der „Älteste” der
  geheimen Erbengemeinschaft der Tempelritter. Offenkundig bringt ihm der
  Ankömmling hohen Respekt entgegen. Er begrüßt Blanchefort mit der Andeutung
  einer Verbeugung. Die beiden Männer gehen durch einen gewöhnlichen Keller,
  bis sie in einen weitläufigen Raum gelangen, dessen hintere Wände bei dem
  schwachen Licht bloß zu erahnen sind. Der vordere Teil des Raums ist inetwa
  so ausgestattet, wie das Büro des Vorstandsdirektors eines Weltunternehmens.
  Die einzige erkennbare Dekoration besteht in dem vage erkennbaren lebensgroße
  Bildnis einer Göttin mit sehr langen, flügelartig ausgebreiteten Haaren.
  Daneben befindet sich in einem Rahmen unter Glas eine sichtlich sehr alte
  Fahne mit dem Templerkreuz darauf. Auf dem Schreibtisch steht eine kleine
  Marmorbüste des Kaisers Augustus. Dies ist das Hauptquartier der
  Erbengemeinschaft der Tempelritter, deren Ahnen einst „Tempelhof” - Berlin -
  gegründet hatten. Blanchefort läßt sich hinter seinem breiten Schreibtisch
  nieder und deutet dem Gast an, in einem gegenüberstehenden Sessel Platz zu
  nehmen. Die Schreibtischlampe ist die einzige Lichtquelle im ganzen Raum.
  Blanchefort fragt den Mann gegenüber, wie weit die Dinge in Wien gediehen
  seien. Immerhin
  lasse ihnen der Gestirnenstand nur noch wenige Tage Zeit. Der Gast sagt, er
  wisse dies, falls es jetzt nicht gelinge, den Baphomet zu beleben, dann würde
  man ganze neun Jahre warten müssen. Doch er sei zuversichtlich, alles werde
  gelingen. Das Haus in der Blutgasse habe er schon vor anderthalb Jahren
  ankaufen können. Eine genaue Überprüfung der örtlichen Gegebenheiten habe
  gezeigt, daß sich alles in bester Ordnung befinde. Blanchefort legt die Hände
  unter dem Kinn zusammen und nickt zufrieden. Nun fragt Blanchefort mit seiner
  ruhigen, ernsten Stimme, wie es um die Trägerin der weiblichen Kraft stehe.
  Der Besucher antwortet, auch in dieser Hinsicht könne er Gutes berichten. Die
  ins Auge gefaßte junge Frau sie so ideal, wie man sie sich geeigneter nicht
  ausmalen könne. Der Gast reicht ein Foto über den Tisch, das Blanchefort mit
  viel Wohlgefallen betrachtet. Seine Miene nimmt dennoch den Hauch eines
  kritischen Ausdruck an. Er fragt den Mann gegenüber, ob er dessen
  Formulierung zu entnehmen habe, die bestimmte junge Frau sei noch gar nicht
  eingeweiht? So sei es, bestätigt der Gast; dies solle im richtigen Augenblick
  geschehen. Blanchefort nickt abermals, doch diesmal ist es eher ein nachdenkliches
  als ein zufriedenes Nicken. Er ist mit dieser Lage unzufrieden. Besonders
  deshalb, weil jene junge Frau sich schnell in großer Gefahr befinden könne,
  falls die Gegenkräfte in ihr den kommenden weiblichen Teil des Baphomet
  erkennen sollten. Es müsse insbesondere auch ganz sicher sein, daß die junge
  Dame ihre Haare in der schönen Länge behalte. Dessen, so sagt der andere
  Mann, sei er sicher. Blanchefort ermahnt den anderen, den er Bruder Walther
  nennt, sich sehr um die junge Dame zu kümmern, weil von ihr alles abhängen
  werde. Der Gast versichert, es bestehe kein Grund zur Besorgnis. Blanchefort
  behält dennoch seine nachdenkliche Miene bei.  | 
| Gegenwart  | 
| Wien  | 
| Eine kleine freundliche Wohnung in einem
  Wiener Altbau. Die
  Sonne eines warmen Nachmittags schien durch die Fenster. Es war die Wohnung
  der neunzehnjährigen Studentin Agnes Lenz. Agnes ist noch in ihrem lachsroten
  Bademantel. Den hatte ihr Walther einmal geschenkt, Walther, der jetzt grade
  anrief. Ob er in einer halben Stunde kommen könne, um sie abzuholen. „Ja, in
  Ordnung,“ sagte Agnes, sie werde rechtzeitig vor der Tür sein. Agnes legte
  auf und band ihre aschblonden Haare im Nacken zu einem langen Schweif
  zusammen, ungewöhnlich schöne und kräftige, mehr als hüftlange Haare. Jetzt
  waren sie frisch gewaschen und gerade getrocknet. Das hatte wieder eine ganze
  Weile gedauert. Die Mutter drängte Agnes in jüngster Zeit heftig, die langen
  Haare abschneiden zu lassen. Nicht ganz kurz, aber bis auf eine praktische
  Schulterlänge. Aber das kam nicht in Frage. Agnes war groß und von biegsamer
  Schlankheit. Eine außergewöhnlich schöne junge Frau, wie schon Homer sie  | 
| mit Freuden besungen haben würde. Die langen Haare trugen zu dieser
  Schönheit viel bei, das wußte Agnes sehr wohl. Vor vielen Jahrhunderten war
  ein normannischer Ritter unter ihren Vorfahren gewesen. Doch davon ahnte die
  junge Agnes nichts. Eines aber war von kleinauf ganz tief in ihrem Empfinden
  verankert: Das Gefühl, eigentlich nicht der gegenwärtigen Zeit anzugehören,
  sondern einer anderen, längst vergangenen Epoche. Ungeachtet ihres
  naturwissenschaftlichen Studienfachs -Chemie -, kann und will Agnes eine
  romantische Ader in ihrem Wesen nicht verleugnen. Sie schreibt Gedichte und
  führt auch ein Tagebuch, und die gerahmte Radierung von E.T.A. Hoffmann hängt
  bei ihr nicht wahllos an der Wand. Ihre ältere Schwester Lydia ist Malerin
  geworden und fühlt sich der Wiener Schule des phantastischen Realismus
  besonders verbunden. Irgendwie muß es in der Familie liegen: Der Vater ist
  Bratschist bei den Wiener Philharmonikern, und die Mutter schreibt nebenbei
  Fortsetzungsromane für Zeitschriften. Agnes bindet noch einmal das Band
  fester, das ihre langen schweren Haare nicht sonderlich stramm zusammenhalten
  will. Sie sind nun wirklich sehr lang. Früher hatte sich Agnes hin und wieder
  von Lydia die Spitzen nachschneiden lassen. Aber es tat ihr jedesmal weh, und
  darum war es schon seit Jahren nicht mehr geschehen. Mittlerweile waren ihre Haare so lang und so schwer,
  daß sie sich nicht mehr aufstecken ließen. Schweif oder Zopf blieben die
  einzigen möglichen Frisuren. Vielleicht, dachte Agnes, sollte sie doch einmal
  eine Schere heranlassen; nicht sehr viel, aber ein bißchen - oder doch lieber
  nicht. Agnes machte ihre Haare wieder auf und kämmte sich träumerisch vor
  ihrem großen elliptischen Spiegel. Sie waren auf ganzer Länge dicht und schön
  und glänzten wie poliertes Anthrazit. Agnes liebt das Gefühl, die schweren,
  glatten Haare auf der bloßen Haut zu spüren, auf der jetzt, im Sommer, ein
  Hauch von Sonnenbräune lag. Agnes zog den Bademantel aus und genoß dieses
  Gefühl auf ein paar Augenblicke.  | 
| Das Spiegelbild zeigte ihr eine außergewöhnlich
  schöne Frau. Agnes wußte sich diesbezüglich sehr gut einzuschätzen, ohne
  deshalb eitel oder gar überheblich zu sein. Sie schließt die Augen und legt
  den Kopf in den Nacken. Am liebsten würde sie so stehenbleiben und ihren
  Träumen nachgehen. Doch das geht heute nicht. Agnes bindet sich die Haare
  wieder zu einem Schweif zusammen und zieht sich an. Der Rock ist wadenlang,
  viel von ihren Beinen wird Agnes heute nicht viel zeigen. Dafür bietet die
  Bluse einen schönen Ausschnitt. Diese Aufmachung würden von ferne an
  spanische Folklore erinnern, wären die Farben nicht in hellen Pastelltönen gehalten.
  Agnes wirft einen Blick auf die Uhr und verläßt ihre Wohnung.  | 
| Unten wartet ein großer Mercedes. Am Steuer sitzt
  Dr. Walther Goethinger-Wergenheim. Er entstammt einer alten österreichischen
  Beamtenfamilie und hat es inzwischen auch schon zu einer leitenden Stellung
  gebracht. Trotzdem würde er sich seinen Lebensstil nicht leisten können,
  hätte er nicht schon vor Jahren von entfernten Verwandten aus Norddeutschland
  eine erhebliche Erbschaft gemacht. Walther ist gut doppelt so alt wie Agnes.
  Dennoch herrscht zwischen ihm und ihr ein besonders vertrautes Verhältnis,
  daß wohl allein aus einem Grunde bei einem rein freundschaftlichen bleibt:
  Walther ist mit Agnes´ älterer Schwester Lydia verlobt. Trotzdem hat es
  mitunter den Anschein, als würde Walther sich viel lieber Agnes zuwenden.
  Agnes fördert diese Tendenz jedoch in keiner Weise, obschon sie Walther gern
  mag. Außerdem hat sie einen lieben Freund, Gerold, der allerdings jetzt die
  meiste Zeit in Brüssel bei der EU zutun hat. Agnes steigt zu Walther in den
  Wagen. Die Fahrt geht in die Blutgasse. Dort hat Lydia ihr Atelier. Heute
  soll ihr Agnes für ein neues Gemälde Modell sitzen. Sie brauche sie wegen
  ihrer langen Haare, hatte Lydia beteuert, und Agnes sagte schließlich zu,
  sich also von ihrer Schwester malen zu lassen. Gern hatte sie das nicht,
  mochte aber Lydia nicht kränken. Walther hält vor dem Haus, von Lydias
  Atelier. Agnes verspricht, sich nach der Male-reisitzung mit ihm und Lydia
  zum Essen zu treffen. Walther fährt weiter, und Agnes geht in das Haus.  | 
| Fast zur selben Zeit hält beim Haus
  gegenüber ein Taxi. Kolling steigt aus. Er blickt sich um, als wolle er
  prüfen, ob ihn jemand beobachte. Er faßt nach der Türklinke - es ist offen.
  Kolling verschwindet in dem gegenüberliegenden Haus, dem ehemaligen
  Ordenshaus der Tempelritter. Lydia erwartet ihre Schwester schon in ihrem
  Atelier und begrüßt sie mit lebhaften Gesten. Sie zeigt ihr sofort das schon
  teilweise fertige Bild. Es ist großformatig und erinnert sehr an den
  Baphomet. Die männliche Kopfhälfte ist fertig, ebenso der Hintergrund. Der
  weibliche Kopfteil und der lange Zopf, der das Doppelhaupt trägt, sind erst
  vage skizziert. Lydia erklärt, dieses Motiv sei ihr durch eine Inspiration
  gekommen. Lydia beschäftigt sich mit allen möglichen esoterischen Dingen, und
  das spiegelt sich auch in zahlreichen Dekorationselementen in ihrer
  Atelierwohnung wider. Räucherstäbchen glimmen irgendwo, chinesischer Tee wird
  trotz dünnwandiger Porzellan-tassen allmählich schon kalt. Auch Rotwein mit
  zwei Gläsern steht bereit. Das männliche Gesicht ist streng und schön. Agnes
  meint,  | 
| Lydia solle doch als die weibliche Hälfte einfach ihr eigenes Gesicht
  malen. Lydia widerspricht, das gehe nicht, weil es nicht ”stimmen” würde. Bei
  einem magischen Bild, wie sie ihr neues Werk nennt, sei das aber
  ausschlaggebend. Agnes
  habe die richtige Haarlänge, darum werde mit ihr das Bild stimmen. Sie bittet
  Agnes, sich auf einen zweckentfremdet darstehenden Barhocker zu setzen und
  ihre Haare aufzulösen. Agnes tut es und scherzt, die seien schon so lang, daß
  sie sich auf sie setzen könne. Lydia sagt, für ihren Zweck sei das jetzt
  genau richtig, aber nachher könnte sie ihr die Haare ja abschneiden, falls
  sie das wolle. Agnes will das ganz und gar nicht. Lydia behauptet, ein Stück
  könnte Agnes sich ruhig abschneiden lassen. Aber wenn sie das nicht wolle,
  solle sie nicht klagen, sondern sich vor der linken Schulter einen Zopf
  flechten, denn so möchte sie sie malen. Sie erklärt genau, wie der Zopf liegen und Agnes den
  Kopf halten soll. Agnes tut alles so, wie Lydia es haben möchte. Sie fühlt
  sich dabei nicht besonders gut. Aber Lydia hatte darauf bestanden, Agnes
  müsse ihr für dieses neue Gemälde unbedingt Modell sitzen, und sie mochte
  ihre Schwester nicht kränken.  | 
| Unterdessen ist Kolling dabei, das ehemalige
  Templerhaus zu inspizieren, so weit möglich. Er gelangt am Dachboden an.
  Kolling ist sichtlich enttäuscht, nichts von alledem entdeckt zu haben, was
  er sich womöglich versprochen hatte. Durch eines der kleinen Fenster, reicht
  der Blick durch die großen Glasscheiben der Atelierwohnung gegenüber. Mühelos
  kann Kolling das Treiben der beiden Schwestern dort drüben beobachten. Dies
  verändert seine Miene. Wie gebannt strengt er seine Augen an. Er erkennt das
  mehr als halbfertige Bild des Baphomet und die junge Frau mit den
  außergewöhnlich langen Haaren. All dies wirkt geradezu elektrisierend auf
  ihn. Er telefoniert mit seinem Handy und gibt in knappen Worten durch, wo er
  sich befindet. Er sagt, jetzt könne diese Sybille zeigen, was sie mit ihren
  Methoden auszurichten vermöge; sie solle herkommen und ihren Hokuspokus unter
  Beweis stellen.  | 
| Im Haus gegenüber flicht Agnes den Zopf fertig und läßt
  sich von Lydia genau instruieren, wie sie sitzen und wie wohin schauen solle.
  Lydia zieht eine leichte weiße Jacke über, der anzusehen ist, daßsie vor
  Ölfarbe am falschen Ort zu schützen hat, und bindet sich ihre reichlich
  mittellangen Haare zusammen. Dabei erklärt sie, die Haare von Frauen seien so
  etwas wie magische Antennen, mit denen sich Botschaften aus dem Jenseits
  empfangen und auch dorthin senden ließen, wenn man sich darauf verstehe.
  Sogar mit ihren nur mittellangen Haaren könne sie da einiges bewirken. Wenn
  Agnes nicht so desinteressiert an dem okkulten Wissen wäre, würde sie sehr
  viel mehr vermögen. Agnes ist zwar nicht völlig desinteressiert, verspürt
  aber in der Tat keine Neigung dazu, sich magisch zu betätigen. Lydia malt und
  kommt gut voran, und Agnes hört ihren Ausführungen geduldig zu.  | 
| Vom Dachbodenfenster des gegenüberliegenden Hauses aus
  sieht Kolling mit Ungeduld ein Taxi in der Blutgasse halten. Eine schwarz
  gekleidete Frau steigt aus. Es ist Sybille. Bald darauf öffnet sich die Tür
  zum Dachboden, und die schwarzgekleidete Frau tritt ein. Kolling spricht sie
  mit höflicher Distanz an. Er fordert sie auf, aus dem Fenster zu schauen und
  in das gegenüberliegende Atelier zu sehen. Die Frau namens Sybille braucht
  keine weiteren Erläuterungen. Sie sagt mit ruhiger Stimme, die Langhaarige
  müsse sterben, und zwar sehr schnell. Und auf alle Fälle müßten ihr die Haare
  abgeschnitten werden, sogar noch nach dem Tode, weil sie sonst womöglich
  wieder Lebensstoffe aus dem Jenseits anziehen könnten. Sogar der
  hartgesottene Kolling erschauert vor Sybilles Eiseskälte. Er sagt nur knapp
  und nicht ohne Skepsis in der Stimme, sie möge das Nötige tun, falls sie es
  wirklich könne, und geht. Die Frau namens Sybille steht vor der schmalen
  Fensterbank. Sie öffnet einen kleinen Koffer und packt Utensilien aus. Ein
  Fläschchen kommt zum Vorschein, ein Stück Kohle und ein kleines schmales
  Messer in einer verzierten Scheide.  | 
| Die beiden Schwestern im Haus gegenüber sind gut
  gelaunt. Lydia
  ist mit dem Malen flott vorangekommen. Sie
  möchte eine Pause einlegen und ein Glas Wein trinken. Agnes verläßt ihren
  Sitz auf dem Barhocker und setzt sich zu Lydia auf ein Sofa bei einem
  niedrigen Tisch, wo Lydia zwei Gläser voll Wein schenkt. Sie sprechen jetzt
  gut gestimmt über alltägliche Dinge. Lydia fordert Agnes auf, Walthers
  Angebot anzunehmen, ihr ein Auto zu kaufen. Es sei dumm, sich da zu zieren.
  Schließlich habe sie, Lydia, sich die komplette Atelierwohnung von Walther
  einrichten und de facto schenken lassen. Agnes hält entgegen, dafür sei sie
  ja auch mit ihm verlobt, und das Haus gehöre ohnehin ihm.  | 
| Die schwarzgekleidete Frau steht
  weiterhin am Fenster. Sie hat mit Kohle sonderbare Zeichen auf die
  Fensterbank gemalt. Nun öffnet sie das Fläschchen und läßt mehrere Tropfen
  einer dunkelroten Flüssigkeit auf die bizarren Symbole fallen. Jetzt packt
  sie Kohle und Fläschchen wieder in den kleinen  | 
| Koffer und entnimmt diesem eine Puppe, die nicht viel größer als ihre
  Hand ist. Es ist die Puppe
  eines Mädchens mit einem langen Zopf. Sybille legt den Koffer beiseite und
  konzentriert sich auf ihre Zeichen. Draußen zieht Abendrot auf, aber es ist
  noch hell. Sybille beobachtet die beiden jungen Frauen hinter den großen
  Scheiben der Atelierfenster gegenüber. Ihre Miene verzieht sich ärgerlich, da
  Lydia so sitzt, daß sie zumeist den Blick auf Agnes versperrt.  | 
| Doch immer wieder ergeben sich Momente, in denen der
  Blick auf Agnes frei wird. Die Frau namens Sybille zieht das kleine Messer aus der
  Scheide. Das Abendrot färbt die blanke Klinge blutrot. Sybille hält mit einer
  Hand die kleine Puppe auf der Fensterbank fest und legt mit der anderen die
  scharfe Klinge des Messers an den Zopf der Puppe. Sybilles Blick ist mit
  äußerster Konzentration auf die beiden Frauen hinter dem gegenüberliegenden
  Fenster gerichtet, sie wartet darauf, Agnes voll im Blickfeld zu haben. Dann
  drückt sie das kleine Messer nieder und schneidet der Puppe den Zopf ab.
  Sybille verzieht ärgerlich das Gesicht, denn in diesem Moment hatte Lydia
  nach dem Weinglas gegriffen und Agnes verdeckt. Sybille holt wieder das
  Fläschchen und läßt erneut rote Flüssigkeit auf die Fensterbank tropfen. Ohne
  eine Miene zu verziehen, sticht sich die schwarzgekleidete Frau mit dem
  kleinen Messer in die Hand und läßt frische Blutstropfen auf die Fensterbank
  rinnen. Sie wechselt die Tätigkeit der Hände und setzt die Spitze des Messers
  auf den Kopf der Puppe. Sybilles Augen sind angestrengt vom Lauern auf den
  richtigen Moment. Lydias Rücken verdeckt Agnes fast immer. Doch dann dreht
  sie sich, um auf das Bild zu zeigen und gibt den Blick auf Agnes frei. Die
  Frau namens Sybille sticht der Puppe das Messer in den Kopf. Aber Agnes hatte
  Lydias Bewegung hin zu dem Bild gleich nachvollzogen und war daher sofort
  wieder verdeckt gewesen. Und jetzt gehen beide in die Küche und entschwinden
  damit völlig dem Gesichtsfeld der schwarzgekleideten Frau. Diese gibt
  ärgerlich auf. Sie wischt die Zeichen von der Fensterbank und verläßt den
  Dachboden und das Haus.  | 
| Die beiden Schwestern haben sich einen
  Kaffee aufgesetzt und gehen jetzt zum Sofa zurück. Lydia ist mit ihrem
  Tagewerk zufrieden und beischließt, für heute Feierabend zu machen. Das
  Gemälde ist, bis auf kleine Feinheiten, fertig. Agnes löst sich den Zopf
  wieder auf. Lydia schenkt Wein nach und sagt, es würde sensationell sein,
  wenn sie den echten Zopf in das Bild einfügen könnte. Lydia hantiert an
  Agnes´ Haaren herum und spricht ganz offen aus, sie würde sie ihr am liebsten
  abschneiden. Manchmal mache es sie richtig neidisch, wenn ihr Verlobter mit
  leuchtenden Augen nach den schönen Haaren ihrer Schwester schiele. Ob Agnes
  sich nicht wenigstens ein Stück abschneiden lassen wolle, vielleicht bis zur
  Taille, dann seien sie, magisch gesehen, immer noch lang genug. Agnes will
  auf gar keinen Fall etwas von ihren Haaren hergeben, sie seien vollständig
  ein Teil von ihr, und schließlich schnitte sie sich ja auch keinen Arm ab!
  Die beiden Schwestern haben schon ein paar Gläser getrunken, woran Agnes
  nicht gewöhnt ist. Sie läßt sich auf ein Gespräch über ihre Haare ein und,
  ganz gegen ihr Gefühl, sogar darüber, eventuell etwas an ihnen zu schneiden,
  obschon ihr dieser Gedanke fremd und zuwider ist. Lydia kommt auf eines ihrer
  bevorzugten Themen zurück. Sie spricht über Magie und die Wirkung gewisser
  Schwingungen in den weiblichen Haaren: ”Bei Frauen”, so erklärt sie, ”reicht
  der Astralkörper nämlich bis in die Haare. Jeder Mensch hat ja einen
  Astralkörper in sich. Das ist sozusagen der wirkliche unsterbliche Körper, um
  den sich während des Erdendaseins der globstoffliche Leib bildet. Die
  Astralkörper von Frauen sind aber ganz anders aufgebaut als die von Männern.
  Sogar die Feinstoffe, aus denen sie bestehen, sind verschiedenartig. So
  reichen die Astralkörper der Frauen über einen Meter weit bis in die Haare
  hinein. Darum fallen sie ihnen auch nicht aus, wie den meisten Männern.
  Frauenhaare ziehen durch diesen lebendigen Astralkörper lichte Schwingungen
  an, die wichtige Kräfte geben - gewissermaßen den Atem des Astralkörpers. Der
  funktioniert natürlich bloß, wenn die Haare lang genug sind. Darum dürften
  Mädchen-und Frauenhaare eigentlich gar nicht geschnitten werden, weil das
  immer den lebendigen Astralkörper verletzt und darüber hinaus die astrale
  Atmung behindert. Nur zu dünn gewordene Spitzen dürften hin und wieder
  geschnitten werden, da der Astralkörper sich in diesen nicht mehr richtig
  entfaltet.” All das hat Lydia durchaus ernstzunehmenden alten
  Wissensschriften entnommen, ohne aber für selber viel daraus gelernt zu
  haben, wie sie auch sagt; sie sei immer wieder verschiedenen Moden
  nachgelaufen, habe ihre Haare schneiden und blondieren lassen und dadurch ihren
  Astralkörper arg geschädigt. Wenigstens gut taillenlang hätte sie ihre Haare
  immer bewahren müssen. Die Taillenlänge sei auch praktisch. Ganz lang würde
  ihr zu mühsam sein - aber das sei selbstverständlich ein Fehler. Agnes mache
  das bei sich schon richtig! Agnes erwidert, so mühsam sei das gar nicht, wenn
  man sich einmal daran gewöhnt habe. Ein paar Minuten starrt Lydia schweigend
  vor sich hin - als ob etwas sonderbar Fremdartiges in ihr vorgehe.
  Urplötzlich schlägt sie Agnes vor, sie sollten sich gleich jetzt gegenseitig
  ihre Haare kurz schneiden. Agnes hält das für einen schlechten Scherz, obwohl
  Lydia tatsächlich aufsteht, ihren großen auf Rollen gelagerten Standspiegel
  herbeischafft und einen Kamm samt einer  | 
| Schere holt. Agnes erinnert Lydia daran, daß sie doch noch eben erst
  gesagt habe, schon wegen der Astralkörper sollte man Frauenhaare immer lang
  lassen! Lydia schaut verwirrt und verwundert zugleich, sie scheint das alles
  völlig vergessen zu haben. Einige Gläser Wein zuviel, lassen Agnes die Lage
  nicht richtig einschätzen. Lydia ist es sehr ernst. Da Agnes sich standhaft
  weigert, sich ihre Haare schneiden zu lassen, schlägt Lydia vor,
  Streichhölzer entscheiden zu lassen, wie sie das schon als Kinder in
  Streitfällen getan hätten. Falls Agnes das kurze ziehe, müsse sie sich ihre
  Haare abschneiden lassen; ziehe sie das lange, verspreche Lydia, nie mehr
  davon zu reden. Nach noch einem Glas Wein, stimmt Agnes zu, sich ihre Haare
  dann ein Stückchen schneiden zu lassen, aber nur die untersten Spitzen. Lydia
  bereitet die Streichhölzer vor und hält sie Agnes hin. Agnes zieht das kurze.
  Durch die Wirkung des Weins wird ihr nicht gleich klar, was das für sie
  bedeuten soll. Lydia sagt, Agnes solle sich auf den Barhocker setzen. Agnes
  tut das und schaut sich ihre Haarenden an, auf die sie wieder zu sitzen
  gekommen war. Sie reichen rund zwanzig Zentimeter unter die Sitzfläche. Es
  ist ungefähr das Stück, um das Agnes selbst ihre Haare manchmal zu lang
  findet. Obwohl Agnes schon jetzt jedes eventuelle Schneiden an ihren Haaren
  weh tut, sagt sie Lydia doch, dieses unterste Stück könne sie ihr
  abschneiden, so daß sie sich nicht mehr immer wieder darauf setzen würde.
  Wohl ist Agnes nicht dabei. Am liebsten würde sie von dem Barhocker springen
  und davonlaufen. Aber etwas, das sie selbst nicht versteht, hindert sie
  daran, das zu tun. Lydia kämmt Agnes‘ Haare vom Scheitel bis zu den Spitzen
  glatt. Agnes von dem Barhocker und schaut ihre Schwester ebenso vorwurfsvoll
  wie verständnislos an. Jede Weinwirkung ist mit einem male verflogen. Lydias
  Blich ist starr und zunehmend zornig. Agnes erkennt ein unheimliches,
  urfremdes Funkeln in den Augen ihrer Schwester. Lydia steht ihr steif
  gegenüber, die Schere in der Hand. Sie bleibt reglos auf der Stelle stehen.
  Es ist, als ginge etwas Grauenhaftes in ihr vor. Der wutsprühende Blick läßt
  Agnes erschauern. Sie dreht sich schnell um und verläßt fluchtartig die
  Atelierwohnung.  | 
| Wie von unsichtbaren Wölfen gehetzt, eilt Agnes die
  Treppen hinunter, läuft durch den Hauseingang und hält erst inne, als sie die
  Blutgasse hinter sich gelassen hat. Mit großer Erleichterung sieht sie ein
  freies Taxi kommen. Sie winkt ihm und steigt schnell ein. Jetzt fällt ihr
  auf, daß sie ihre Handtasche vergessen hat. Aber Walther muß ohnehin schon
  seit über einer viertel Stunde im Restaurant, in den „Drei Husaren”, warten.
  Agnes dirigiert das Taxi dort hin. Allmählich fängt sie sich wieder und kommt
  zur Ruhe.  | 
| In den „Drei Husaren” wartet Walther geduldig. Von
  Lydia ist er Verspätungen gewöhnt, und es verwundert ihn nicht sonderlich,
  daß in deren Schlepptau auch die sonst zuverlässige Agnes auf sich warten
  läßt. Dann sieht er Agnes mit offenen Haaren kommen. Das ist so ungewöhnlich,
  daß er ein wenig staunt, ohne jedoch an Schlimmes zu denken. Es gefällt ihm,
  Agnes so zu sehen, wozu sie ihm nicht oft Gelegenheit bietet. Agnes
  entschuldigt sich und bittet um Geld für das vor der Tür wartende Taxi.
  Walter rückt ihr den Stuhl zurecht, sie möge sich ruhig setzen, er werde zu
  dem Taxifahrer hinausgehen. Nach ein paar Minuten kommt Walther zurück und
  setzt sich zu Agnes an den Tisch. Er nimmt an, daß die mitunter launische
  Lydia diese Verabredung nicht mehr wahrnehmen werde; dergleichen geschähe
  nicht zum erstenmal. Agnes erzählt, wie sonderbar sich Lydia verhalten habe,
  ohne sofort auf Einzelheiten einzugehen. Sie streicht sich die aus ihrem
  seitlichen Scheitel vorgleitenden Haare zurück und bittet Walther, ihr
  entweder seine Schnürsenkel oder die Krawatte zu leihen. Schmunzelnd gibt er
  ihr seine Krawatte, und sie bindet sich damit ihre Haare zusammen. Sie tut es
  gegen ihre Gewohnheit vor der Schulter, als fürchte sie einen plötzlichen
  Angriff von hinten. Der Ober kommt, Agnes und Walther bestellen. Anschließend
  berichtet Agnes in undramatischer Form, was in der vergangenen Stunde in
  Lydias Atelier vorgefallen war. Der sonst so ruhige Walther wird darüber
  ungewöhnlich wütend. Er sagt offen, er sei froh, daß Lydia nicht mitgekommen
  sei, denn sonst würde es einen ernsthaften Streit gegeben haben, der wegen
  dieser Sache ohnehin noch bevorstehe. Agnes versucht ihn zu besänftigen, so
  gut sie es vermag, doch Walther glüht vor Zorn.  | 
| Lydia hat die elektrische Beleuchtung
  ausgeschaltet und im ganzen Atelier eine Menge Kerzen angezündet. Sie kniet auf
  dem Boden und zeichnet mit schwarzer Kohle einen doppelten Kreis um sich
  herum. Außerhalb des Kreises liegt ein aufgeschlagenes Manuskript, das ihr
  offensichtlich zur Anleitung dient. Zwischen die beiden Kreislinien malt
  Lydia mit roter Ölfarbe bizarre Symbole und murmelt dazu unverstehbare Worte.
  Der große Spiegel auf Rollen steht dicht bei dem Kohlekreis. Aufdas
  Spiegelglas ist mit wenigen gekonnten Ölpinselstrichen ein Bild gemalt, das
  unverkennbar Agnes darstellen soll. Lydia steht auf, holt ein Dutzend
  brennender Kerzen und stellt diese in jene Hälfte ihres magischen Kreises,
  die an den Spiegel grenzt. Als nächstes nimmt Lydia aus der Handtasche, die
  Agnes vergessen hat, deren Kamm und holt die noch von vorhin bereitliegende
  Schere. Damit stellt  | 
| Lydia sich in die freie Hälfte des magischen Kreises. Sie murmelt wieder
  wirre Worte und kämmt sich dabei mit Agnes´ Kamm. Lydia wirft den Kamm zur Seite und neigt der Kopf über
  die Flammen der Kerzen. Nun schneidet sie sich bedächtig eine große Locken ab
  und läßt diese in die Flammen der Kerzen fallen. Dabei spricht Lydia
  zunehmend lauter, zwischendurch grell schreiend, bizarr klingende Worte. Dann
  hebt sie den Kopf und läßt die Schere sinken. Abermals stößt sie einen irren
  Schrei aus. Unterdessen klingeln und klopfen schon Nachbarn an Lydias Tür, um
  sich wegen des Lärms des Brandgeruchs zu beschweren. Die Tür ist nicht
  abgeschlossen. Einer der Nachbarn öffnet und tritt ein, da er Feuer sieht.
  Lydia packt die Schere wie einen Dolch und geht, wild kreischend, auf den
  Nachbarn los. Sie verwundet ihn schwer und greift sofort den nächsten an, der
  zu Hilfe zu eilen versucht. Andere Nachbarn flüchten und rufen die Polizei,
  die auch schnell kommt. Die rasende Lydia wird von den Polizisten
  überwältigt. Einer von ihnen ruft über Funk einen Wagen der Psychiatrie, denn
  er hat die Lage schnell richtig erkannt. Nachbarn löschen inzwischen das
  Feuer, das sich von dem magischen Kreis her auszubreiten droht. Kolling sitzt
  mit der Frau namens Sybille in einer entlegenen Nische der exklusiven
  Hotelbar. Auf Sybilles linkem Handrücken klebt ein Heftpflaster. Kolling
  zeigt sich unzufrieden. Er habe, so betont er, immer mehr von soliden
  irdischen Methoden gehalten als von Hokuspokus (bei diesem Ausdruck zuckt
  Sybille zusammen), doch er habe eben zu tun, was sein Auftraggeber wünsche.
  Die Frau namens Sybille sagt, sie habe zwar die Frau mit den ganz langen
  Haaren verfehlt, dafür aber die Malerin zweimal getroffen, und diese werde
  der Langhaarigen sowieso bald den Rest geben. Kolling läßt ein Zweifel
  andeutende Murren hören. Die schwarzgeleidete Frau sagt daraufhin mit einem
  rechthaberischen Unterton in der Stimme, sie habe die Schwingung der
  Langhaarigen eindeutig erfaßt und werde ihr zur Sicherheit noch in dieser
  Nacht die Haare schwer wie Blei machen und ihr die grausamsten Kopfschmerzen
  senden, so daß sie sich die langen Haare selber abschneiden würde. Kolling
  könne unbesorgt sein, die Haare dieses Mädchens würden rechtzeitig fallen und
  den Templererben also nicht für die Aktivierung des großen Baphomet zur
  Verfügung stehen. Kolling sagt, er habe die Order, das Mädchen müsse
  unbedingt sterben. Denn wenn sie wirklich unmittelbar von der sogenannten
  baphometischen Schwingung erwählt sei, wie jene Leute das nennten, könnten
  sie in einigen Jahren vor dem gleichen Problem stehen wie jetzt, falls die
  Baphomet-Figur vielleicht doch nicht gefunden und zerstört werden könne.
  Diese Agnes würde dann nämlich vielleicht dreißig sein und wieder so lange
  Haare haben wie jetzt. Die Frau namens Sybille versichert, sie wolle dafür
  sorgen, daß diese Agnes schnell sterbe. Ohnehin würde, aufgrund der
  Schwingungskonstellation, bereits ein einziger Schnitt in den Haaren jener
  jungen Frau zu Irrsinn und Tod führen. Abermals muß Kolling einen Anflug von
  Grauen abschütteln. Er spricht seiner Helferin höflichen, aber betont
  distanziert, Dank für ihre Bemühungen aus, die, wie er hoffe, zum Ziel führen
  würden.  | 
| In Berlin sitzt Blanchefort
  hinter seinem großen Schreibtisch und lauscht mit regungsloser Miene am
  Telefonhörer. Schließlich sagt er, er werde schon morgen früh in Wien sein.
  Offenkundig habe sich der Baphomet jene junge Frau wirklich unmittelbar zu
  Braut erwählt, habe der dem Baphomet innewohnende Geist also in ihr seine
  Geliebte aus ewiger Ehe entdeckt und angezogen. Sie müsse perfekt geschützt
  werden! Sie dürfe nicht dem allergeringsten Risiko ausgesetzt sein.  | 
| In ihrem geräumigen Zimmer
  eines Wiener Hotel nimmt die Frau namens Sybille in eine schwarzmagische
  Handlung vor. Auf den Tisch hat sie einen Kohlekreis voller bizarrer Symbole
  gezeichnet und sticht sich jetzt mit dem kleinen Messer erneut in die Hand,
  so daß Blut in den Kohlekreis tropft. Dann holt sie wiederum eine kleine
  Puppe hervor, die ein Mädchen mit sehr langen Haaren darstellen soll. Sybille
  legt die Puppe mit den Gesicht nach unten in den Kohlekreis und hält sie dort
  fest. Mit der anderen Hand zieht sie an den Haaren der Puppe und spricht dazu
  zischend unverständliche Worte. Die schwarzgekleidete Frau zieht so stark an
  den Haaren der Puppe, daß deren Kopf sich immer weiter nach hinten biegt und
  schließlich vom Rumpf abreißt. Sybille hält den abgerissenen Puppenkopf an
  dessen Haaren in der Hand. Sie holt aus und schmettert ihn auf die
  Tischplatte.  | 
| Agnes zuckt im Bett zusammen. Sie erwacht
  aus einem unruhigen Schlaf. Der Spiegel an der Wand gegenüber zeigt ein
  Abbild des Fensters. Draußen steht ein heller Mond, beinahe Vollmond. Agnes
  setzt sich im Bett auf. Der Spiegel zeigt ihr ihre Silhouette. Agnes steht
  auf und macht Licht. Sie tastet sich an den Kopf und massiert die Schläfen.
  Sie wird von ungewohnten Kopfschmerzen geplagt. Sie geht ins Badezimmer. Dort
  sucht und findet sie eine Tablette. Agnes schaut in den Spiegel und hebt ihre
  Haare an, als wolle sie deren Gewicht prüfen. Dann nimmt sie die Tablette und
  legt sich mit einem leisen Seufzer wieder ins Bett. Aber sie kann nicht
  einschlafen. Das Glas des  | 
| gegenüberliegenden Spiegels scheint rötlich zu leuchten. Agnes steht
  nochmals auf und tritt vor den Spiegel. Sie nimmt einen Kamm und fährt sich
  damit durch ihre glatten langen Haare, auf denen das durchs Fenster
  strahlende Mondlicht schimmert. Jetzt läßt der Kopfschmerz nach. Aber noch
  immer kommt es Agnes so vor, als zeige der Spiegel sie in einem zarten
  rötlichen Licht. Sie
  wendet sich dem Fenster zu, geht hin und öffnet es. Dann
  tritt sie abermals vor den Spiegel. Jetzt scheint alles normal zu sein. Agnes
  legt sich wieder ins Bett.  | 
| In einem
  dunklen Einzelzimmer liegt Lydia in einem Gitterbett. Sie liegt völlig starr,
  aber sie schläft nicht. Ihre Augen bewegen sich immerzu hin und her, und ihre
  Lippen formen ununterbrochen tonlose Worte.  | 
| Agnes erwacht abermals aus dem Schlaf. Ihr ist heiß.
  Auch die Kopfschmerzen melden sich wieder. Agnes zieht sich aus und geht ins
  Badezimmer. Sie steckt ihre Haare unter eine große Badehaube und duscht.
  Anschließend wirft sie sich einen Bademantel über und bürstet ihre Haare. Sie
  kommen ihr noch viel schwerer vor als sonst. Das Gewicht Ihrer Haare direkt
  auf der Haut ist besonders angenehm. Agnes liebt dieses Gefühl. Sie zieht
  sich aus, macht Licht, setzt sich an den kleinen Tisch beim
  Schlafzimmerfenster. Es gibt gegenüber kein Fenster, von dem aus sie jemand
  beobachten könnte. Agnes schiebt ihre offenen Haare hinter die Schultern,
  nimmt das Tagebuch, das auf diesem Tischchen liegt, schlägt es auf und
  schreibt.  | 
| In Berlin macht sich Lothar von Blanchefort in
  seiner Wohnung am Stadtrand reisefertig. Er packt nicht viel ein. Es klingelt
  an der Tür. Blanchefort geht zuerst in sein Arbeitszimmer und steckt eine alte
  08-Pistole zu sich, eher er öffnet. Die Vorsicht war unnötig. Eine brünette
  Dame steht im Türrahmen. Blanchefort spricht sie mit dem Namen Julietta an. Die
  beiden begrüßen sich mit verhaltener Herzlichkeit. Die Dame mag Anfang dreißig sein. Sie ist sehr schön. Sie kommt
  aus Wien, um Blanchefort über die bisher feststellbaren Aktionen von Kolling
  und dessen Leuten zu unterrichten. Julietta hat kein Gepäck bei sich. Sie
  wird bei Blanchefort übernachten und am kommenden morgen mit ihm nach Wien
  zurückfliegen. Offensichtlich kennt sie sich in Blancheforts Wohnung aus und
  hat auch die nötigsten Toilettsachen da. Während Blanchefort zuende packt,
  macht es sich Julietta leicht. Bald erscheint sie im Morgenmantel und mit
  aufgelösten Haaren, die beinahe die Länge von Agnes‘ Haaren haben. Zwischen
  ihr und Blanchefort scheint ein besonders persönliches Verhältnis zu
  bestehen, obschon der Mann sehr alt ist. Wie sie sich aber näher kommen, ist
  es, als leuchte der Hauch eines rötlichen Strahlens aus den Haaren der Frau.
  Dadurch geht mit Blanchefort eine geheimnisvolle Wandlung vor sich: Aus einem
  wohl Achtzigjährigen wird ein Mann von Mitte vierzig, mit starken Muskeln und
  straffer Haut und einem Gesicht von strenger männlicher Schönheit. Wie die
  Lampen verlöschen, bleibt um die nun nackten Körper der beiden jener Hauch
  eines rötlichen Strahlens, der von den langen Haaren der Frau ausgegangen
  war. Und sie lieben einander wie zwei Menschenwesen, über die die Zeit keine
  Macht hat. Agnes hat sich gerade eine Tasse Frühstückskaffee eingeschenkt,
  als das Telefon klingelt. Walther ist dran. Er berichtet in wenigen Worten,
  was mit Lydia geschehen sei. Die Eltern, die sich auf Urlaub im Ausland
  befinden, habe er noch nicht unterrichtet, um eine womöglich unnötige
  Aufregung zu vermeiden. Wahrscheinlich habe Lydia nichts wirklich gar so
  Schlimmes. Er telefoniert aus dem Auto auf dem Wege zur
  psychiatrischenKlinik, um Lydia zu besuchen und mit den dortigen Ärzten zu
  reden. Agnes drängt ihn, sie mitzunehmen. Das ist Walther nicht recht, doch
  er gibt nach und sagt, dann werde er sie in gleich abzuholen. Agnes beendet
  ihr kaum begonnenes Frühstück und macht sich zurecht. Ihre Haare flicht sie heute vor der linken
  Schulter zu einem Zopf. Schon wieder wird sie von Kopfschmerzen geplagt. Sie
  nimmt gleich zwei Tabletten auf einmal und geht dann, um Walther vor der
  Haustür zu erwarten. Der fährt auch schon vor, und Agnes steigt zu in den
  Wagen.  | 
| Am Flughafen Wien-Schwechat landet zur selben Zeit
  Lothar von Blanchefort zusammen mit seiner Begleiterin mit dem ersten
  Flugzeug aus Berlin. Er ist wieder der alte Herr, rüstig und äußerlich doch
  im Greisenalter. Die Dame hat ihre Haare wieder zu einem dicken Nackenknoten
  geschlungen. Sie nehmen ein Taxi, und Blanchefort nennt dem Fahrer das Ziel:
  Die Blutgasse im 1. Bezirk. Offenkundig kennt sich Blanchefort in Wien aus.  | 
| In der psychiatrischen Klinik an der
  Baumgarter Höhe bei Wien sprechen Walther und Agnes zunächst mit dem
  Primarius und dem Lydia behandelnden Arzt. Man sagt ihnen, Lydia leide unter
  absonderlichen Wahnvorstellungen mit Neigung zur Gewalttätigkeit. Immerhin
  habe sie gestern einen Nachbarn angegriffen und ernstlich verletzt. Es sei
  aber durchaus denkbar, das dieser Zustand sehr  | 
| bald vergehe; eine gewisse Besserung sei bereits eingetreten. Dennoch
  lassen die Ärzte nur einen sehr kurzen Besuch zu. Lydia ist durch Medikamente
  beruhigt worden. Trotzdem fängt sie sofort an zu schreien, als sie Walther
  und Agnes sieht. Sie zeigt mit ausgestrecktem Arm auf Agnes und ruft, diese
  trage die Schwingungen der apoka-lyptischen Engel in sich. Wie ein verwirrtes
  Raubtier, daß sich vor der Maßregelung durch seinen Dompteur fürchtet, weicht
  Lydia in die äußerste Ecke des Raums zurück. Agnes durchrieselt ein eiskalter
  Schauer, und Walther ergeht es kaum anders. Der behandelnde Arzt drängt auf
  sofortigen Abbruch des Besuchs, versichert jedoch, Lydia habe keinerlei
  schwere Krankheit, es sei sicherlich nur ein vorübergehendes Gestörtsein.
  Walther und Agnes verlassen den Pavillon in gedrückter Stimmung. Agnes ist
  erschüttert. Walter bemüht sich, sie mit Hinweis auf die Worte des Arztes zu
  beruhigen.  | 
| Sie fahren zurück in die Stadt. Dort wollen sie auch
  nach Lydias Atelier schauen. Walther, der als Besitzer des Hauses und der Wohnung
  von der Polizei informiert worden war, hat sich schon in aller Frühe von dem
  schlimmen Zustand des Ateliers überzeugt und seine Putzfrau zum Aufräumen
  dorthin geschickt.  | 
| Blanchefort und Julietta steigen vor dem ehemaligen
  Templerhaus aus dem Taxi und betreten durch die unverschlossene Tür das alte
  Gebäude. Sie begeben sich ohne Umwege in den Keller. Julietta öffnet eine
  schmale Tür, zu der sie einen Schlüssel besitzt. Hinter dieser Tür befindet
  sich eine enge Wendeltreppe. Blanchefort zieht eine Taschenlampe hervor. Sie
  verschließen hinter sich wieder die Tür. Es geht die Wendeltreppe hinunter.
  Diese mündet im unteren Kellergewölbe. Es ist jenes Gewölbe, in dem einst der
  große Baphomet gestanden hat. Auch dort halten sich Blanchefort und Julietta nicht
  auf. Sie gehen zu der Wand, die sich auf einen geheimen Druck zu einem
  unterirdischen Gang hin öffnen läßt. Julietta betätigt den verborgenen
  Mechanismus, und die beiden verschwinden in dem geheimen Gang. Die Wand
  schließt sich hinter ihnen -wie schon weiland vor Jahrhunderten hinter
  anderen Mitgliedern ihrer Gemeinschaft.  | 
| Walther und Agnes betreten Lydias Atelier. Dort ist
  schon die von Walter beorderte Putzfrau am Werke. Trotzdem sieht es noch
  immer wüst aus. Agnes sieht ihren Kamm und ihre Handtasche am Boden liegen
  und hebt beides auf. Sie entdeckt das kurze Streichholz, das sie gestern
  gezogen hatte, und sie findet auch das zweite - es ist ebenfalls kurz. Dann
  erkennt sie auf dem großen Standspiegel die Zeichnung mit schwarzen
  Pinselstrichen, die offensichtlich sie darstellen soll. Einige rote
  Pinselstriche durchkreuzen auf Kinnhöhe die Haare. Auch Walhter nimmt dies
  wahr. Agnes beginnt unwillkürlich zu zittern. Sie sagt, Lydia glaube, in
  ihren Haaren seien irgendwelche magischen Schwingungen; und tatsächlich habe
  sie seit gestern Nacht schlimme Kopfschmerzen und es komme ihr so vor, als ob
  ihre Haare mit dem Gewicht von hundert Telefonbüchern in ihrem Nacken zögen.
  Walther legt einen Arm um ihre Schultern und sagt, das komme bloß von dem
  Wein, den sie gestern in ungewohnter Menge getrunken habe, dafür könnten ihre
  schönen Haare bestimmt nichts. Sie verlassen das Atelier und das Haus.  | 
| Blanchefort steht in einem
  alten unterirdischen Gewölbe, das jenem unter dem ehemaligen Templerhaus
  ähnelt, jedoch wesentlich größer ist. Das wird erkennbar, als Blanchefort
  Licht anschaltet. Die elektrische Beleuchtung ist ganz offensichtlich erst
  unlängst provisorisch angebracht worden. Lauter kleine Scheinwerfer, welche
  die Mitte der Gewölbes bestrahlen. Blanchefort betätigt einen verdeckten Hebel
  an der Wand neben dem Ausgang des Geheimgangs. Ein dumpfes Grollen und Mahlen
  von Gestein auf Gestein ertönt. In der Mitte des Gewölbes wälzen sich die
  Steinplatten des Bodens auseinander, und aus der Tiefe schiebt sich ein dunkles,
  über zwei Meter hohes Gebilde empor. Es dauert eine Weile, bis dieses Gebilde
  seinen Platz voll eingenommen hat und die mahlenden Geräusche verstummen.
  Blanchefort geht zu dem sonderbaren Gebilde. Es besteht unten aus einem
  runden siebenstufigen Sockel aus blankpoliertem Basaltgestein. Was sich
  darauf befindet, ist von einem zerschlissenen violetten Tuch verhüllt.
  Blanchefort bleibt davor stehen und sieht es nachdenklich an. Unterdessen
  geht Julietta zur gegenüber befindlichen Wand. Auch dort ist, wie jetzt zu
  erkennbar wird, Verschiedenes unter dunklen Tüchern verborgen. Julietta zieht
  die Tücher weg. Ein steinerner Altar kommt zum Vorschein und dahinter die
  lebensgroße goldene Statue einer prachtvollen Göttin mit sehr langen Haaren,
  die sie wie gespreizte Flügel umgeben. Julietta verweilt vor dem Standbild
  der Göttin, Blanchefort tritt neben sie. Beide schauen die Figur der Göttin
  an: Ischtar, Venus  | 
| -die Göttin der Liebe. Julietta entzündet
  zwei Kerzen, die auf dem Altar bereitstehen, Nach einer Weile des Schweigens
  vor dem Standbild der Göttin, wenden sie sich dann dem merkwürdigen Gebilde  | 
| zu, aus das dem Boden aufgetaucht war. Blanchefort steigt auf die
  unteren Stufen des runden Sockels und zieht das violette Tuch ab: Strahlend
  und funkelnd steht da: Der große Baphomet.  | 
| Agnes versucht, sich auf
  ein Buch zu konzentrieren. Es gelingt ihr nicht. Von ihrem Gesicht sind
  starke Schmerzen abzulesen. Sie geht ins Badezimmer, um noch eine
  Kopfschmerztablette zu nehmen. Die Schachtel ist leer. Agnes quält sich. Sie
  nimmt nochmals das Buch, läßt es auf den Tisch zurück fallen und geht im
  Zimmer hin und her. Sie stützt den Kopf in die Hände und greift schließlich
  zumTelefonbuch. Im Erdgeschoß des Hauses praktiziert eine Ärztin. Diese ruft
  Agnes an und fragt, ob sie auf einen Sprung hinunter kommen könne. Es ist
  dafür zeitlich gerade günstig.  | 
| Die Ärztin hört Agnes
  nicht lange zu. Sie hebt Agnes‘ Zopf an. Die langen Haare seien
  schuld,behauptet die Ärztin, sie seien zu schwer und verursachten dadurch die
  Kopfschmerzen. So etwas komme zwar bloß sehr selten vor, aber manchmal eben
  doch. Die langen Haare müßten herunter. Agnes schüttelt entschieden den Kopf
  und zuckt sogleich wegen der durch diese heftige Bewegungverstärkt stechenden
  Kopfschmerzen zusammen. Agnes entzieht ihre Haare den Händen der Ärztin.Sie
  sei überzeugt, sagt Agnes, die Kopfschmerzen werden auch so wieder vergehen.
  Die Ärztin versteht Agnes‘ Gefühle und macht sich die Mühe einer weiteren
  Untersuchung, kann jedoch nichtsfinden, was die Kopfschmerzen hervorrufen
  könnte. Sie gibt Agnes eine größere Menge Ärztemuster-Tabletten gegen
  Kopfschmerzen. mit und wünscht ihr alles Gute. Julietta mietet sich in
  demselben Hotel ein, in dem auch Kolling mit seinen Leuten Quartier bezogen
  hat. Julietta betritt das Hotelrestaurant. Dort sitzt Kolling mit Sybille.
  Julietta erkennt Kolling aufgrund eines Fotos, das sie von ihm gesehen hat.
  Aber auch sonst würde sie ihn erkannt haben - denn sie erfühlt sofort die
  finstere Macht, die ihm in der Person von Sybille gegenüber sitzt. Auch
  Sybille scheint eine Gegnerin in der Nähe zu spüren, sie späht um sich,
  fixiert verschiedene Gäste, vor allem Frauen, die in Frage kommen könnten.
  Sybilles Blick trifft auch auf Julietta, ist sich aber offenbar nicht sicher,
  ob diese ihre Gegnerin ist oder eine andere, mehrere Frauen im Raum tragen
  aufgesteckte Haare, die eine magisch wirksame Länge haben könnten. Sybille
  wird sich offenkundig nicht sicher, ihre Unruhe steigt. Sie sagt Kolling, sie
  bemerke gegnerische Schwingungen in nächster Nähe. Kolling unterdrückt ein
  Murren, er hält das für Unfug. Julietta nimmt an einem freien Tisch Platz,
  der den beiden Gegnern nicht nahe steht, ihr aber einen guten Blick auf diese
  ermöglicht. Sybille erhebt sich. Sie sagt zu Kolling, sie wolle noch etwas
  zur doppelten Sicherheit unternehmen, obwohl sie davon ausgehe, die Haare der
  Betreffenden würden geschnitten und sie dadurch zugleich getötet werden.
  Sybille verläßt den Tisch und geht. Julietta behält vorerst Kolling im Auge,
  wie es ihr Auftrag ist, obschon sie gefühlsmäßig eher Sybille folgen würde.  | 
| Walther sitzt mit
  Blanchefort im Wintergarten seiner Villa in Wien-Hietzing zusammen. Walter
  hört still dem zu, was Blanchefort ihm zu sagen hat. Es sind nicht bloß
  freundliche Worte. Blanchefort wirft Walter in ruhiger aber bestimmter Weise
  vor, die junge Agnes nicht frühzeitig in das Geheimnis eingeweiht zu haben.
  So befinde sie sich jetzt in höchster Gefahr, ohne davon eine Ahnung zu haben
  und ohne sich wehren zu können. Das sei unverantwortlich gegenüber diesem
  Mädchen - aber auch im Hinblick auf das Werk, die Belebung der „Figura” des
  Baphomet. Walther gibt Blanchefort in allem recht und versucht, sich zu
  entschuldigen, er habe die Dinge in der Tat nicht richtig eingeschätzt.
  Blanchefort akzeptiert die Ent-schuldigung, betont jedoch, von nun an dürften
  keine Fehler mehr unterlaufen. Die Figur des großen Baphomet sei bereit, alle
  oberen Brüder und Schwestern der Templer-Erbengemeinschaft würden bis morgen
  Mittag in Wien eingetroffen sein, so daß in der kommenden Nacht die Belebung
  des Baphomet stattfinden könne. Alles werde nun an Fräulein Agnes liegen! Sie
  allein besitze jetzt den Schlüssel zur baphometischen Kraft, denn sie sei die
  auserkorene weibliche Hälfte. Insofern habe Walther ausgezeichnete Arbeit
  geleistet. Jetzt aber heiße es, das Werk sicher zu vollenden. Dabei gelte es vor allem, die
  junge Agnes zu schützen. Der große Baphomet sei kaum in Gefahr. Falls
  überhaupt in der Blutgasse, würden die Gegner im falschen Haus nach ihm
  suchen. Aber die junge Frau befinde sich in Gefahr! Blanchefort fordert
  Walther in strengem Ton auf, sofort alles Nötige für deren vollkommene
  Sicherheit zu unternehmen. Walther bietet einen zerknirschten Eindruck und
  entwickelt zugleich allen Eifer, für Agnes´ Sicherheit alle irgendwie
  erdenklichen Maßnahmen zu ergreifen.  | 
| Die Frau namens Sybille verschafft sich
  unterdessen geschickt Einlaß zu jenem Pavillon der psychiatrischen Klinik, in
  dem sich Lydia befindet, und erreicht es auch, diese sprechen zu
  können.Sybille hat sich als eine Verwandte ausgegeben und zugleich als selbst
  erfahrene Ärztin. Beide Rollen spielt sie durchaus überzeugend. Da Lydia sich
  ruhig zeigt, erlaubt der behandelnde Arzt Sybille, einen  | 
| kurzen Spaziergang im Park mit ihr zu machen. Darauf hatte die Frau
  namens Sybille abgezielt. Sie hat einen Leihwagen in der Nähe des Pavillons
  geparkt und schmuggelt Lydia nun ohne Schwierigkeiten aus dem Areal der
  psychiatrischen Klinik. Lydia ist sehr still. Sie verhält sich fügsam wie ein
  Wesen ohne eigne Persönlichkeit und ohne eigenen Willen. Lydias Verschwinden
  fällt zunächst nicht auf, und auch später hält man es nicht für nötig,
  Walther zu unterrichten.  | 
| Agnes sitzt am Tisch und hält sich die Hände vor das
  Gesicht. Sie läßt die Hände sinken. Tränen rinnen ihr über die Wangen. Agnes
  nimmt die beiden letzten noch vorhandenen Tabletten. Die Kopfschmerzen quälen
  sie immer mehr.  | 
| Agnes kann ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Sie
  dreht sich um, geht verzweifelt ein paarmal im Zimmer auf und ab und tritt dann
  vor den Spiegel. Sie macht den Zopf auf und bürstet Sie ihre Haare, und bei
  jedem Bürstenstrich zuckt sie vor Schmerzen zusammen. Agnes legt die Bürste
  aus Hand. Sie schüttelt den schmerzenden Kopf und wirft sich weinend auf ihr
  Bett.  | 
| Julietta sieht, wie zwei junge Männer an Kollings Tisch
  kommen, offensichtlich Gehilfen von ihm. Die Männer scheinen ohne Eile auf
  etwas zu warten. Julietta beschließt, das Zimmer der Schwarzmagirin Sybille
  zu suchen und zu inspizieren. Die Schwingung der feindlichen magischen
  Gegenstände, die sich vermutlich in Sybilles Zimmer befinden dürften, würde
  Julietta spüren und somit auch das richtige Zimmer finden. Es dauert eine
  Weile, bis ihr das in dem großen Haus gelingt. Dann steht sie vor einer Tür
  und ist sich sicher, es ist die richtige. Sie winkelt ihre Hände an, legt sie
  x-weise übereinander und so gegen die Tür, die dadurch aufspringt. Julietta
  huscht in Sybilles Zimmer. Schnell entdeckt sie deren schwarzmagische
  Utensilien und auch verschiedene mit Kohle gezeichnete Kreise. Julietta
  erkennt, was diese bedeuten. Sie ruft Blanchefort an und sagt ihm, Agnes sei
  in akuter Gefahr, man müsse sie unbedingt sofort holen und sie schützen.
  Julietta erklärt, welcher Art der Angriff gegen Agnes nach sein müsse was aus
  den gefundenen Unterlagen hervorgeht. So können umgehend Gegenmaßnahmen
  getroffen werden. Julietta wird selbst auch zur Villa kommen. Aber wie sie
  das Zimmer verlassen will, läuft sie Kollings beiden Helfern direkt in die
  Arme, denen Sybille mit der apathischen Lydia folgt. Sybille erkennt nun die
  Gegnerin. Sie befiehlt den beiden Männern, Julietta gut festzuhalten. Die
  beiden Gegnerinnen schauen einander in die Augen, Julietta ernst aber ohne
  Furcht, Sybille mit einem triumphierenden Lächeln. Sie geht um Julietta herum,
  betrachtet den großen Haarknoten in ihrem Nacken und sagt, Julietta werde
  jetzt gleich einen kurzen Haarschnitt bekommen. Julietta erwidert nichts.
  Kollings kräftige Männer halten sie an den Oberarmen fest, sie kann sich kaum
  bewegen. Sybille führt die willenlose Lydia ins Badezimmer und kommt dann mit
  einer Schere in der Hand wieder. Sie grinst Julietta an und sagt, gleich
  werde man wissen, wie sich eine Venustochter ohne ihre langen Haare fühle.
  Dann löst sie Julietta die Haare und will die Schere hineindrücken. Doch es
  geht nicht, das Metall kann Juliettas Haare nicht berühren, nicht verletzen,
  kein einziges Haar fällt. Statt dessen beginnen Juliettas Haare auf ganzer
  Länge rötlich zu leuchten. Dieses Leuchten erfaßt in sekundenschnelle
  Juliettas Körper. Die beiden Männer, die sie festgehalten hatten, werden nach
  beiden Seiten zu Boden geschleudert, Sybille stürzt mit wutverzerrtem Gesicht
  auf den Rücken. Sie starrt Julietta an und
  streckt beide Arme gegen sie aus. Gelbe und graue Schwaden scheinen aus ihren
  Handflächen zu quillen und auf Julietta zuzuschweben. Julietta verläßt den
  Raum. Draußen flicht sie im Gehen ihre Haare zu einem Zopf. Das rötliche
  Leuchten zieht sich zurück. Julietta nimmt das nächste Taxi zu läßt sich zu
  Walthers Villa fahren.  | 
| Agnes liegt
  noch weinend auf ihrem Bett, Das Telefon klingelt. sie eilt hin, als könne
  von dort Rettung kommen. Walther ist dran. Agnes erzählt ihm von den
  entsetzlichen Kopfschmerzen, die immer noch schlimmer würden. Sie wisse nicht
  mehr, was sie dagegen noch tun könne; denn ihre Haare zuschneiden, wie die
  Ärztin meine, das komme nicht in Frage. Walther beschwört Agnes, nichts
  Unüberlegtes zu tun; er werde gleich bei ihr sein und ihr auch sicher schnell
  helfen können! Agnes legt auf und wischt sich die Tränen ab und zieht sich schnell
  frisches ein Kleid an. Jede Bewegung bereitet ihr inzwischen Pein. Dann eilt
  sie vor die Haustür, um Walther zu erwarten. Der erscheint auch so schnell,
  daß er ohne Rücksicht auf jede Verkehrsregel gerast sein muß. Er bremst,
  springt aus dem Wagen und schließt die haltlos weinende Agnes in seine Arme.
  Dann geht es in rasender Fahrt zu seiner Villa.  | 
| Walther fährt über die
  Auffahrt bis unmittelbar vor den Eingang seiner Villa. Er steigt aus, eilt
  zur Beifahrertür und hilft Agnes beim Aussteigen. Agnes unterdrückt jetzt das
  Weinen, aber ihre Schmerzen sind so arg, daß sie taumelt und der Ohnmacht
  nahe ist. Walther trägt Agnes ins Haus.  | 
| Blanchefort kommt ihnen
  bereits entgegen, sein Gesicht spiegelt höchste Besorgnis. Agnes hat das
  Bewußtsein verloren. Blanchefort betrachtet sie und sagt, dies sei wahrlich
  die schönste junge Frau, die er in diesem Jahrhundert gesehen habe; würdig,
  der weibliche Teil des Baphomet zu werden. Aber sie könne aufgrund des
  schwarz-magischen Angriffs sterben, wenn es nicht sofort gelinge, diesen
  abzuwehren. Blanchefort holt schnell einen Stein, der etwa Größe und Form
  eines plattgedrückten Eies hat und mit einem magischen Zeichen versehen ist.
  Blanchefort befielt Walther, irgendwo Feuer vorzubereiten oder auch eine
  Herdkockplatte in der Küche anzuheizen. Walther geht, um dies zu tun.
  Blanchefort streicht mit dem eiförmigen Stein wieder und wieder auf ganzer
  Länge durch Agnes´ Haare. Dabei zeigt sich der leichte Hauch eines
  mehrfarbigen Leuchtens. Bald schlägt Agnes die Augen auf. Sie erkennt Walther
  und sieht Blanchefort, der sich um sie bemüht. Der reicht Walther den Stein
  und ordnet an, er möge diesen jetzt in das Feuer werfen. Agnes tastet nach
  ihrem Kopf und nach ihren Haaren. Ihr Gesicht zeigt keine Spuren von Schmerz
  mehr. Agnes setzt sich im Sofa auf die Schmerzen sind verschwunden, sie
  fühlt sich vollkommen wohl. Blanchefort hebt an, Agnes in das Geheimnis des
  Baphomet einzuweihen, noch ehe sie recht dazu kommt, sich für die Hilfe zu
  bedanken. Es ist offensichtlich nicht allein der Inhalt von Blancheforts
  Worten, sondern auch die Ausstrahlung, die von diesem ewig jung wirkenden
  alten Mann ausgeht, die Agnes jetzt alles andere vergessen läßt. Walther geht
  unterdessen in die Küche und legt den Stein in die Mitte der auf voller Kraft
  brennenden Flammen eines Gasherds. Inzwischen ist auch Julietta eingetroffen.
  Sie weiht Agnes in weitere Einzelheiten der Geheimnisse ein, besonders in
  solche, die aus der ganz und gar weiblichen Sicht verstanden werden müssen.  | 
| Sybille ist mit Lydia allein im Badezimmer.
  Plötzlich entfährt ihr ein Schmerzensschrei. Es ist, als ob eine unsichtbare
  Hand ihr den Kopf weit nach hinten reiße, so daß ihr Blick zur Decke
  gerichtet steht. Es ist die Decke des zu ihrem Hotelzimmer gehörenden Bades. Vor dem
  Spiegel steht Lydia. Sie hat eines von Sybilles schwarzen Kleidern an, ist
  ordentlich frisiert und geschminkt. Lydia steht völlig still, sie scheint
  auch ihr eigenes Spiegelbild nicht zu erkennen. Sybille schafft es, ihren
  Kopf wieder aufzurichten. Sie befiehlt Lydia in herrischem Ton, ihr von
  drüben den kleinen Koffer mit ihren magischen Utensilien zu holen. Lydia tut
  es wie ein Automat. Sybille wird abermals den Kopf weit nach hinten gerissen.
  Sie scheint jetzt geballt von sämtlichen Schmerzen getroffen zu werden, die
  zuvor Agnes erduldet hatte. Mit Mühe richtet sie ihren Kopf wieder auf und
  befielt Lydia stöhnend, ihr das kleine Messer aus dem roten Koffer zu geben.
  Sich selbst solle sie die lange spitze Schere heraus nehmen. Jetzt müsse
  Lydia gehen, befielt Sybille, und damit ihre Schwester Agnes töten. Außerdem
  müsse sie dieser, vorher oder nachher, unbedingt die langen Haare
  abschneiden. Lydia nimmt automatenhaft die dolchspitze Schere und wendet sich
  um. Zwischen Schmerz-enslauten, stößt Sybille Flüche und unverständliche
  magische Formeln aus. Doch es hilft ihr nichts. Im Gegenteil, ihr Kopf wird
  durch eine unsichtbare Kraft gänzlich nach hinten gezerrt. Es ist abzusehen,
  daß Sybilles Genick brechen muß, falls diese Bewegung anhält. Sybille sticht
  sich mit ihrem Messer in die Hand, verschmiert das Blut auf der scharfen
  Klinge. Mit der blutenden Hand greift sie eine ihrer Locken, schneidet ab und
  läßt sie auf den Boden fallen. Doch der unsichtbare Griff biegt Sybilles Kopf vollends
  auf den Rücken.  | 
| Wie Lydia die Hotelzimmertür hinter sich schließt, ist
  aus dem Bad das Stürzen eines Körpers zu hören und das letzte Röcheln einer
  Person, deren Genick soeben gebrochen ist.  | 
| Agnes, Blanchefort und Walter sitzen
  gemütlich beisammen. Agnes hat mittlerweile eine Menge Merkwürdiges gehört
  und vieles verstanden: Der ”große Baphomet” ist etwa so zu begreifen wie eine
  mächtige Transforma-torenanlage, die jenseitige Schwingungen in diesseits
  wirksamwerdende umwandeln kann. Dazu aber ist es nötig, die göttlichen
  Lichtschwingungen von Weiblich und Männlich in der Figur zur Berührung zu
  bringen. Erst dadurch wird der „große Baphomet” aufgeladen - quasi „belebt” -
  und kann jenes erforderliche Ilu-Schwingungsbündel aussenden, aufgrund dessen
  die Lichtschwingungen nach dem Prinzip der Affinität herangezogen werden,
  welche sich dann über das Land und schließlich über die ganze Welt ausbreiten
  und ein neues Zeitalter bewirken: Das Zeitalter, in dem die lichte Göttin die
  Regentschaft übernimmt und den grausamen Bibelgott entthront... Agnes fragt
  Blanchefort, was genau ihre Aufgabe für den Baphomet sein werde. Blanchefort
  antwortet, es gebe zwei magische Kristalle. Der eine, der männliche, gehöre
  in den Sockel der Figur, und der andere, der weibliche, auf den Scheitel des
  Doppelhauptes. Damit die Verbindung zwischen diesen beiden Kristallen belebt
  werde und die Schwingung des Baphomet sich entfalten könne, müsse eine dafür
  besonders geeignete Frau die beiden Kristalle durch ihre Haare miteinander
  verbinden. Dazu sei aber eine sehr große Haarlänge notwendig, denn allein
  dann könnten die Kraftströme in  | 
| ausreichendem Maße fließen. Also, spricht Blanchefort weiter, müsse Agnes
  den männlichen Kristall in die Enden ihrer Haare hineinhalten. Dieser werde
  Garil genannt. Als den Gral hätten ihn einst viele gesucht. Den weiblichen
  Kristall, der Ilua genannt werde, müsse sie auf Brusthöhe in ihre Haare
  halten. Dann werde sie - Kraft ihres Willens -ein Bild, das Bildnis der
  Göttin, in ihre Gedanken aufnehmen und somit für die jenseitige Welt sichtbar
  machen. Wenn dies gelungen sei, werde sie eine angenehm Wärme durch ihren
  ganzen Körper strömen spüren, auch durch ihre Haare. In diesem geistigen wie
  körperlichen Zustand müsse sie die beiden Kristalle an die richtigen Plätze
  der Baphomet-Figur fügen. Damit sei das Werk für den Baphomet getan, der
  erste Teil ihrer Mission. Die Kraft des Baphomet werde in ihr bleiben und ihr
  große Macht verleihen. Sie werde von da an unverwundbar sein, auch ihre Haare
  könnten nicht geschnitten werden. Der zweite Teil ihrer Mission werde sie
  dann doppelt unsterblich machen. Das bedeute, sie werde nicht nur das ewige
  Leben im Jenseits haben, wie alle, sondern auch irdisch unsterblich sein.
  Agnes fragt, wer denn die männliche Hälfte des Baphomet sei und was der
  zweite Teil ihrer Mission. Blanchefort antwortet mit einem Lächeln, das sei
  der doppelt unsterbliche Kontur, den Wissende auch den ersten der Einherier
  nennen  | 
| - sonst habe er in dieser Welt zurzeit keinen Namen,
  obschon er früher bereits Namen besaß. Erst durch sie, Agnes, werde er wieder
  einen irdischen Namen erhalten. Auf ihn beziehe sich der zweite Teil ihrer
  Mission. Denn mit dem Einherier solle sie unter dem Bildnis der Göttin den
  Liebesakt vollziehen! Von dieser Eröffnung ist Agnes zunächst schockiert. Sie
  solle mit einem Mann schlafen, den sie nicht liebe, den sie nicht einmal
  kenne? So sei das nicht, versichert Blanchefort. Den Mann, der dann
  erscheinen werde, den Unsterblichen, werde sie kennen - erkennen - und sie werde
  lieben vom ersten Augenblick an! Denn es sei ihr Gemahl aus ewiger Ehe,
  jener, der ihr bestimmt ist von allem Anfange her, ihr Geliebter und Gatte
  aus ewigem Recht. In den Strahlen der Göttin, die dem Licht der Morgenröte
  gleichen, werde sie ihn sehen, erkennen und lieben. Dadurch werde sie ihm
  gleichsam den wahren Weg in das Diesseits bahnen - und für sich selbst die
  unverletzliche doppelte Unsterblichkeit gewinnen. Sie werde diesen Mann, der
  dann irdisch erscheine, nach allem Gesetz dieser Welt heiraten. Mit ihm
  zusammen werde sie Kinder zeugen und Macht und Einfluß erringen und
  schließlich neben ihm auf dem Thron der Cäsaren sitzen, um diese Welt in
  reinem Licht zu regieren! Ein neues Cäsarengeschlecht werde durch sie
  erstehen! Dies sei das Ziel - und es werde gelingen! Agnes schaut den alten
  Mann nachdenklich an und meint, wenn sie ihre Haare nicht so lang hätte,
  würde ihr all dies nie begegnet sein? Blanchefort erwidert, es sei ihr Wesen,
  so zu sein wie sie ist! Anders könne sie gar nicht sein. Darin liege eben
  ihre besondere frauliche Stärke. Denn allein eine Frau von rein weiblicher
  Schwingung sei berufen, die Braut des Baphomet zu sein - und die Gattin des
  neuen Kaisers! Noch in dieser Nacht, fügt Blanchefort hinzu, solle sie
  zunächst den großen Baphomet sehen und dessen Strahlung erfühlen können.
  Dabei wirft er Walther einen Blick zu, und dieser nickt sogleich. Dann er
  sagt zu Agnes, sie werde von jetzt an hier wohnen. Da Agnes zu einer
  widersprechenden Geste ansetzt, fügt Walther hinzu, wenigstens für die
  nächsten Tage. Agnes ist schließlich einverstanden. Es wird beschlossen, daß
  sie einige Sachen aus ihrer Wohnung holen werde, wobei, wie Blanchefort
  verlangt, Walther sie begleiten und keinen Augenblick allein lassen werde.
  Nachher wolle man sich wieder treffen, und dann solle Agnes den großen
  Baphomet sehen. Blanchefort küßt Agnes auf die Stirn. Dann ermahnt er Walther
  abermals, allerhöchste Acht auf sie zu geben. Walther versichert, alles zu
  tun. Er steckt für alle Fälle seine Pistole ein, und fährt dann mit Agnes zu
  deren Wohnung.  | 
| Blanchefort und Julietta
  begeben sich unterdessen mit einem Taxi zum Haus in der Blutgasse. Sie
  benutzen wieder den geheimen Gang. Vor dem steinernen Altar der Göttin ist
  ein purpurfarbenes Lager bereitet. Julietta löst ihre Haare auf. Wieder
  leuchtet ein rötliches Strahlen aus ihnen, dem Morgenrot ähnlich, und umfängt
  bald sie beide. Bei Blanchefort tritt abermals die Verjüngung ein. Bald
  stehen sie einander unbekleidet gegenüber. Ihrer beider Körper sind jung und strahlend
  schön, das rötliche Licht liegt auf ihrer Haut wie Gewänder aus hauchfeiner
  Seide. Sie sind sehr ernst. Nun, so sagt Blanchefort, werde er also den Platz
  freimachen für den ersten unter den Einheriern, den neuen Kaiser. Danach
  werde er die weite Wanderung antreten durch das Grüne Land im Jenseits und
  viele jenseitige Welten, bis in das Reich des ewigen Lichts, so die Götter
  ihm dessen Tor wollten öffnen wollten. Und sie, spricht Julietta, werde
  zurückkehren in die Welt der ewigen Morgenröte, in das Reich ihrer Mutter
  Venus. Gemeinsam würden sie nun in dieser Welt vergehen - um drüben neu zu
  erstehen. Sie umarmen einander und lasse sich auf das Lager sinken. Ihre
  Leiber vereinigen sich ein letztesmal im irdischen Liebesakt. Alle anderen
  Anwesenden wenden sich unterdessen um.  | 
| Lydia geht durch die Straßen
  der abendlichen Innenstadt. Es gibt nichts an ihr, was anderen Fußgängern
  besonders auffallen könnte. Höchstens, das sie sich sehr langsam bewegt und
  sonderbar gleichmäßig. Lydia geht durch die Straße, in der Agnes wohnt und
  in das betreffende Haus hinein.  | 
| Im Hotelzimmer der Frau namens Sybille brennt Licht.
  Aber es gibt kein Antworten auf das Klopfen an der Tür. Sie öffnet sich, und
  Kolling tritt ein. Er ruft Sybilles Namen und geht zur offenen Tür des
  Badezimmers. Wie er Sybilles Leiche am Boden liegen sieht, gibt er ein paar
  ebenso verärgerte wie pietätlose Worte von sich. Er greift gleich nach seinem
  Handy und ruft seinen Mitarbeiter an, dieser solle sofort kommen, es gäbe
  etwas Unnützes zu beseitigen. Um die Lösung des Problems, bei der diese Sybille
  kläglich versagt habe, müsse er sich jetzt auf konventionelle Art selber
  kümmern.  | 
| Lydia steht stumm und starr einige Stufen oben auf der
  Treppe gegenüber von Agnes´ Wohnungstür. Auch als der schwache Schein des
  Minutenlichts der Treppenhausbeleuchtung angeht, ist sie kaum zu sehen, wenn
  man nicht sehr genau hinschaut. Die Stimmen und Schritte von Agnes und
  Walther werden hörbar. Lydia bleibt gänzlich reglos. In einer Hand hält sie
  die lange spitze Schere wie einen Dolch. Agnes und Walther erreichen die
  Wohnungstür. Agnes schließt auf, und beide gehen hinein. Lydias Augen
  verfolgen, was sie sehen, sonst ist an ihr nicht die geringste Bewegung.  | 
| In der Wohnung hilft Walter Agnes dabei, ein paar
  unentbehrliche Dinge in eine Reisetasche zu packen. Agnes versucht Walther in
  Freundschaft klarzumachen, daß sie nicht auf Dauer in das Haus des Verlobten
  ihrer Schwester einziehen werde; schon gar nicht, während diese krank sei.
  Walther möchte darüber jetzt keine Debatte führen, er nimmt auf Agnes´
  Gefühle und Anschauungen jede Rücksicht.  | 
| Vor der Tür hat Lydia unterdessen ihre Position
  verändert. Das Minutenlicht im Treppenhaus ist ausgegangen. Es herrscht
  Dunkelheit. Der Lichtschalter ist ein paar Schritte von der Wohnungstür
  entfernt. Lydia steht dicht neben der Wohnungstür. Die Wohnungstür öffnet
  sich. Zuerst kommt Walther mit der Reisetasche. Er sucht nach dem
  Lichtschalter und kann ihn nicht finden. Agnes kommt und schließt die Tür. Lydia
  steht unmittelbar neben ihr in der Dunkelheit. Die schlanke spitze Schere
  hält sie geschlossen und stoßbereit wie einen Dolch in der Faust. Wie Agnes
  den Kopf neigt, um den Schlüssel ins Türschloß zu stecken, bietet sie für
  einen Moment ihren Nacken dar. Die Klingen der Schere in Lydias Hand gehen
  auseinander und richten sich auf die Stelle über dem Band, das Agnes´ Haare
  zu einem Schweif lose zusammenhält. Dieses Band hat sich, wie so oft, stark
  gelockert. Agnes zieht es mit einer gewohnten schnelle Bewegung heraus und
  bindet ihre Haare wieder fester zusammen. Der schwere Haarschweif gleitet ihr
  vor die Schulter. Das irritiert die verwirrte Lydia. Sie zögert, holt dann
  doch mit der offenen Schere zum Stich in Agnes´ Rücken aus. Doch schon hat
  Agnes zugeschlossen, wendet sich schnell um und ist mit zwei Schritten bei
  dem auf sie wartenden Walther. Als Lydia die Schere zudrückt, ist Agnes mit Walter
  schon fast ein ganzes Stockwerk tiefer. Die beiden gehen die Treppe hinunter
  und verlassen das Haus, ohne Lydia bemerkt zu haben.  | 
| Lydia bleibt oben still stehen. Die Klingen der Schere
  haben sie wieder gänzlich geschlossen. Zu schnellen Bewegungen ist Lydia in
  ihrem jetzigen, durch Psychopharmaka und Sybilles Hypnose beeinflußten
  Zustand nicht fähig. Sie packt die Schere erneut wie einen Dolch.  | 
| Es ist eine laue Sommernacht, in der auch die ein wenig
  unheimlich anmutende Blutgasse nicht frei von Spaziergängern ist. Kolling
  kann nicht zu diesen gezählt werden. Er hat einen anderen Grund, zufuß
  dorthin unterwegs zu sein. Gleiches gilt für Lydia, die mit sich mit
  langsamen Schritten, aber doch in sonderbar zielstrebiger Weise, der
  Blutgasse nähert.  | 
| Blanchefort begrüßt Agnes und Walther vor
  dem Eingang gegenüber des ehemaligen Templerhauses, jenes Hauses, daß Walther
  gekauft und in dem er Lydia die Atelierwohnung eingerichtet hat. Julietta ist
  in Walthers Villa geblieben, um die ersten eintreffenden Ordebnsmitglieder zu
  begrüßen. Agnes zeigt sich zunächst ein wenig verwundert, folgt aber den
  beiden Männern. Der Weg führt in den Keller. Walter schließt eine Tür auf und
  knipst Licht an. Es geht eine steinerne Treppe hinunter in ein zweites
  Kellergeschoß. Walther schließt abermals eine Tür auf und macht Licht. Sie
  befinden sich nun in jenem großen unterirdischen Gewölbe, unter dessen Boden
  der große Baphomet auf seine Stunde wartet. Das Standbild der Göttin und der
  Altar sind durch dunkle Tücher verhüllt und kaum zu bemerken. Blanchefort
  erklärt Agnes, der Bruder Walther (wie er diesen jetzt nennt), habe im Namen
  der Erbengemeinschaft der Tempelritter dieses Haus gekauft, weil es schon in
  alter Zeit Eigentum des  | 
| Ordens gewesen sei - wenngleich durch einen Strohmann, wie man heutzutage
  sagen würde. Und während in dem offiziellen Ordenshaus gegenüber allein die
  größeren Versammlungen abgehalten worden seien und ansonsten als Kontor
  benutzt worden sei, habe dieses Haus hier oft die wichtigsten Heiligtümer
  beherbergt. Mitunter seien diese dann zu bestimmten Anlässen durch einen
  unterirdischen Gang hinüber getragen, doch anschließend immer gleich wieder
  hierher zurück gebracht worden; vor allem der große Baphomet. Nur wenige
  Eingeweihte des innersten Kreises hätten um dieses Geheimnis gewußt. Denn es
  sei schon damals eine besondere Sektion des Ordens gewesen, von deren Hintergründen
  nur wenige wußten. Jetzt sei die Zeit gekommen, die lichtbringenden Kräfte
  des Baphomet zu erwecken - und damit gleichsam der Göttin des Lichts den Weg
  zur Herrschaft zu ebnen. Das grausame Regime des biblischen Gottes werde
  damit enden. Statt Krieg, Haß und Gewalt werdeeine Ära des Herzens kommen...
  Denn die Göttin kenne weder Haß noch Neid, keinen Eifer und keine Habsucht...
  Er betätigt den
  verborgenen Mechanismus; und der nun unverhüllte Baphomet erhebt sich
  strahlend aus dem Boden. Er zeigt Agnes seine beiden Profile; das weibliche
  und das männliche, zugleich. Fasziniert schaut Agnes die goldene Figur an und
  geht dann auf sie zu, als vernehme sie einen für das diesseitige Ohr
  unhörbaren Ruf. Blanchefort und Walther lassen Agnes allein zum großen Baphomet
  gehen; sie verharren am Rande des Gewölbes. Doch Blanchefort erklärt weiter
  mit seiner wohltuend ruhigen Stimme: Morgen früh würden sie den Kristall für
  die weiblichen Schwingungen aus seinem Versteck am Fuße des Untersbergs
  holen, ebenjenen Kristall, nach dem so vergeblich gesucht hatten: Den Ilua,
  das weibliche Gegenstück des Garil, des Grals. In der morgigen Nacht sodann
  werde Agnes den weiblichen Teil des Baphomet beleben und dessen Kraft
  erwecken. Sie werde damit zur Herrin über alle Getreuen werden und zur
  Sachwalterin der Göttin im Diesseits. Sie werde somit alle Fähigkeiten
  besitzen - diesseits und jenseits der verschiedenen Welten... Agnes ist bis
  dicht an den Sockel herangetreten. Sie blickt unentwegt den Baphomet an und
  löst dabei ihre Haare auf, als habe sie von irgendwo eine Bitte darum
  vernommen. Da beginnt der Baphomet von innen heraus zu leuchten. Langsam
  dreht er sich und zeigt nun statt seiner beiden Profile frontal sein
  weibliches Gesicht - es ist Agnes´ Gesicht!  | 
| Dicht vor dem Haus parkt Walthers Wagen. Von einem
  schräg gegenüber liegenden Hauseingang her beobachtet Kolling das Auto und
  die Tür des Hauses. Die an seinem Körper herabhängende rechte Hand hält
  unauffällig eine mit Schalldämpfer versehene Pistole. Kolling sieht Lydia kommen
  und in das Haus gehen, ohne dem eine Bedeutung beizumessen. Er hat sie nie
  persönlich gesehen.  | 
| Lydia geht ein paar Stufen die Treppe
  hinauf. Dann vernimmt sie Geräusche. Sie bleibt stehen. Im Hausflur brennt
  kein Licht. Durch die beiden Glasscheiben der Haustür fällt der Schein von
  Straßenlaternen und Mondlicht. Das scheint den vom Keller her Kommenden zu
  genügen. Sie sprechen leise miteinander. Lydia wendet langsam den Kopf. Sie
  nimmt Blanchefort, Walther und Agnes wahr. Agnes´ Anblick scheint Lydia an
  die womöglich schon vergessene Schere zu erinnern, die sie bei sich trägt.
  Sie zieht sie hervor, nimmt sie wie einen Dolch in die Faust und wartet
  still. Gleich muß Agnes dicht an dem Treppengeländer vorüber kommen, durch
  dessen weit auseinandersetehende Sprossen ein Dolchstoß mit der großen Schere
  sie nicht verfehlen könnte. Die drei kommen näher. Ein kurzes Zittern
  schüttelt Lydia. Für den Bruchteil einer Sekunde schien das Begreifen in sie
  zurückgekehrt und doch sofort wieder entwichen zu sein. Die
  drei im Hausflur gehen sehr langsam, sie sprechen leise miteinander.
  Unmittelbar dort, wo Lydia kauert, verzögern die drei wieder ihre Schritte,
  bleiben für einen Moment sogar stehen. Agnes und Walther lauschen einigen
  erläuternden Worten Blancheforts. Es sagt, überall sei jetzt noch die Macht
  der Finsternis zu fürchten, sogar an diesem Ort. Erst morgen um diese Zeit
  könnten sie alle sich sicher fühlen. Agnes steht dicht beim Treppengeländer
  und wendet der im Dunklen nicht wahrnehmbaren Lydia den Rücken zu. Allerdings
  zwei Treppenstufen zu weit, als daß Lydia einen Dolchstoß gehen sie führen
  könnte. Etwas scheint sie zu durchzucken und sie die Lage erkennen zu lassen.
  Lydia läßt die Dolchfaust sinken. Statt dessen öffnet sie die Schneiden der
  Schere und reckt ihren Arm auf Agnes‘ Nacken und die offenen Haare zielend.
  Alter persönlicher Neid wird in Lydia wach und vermischt sich mit dem
  unbewußten Auftrag, die Mission der Baphometbraut zu zerstören. Denn nur
  jetzt ist der Gestirnenstand für die Belebung des Baphomet günstig, jetzt, da
  die Venus, der Stern der Göttin und die Schwingungsschleuse zum lichten
  Jenseits, sich weit öffnen kann. Die Haare der einen jungen Frau dort, die
  Agnes heißt, werden über ein kosmisches Zeitalter entscheiden. Es ist ein
  Kampf zwischen Licht und Finsternis. Die Finsternis scheint im Vorteil zu
  sein. Agnes wendet sich ein wenig. Im nächsten Moment muß die Schere in
  Lydias Hand die Aschblonden Haare der Schwester, die geöffneten Klingen
  zielen auf ihren Nacken. In Lydias Augen blitzen irre Lichter. Einen
  Augenblicke nur steht Agnes still an diesem Fleck. Als ob sie dann ganz
  plötzlich etwas spürte, wechselt sie  | 
| unvermittelt ihren Platz
  und tritt zu Blanchefort auf die andere Seite. Erschlafft zieht Lydia die Schere
  zurück und nimmt sie erneut als Dolch. In diesem Augenblick meint
  Blanchefort, es gehöre sich, daß die Dame zwischen den beiden Herren gehe! Er
  und Walther nehmen Agnes in die Mitte, sie verlassen das Haus.  | 
| Lydia bringt
  diese neue Lage im Zustand ihrer eingeschränkten Denkfähigkeit durcheinander.
  Sie senkt den Blick geistesabwesend auf die Schere, als rätsele sie, was das
  für ein Ding sei und wie es in ihre Hände komme. Dann scheint es ihr doch
  wieder einzufallen. Sie folgt den dreien. Blanchefort, Agnes und Walther verlassen
  das Haus und gehen über die Gasse zu Walthers Wagen.  | 
| Kolling weiß genau was er will. Sein Hauptproblem
  ist die schlechte Visiermöglichkeit über einen Schalldämpfer. Ein zweites,
  ganz unerwartetes Problem kommt gerade aus Haus: Lydia. Diese läuft mit
  unsicheren, aber nun schneller werdenden Schritten von hinten auf Agnes zu.
  Etwas scheint sie anzutreiben, ihre Bewegungen noch beschleunigen zu können.
  Blanchefort, der Lydia nicht kennt, aber sofort den Angriff begreift, sieht
  sie als erster von den dreien. Doch er befindet sich auf der anderen Seite
  des breiten Wagens und kann nur warnend rufen. Agnes und Walther drehen sich
  um. Lydia war schon so dicht herangekommen, daß sie nach einem weiteren
  Schritt Agnes hätte packen können. Doch sie hält plötzlich inne. Walther will
  sofort eingreifen, aber Agnes hält ihn durch eine Geste zurück. Die beiden Schwestern stehen
  sich gegenüber. Lydia treten Tränen in die Augen. Die Schwestern fallen einander weinend
  in die Arme. In diesem Moment schießt Kolling zweimal. Lydia gerät ihm genau
  in die Schußlinie. Zwei für Agnes bestimmte Kugeln treffen Lydia in den
  Rücken; sie wird schwer verletzt. Agnes erkennt den Platz, an dem Kolling
  steht, und flüstert in die warme Nachtluft, niemals mehr solle dieser Mann
  die Hand bewegen können, mit der er diese Schüsse abgegeben habe! Aus dem
  Hauseingang, in dem Kolling steht, erklingt ein irrwitziger Schrei. Kolling
  kommt von selber aus seiner Deckung. Die Pistole ist ihm aus der rechten Hand
  geglitten, und diese Hand weit vorgestreckt haltend, kommt er nun über die
  Gasse. Er wirkt verwirrt und hilflos wie ein armer Schwachsinniger.
  Blanchefort erkennt die Lage und gibt Walter dessen Waffe zurück. Der ruft
  über das Autotelefon Sanitäter und Polizei. Dann schaut er nach Lydia und
  geht zu Agnes, um sie zu beruhigen. Aber sie bietet einen durchaus starken
  Eindruck. Blanchefort habe ihr soeben erklärt, sagt sie, schon übermorgen
  werde sie Lydia von ”drüben” aus helfen können. Ihre Schwester werde wieder
  gesund werden. Blanchefort, der dies hört, nickt ihr bekräftigend zu.
  Mittlerweile kommen Polizei und Rettungswagen. Der Notarzt kann soviel sagen,
  daß Lydia überleben wird. Sie ist jetzt im Geiste wieder völlig klar.  | 
| Im Gebäude der Bundespolizeidirektion wird Edward Kolling
  von einem uniformierten Polizeibeamten und zwei weißbekittelten
  Krankenpflegern über einen Gang abgeführt. Kolling streckt immerzu seine
  starre rechte Hand vor und stammelt lauter wirre Worte.  | 
| Zwei Männer betreten nach höflichem
  Anklopfen das guteingerichtete Büro des diese Dienststelle leitenden Hofrats.
  Einer der Männer ist ein Ermittler der Staatspolitzei, der andere
  Polizeiarzt. Der Arzt behauptet, Kolling simuliere keineswegs, in seiner
  rechten Hand gäbe es keinerlei Blutzirkulation, siewerde bald trocken wie ein
  dürrer Ast sein. Überdies halte er auch den Irrsinn nicht für vorgetäuscht.
  Den Ermittler scheint diese Auskunft zu verärgern. Er jedenfalls, betont, er
  werde sich diesen Widerling Kolling nicht von Psychiatern wegschnappen lassen
  - jetzt, wo man ihn endlich einmal fest im Griff habe: Ein Mordversuch auf
  offener Straße, dann noch eine Frau mit gebrochenem Genick im Kofferraum
  seines Wagens in der Hotelgarage, und die Berliner Kollegen würfen ihm
  außerdem Anstiftung zum Mord an einem Wissenschaftler namens Dr. Arnold
  Wendelin vor. Dieser Kolling dürfe sich nicht mit der Masche
  Unzu-rechnungsfähigkeit davonstehlen! Welche guten
  Drähte der in gewisse Kreise habe, sei ja kein Geheimnis. Und wenn mag schon
  die Hintermänner nicht kriege, so wenigsten diesen Kolling! Der Hofrat
  versichert, auch er habe höchstes Interesse daran, daß dieser Verbrecher
  nicht wieder freikomme. Jetzt sei aber nichts anderes möglich, als ihn erst
  einmal sicher in der Psychiatrie unterzubringen. Der Ermittler wirft nochmals
  ein, alle diese Geschichten von angeblichen esoterischen Geheimbünden, die
  Kolling ihnen aufzutischen versucht habe, seien blanker Unsinn und zielten
  eben bloß auf den Trick mit der Unzurechnungsfähigkeit ab. Der Hofrat stimmt
  zu, diese Sache mit den Geheimbünden sei sicherlich Unsinn, dergleichen gäbe
  es vermutlich gar nicht. Er versichert abermals, er werde dafür sorgen, daß
  Kolling nicht wieder auf freien Fuß komme, jedenfalls nicht in den nächsten
  dreißig Jahren. - Für heute aber bitte er die Kollegen, ihn zu entschuldigen,
  er habe sich für die zweite Hälfte des Tages frei genommen - ein
  Familienfest! Der Ermittler und der Arzt  | 
| verabschieden sich von dem
  Hofrat - der Hofrat ist Dr. Walther Goetinger-Wergenheim. An der Wand hinter seinem Schreibtisch
  hängt das Bild vom Baphomet.  | 
| Walter verläßt seine Dienststelle. Es ist ein schöner
  sonniger Nachmittag. In der Nebenfahrbahn beim Deutschmeisterplatz wartet
  Agnes am Steuer von Walthers Wagen. Walther steigt ein, sie begrüßen sich und
  Agnes fährt vor bis zum Café Prückel. Dort steigt Blanchefort zu. Sie fahren
  Auf die Westautobahn in Richtung Salzburg.  | 
| Agnes berichtet, in Walthers Haus hätten sich
  unterdessen die erwarteten Gäste eingefunden, um die Julietta sich kümmere.
  Im übrigen kennten die meisten der Gäste sich ja sehr gut aus, auch wenn
  viele von allen Himmelsrichtungen her stammten. Dann fragt sie, ob es
  weiterhin gelte, auf der Hut vor irgendwelchen Attacken zu sein - von welcher
  Seite auch immer. Blanchefort erwidert, so lange der große Baphomet noch
  nicht belebt sei, bestünde allerorten Gefahr. Erst wenn das Welk gelungen
  sei, könne und werde die Göttin sie und alle Menschen guten Willens schützen.
  Er rechne jedoch nicht damit, ergänzt Blanchefort, daß ihnen jetzt noch ein
  Unheil drohe; denn die Kraft des Baphomet habe Agnes bereits erkannt, und so
  lange Agnes´ „magische Saiten”, also ihre Haare, nicht verletzt würden, seien
  sie und das Werk nun wohl sicher. Falls dennoch ein weiterer Angriff der
  Gegenseite vorstellbar sei, so höchstens direkt durch schwarze Mächte von
  finsteren Jenseitszonen her.  | 
| Die drei fahren nach Salzburg und dort über die
  bayerische Grenze bis in einen winzigen Ort, der unmittelbar am Fuße des
  sagenumwobenen Untersbergs liegt. Während der Fahrt erzählt Blanchefort, daß
  vor vielen Jahrhun-derten hier ihre Vorfahren einen streng geheimen Sitz
  gehabt hatten und hier auch jener Kristall verborgen liege, den es nun für
  die Belebung des Baphomet zu holen gelte. Vor Jahrhunderten hatte die
  göttliche Isais jenen magischen Stein gebracht.  | 
| Agnes; noch immer bewacht und behütet er
  sie wie ein gewissenhafter Leibwächter. In ihrer Wohnung hilft Walther,
  einige Koffer zu packen. Agnes hat ein langes Kleid aus lachsroter Seide mit
  Silberstickerei. Ein Geschenk von Walther. Das will sie für den Baphomet
  anziehen. Sie begibt sich damit in ihr kleines Badezimmer. Während sie sich
  umzieht, überfällt sie plötzlich ein leichtes Schwindligkeitsgefühl. Und es
  kommt ihr auf einmal so vor, als ob die beiden Lampen einen gelblichen Schein
  von sich gäben. Das kleine Bad hat keine Fenster, so daß das Licht nun
  überall gelblich wirkt. Agnes wird sonderbar zumute, ohne daß sie sich selbst
  erklären könnte, wieso. Sie ist mit dem Umkleiden fertig. Sie legt noch ein
  dunkelrotes Kehlband an und bindet ihre Haare mit einem dunkelroten Samtband
  zusammen. Agnes betrachtet sich im Spiegel. Auch das Glas des Spiegels
  scheint jetzt gelb zu sein. Sie zupft an dem Kehlband herum. Dann überprüft
  sie nochmals den Sitz des Haarbands im Nacken und wiederholt dies gleich abermals.
  Sie weiß nicht, warum sie das tut, und es kommt ihr so vor, als mache das
  Spiegelbild alle Bewegungen vor, ehe sie selber sie tue. Nun greift das
  Spiegelbild wieder nach hinten, und Agnes Hände tun es auch. Eine ihrer Hände
  bleibt an dem Haarband, die andere wandert wieder nach vorn. Mit dieser
  öffnet das Spiegelbild jetzt das Sanitätskästchen. Es steht noch da, weil
  Agnes darin nach Kopfschmerztabletten gesucht hatte. Darin liegen auch
  Verbandsstoffe und eine Schere. Das Spiegelbild greift nach der Schere, und
  Agnes Hand nimmt sie aus dem Kästchen. Agnes fällt auf, daß das Spiegelbild
  ein schwarzes Kleid an hat - und auch gar nicht mehr sie zeigt, sondern eine
  andere Frau (nämlich Sybille). Agnes will die Schere fallen lassen, aber ihre Hand gehorcht ihr
  nicht. Das Spiegelbild hebt die Schere gegen ihre Kehle. Agnes´ Hand macht
  die Bewegung des Spiegelbilds nach, wenn auch viel langsamer. Agnes überkommt
  würgende Panik. Agnes schafft es durch ihren Willen, den Stoß gegen ihre
  Kehle zu stoppen. Das Spiegelbild blickt zornig. Es hebt die Schere nun über
  ihren Kopf, klappt die Schneiden auf und senkt sie von oben auf die hinten
  zusammengebundenen Haare. Auch Agnes‘ Hand führt jetzt die Schere nach
  hinten, jedoch ohne sie aufzuklappen. Agnes möchte laut schreien, Walther zu
  Hilfe rufen, aber sie kann nicht. Das kleine Badezimmer scheint jetzt kein
  Bestandteil der diesseitigen Welt mehr zu sein. Graue und gelbliche
  Nebelschwaden breiten sich darin aus. Agnes nimmt all ihre Willenskräfte
  zusammen, um die durch das falsche Spiegelbild erzwungene Bewegung zu
  beenden. Agnes bemerkt, daß ihre Kräfte wachsen. Das Spiegelbild hat die Hand
  mit der Schere schon ganz in den Nacken gesenkt, Es grinst aus dem gelben
  Spiegelglas. Agnes aber schafft es, die Hand mit der Schere wieder nach vorne
  und weg von ihren Haaren zu zwingen. Agnes hat die Schere wieder ganz nach
  vorn gebracht. Agnes schöpft Mut. Sie sieht das falsche Spiegelbild böse
  lächeln. Es führt die Schere jetzt erneut an die Kehle und beginnt, zu Agnes
  zu sprechen, in dem es ihr einen Gedanken sendet, der sagt: Noch sei sie
  nicht Teil des Baphomet, noch habe sie nicht die Kraft der Göttin! Doch Agnes
  fühlt deutlich, daß die Kraft des bösen Bilds im Spiegel schwindet und ihre
  eigene schnell zunimmt. Das  | 
| Bildnis der Göttin kommt Agnes in den Sinn. Eine ihrer Hände liegt noch
  immer an dem dunkelroten Samtband in ihrem Nacken. Sie zieht es heraus und
  macht die Haare auf. Mit der anderen Hand kann sie jetzt die Schere weglegen.
  Das feindliche Bild im Spiegel weicht zurück. Der graugelbe Nebel verschlingt
  die Wände des Badezimmers; auch der Spiegel ist verschwunden. Agnes steht in
  einem grenzenlosen Raum ohne Oben und ohne Unten. Die feindliche Gestalt
  weicht weiter zurück, in immer dichtere und dunklere Nebelschwaden hinein, in
  denen Schemen weiterer Gestalten lauern. Hinter Agnes steigt nun ein
  hellgrünes Licht auf, das sich bald in ein rosafarbenes umwandelt - wie ein
  Schein der Morgenröte. Aus Agnes´ Haaren beginnt in helles Violett zu
  leuchten, dem sich bald ein rostrotes Strahlen vom Scheitel und von den
  Haarspitzen her hinzufügt. Agnes hat jede Furcht verloren. Mit langsamen
  Schritten geht sie auf die feindliche Gestalt und die diese jetzt umringenden
  Schemen zu. Plötzlich fällt der Körper der schwarzgekleideten Frau wie eine
  tote Schale von der Gestalt ab, und Agnes steht einem Etwas gegenüber, das
  wie ein häßlicher Mann aussieht, dessen Körper aus dunklem, brodelndem Lehm
  besteht und keine feste Form hat. Dieses Etwas reckt seine dunkelgrau
  dampfenden Arme gegen sie aus und löst sich dann in grauen Dunst auf. Das
  helle Leuchten aus Agnes´ Haaren und das rosa Licht hinter ihr treiben die
  grauen und gelben Nebelschwaden und deren Dämonen immer weiter zurück. Bald
  überschaut Agnes ein malerisches Land, über dem ein ewiges Morgenrot zu
  strahlen scheint. In einer Hand hält sie noch das dunkelrote Samtband. Agnes
  bindet sich die Haare wieder zusammen. Agnes steht in ihrem Badezimmer vor
  dem Spiegel. Die Lampen geben wieder ihr normales Licht, Im Waschbecken
  verfliegt grauer Dampf. Auch der Spiegel wird frei von jeglicher gelben oder
  grauen Färbung und zeigt Agnes´ eigenes, richtiges Spiegelbild. Agnes fühlt
  sich stark und wohlauf. Sie spürt, in einem letzten Kampf gesiegt zu haben,
  der womöglich nur wenige Augenblicke gedauert hatte, und doch entscheidend
  gewesen war. Gut gestimmt, begibt sie sich zu Walther. Der hat inzwischen
  fertig gepackt, und es geht nach Wien-Hietzing.  | 
| Agnes hat in Walthers Haus nun die Rolle der
  Gastgeberin zu erfüllen. Julietta ist bereits in der Grotte des Baphomet und
  trifft Vorbereitungen. Die Gäste sind durch Blanchefort über sie
  unterrichtet. Außer Deutsch, Italienisch und Französisch ist auch Schwedisch,
  Spanisch, Portugiesisch, Englisch und Ungarisch, Kroatisch und manches mehr
  zu hören. In einem geeigneten Augenblick erzählt Agnes Blanchefort im
  Vertrauen von dem Ereignis im Badezimmer ihrer Wohnung. Blanchefort erblaßte
  zunächst beinahe vor Entsetzen. Er weiß ganz genau, in welch großer Gefahr
  Agnes - und mit ihr das ganze Werk - geschwebt hat. Das die Macht der
  Finsternis so nahe sei, hätte selbst er nicht vermutet, gibt Blanchefort zu
  und bereitet sich Vorwürfe. Dann aber sagt er, Agnes habe den schwersten
  Kampf bestanden, und das sogar schon ehe sie die hohen Kräfte erhalten habe.
  Sie habe, ohne es zu ahnen, Nebelheim betreten, jene von der Höllenmacht
  dominierte Sphäre, welche die irdische durchdringe. Dort habe sie mit dem Fürsten der
  Finsternis selbst den Kampf des höheren Willens ausgetragen - und gesiegt!
  Denn danach war das „grüne Land“ vor ihr erschienen - und sogar die Welt der
  ewigen Morgenröte, das Reich der Göttin des selbst! Nur wenige wüßten zu
  ermessen, wie schwer und bedeutungsvoll dieser Sieg sei! Der erste der
  Einherier, würde zurecht gerade sie lieben. Nun sei gewiß, daß nichts mehr
  sie anzugreifen vermöchte, weder im Diesseits noch vom Jenseits aus. In
  dieser Nacht, so sagt er mit spürbarer Freude im Herzen, werde durch Agnes
  eine neue Lichtzeit beginnen. Blanchefort, dieser würdevolle alte Herr,
  verneigt sich vor der jungen Agnes und küßt ihr die Hand.  | 
| Um Mitternacht in der weiträumigen Grotte
  des großen Baphomet. Statt des elektrischen Lichts, gebenjetzt zahlreiche
  Kerzen rötlich schimmernde Flammen in hängenden Ölschalen eine helle Beleuchtung.
  Etwa zwei Dutzend Männer und Frauen stehen um die enthüllte Baphomet-Figur
  versammelt. Die Männer tragen lachsrote Umhänge mit silbernen Lilien darauf,
  die Frauen aber lange lachsrote Kleider mit Silberstickerei; ihre Haare sind
  vor der linken Schulter zu Schweifen gebunden. Blanchefort und Agnes stehen
  bei dem Altar der Göttin. Auf diesem Altar liegen die beiden Kristalle des
  Baphomet, der männliche und der weibliche. Blanchefort spricht mit ruhiger
  Stimme, jetzt nun breche die neue Zeit an, jene Zeit, da die schwarze Farbe
  der Trauer gegen die Farbe des Morgenrots ausgetauscht werde, weil ein neues
  Zeitalter aufsteigt. Statt der blutroten Kreuze aber erhebe sich jetzt die
  silberne Lilie der Venus. Wenn alles vollendet sein werde, dann würden Weiß
  und Gold alles beherrschen, und die Frauen würden ihr Haar immer offen
  tragen. Heute werde der große Baphomet belebt werden durch die würdigste
  Frau; der Baphomet habe sich diese Braut selbst erwählt, der ihm innewohnende
  Geist seine Gattin aus ewigem Recht in ihr erkannt und sie sich durch die
  stille Ausstrahlung seiner Liebe zugeführt. Diese werde nun auch den Weg
  bereiten für die Ankunft der Göttin und für deren weise Herrschaft. Alle
  Anwesenden rufen aus: „Es sei!“ Agnes wendet sich jetzt dem Bildnis der
  Göttin und  | 
| damit dem Baphomet den Rücken zu. Sie tritt dicht an den Altar und steht
  nun auf einem aus Silberfäden gewobenen Tuch. Julietta tritt vor und kämmt
  Agnes mit einem großen verzierten Kamm symbolisch die Haare. Blanchefort
  verneigt sich vor ihr. Bald steht Agnes allein beim Altar der Göttin. Auf
  diesem liegen die beiden heiligen Kristalle. Mit jeder ihrer Hände berührt
  Agnes einen von ihnen. Dann hebt sie ihre Haare über die Schultern vor und
  dreht sich um, schaut nun den Baphomet an. Walther kommt jetzt, um ihr zu
  assistieren. Er reicht ihr den ersten Kristall. Diesen hält Agnes in die
  Enden ihrer Haare. Dann reicht er ihr den zweiten Kristall. Diesen hält sich
  Agnes zwischen den Brüsten in ihre Haare. Alle Anwesenden beginnen ein leises
  melodisches Summen, das schon bald wieder verstummt. Die
  beiden Kristalle beginnen zu leuchten, und ebenso Agnes´ Haare. Agnes nimmt
  nun die Belebung des großen Baphomet vor. Walther assistiert ihr dabei. Er
  reicht ihr die Kristalle an, hilft ihr auf die Stufen des runden
  siebenstufigen Sockels und wieder herunter. Wie danach alle im Kreise um den
  großen Baphomet versammelt stehen, entfährt dem Kristall auf dessen
  Doppelhaupt ein gleißender rötlich-violetter Strahl. Alle Anwesenden stoßen
  einen Jubelruf aus. Blanchefort sagt laut: „Die Zeit kommt!”. Und alle
  wiederholen es: Die Zeit kommt! - Agnes steht neben Walther und Blanchefort
  vor dem Altar. Das Licht des Baphomet strahlt sie an. Blanchefort und
  Julietta traten vor, dicht an den Baphomet heran. So stehen sie Agnes
  gegenüber. Julietta löst ihre Haare auf. Blanchefort, der dem Greisenalter
  nahe steht, verwandelt sich in einen jungen Mann, und Julietta die Frau in
  den Dreißigern, in eine gerade Zwanzigjährige. Alle Kleider fallen von ihnen
  ab, der Schimmer der Morgenröte hüllt sie ein. So umarmen sie sich wie ein
  Paar, das stehend den Liebesakt vollzieht und lösen sich dabei in zuerst
  rötliches und dann violettes Licht auf. Dieses Licht aber ballt sich zu einer
  neuen Gestalt - so, als gehe diese aus der Vereinigung der beiden anderen
  hervor. Es ist die Gestalt eines blonden Mannes von schöner Gestalt und mit
  einem edlen Gesicht, das aus Geschichtsbüchern nicht unbekannt ist: Der
  Kaiser Augustus. Das violette Licht wandelt sich in die Farbe der Morgenröte.
  Aus ihr nimmt des Kaisers Gestalt feste Form an. Von dem Bildnis der Göttin
  her beginnt ein sanften rosafarbenes Licht zu strahlen - das Licht der ewigen
  Morgenröte. Dieses Licht erfüllt zunehmend das ganze Gewölbe. Agnes und der
  Kaiser fassen sich bei den Händen. Zwei Frauen bereiten schweigend zwischen
  dem Altar der Göttin und dem Sockel des Baphomet ein Lager aus vielen
  purpurfarbenen Decken und Kissen. Alle anderen verlassen unterdessen still
  den Raum.  | 
| Das strenge und
  zugleich schöne Gesicht des Mannes, des ersten der unsterblichen Einherier,
  ähnelt dem männlichen Gesicht des Baphomet, denn auch dieses zeigt nun das
  Antlitz des Kaisers Octavian Augustus - wie das weibliche dem Gesicht des
  Baphomet Agnes gleicht.  | 
| Octavian, der
  erste der Einherier, spricht zu Agnes, und seine Stimme hat einen dunklen,
  wohltuenden Klang: „Vor undenkbarer Zeit schon kannten wir uns, von Ewigkeit
  her sind wir ein Paar. Du, Agnes, und ich, Octavian. Zu jenen wenigen zählen
  wir, die mehrere Wege durch das Irdische gehen - Du erstmals, ich zum anderen
  mal. Römischer Imperator bin ich gewesen, als Augustus, deutscher Kaiser und
  Diener der Göttin als geheimer Kontur. Jetzt erwartet mich ein neues Amt -
  gemeinsam mit Dir! Unsere liebende Göttin leitet uns gut, damit wir ein neues
  Geschlecht begründen, das dieser Welt Führer sein wird in einer neuen,
  lichtvollen Zeit.” Die beiden Frauen, die das Lager bereitet haben,
  entkleiden jetzt Agnes aus lachsroter Seide hauchdünnen Stoffen darunter.
  Jetzt ziehen sich auch die stummen Helferinnen aus dem Gewölbe zurück.  | 
| Ganz als Mann
  und Frau stehen Octavian und Agnes sich nun gegenüber. Agnes´ Augen leuchten
  und ihre Lippen glühen. Sie spürt die Kraft seines Geistes und sieht die
  Stärke des männlichen Körpers, der sich dem ihren nähert. Ein leises Beben
  durchläuft Agnes´ Leib, als berühre das Licht der Morgenröte zärtlich überall
  ihre Haut. Es spannen sich ihre Brüste, und ihre Arme heben sich um den
  Nacken des Kaisers, der mit einer Hand um ihre Taille greift und mit der
  anderen in die Flut ihrer Haare. So sinken sie auf das purpurne Lager nieder
  - zu einem werdend im Schimmer des ewigen Morgenrots, das die Göttin der
  Liebe sendet, das jetzt alles durchdringt, das nun alles umhüllt.  | 
| Ein neues Geschlecht wird geboren: Das Geschlecht der
  unsterblichen Lenker eine kommenden Zeitalters.  | 
| Das Beleben der
  „Figura“ des großen Baphomet.  | 
| Die Figur  | 
| Diese ist so
  vorzubereiten, daß ohne Umstände sowohl der Sockel wie auch das Doppelhaupt
  erreicht werden kann. Die Höhe der Figur ist 127 cm, vom Scheitel des Doppelhaupts
  bis zum Sockelbeginn. Auf dieser ganzen Länge, durch Doppelhaupt, Frauenzopf
  und auseinandergehendes Zopfende, verläuft auch die vertikale runde Bohrung
  mit einem Durchmesser von 0,6 cm. Auf der Mitte des Doppelhaupts befindet
  sich eine vierkantige, nach unten konisch zulaufende Vertiefung; die Tiefe
  beträgt 7,3 cm, die Kantenbreite oben 5,2 cm. Dies ist die Einlassung für den
  oberen Stein/ Kristall, den weiblichen „Ilua“, dessen untere Spitze dann in
  den Anfang der Bohrung reicht, während die obere Spitze zum Himmel hin
  ausgerichtet ist. Der untere Stein/ Kristall, der männliche „Garil“,
  liegtunten flach und berührt den unteren Bohrungseinlaß. Über den Sockel sind
  keine exakten Beschreibungen vorhanden. Er ist halbkugelförmig und unten auf einem
  abermaligen achtkantigenSockel befestigt. Über den oberen, halbkugelförmigen
  Teil des Sockels breitet sich das offene Zopfende aus. In diesem Sockel
  befindet sich eine Schublade.  | 
| Die Braut  | 
| Sie soll eine schöne, würdige
  Frau in einem Alter zwischen 17 und 27 Jahren sein. Sie braucht besonders
  dichte, füllige und dabei möglichst glatte Haare von mehr als 80 cm Länge.
  Für den Akt der Belebung der Figur müssen diese genau 3 mag. Ellen plus eine
  Fingerbreite haben, das heißt eine Länge von ca. 79 cm, gemessen vom Ende des
  Mittelscheitels am Hinterkopf bis zu den Spitzen; die Länge muß völlig
  gleichmäßig sein. Auf dieses Maß werden sie am Anfang des Vorgangs rituell
  geschnitten. Da sie keinen einzigen Millimeter kürzer als 79 cm geraten
  dürfen, damit die Figur belebt werden kann, wohl aber ein wenig länger sein
  können, ist ein Sicherheitsmaß von ca. 80 bis 81 cm vorgesehen, mehr jedoch
  nicht. Die abfallenden Spitzen werden sodann in den Sockel gelegt; es genügt,
  wenn diese 3 cm messen, falls es mehr ist, kommt alles hinein. Sodann wird
  die Braut gekrönt. Die Krone hat die Form eines Diadems, welches aus goldenen
  Lorbeerblättern in Größe ca.  | 
| 1:2 besteht, die auf einem silbernen Reifen angebracht sind.
  Der Reifen entspricht einem Haarreifen, der auf den Kopf gesteckt wird und an
  beiden Seiten vor die Ohren reicht, wo das Silbergeschmeide breiter wird und
  somit festen Halt gewährleistet. Oben hat der Silberreifen zwei halbrunde,
  nach hinten gerichtete Ansätze, welche rechts und links des Mittelscheitels
  in die Haare geschoben werden.  | 
|  | 
| Die Belebung  | 
| Dann werden der Braut die Haare in zwei gleichen
  Hälften vor die Schultern gehoben und nochmals glattgekämmt. Zuerst wird ihr
  jetzt der untere, der männliche Stein/ Kristall angereicht. Diesen schiebt
  sie, hochkant, in die Enden ihrer Haare, und zwar so, daß er völlig in diesen
  verschwindet. So hält sie ihn mit der linken Hand fest. Dann wird ihr der
  obere, der weibliche Stein/ Kristall angereicht. Diesen schiebt sie zwischen
  ihren Brüsten senkrecht in die Haare, so daß auch dieser völlig von ihnen
  umhüllt ist. So hält sie diesen mit der rechten Hand fest. In dieser Weise
  verharrt die Braut, bis die Schwingungen voll fließen, was einige Minuten
  dauern wird. Dann beginnt von ihrem
  Scheitel und auch von den Haarenden her ein Leuchten in hellroter Farbe.
  Wenige Augenblicke darauf erfaßt ein rötliches, leicht ins Violette gehendes,
  Leuchten ihre gesamten Haare (diese sind fortan, wie sie überhaupt,
  unverletzlich).Bald nimmt das rötliche Leuchten an Scheitel und Haarenden der
  Braut eine violette Farbe an. Dieses Leuchten umhüllt dann die ganze Braut
  für einige Augenblicke und zieht dann unten durch die Haarenden nach innen,
  ehe es aufhört. Jetzt werden die beiden Steine/ Kristalle an ihre Plätze in
  der Figur gegeben. Nach wenigen Augenblicken beginnt der sichtbare obere Teil
  des oberen Steins/ Kristalls auf dem Doppelhaupt zu leuchten, gleich darauf
  sendet er den affinen Ilu-Strahl aus.  | 
| Das mythisch/ magische System  | 
| Die
  höchste Gottheit sind die Kräfte Männlich und Weiblich, das weibliche Ilu und
  das männliche Ilu. In ihrer Berührung werden beide zu den Iluhe, der
  namenlosen Allschöpferkraft. Einen einzigen Gott, wie nach biblischer
  Vorstellung, gibt es demnach nicht. Unter den Iluhe gibt es jedoch viele
  mächtige  | 
| Wesen des Jenseits; lichte,
  die unsere Ahnen die Götter nannten, und finstere Dämonen. Außerdem gibt es
  zahllose andere Wesen des Jenseits, die mitunter auch mehr oder weniger
  Einfluß auf die Erdenwelt nehmen. Diese diesseitige Welt ist nicht die „wahre
  Welt“ - denn die liegt im Jenseits -, sondern quasi ein Provisorium, das wir,
  die wir alle kleine gefallene Engel sind, zu unserer ersten
  Wiederverkörperung brauchen. Nach dem Sterben verkörpern wir uns dann in
  jenseitigen Welten wieder. Der Astralkörper, unser ewiger innerer Leib,
  bleibt dabei stets das Muster für unsere Form. Die Unterschiede zwischen Männlich und Weiblich sind
  ganz grundlegender Natur. Mann und Frau sind von verschiedenartigen
  Gottkräften erfüllt, eben entweder vom männlichen Ilu oder vom weiblichen
  Ilu.  | 
| Die bedeutsamste Gottheit unter den Iluhe ist die
  Göttin der Liebe (Venus, Aphrodite, Ischtar, Freyja, Aramati etc.), denn
  allein durch ihre Mittlung können die beiden Iluelemente zusammenkommen und
  schöpferisch werden (daher rühren auch die sexualmagischen Komponenten).  | 
| Die Wiener Baphomet-Darstellung, die schon im alten
  Mesopotamien ihre Vorbilder hat, soll all dies versinnbildlichen. Zugleich
  ist sie eine magische Anlage. Aufgrund ganz bestimmter Abmessungen und
  Proportionen, sollen zwei mit Ilu-Schwingungen aufgeladene Kristalle in ihr
  belebt werden. Auch der Schliff der Kristalle spiet dabei eine Rolle, der
  eine ist für die weiblichen Schwingungen geeignet und der andere für die männlichen.
  Die belebende Verbindung zwischen diesen beiden kann allein von einer jungen
  Frau durch deren lange Haare geschaffen werden; diese Frau übernimmt dabei
  gewissermaßen die Funktion der Göttin. Da der weibliche Astralkörper (im
  Gegensatz zum männlichen) auf großer Länge die Haare umfaßt, wirken diese wie
  „Antennen“ in das Reich der Göttin. Der Planet Venus, der Stern der
  Liebesgöttin, ist die Schwingungsschleuse zum lichten Jenseits. Der Begriff
  Einherier stammt aus dem Germanischen, die Mythe um die Welt der ewigen
  Morgenröte hingegen aus Rom. Kaiser Augustus, der ihr anhing und auch in
  dieser Geschichte wichtig ist, hatte eine Geliebte halb germanischer
  Herkunft. Durch diese dürfte jener germanische Begriff nach Rom eingewandert
  sein. Die Mythe besagt, daß es in ganz bestimmten Fällen zu Verkörperungen
  von Halbgöttern auf Erden kommen kann, wie auch zur Wiedergeburt bedeutender
  Persönlichkeiten. Dazu bedarf es mehrerer magischer Vorgänge, die immer in
  einer Verbindung von Mann und Frau gipfeln in der Vereinigung der Iluhe im
  Licht der ewigen Morgenröte, den Strahlen der alles bewirkenden Liebesgöttin.
   | 
| Von dergleichen spricht diese Geschichte:  | 
| Die Braut des Baphomet.  | 
| Anhang 2  | 
| Isais‘ Höllenreise (Das Original)  | 
| Vorwort  | 
| Einigen Leserinnen und Lesern
  wird ein kleiner Zehn - Seiten - Text unter dem Titel „Isais‘ Höllenreise“
  bekannt sein. Jener Text ist nicht das Original, sondern lediglich eine
  knappe Zusammenfassung lückenhaft und leider voller Übertragungsfehler und
  sogar Fälschungen! Das Original, der Gesamttext, ist umfangreich und in
  vielerlei Hinsicht kompliziert. Verschiedene Mythenwelten treffen
  aufeinander. Babylonisch/ Assyrisches und Germanisch/ Römisches werden zu
  einer durchaus homogen erscheinenden Einheit. Wieso es zu dieser Vereinigung kam,
  oder ob es vielleicht sogar eine frühgeschichtliche Deckungsgleichheit gibt,
  ist bislang nicht feststellbar; die dementsprechenden Überlegungen und
  vergleichenden Untersuchungen würden im übrigen ein eigenes Buch füllen, es
  müßte an dieser Stelle  | 
| zu weit führen, die
  verschiedenen Theorien und Möglichkeiten zu erörtern.  | 
| Über Isais ist bisher viel
  Falsches und wenig Richtiges veröffentlicht worden. Es besteht die Bemühung,
  interessierten Leserinnen und Lesern die richtigen Texte und Bilder
  zugänglich zu machen. Das erfordert Mühe, und gewissenhafte Arbeit kostet
  Zeit. Deshalb sind hier zunächst nur die ersten Kapitel des Originals von
  „Isais‘ Höllenreise“ zu lesen. Das komplette Werk soll so bald wie möglich
  fertiggestellt werden. Inzwischen mögen dieser ersten Blätter Freude
  bereiten.  | 
| August 1998  | 
| 1.1 Dies ist die
  Geschichte von Isais, der holden, welche tapfer dem Fürsten der Finsternis
  trotze, in sein Höllenreich schlich und entwand ihm unendlich kostbare Beute.
   | 
| 1.2 Vor langen Zeiten ist
  dies geschehen, fern allem Erinnern der Menschen, zumal es sich zutrug nicht
  in der Menschen Welt. Und doch schulden Isais Dank dafür die Menschen, denn
  um derer willen vollbracht‘ sie ihre Tat und ihrer gedachte sie noch weiter
  in späterer Zeit.  | 
| 1.                 
  So berichten diese Lieder von Isais‘ Taten, von ihrem Mut und von
  ihrem Witz; aber auch von ihrer lieblichen Schönheit. Was einst in fernen
  Welten des Jenseits geschehen und ebenso was nachher geschah in der Menschen
  Welt und noch kommen mag durch Isais‘ Handeln, von alledem gibt hier nun
  Kunde ein ihr getreuer Ritter, so wie er’s durch Geisterbotschaft erfuhr.  2.                 
  Zu wissen ist euch erst, damit ihr’s versteht, was der Götterwelt
  wichtig: Zwei magische Steine sind’s, köstlich geschliffen, welche Kräfte
  haben in besonderer Weise. Garil (1) heißt der eine, seine Kraft ist die
  Schwingung von männlicher Art; Ilua der andre, dessen Schwingungsart ist
  weiblich. Vom Licht der Iluischen Mächte lebt da in
  beiden, gemeinsam bloß können sie wirken.  | 
| 2.2 Zwar bedarf die
  Götterwelt selbst dieser Steine nicht, denn die Kräfte Ilu sind ja fest in
  den Göttinnen und in den Göttern. Doch für der Erdenwelt Zeitalterbestimmung
  tut’s Not, beide Steine recht zu verwenden. In falsche Hand dürfen sie
  niemals gelangen, weil ihr Sinn sonst verdorben wär‘. Garil (1) und Ilua
  bedeuten die Macht, das Schicksal der Menschen auf Erden zu lenken.  | 
| 2.3 Wenn da im Irdischen neues Licht wird gebraucht,
  dann senden die Göttinnen und die Götter Ilua und Garil mit Boten zur Erde.
  Auf gar geheimnisvolle Weise wird ihr Licht dort entfacht. Und immer sind es
  erwählte Getreue, welche auf Erden die Gottheit in Andacht verehren, denen
  das Amt wird zuteil. Zu solchen kommen die göttlichen Boden, überbringen die
  herrlichen Steine und dazu gute Weisung.  | 
| 2.4 In alten Tagen führte der
  Steine Licht Kenhir,(2) den König von Thule, dann Sar-Kyan,(3) den König von
  Babylon, dann Elissa,(4) Karthagos Königin, dann den zweiten Sak-Kyan von
  Assyrien,(5) dann den Babylonierkönig Nabukadarsur,(6) dann Octavian,(7) Roms
  weisen Herrscher, dann aber bislang keinen mehr; Augustus jedoch wird
  wiederkehren als Diener der Göttin und römisch-deutscher Kaiser in neuer
  Zeit.  | 
| 2.5 Gingen die Steine verloren, oder einer von beiden, verfiele
  die Erde in tiefe Finsternis, ohne Hoffnung auf Rettung. Denn beide Steine
  gemeinsam erst zeugen den lichten Strahl, der hinauf bis zu Ilum (8) dringt,
  jener unsichtbaren  zweiten Sonne,
  welche von Jenseits zu Diesseits das göttliche Licht läßt hernieder.  | 
| 1) Gral 2) Sagenhafter König
  eines altnordischen Reichs. 3) Sargon I 4) Dido 5) Sargon II 6) Nebukadnezar 7)
  Augustus 8) die magische (schwarze) Sonne.  | 
| 1.                 
  Darum sind so wichtig jene
  zwei heiligen Steine. Aus dem höchsten Licht Ils (1) und der Iluhe (2)
  gegeben, den Göttern und Göttinnen anvertraut, die strahlend in Walhall(3)
  thronen, damit sie zuzeiten der Menschen gedenken und ihnen gegen die
  Finsternis beistehen. - Um dies ist es zutun.  2.                 
  Als weiland die strahlenden
  Göttinnen und die heiteren Götter in Walhall wieder ein fröhliches Fest
  hatten gefeiert und ungetrübten Sinns sich in Freude ergingen, an Schlimmes
  nicht denkend, da schlichen Abgesandte des finstren Schaddain,(4) des
  höllischen Fürsten der eiskalten Schatten, unbemerkt bis zur Mitte Walhalls,
  um zu stehlen die magischen Steine. Alle beide zu fassen, gelang ihnen nicht,
  Ilua (5) jedoch, der zu oberst gelegen und am wertvollsten war in der Kammer
  der heiligen Schätze, griffen die Sendlinge Schaddains und trugen ihn fort in
  die grause Höll.  | 
| 3.2 Dort nahm der Schaddain viele schwere Gewichte und
  versuchte, den göttlichen Stein zu zertrümmern. Da solches sich als ganz
  unmöglich erwies, verbarg der Finsterling den magischen Stein nächst seinen
  Thrones im schrecklichen Höllenpalast, um selber ihn zu bewachen, gedacht zu
  beenden die heilende Wirkung, für alle Zeiten das göttliche Licht zu
  entziehen den Menschen.  | 
| 3.3 Zugleich ließ, durch finstere Geister und Menschen finsteren
  Wesens, Schaddain sich auf Erden den Menschen vermitteln als ob ein Gott er
  wäre und behauptete gar, er wäre einzige.(6) Er ließ ihnen drohen mit den
  Feuern seiner Hölle, und zahlreiche Menschen beugten sich ihm, brachten ihm
  blutige Opfer dar(7) und furchterfüllte Gebete.  | 
| 3.4 Schlimm wirkte alles dies sich allmählich aus für die
  Menschen der Erde. Einen Gott glaubten sie zu verehren, und doch war es der
  oberste Teufel. Unter solchem Gift sank das römische Reiche,  | 
| einstmals
  stolze Menschen zwangen sich selbst auf die Knie, und bevor das finstre Äon
  wird zu Ende sein, säuft Schaddain noch viel Blut und Sellenblut (8) von
  etlichen Menschen.  | 
| 1)
  Die höchste, quasi halb-persönliche Gottheit.  | 
| 2) Die höchsten göttlichen Kräfte,
  Männlich und Weiblich.  | 
| 3) „Wahl-Halle“, der selbstgewählte Raum;
  sinngemäß wie Mittelreich in Ilu Ischtar u. Karthager-Buch.  | 
| 4) El Schaddai/ Jahwe, der „Teufel“.  | 
| 5) Der magische Stein mit dem des
  weiblichen göttlichen Licht, Gegenstück zu männlichen Garil.  | 
| 6) siehe Bibel.  | 
| 7) siehe Bibel/ A.T.  | 
| 8) Dies bezieht sich auf das astrale Licht aus den
  Astralkörpern der Menschen, besonders wenn Frauenhaare    geschnitten werden, wobei es entströmt,
  was daher nicht geschehen soll.  | 
| 3.5 Weil aber die
  heldische Tat ward vollbracht, von der diese Lieder singen, wird siegen
  schließlich die neue Zeit, kehrt Cäsars Reich wieder - und die Göttin wird
  herrschen. Von der großen Tat gilt es nun zu sprechen, von Isais‘ Reise in
  die Mitte der Höll und wie sie hat wiedergewonnen den heiligen Stein, um ihn
  den Menschen zu bringen.  | 
| 4.1 Als entdeckt worden
  war in Walhall der Verlust des heiligen Steines Ilua und all dort erkannt,
  was geschehen, da hub ein lautes Klagen an in der Göttinnen und Götter
  Gefilde, weil das kostbare Kleinod vom argen Feinde ward geraubt. Und keiner
  wußte, was zu tun, um es zurück zu beschaffen.  | 
| 4.2 Istara (1)
  schließlich, deren Geist von allen Göttinnen und Göttern am größten und
  stärksten - sie steht ja am nächsten bei Il und den Iluhe, - sprach in der
  hohen Versammlung, welche da tagte: Von den Göttern und Göttinnen niemand
  kann hinein in des Feindes grausen höllischen Pfuhl, weil dort Finsternis
  auffrißt einjedes Licht. Eine Dämonin aber, eine lichten Wesens, uns Göttern
  verbunden, vollbrächte es wohl. Eine bestimmte ist’s, an die ich dabei denke,
  Isais, die Schöne aus Kuthagracht (2) Diese wollen wir fragen, ob sie womöglich
  willens sei, den kühnen Ritt zu wagen. Darauf sprach Wodin,(3) sich von
  seinem Sitze erhebend Wahrhaftig, wollte Isais dies unternehmen, so wollten
  wir sie zum Danke zur Göttin erheben, zu einer der unsrigen, daheim in
  Walhall.  | 
| 4.3 So wurde also beschlossen, Isais zu
  fragen, ihr anzutragen, das Werk zu vollbringen. Zum Preise böte Istara ihr
  an ihren einzigen Zauberspiegel, mit dem der Blick durchstreift sämtliche
  Weltenheiten und überschaut alle Zeiten; und Wodin wollte dazu ihr geben
  seines Speeres Spitze, als alle Räume und Zeiten durchdringenden Dolch.
  Außerdem sollte Isais auf immer Gastrecht in Wallhall erhalten, und mehr, gar
  zur vollkommenen Göttin erhoben sein.  | 
| 4.4 Also ward es beschlossen, also
  begonnen. Nach Kuthagracht hin sandte nun Wodin seine Gedanken aus, geflügelt
  in zweier Raben Gestalt, wohlbekannt in allen Weltenheiten des Jenseits.
  Schnell sollte Isais die Botschaft empfangen, wohl zu folgen der Götter
  bittendem Ruf.  | 
| 1) Ischtar/ Eostar/ Freyja/ Venus/
  Aphrodite/ Aschera, Aramati etc.; die Liebesgöttin.  | 
| 2) Das Dämonenreich (auch Kuthärach).  | 
| 3) Odin/ Wotan/ Marduk/ Jupiter/ Zeus/
  Indra. Die Verwandtschaft oder sogar Identitzität
  dieser Götter kann als  | 
| sicher    
  gelten. In Mesopotamien war auch die Anrede des höchsten Gottes mit dem
  Namen ‚Bel‘ häufig. Die Assyrer     
  setzten diesen mit ihrem Hauptgott ‚Assur‘ gleich. In einer Verbindung
  zu diesem dürfte eine der frühesten Isais(Isait)-Mythen stehen.  | 
| 5.1 Isais, die Maid, war ganz eigenen
  Wesens. Daheim wohl in Kuthagracht, fern gelegen in Grünlands (1) Weiten, und
  doch stets dem Götterlicht zugetan, wohl fähig, die erbetene Tat zu
  vollbringen. Und wie Wodins Gedanken zu ihr hin flogen, nahm Isais sie
  sogleich wahr. Diese sprachen vorerst nicht mehr,  | 
| als
  sie möge sich eilends nach Walhall begeben.  | 
| 5.2 Bald bestieg Isais ihr leuchtendes
  Flügelroß, Widar mit Namen, rief herbei ihre beiden schneeweißen Panther, Ohm
  und Olah genannt, und begab sich auf den hurtigen Weg, mit lang wehenden
  Haaren und weit flatternden Röcken.  | 
| 5.3 Von weitem schon sah man in Walhall
  sie kommen, es freuten sich sehr alle Göttinnen und alle Götter, denn Hilfe
  versprach ja die tapfere Maid, die schöne und kluge aus Kuthagracht. Ganz
  besonders ward der Empfang ihr bereitet, Labung geboten und freundliche Worte,
  bis Isais endlich die Frage erhob, was es mit der Eile wohl auf sich habe,
  die Wodins Botschaft verkündet‘.  | 
| 5.4 Daraufhin ergriff Istara das Wort
  und führte die folgende Rede: Arges ist Walhall nun widerfahren, und Du,
  Isais, kannst retten, was dringend zu retten ist. Ilua, der lila schimmernde
  heilige Stein, in welchem iluisches Licht ist gebannt, wurde von Knechten des
  finsteren Feindes geraubt und in Schaddains Höllwelt entführt. Jetzt tut es
  Not, den hohen Stein zu bergen, doch der Weg dorthin ist allen Göttern
  versperrt, keiner von uns könnt‘ hinein in die Höll. Du aber, stammend auch
  Kuthagracht, vermöchtest dies wohlzu meistern.  | 
| 5.5 Isais hatte dem zugehört und
  entgegnete nun mit folgenden Worten: Du, Istara, weißt doch genau, daß die
  Höllwelt das Wesen des Weiblichen haßt. So wenn ich den Mut auch hätte, bliebe der Gang doch
  unmöglich.  | 
| 5.6 Doch Istara hielt Antwort bereit, wußte
  dies zu erwidern: Wohl ist wahr was Du sagst. Jedoch gibt es ein Mittel,
  durch das Du die Wege Dir ebnest: Nimm an für den Ritt eine Knabentracht.
  Eine Kapuze benutze, sie beschatte Dein Antlitz. Du bist zierlich beschaffen,
  fast für ein Kind mag man Dich halten, warum also nicht für einen niedlichen
  Knaben, so Du Dich danach bewegst.  | 
| 5.7 Isais aber gab darauf zurück: Es wird
  dennoch nicht gehen, denn sieh‘ meine schöne Lockenfülle. Bis zu den Füßen
  reicht mir mein Haar und berührt sogar noch den Boden. Keine Kapuze reichte
  aus, meine Haare darin zu verstecken, an Länge wie Dicke stehen sie den
  Haaren einer Göttin nicht nach. Würde ich sie mir auch zu vielen Zöpfen
  flechten und feste zusammenschnüren, bliebe die Menge dennoch so viel, daß
  ich mich als Knabe nicht zu tarnen vermöchte.  | 
| 1) Der Jenseitskosmos, beziehungsweise eine alle
  jenseitigen Welten und auch den diesseitigen Kosmos    umspannende Generalschwingungssphäre, in
  die sich alle Wesen bewegen können.  | 
| 5.8 Nachdenklich senkte Istara den Kopf und
  streichelte Isais prachtvolle Haare. Dann sprach sie erneut: Wahr ist, was Du
  sagst, und Frauenhaare sind heilig. Schönheit und Reichtum an Lichtkraft sind
  sie, und Du, Isais, bist darin besonders beglückt. Sünde wär’s, von Deinen
  Haaren ein Stück zu schneiden. Darum wird Dich keiner ersuchen.  | 
| 5.9 Da mengte sich aber Sifra (1) ein und
  sprach mit erhobener Stimme die Worte: Soll Iluas Glanz in der Höllenwelt
  bleiben, weil Isais an ihrer Haarpracht kein Opfer mag bringen? Es würde
  genügen, nur ein Stück abzuschneiden, vielleicht gar nicht einmal allzu viel,
  auf das Isais sich wohl tarnen könnte und das Werk doch noch vollbringen.  | 
| 5.10
  Wodin sprach streng: Isais‘ Haare sind heilig, wie es Istara gesagt. Keiner
  dränge sie zu falschem Opfer. Es muß andren Weg geben, zu erfüllen den Zweck.
  Darüber solltet ihr denken!  | 
| 5.11 Und es dachten und grübelten die
  Göttinnen und die Götter keine Lösung aber erfindend, bis Sifra zu Isais dann
  sprach: Was wäre, Isais, brächtest Du das Opfer, und gleich nach dem Werk
  bekämest Du doppelt zurück, so du möchtest auch dreifach, was Du jetzt
  müßtest lassen? Istara und Wodin haben die Macht, Dir dies und noch andres zu
  schnelle geben! Bedenke, wie wertvoll Ilua ist, der geraubte Stein voll
  göttlichen Lichts.  | 
| 5.12 Da betrachtete Isais nachsinnend ihrer
  Locken Fülle und sprach: Last zumindest uns prüfen, wie viel zu opfern
  vonnöten denn wäre. Und es hantierten sie mit Isais‘ Haaren, um zu prüfen,
  wie viel sich würde verstecken lassen, wie viel aber nicht könnte bleiben.
  Endlich gab Sifra die schmerzliche Antwort: Bis unter Deinen Gürtel, aber
  nicht mehr als bis zur Hüften, würd‘ von den wallenden Locken Dir bleiben,
  die göttinnengleich lange Haarespracht bis zum Boden indes, müßte in Mengen
  doch fallen unter scharf schneidenden Klingen. Hier reiche ich Dir einen
  goldenen Kamm, prüfe noch einmal Du selbst ganz allein.  | 
| 5.13 Während sinnend Isais die Haare sich
  kämmte, sprach sie in lauten Gedanken: Die schönen Menschenfrauen der
  Erdenwelt haben der Haaresläng‘ mehr als bis an die Hüfte. In vollgültiger
  Hüftläng‘ will auch ich meine Locken ganz sicher behalten. Was darüber hinaus
  hängt, mag herabfallen unter schrecklicher Schneide. Ein größeres Opfer indes
  kann ich nicht erbringen.  | 
| 1) unbekannt, möglicherweise handelt es sich um eine
  der zahlreichen Götterbotinnen aus der mesopotamischen     Mythen- und Sagenwelt. Eine etwaige Gleichstellung mit der Sif der Edda
  erscheint höchst fraglich.  | 
| 5.14 Da kam Istara heran und sprach zu
  Isais die Worte: Zu diesem Opfer drängen die Götter Dich nicht. Wohl aber
  sind sie Dir dankbar dafür. Das halbe Längenmaß, welches dir beinahe
  verbleibt, wird sich genügend verbergen lassen. Sehr bald dann erhältst Du ja
  wieder die ganze schöne vollkommene Länge. Außerdem schenke zum Danke ich Dir
  und als nützliches Werkzeug für Deinen Weg meinen wundersamen magischen
  Spiegel, der selbst mir heilig ist. Ich
  will ich sogleich für Dich holen. Von nun an gehöre und diene er Dir!  | 
| 5.15 Wodin trat nun gleichfalls heran,
  und er sprach die bedrückten Worte: Mich schmerzt, Isais, Dein Opfer, will’s
  drum auch nicht mit ansehen müssen. Doch um Iluas willen soll’s halt
  geschehen. Der Schaden ist bald wieder vollständig gut. Und zum Danke, wie
  auch als wirksame Waffe, vermache ich Dir meines Speeres Spitze, die mir
  selbst heilig ist. Zu einem niedlichen Dolch forme ich sie Dir um, tue es
  sogleich und mit eigener Hand!  | 
| 5.16 Sifra brachte eine silberne Schere
  und sprach zu Isais die Worte: Wende mir jetzt den Rücken zu, damit ich mit
  geschickter Hand von Deiner Locken Pracht ein Stück ab kann schneiden.
  Fürchte dabei aber nichts, die scharfe Schere packt gewißlich nicht mehr, als
  Du hast zugestimmt. Mit Schaudern dreht‘ sich Isais um und fühlte bald unter
  Tränen mit Schmerzen, wie die scharfen Klingen in Ihren Haaren knirschten und
  mühsam die füllige Lockenmenge durchtrennte bei ihren Hüften. Bald bedeckte den
  Boden viel prächtigen Locken, die reichlich unter der Schneide waren
  gefallen.  | 
| 5.17
  Hernach kämmte Isais mit goldenem Kamm, ihr bis zur Hüfte geschnittenes Haar,
  welches für eine irdische Frau noch recht schön wär‘ gewesen, einer
  Göttlichen jedoch sicher bei weitem zu wenig.(1) Istara und Wodin kehrten nun
  wieder, bereithaltend die versproch‘nen Geschenke, indessen Sifra suchte
  passende Kleidung für Isais kommenden Ritt. Isais aber sprach zu den Göttern
  die Worte: Arge Last hab ich für Euch auf mich genommen, verloren fünf Ellen
  von meinen Haaren, an denen ich hing. Eure
  Geschenke behaltet getrost, ich mag sie nicht mehr haben. Die verlorenen
  Ellen aber sollt ihr verwahren, als Andenken hole ich später sie mir.  | 
| 5.18 Darauf sprach Wodin, die Scham nicht
  verhehlend: Dein Opfer, Isais, bekümmert uns wohl, verkenne nicht, wie es
  ganz Walhall schmerzt. Doch schon bald wird ja Deiner Locken Länge Dir in
  vollem Ausmaße wieder zuteil. Anders steht’s da um meinen heiligen Speer.
  Seine Spitze entbehr‘ ich nun mehr für immer und schenke sie Dir von Herzen
  gern. Mit eigener Hand brach ich sie vom Schaft und schuf aus ihr für Dich
  diesen Dolch, zierlich der Frauenhand angemessen. Keine bessere Waffe, nächst
  meinem heiligen Schwert, kennen sämtlicheWeltenheiten. Ihr Stoß durchdringt
  jedes Feindes Panzer und nie geht er fehl. Überdies mehr dient Dir die hehre
  Waffe, von einer in die andre Welt zu gelangen und von einer in die andere
  Zeit. Der Besitz dieses Dolches erhebt Dich zur Göttin. Nimm an dies
  Geschenk, allein Dir ist es zugedacht. Und Wodin legte den Dolch aus seines
  Speeres Spitze auf Isais‘ gefallene Lockenstücke.  | 
| 1) Alle Frauenwesen - auch die Frauen der Menschen -
  besitzen mit ihrem ewigen ‚Himmlischen Leib‘ (auf Erden  der Astralkörper) sehr lange Haare (im Gegensatz
  zu Männern); diese sind im Jenseits unverwundbar. Insofern  | 
|     widerspricht
  diese Dichtung den alten Mythen, nach denen weibliches Haar außerhalb der
  irdischen Welt in     keinem Falle
  geschnitten werden kann.  | 
| 5.19 Nun kam Istara heran, ihren Spiegel
  tragend, und sprach: Höre, Isais, was ich Dir sage zu diesem meinem Geschenke
  für Dich. Der magische Spiegel verleiht Dir die Macht, alles zu schauen in
  allen Welten und zu allen Zeiten. Nichts wird Dir fortan mehr verborgen  | 
| sein, sogar die Gedanken der Götter
  spiegeln sich wider in diesem kostbaren Glas. Was der Menschen Geschicke
  anbetrifft, um deretwillen Ilua Du heimholen sollst, so zeigt der Spiegel Dir
  zu jederZeit deren Vergangenheit, Augenblick und zukünftig‘ Schicksal. Durch
  den Besitz dieses magischen Heiligtums, bist Du abermals zu einer Göttin
  erhoben. Und Istara legte den handlichen Spiegel auf Isais‘ gefallene
  Lockenstücke.  | 
| 5.20 Durch solches Tun der heiligen Götter,
  fühlte sich Isais gerührt und sprach zu Istara und Wodin die Worte: Zwar
  schmerzen mich die Wunden, die ich empfangen habe durch Scherenschnitte, doch
  sprecht Ihr wahr, dieser Schaden wird wieder geheilt. Eure Geschenke indes
  soll’n auf immer mir bleiben. So will ich’s nicht haben. Um Ilua
  wiederzugewinnen benutz‘ ich sie gern und behalte auch Spiegel und Speer, bis
  Ilua und Garil ihr Werk haben vollbracht für die hoffende Menschenwelt. Dann
  aber sollen die Kostbarkeiten Euch wieder werden, ich aber kehre heim in
  meinen Palast an Kuthagrachts fernen Ge-staden. Es soll kein Wesen versuch zu
  sein, was es von Anfang nicht ist; und mein Zuhause heißt nicht Walhall, mag
  Euer Anerbieten mich auch noch so hoch ehren.  | 
| 5.21 Darauf erhob Wodin seine Rechte zum
  Gruß und sprach mit kräftiger Stimme: Wann immer Du willst, magst willkommen
  Du sein, Isais, freundliche Maid, in Walhalls Raum. Mein guter Wunsch
  begleite Dich nun. Und Istara sprach: Auch mein Gruß sei Dir, und es
  begleiten Dich meine Gedanken.  | 
| 5.22 Als
  nächstes Sifra brachte Knabenkleider, und Isais legte diese auch an: Grünes
  Wams mit breitem Gürtel, gülden verziert, grüne Strümpfe dazu und zierliche
  Stiefel. An den Kragen des Wamses knüpfte Sifra  sodann eine tiefe grüne Kapuze. In dieser
  verstaute sie behende Isaiens quellende Locken, welche nun drei Ellen  noch maßen.  | 
| 5.23 Wie dies alles geschehen, entnahm
  ihrem Gürtel Sifra einen niedlichen Kieselstein und reicht‘ ihn Isais mit
  folgenden Worten: Nur dieses kleine Geschenk kann ich zum Dank Dir vermachen.
  Gar unscheinbar wirkt es, schaust Du es an. Es ist aber doch ein magischer
  Stein, der Kräfte zu bannen vermag und Licht spendet wo immer Du willst. Möge
  vielleicht er Dir nützlich sein.  | 
|  | 
| 5.24 So mit allem
  gerüstet, brach Isais auf. Es staunten Widar, Olah und Ohm, ihre Herrin gar
  so verwandelt zu sehen, und Widar wollte anfänglich sich weigern, sie in den
  Sattel zu lassen. Endlich erkanntedas Flügelroß doch, daß nichts Fremdes da
  war. Aber alle, Widar, Olah und Ohm, weinten ob der Veränderung und es ließen
  die Tränen erst nach, als Isais ihnen auf Ehre versprach, bald wieder ganz
  wie einst und zu sein.  | 
| 6.1 Wie Isais auf
  Kuthagrachts Zinnen mit Widar ging nieder, auf der prächtigen Mauer aus
  blaugrünem Kristall, da trat ihr gleich Malok entgegen, der kühne Recke mit
  dem Haupt eines Stiers und mit Flügeln wie jenen des Adlers. Malok, der Isais
  stets in Stille liebte, schwollen die Augen in glühender Wut, und der fragte
  die angekommene Maid mit bitterlich dröhnender Stimme: Wer hat Dich, Isais,
  so zugerichtet, Dir diese Schande angetan? Von Deines Hauptes Haaren fehlt
  die Hälfte der Länge, bis zum Boden waren sie wallend, reichen jetzt nur noch
  an Deine Hüften. Auch Deine wehenden Kleider seh‘ ich nicht mehr. Vernichtung
  durch alle Ewigkeit will ich den Schuldigen schwören. Zugleich will ich
  Lamaschuta (1) bewegen, Dir das Verlor’ne unverzüglich erneut zu erstatten!  | 
| 6.2 Da stieg Isais herab von dem Flügelroß,
  trat zu Malok und legt‘ ihre zarte Hand an die schwellende Schulter des
  Recken; so gab sie ihm auf seine zornige Rede beruhigend Entgegnung: Auch
  mich quält, was Du an mir siehst. Doch es ist nur für kurze Zeit und tut Not,
  daß ich eine Tat vollbringen, die Wallhall erbat, um zu erretten die Erde der
  Menschen.  | 
| 6.3 Malok erwiderte ihr in entrüstetem Ton:
  Was berührt Dich der Menschen Geschlecht und was machst Du Dir Walhalls
  Sorgen zueigen? Deine Heimat ist Kuthagracht, das stolze, das keinem Gott
  sich je beugte und sich um Menschengeschicke nicht kümmert. Schämst Du Dich
  etwa Deines Stamms, der Abkunft von weisen Dämonen (2), daß Du den Göttern
  willfährst? Diese fürchten uns - nicht fürchten wir sie!  | 
| 6.4 Isais gab dem Recken zur Antwort:
  Malok, mein Guter, nie werde ich meines Stammes mich schämen noch demütig vor
  wem auch immer mich beugen, das ist es nicht! Den gemeinsamen Feind gilt es,
  zu bekämpfen: Schaddain, den finsteren Fürsten der Schatten. Gegen ihn will
  ich ausziehen, da hab ich ein Amt im Namen Walhalls übernommen. So Du willst,
  stehe mir bei in dem schwierigen Streite.  | 
| 1) Vermutlich babylonische Ellen (à 26,5 cm), d.h. ca.
  80 Zentimeter. 2) Lamaschtu/ 
  Lamaschut, die Königin des Dämonenreichs.  | 
| 6.5 Ohne Zögern sprach Malok sogleich:  | 
| In jedem
  Kampf steh‘ ich wacker Dir bei, Isais, das sei gewiß. Den Willen der Götter
  aber will ich nicht tun noch mich um der Menschenwelt willen plagen. Und auch
  Du wirst nicht tun, was Lamaschuta und Paschuzu (1) nicht wollen. Vor diese tritt also zuerst hin, laß uns
  hören, was unsre Obersten sagen.  | 
| 6.6 Dem stimmte Isais auch sogleich zu.
  Gemeinsam mit Malok schritt sie in die Stadt, von befremdeten Blicken der
  Bewohner gemustert, und endlich hinein in den Königspalast, bis hin vor den
  prangen den Herrscherthron. Wie
  Paschuzu die Kommenden aber sah, da wandte er sein Angesicht ab und sprach
  mit bebender Stimme: Isais! Tochter aus Kuthagracht! Wer tat die Schande Dir
  an, Dir des Haupthaares prächtige Länge zu kürzen und fortzunehmen die
  Frauengewänder? Sprich schnell, gegen wen muß Kuthagrachts Heer gleich sich
  wenden, um den argen Frevel zu rächen? - Und Lamaschuta erhob sich entsetzt
  von dem Thron, um zu rufen: Isais! Tochter
  aus Kuthagracht! Sprich, welchen Feind unsre Heere sollen strafen? Malok seh‘
  ich schon an Deiner Seite, er wird führen einen vortrefflichen Krieg!  | 
| 6.7 Isais aber sagte darauf die Worte:
  Mein König und meine Königin! Kein arger Feind hat mich so gequält. Um des
  Streits wider Schaddain brachte ich jenes Opfer, das Walhalls Götter erbaten
  im gedenken des Menschengeschicks. Denn Schaddain vermocht‘ zu rauben Ilua,
  den magischen lila Stein.Ich nahm an das Amt, ihn zurück zu gewinnen.  | 
| 6.8 Wortlos im Zorn verließ der König
  den Saal, und die Königin sprach in verhaltenem Grimm: Solches Amt kann nicht
  sein derer von Kuthagracht! Was Du tatest war falsch, was Du tun willst, ist
  fehl!  | 
| 6.9 Indes Isais erwidert‘ der Königin:
  Schaddain ist Feind uns allen gemeinsam. Soll‘n wir ihn so viel gewinnen
  lassen, wie er gewönne durch jenen magischen Stein? Ist’s nicht besser, den
  Finsterling zu bekämpfen, ihm zu entwinden, was er aus Walhall geraubt? Mein
  Opfer war schmerzlich, doch wird bald wieder gut der an mir entstandene
  Schaden. Wir haben ja Macht genug, solches zu richten.  | 
| 6.10 Die Königin war damit unzufrieden,
  zornig sprach sie dagegen: An der Schade jedoch vermag dies nichts zu
  verändern, angetan einer Tochter von Kuthagracht! Ob Dir verziehen wird,
  Isais, soll Lilitane (2) entscheiden, die erste der weiblichen Kräfte
  darhier.  | 
| 1) Pazuzu 2) „Dämonen“ sind hier keine
  von vornherein negativen Wesen! Der Begriff meint von den Göttern
  Unabhängige.  | 
| 6.11 Und die Königin ließ rufen herbei die
  Genannte, auf das diese ihr Urteil gäbe, Lilitane, das prächtigste Weib in
  Kuthagrachts Reich, bewundert von aller Männlichkeit und aller Weiblichkeit
  bestes Vorbild. Im wogend Gewand Lilitane erschien, das dreimal bodenlange
  Haupthaar vielfach gebunden und glitzernd von schmückenden Steinen. So betrat
  Lilitane, die schönste, den Saal, allen Prunk, der da war, überstrahlend. Die
  Königin sprach zu der Schönsten die Worte: Lilitane, schau Dir Isaien an,
  diese Tochter von Kuthagracht! Gefallen sind ihre Frauenkleider und, am
  schlimmsten, gekürzt ist ihr Frauenhaar. Das alles tat sie, um in
  Götternamen, einen Dienst den Erdenmenschen zu leisten. Sprich Du nun das
  Urteil, als die erste des Frauengeistes in Kuthagracht, ob Isais dies kann
  verziehen werden oder ob sie soll Strafe empfangen.  | 
| 6.12 Lilitane
  trat an Isais heran, betrachtet‘ diese und begann ihre Rede: Keine ärgere
  Schmach gibt es für eine Frau, als zu schneiden an ihren Locken! Von den
  Deinen, so seh‘ ich, fiel eine Menge herab durch die Bosheit scharf
  schneidender Klingen. Sogar unter den  | 
| Menschenweibern die schönsten, besitzen das
  Haupthaar länger als Deines nun ist. Es kann dafür keine Entschuldigung geben
  - keine Ursach‘, welche auch immer, kann dafür stehen. Doch zu strafen, das
  ist nicht an mir. Was ich meine, wonach ich ward gefragt, das sagte ich nun
  soeben.  | 
| 6.13 Also sprach zu Isais die Königin
  wieder: Du hast es vernommen, so denke auch ich, und der König sieht es nicht
  anders. Mein Urteil über Dich ist nun dieses: Eine  kleine Frist sollst Du haben, zu tun, was
  Du vollbringen möchtest Kehrst Du dann nicht wieder im vollkommenen Bild, in
  aller Würde einer Tochter aus Kuthagracht, so seien Dir der Heimat Tore
  unwiderruflich auf immer versperrt!  | 
| 6.14 Gebeugten Haupts verließ Isais den
  Saal, selbst Malok mocht‘ sie so, wie sie war, nicht mehr anschauen. Und
  sogar Widar, Olah und Ohm neigten ihr nicht mehr so zu, wie früher. So fand
  die zarte Isais doch, Falsches getan zu haben. Allein durch einen Sieg über
  Schaddain, so meint‘ sie, kämen ihr verlorene Achtung und Liebe zurück.  | 
| 6.15 Also verließ Isais nun Kuthagracht,
  ritt entgegen der Welt tiefster Finsternis, in welcher der Schaddain regiert.
  Bald schon erstrahlten Kuthagrachts grüne Sonnen, unter deren Licht die
  kristallnen Paläste da funkeln, ihrem Wege nicht mehr. Und vorbei an den
  schwebenden Inseln von Khor (1) enteilte Isais ins Weite.  | 
| 1) Nach Nortbert Jürgen Ratthofer, die
  diese Mythe ev. für eine inner-kosmische Sage hält, Monde des Planeten    Sumi im Sonnensystem Aldebaran (gewagt).  | 
| 7.1 Rast legte Isais auf ihrem Weg ein
  auf Narogols (1) dunklem Stern, welcher nächst schon zum
  Höllenpfuhl liegt, ist aber doch noch viel besseren Wesens. Flüchtlinge aus
  der grausigen Höll, treffen sich dort mitunter, Schutz zu suchen vor
  Schaddains Häschern, welchen Narogol solchen auch gewährt. Daher kommt es,
  daß die Bewohner jenes dunklen Sterns manches wissen, was Isais konnt nützen
  für ihre Reise.  | 
| 7.2 In Narogols Welt niemand nahm Anstoß
  an Isaiens verletzter Erscheinung. Die Bewohner da kannten nicht die
  vollendete Schönheit der Frauen von Walhall und von Kuthagracht, dem
  Menschengeschlecht entstammten die meisten, welche nach ihrem Sterben in die
  Höllwelt waren gelangt und dann mit Glück von dort entwichen; andere waren
  entlaufene Engel, nicht arg, doch ohne ein hohes Licht. Diesen allen kam
  Isais vor, auch wie sie gerade war, als eine Maid von strahlender Schönheit.
  Mit den Bewohnern dieser dunklen Welt, gedachte Isais zu reden, mit jenen
  besonders, welche den Höllenpfuhl kannten, um nützliches Wissen zu sammeln.  | 
| 7.3 So sprach an
  Isais ein locker bekleidetes Weib, welches ihren Weg kreuzte, und frug: Isais
  bin ich, eine Kuthagrachttochter. Willst Du, Unbekannte, mir vielleicht
  einiges sagen, was Du vom Höllenpfuhl weißt? - Die Unbekannte hielt inne im
  Schritt, betrachtet Isaien und gab ihr zur Antwort: Nichts Gutes weiß ich
  Dir, Isais, da zu berichten. Schlimm ist die Höllwelt, besonders für die
  Frauen, weil Schaddain uns gnadenlos haßt. Ich warne Dich also viele
  tausendmal! Die Männer macht er sich dadurch zu Sklaven, daß er aus ihren
  Leibern läßt zerren die Sehnen. Solches tut Schaddain mit allen Männern als
  erstes, die seine Opfer werden. Die Frauen wirft er ganz auf den Boden und
  läßt ihnen im Nacken die Haare abschneiden zur Qual. Solches tut Schaddain mit allen
  Frauen als erstes, die seine Opfer werden. Allein die tapfersten Männer und
  die stolzesten Frauen, welche nicht gänzlich lichtlos sind, werfen sich
  niemals zu Boden. Und so lange sie sich nicht niederwerfen, kann Schaddain
  den Männern nicht die Sehnen entziehen und den Frauen die langen Locken nicht
  von den Häuptern scheren; denn am Willen, welcher durch Licht gestärkt,
  bricht Schaddains Macht selbst inmitten der Höll! Doch hüte Du wohl Dich und
  Deine wallenden Locken, halte Dich fern Schaddains Welt! In den  | 
| Vorhöfen seines höllischen Pfuhls, hält er die
  aufrechten Frauen gefangen und läßt sie ohne Unterlaß martern; nichts ist so
  schrecklich und so voller Qualen wie dies! Denn die Flucht aus der Hölle
  gelinget höchst selten. Mir ist es geglückt, doch die meisten scheitern. Auch
  hab‘ ich mich trotz aller Folter und Not niemals zu Boden gebeugt, nie bot
  ich dar Schaddains geschliffene Scheren die langen Frauenhaare zum Schnitt.
  So bewahrte ich mir jene weibliche Kräfte, die stärker sind als der Hölle
  Bann, und schließlich konnt‘ ich vor Zeiten entfliehen. Wer zu entweichen
  vermag, sucht bei Narogol Schutz; er allein gewährt Beschirmung denen, die
  der grausigen Hölle entronnen sind. Dafür danken wir alle ihm sehr, sind ihm treu
  und herzlich ergeben auf immer. Du aber, Tochter von Kuthagracht, was kümmern
  Dich unsre Geschicke? Die Dämonen berührte doch noch nie, was sie nicht
  allein selbst anbetrifft?  | 
| 1) unbekannt, möglicherweise Nergal?  | 
| 7.4 Wie Isais dies hörte, schämte sie
  sich, und sprach zu der Unbekannten die Worte: Was Du sagst ist wohl wahr,
  ich verhehle es nicht und verleugne auch nicht, daß mir’s nicht gefällt. Wäre
  ich Kuthagrachts Königin, stünden wir Dir und deinesgleichen bei, das ist
  gewiß. Doch bin ich keine Herrscherin im Reich der blaugrünen Paläste,
  vielmehr nur eine einsame Maid, die jetzt ihren Mut muß entfalten, um in
  Schaddains Welt gegen diesen zu kämpfen.  | 
| 7.5 Da staunte die Unbekannte gar sehr,
  hob die Arme und sprach zu Isais beschwörend: Tue solches nicht, ich bitte
  Dich sehr, Dir zuliebe und weil guter Sinn es gebietet! Unmöglich ist’s Dir,
  Schaddain zu besiegen inmitten seiner eigenen Welt! Käm‘ er heraus, würden
  auch wir mit ihm fertig, doch da es dies weiß, verläßt er zu keiner Zeit
  seinen höllischen Hof, hält sich stets unter dichtem Schutz seiner finsteren
  Kriegerscharen. Gib also auf den übermütigen Plan, rette dich vor Schande und
  Qual, meide die schreckliche Höllenwelt! - Unter beschwörenden Gesten ward dies
  gesprochen, und so ging ihres weiteren Wegs die gütige Unbekannte.  | 
| 7.6 Einen Mann, der nächst ihr
  begegnete, fragte Isais, was sie die Frau schon gefragt, und erhielt zur
  Antwort das gleiche.Und so ging es weiter, bis Isais fand, Narogol selber
  fragen zu sollen. Dieser ist der Dämonen Freund nicht noch Feind. Einst war
  er ein lichtloser Engel gewesen im fernen iluischen Reich allen Anfangs.(1)
  Dieses verließ er, den Schaddain noch begleitend, bis er sich mit dem
  überwarf.(1 So baute Narogol seine eigene Welt, zwar dunkel, jedoch nicht
  finster. Danach ist auch seine Welt, nicht sonnenlos, doch nur von stets
  dämmerndem bläulichem Schein.  | 
| 1) Siehe dazu Motive aus Ilu Ischtar u.
  im Karthager-Buch Ilu Aschera.  | 
| 7.7 Aus dunkelblauen und grauen
  unbehauenen Felsen ist Narogols Palast aufgetürmt. Da hinein lenkt‘ Isais nun
  ihre zügigen Schritte. König Narogol bot Isais Willkommensgruß, lud ein sie,
  bei ihm zu weilen. Auch Algika, seine Königin, bot Isaien die
  Gastfreundschaft an, wünschte zuvor aber von ihr zu wissen, woher die
  Entstellung rühre, wer habe beschnitten ihre 
  schimmernde Schönheit und sie der wogenden Kleider verlustig
  gemacht.  Die Antwort, welche Isais
  gab, erschütterte Algika und Narogol in gleichem Maße; und wie sie hörten von
  Isaiens Plan, rieten sie inständig ihr, von solcher Kühnheit zu lassen.  | 
| 7.8 Da Isais indes von ihrem Mut wollt
  nicht weichen, bot Narogol ihr seine Hilfe an und tat dies mit folgenden
  Worten: Eines nur kann ich zur Unterstützung Dir geben, Isais, Du tapfere
  Maid: Erbekan soll Dich soweit hin auf seinem Rücken tragen, so weit wie das
  nur irgend möglich ist. Seine Schwingen sind kräftig und sein Rachen ist
  stark; schwarzes Höllengeflatter verschlingt er geschwind. Das mag Dir einen
  Teil des mühsamen Weges noch ebnen, ehe die schreckliche Höllenwelt selbst
  kein weit’res Hinein mehr erlaubt. Dies Anerbieten erfreut‘ Isais sehr, des
  machtvollen Drachens schnell tragende Schwingen würden gewißlich fördern das
  schwierige Werk.  | 
| 7.9
  Auf einer Waldeslichtung in Narogols Welt, ließ Isais warten  Widar, Olah und Ohm, welche ihr stille
  immer noch grollten. Sodann bestieg sie den Rücken von Erbekan dem
  gepanzerten Drachen, und hieß ihn, dem Höllenpfuhl zuzustreben.  | 
|  | 
| 7.10 Immer tiefer
  hinein in die Düsternis, führte der rauschende Flug, Schaddains finsterem
  Schlunte entgegen, der keinen Lichtschimmer kennt. Bald kamen in Sicht die
  Vorhöfe der Höll, und Isais hieß den tüchtigen Drachen, sie dort
  niederzusetzen. Mit Dank und Gruß entließ sie ihn heim, fortan allein
  weiterzuziehen.  | 
| 8.1 Isais betrat der
  Höllenwelt Boden, karg und doch ähnlich tückischem Moor. Finsternis überall,
  nur an einzelnen Plätze der Widerschein offen lodernder Feuer. Und von weitem
  schon klangen Isais entgegen, Klage und Jammer der elenden Opfer, welche die
  Hölle hatte gefangen oder die selber sich dahin begeben von irriger Bosheit
  getrieben.  | 
| 8.2 Sich gut tarnend schlich Isais voran,
  hinter felsigen Brocken und blattlosen Sträuchern mit Gewandtheit sich
  deckend. Schaddains finstere Garden streiften umher, hielten Ausschau, ob
  vielleicht zu entfliehen wer wagte. Weiter drinnen in Schaddains Land, wurden
  Elende grausam gequält; Männer genagelt an faulige Hölzer und Frauen geknotet
  mit ihren Haaren an stechende Steine. Denn wer sich nicht ganz vor Schaddain
  wirft zu Boden, über den hat er nie und nirgends volle Gewalt, solchen
  Männern kann er nicht die Sehnen entziehen und solchen Frauen die Haare nicht
  scheren; wenige sind‘s, die alles standhaft ertragen, und nur solche haben
  Aussicht auf erfolgreiche Flucht.  | 
| 8.3 Zuerst nun Isais schuf sich ein bergend
  Versteck, von wo aus mit Bedacht sie könnt Pläne schmieden und allmählich die
  Wege erkunden, welche dem Ziel mochten dienen. In einer schroffen
  schwärzlichen Felsenwand entdeckte Isais eine klaffende Spalte. Mit Vorsicht
  tastete sie sich hinein und gewahrt‘ eine spröde Grotte, die vermutlich noch
  keines Wesens Fuß zuvor hatte betreten.  | 
| (So weit der Anfang des Originaltextes von
  „Isais‘ Höllenreise“, der insgesamt einen Umfang von ca. 60 Seiten hat.)  | 
| Die „Figura“ Baphomet  | 
| 
 | 
| Ein
  Begriff und ein mythischer Gegenstand  | 
| 
 | 
| Im Mittelalter gelangte die „Geheimwissenschaftliche Sektion“
  des Tempelritterordens in den Besitz außergewöhnlichen Wissens. Teils aus
  Italien, teils durch Tauschgeschäfte mit Hasan Ibn Sabbah aus dem Orient.  | 
| Diese „Geheimwissenschaftliche Sektion“ der Templer hatte ihre
  Hauptsitze auf der Achse AugsburgWien-Genua. Diese Templerformation war es,
  die dem Orden seinen geheimnisvollen Flair eintrug. Denn der Templerorden war
  nur in administrativer und militärischer Hinsicht eine geschlossene Einheit.
  In spiritueller Hinsicht waren die Unterschiede sehr groß. Die Mehrheit der
  Templer hing einem mehr oder weniger häretischen Christentum an. In England,
  Nordfrankreich und Westdeutschland waren Arianische Strömungen verbreitet, in
  Ost- und Südfrankreich, Portugal und Mitteldeutschland herrschte das
  Marcionitertum vor, welches dem Glauben der Katharer verwandt war. In
  Süddeutschland/ Österreich und Italien entwickelten sich rein heidnische
  Glaubensmodelle. Auf diese geht auch der „BAPHOMET“ zurück, ein häufig
  mißverstandenes Sinnbild. Seit Eliphas Lévy im 19. Jahr-hundert die
  Templerische Darstellung der Eklesias, der Kirche, irrtümlich als Baphomet
  bezeichnete, geistert dieser Fehler durch die esoterische Literatur. Lévys
  bekannte Zeichnung geht auf die symbolische Darstellung der Kirche als
  gefallener Engel mit Teufelskopf zurück. Insbesondere die Marcioniter sahen
  in dem grausamen alttestamentarischen Gott Jahwe der Bibel den Satan, in
  Christus hingegen die Menschwerdung des wahren lichten Gottes, der im
  diametralen Gegensatz zu Jahwe steht. Sie stellten also die Kirche, welche
  Jahwe anbetete, als einen gefallenen Engel mit Teufelskopf dar (aus dem
  Teufelskopf machte Lévi später einen Bockskopf). Ein weiteres häufiges Templer-Symbol,
  das umgekehrte Pentagramm, kommt ebenfalls aus dem Marcionitertum. Es
  versinnbildlicht die Abkehr vom Pentateuch, den fünf Büchern Mose.  | 
| Die richtige Baphomet - Darstellung zeigt ein weiblich/
  männliches Doppelhaupt, das von einem Zopf, der von der weiblichen Kopfhälfte
  ausgeht, wie von einer Säule getragen wird.. Es symbolisiert die beiden allschaffenden
  göttlichen Ilu - Kräfte Männlich und Weiblich. Dies entspricht dem alten
  babylonischen Glauben (s.a. Ilu Ischtar). Vor dem ersten Weltkrieg fand der
  Altorientalist Edmund Meyer einen solchen „Baphomet“ altbabylonischen
  Ursprungs, welcher sich heute in Bagdad befindet. Hier wird auch das Wort
  Baphomet klar: Es heißt eigentlich: „Bab - Kome“; das bedeutet: „Tor zum
  Lichtstrahl“ (Bab = Tor, Kome = Lichtstrahl). Wie auch der griechisierte Name
  Babylon eigentlich „Bab Ilu“ heißt = Tor zum göttlichen Licht. Durch
  Übertragungen vom Akkadischen/ 
  Babylonischen ist Altpersische, von da ins Arabische, dann ins Griechische
  und schließlich ins Lateinische wurde „Bab Kome“ zunächst zu „Bakome“ und
  endlich „Baphomet“ verformt. Es ist aber sehr eindeutig, was darunter zu
  verstehen ist. Das Symbol des Baphomet (Bab Kome) entspricht dem Glauben an
  die höchsten absoluten Gottkräfte Männlich und Weiblich, welche durch die
  Liebesgöttin vereinigt, bewußt und schöpferisch werden.  | 
| Eine magische Apparatur  | 
| 
 | 
| Was war die „Figura“ des „Großen Baphomet“, wenn wir
  dem Geiste ihrer Schöpfer folgen? Eine magische Apparatur! Ihr Sinn und ihre
  Funktion waren auf eine aus damaliger Sicht ferne Zeit ausgerichtet: Auf den
  Übergang vom 20. ins 21. Jahrhundert, als das Neue Zeitalter, das
  Wasserkrugzeitalter (fälschlich zumeist Wassermannzeitalter genannt). Es war
  innerhalb des Tempelritterordens nur eine verhältnismäßig kleine Formation,
  die sich solchen Ideen ganz und gar verschrieben hatte. Das Zentrum all
  dessen war Wien. Hinter alledem stand ein mystischkosmologisches
  Glaubenssystem, das zu kennen und zu verstehen für alles Nachfolgende wichtig
  ist.  | 
| Das mystisch/ magische System
   | 
| Die höchste Gottheit sind die Kräfte Männlich und
  Weiblich, das weibliche Ilu und das männliche Ilu. In ihrer Berührung werden
  beide zu den Iluhe, der namenlosen Allschöpferkraft. Einen einzigen Gott, wie
  nach biblischer Vorstellung, gibt es demnach nicht. Unter den Iluhe gibt es
  jedoch viele mächtige Wesen des Jenseits; lichte, die unsere Ahnen die Götter
  nannten, und finstere Dämonen. Außerdem gibt es zahllose andere Wesen des
  Jenseits, die mitunter auch mehr oder weniger Einfluß auf die Erdenwelt
  nehmen. Diese diesseitige Welt ist nicht die „wahre Welt“ - denn die liegt im
  Jenseits -, sondern quasi ein Provisorium, das wir, die wir alle kleine
  gefallene Engel sind, zu unserer ersten Wiederverkörperung brauchen. Nach dem
  Sterben verkörpern wir uns dann in jenseitigen Welten wieder. Der
  Astralkörper, unser ewiger innerer Leib, bleibt dabei stets das Muster für
  unsere Form. Die
  Unterschiede zwischen Männlich und Weiblich sind ganz grundlegender Natur.
  Mann und Frau sind von verschiedenartigen Gottkräften erfüllt, eben entweder
  vom männlichen Ilu oder vom weiblichen Ilu.  | 
| Die bedeutsamste Gottheit unter den Iluhe ist die
  Göttin der Liebe (Venus, Aphrodite, Ischtar, Freyja, Aramati, Inanna etc.),
  denn allein durch ihre Mittlung können die beiden Urelemente zusammenkommen
  und schöpferisch werden (daher rühren auch die sexualmagischen Komponenten).  | 
| Die Wiener Baphomet - Darstellung, die
  schon im alten Mesopotamien ihre Vorbilder hat, soll all dies
  versinn-bildlichen. Zugleich ist sie eine magische Anlage. Aufgrund ganz
  bestimmter Abmessungen und Proportionen, sollen zwei mit Ilu - Schwingungen
  aufgeladene Kristalle in ihr belebt werden. Auch  | 
| der Schliff der Kristalle spielt dabei eine Rolle, der eine ist für die
  weiblichen Schwingungen geeignet und der andere für die männlichen. Die
  belebende Verbindung zwischen diesen beiden kann allein von einer jungen Frau
  durch deren lange Haare geschaffen werden, die wie „magische Saiten“ wirken.
  Diese Frau übernimmt dabei gewissermaßen die Funktion der Göttin. Da der
  weibliche Astralkörper (im Gegensatz zum männlichen) auf großer Länge die
  Haare umfaßt, wirken diese wie „Antennen“ in das Reich der Göttin. Der Planet
  Venus, der Stern der Liebesgöttin, ist die Schwingungsschleuse zum lichten
  Jenseits. Der Begriff Einherier, der dabei für den männlichen Teil eine Rolle
  spielt, stammt aus dem Germanischen, die Mythe um die Welt der ewigen
  Morgenröte, die einen Mittelpunkt der Mythe bildet, stammt hingegen aus Rom.
  Kaiser Augustus, der ihr anhing, hatte eine Geliebte halb germanischer
  Herkunft. Durch diese dürfte jener germanische Begriff nach Rom eingewandert
  sein. Die Mythe besagt, daß es in ganz bestimmten Fällen zu Verkörperungen
  von Halbgöttern auf Erden kommen kann, wie auch zur Wiedergeburt bedeutender
  Persönlichkeiten. Dazu bedarf es mehrerer magischer Vorgänge, die immer in
  einer Verbindung von Mann und Frau gipfeln - in der Vereinigung der Iluhe im
  Licht der ewigen Morgenröte, den Strahlen der alles bewirkenden Liebesgöttin.
   | 
| Magische Maschine  | 
| Die „Figura“ des Großen Baphomet ist als eine
  „magische Maschine“ zu verstehen. Durch sie können ganz bestimmte
  Schwingungen geballt und in Funktion versetzt werden. Wenn dieser Vorgang
  gelingt, geht vom Scheitel des baphometischen Doppelhaupts ein Strahl aus,
  der in Schwingungsaffinität zu „Ilum“ steht, jener unsichtbaren magischen
  Sonne, durch welche die göttlichen Ilu - Kräfte vom Jenseits ins Diesseits
  dringen (diese magische Sonne ist mißverständlicher Weise mitunter auch
  schwarze Sonne genannt worden, was aber nur besagen will, daß sie für das
  irdische Auge unsichtbar ist).  | 
| Wenn jene magische Apparatur also in Kraft tritt, so
  glaubten die Geheimwissenschaftler unter den Templern, dann würde die Macht
  ihres Geistes sich über die ganze Erde ausbreiten und ein neues Reich in
  einem neuen Zeitalter entstehen lassen.  | 
| Zur Figur des „Großen
  Baphomet“  | 
| Der sogenannte „Große Baphomet“ muß um 1200
  entstanden sein, kaum früher und kaum wesentlich später. Er hat vielleicht
  etwa zwischen 1225 und 1243 von Fall zu Fall im Templer-Ordenshaus in der
  Wiener Blutgasse gestanden, wofür es aber keine unmittelbaren Zeugnisse aus
  dem Orden gibt, sondern lediglich Annahmen von Seiten der Inquisition.  | 
| Die Figur hat sich, falls überhaupt, sicher nie
  permanent in der Blutgasse befunden. Wie gesagt, es ist nichteinmal ganz
  sicher, ob überhaupt! (Es haben sich manche Legenden gebildet.) Sicher befand
  sich die Figur zeitweilig an einem geheimen Ort in der Nähe des heutigen
  Klosterneuburg, bzw. heute zwischen der Stadtgrenze von Wien und
  Klosterneuburg (damals war das natürlich alles noch anders). Es gab ein
  ordenseigenes Gebäude, das völlig verschwunden ist, an der Stelle ist heute
  nur ein Gebrauchtwagenplatz, oder so war es jedenfalls eine Weile. Das war
  aber vermutlich nicht jener geheime Ort, der muß näher Richtung Wien gewesen
  sein. Es war schon damals streng geheim, niemand weiß das mehr.  | 
| Die Figur war etwa 1,25 hoch (ohne den
  hölzernen Sockel). Die Köpfe waren also lebensgroß. Das männliche Gesicht
  soll dem des Kaisers Augustus geähnelt haben (es war auch ohne Vollbart, wie
  ältere Darstellungen zeigen), das weibliche Gesicht war das einer vielleicht
  zwanzigjährigen Frau. Im Gegensatz zu späteren Darstellungen mit zwei Zöpfen
  gab es einen Zopf, der von der linken Kopfseite der Frau ausging, sich um des
  Hals (quasi des Mannes) wand und dann etwa in der Stärke des Halses nach
  unten verlief. Die Figur hat also wohl massiver ausgesehen als die bekannten
  Darstellungen. Das Zopfende geht auseinander. Diese Figur ist soweit völlig
  aus Gold. Unter dem auseinandergehenden Zopfende befindet sich ein oben
  gewölbter und unten achtkantiger Sockel aus Holz. Dieser ist wiederum mit
  Gold und auch mit Edelsteinen verziert, vor allem mit Karneolen (vielleicht
  auch ausschließlich, denn über andere Steine ist nichts bekannt, es ist aber
  wahrscheinlich, daß auch andere wertvolle Edelsteine, Perlen etc. aus
  Kreuzzugsbeute verwendet wurden). Die Höhe des  | 
| Sockels ist nicht genau bekannt, er dürfte aber verhältnismäßig groß gewesen
  sein. Es befand sich in dem Sockel eine Schublade, darin lag die Spitze eines
  Frauenzopfs, auf welcher der untere Kristall zu lagern war (er kann also
  nicht allzu groß sein). Auf dem Scheitel des Doppelkopfs war eine Öffnung für
  den oberen Stein, die man nur von oben sehen konnte. Von oben nach unten
  verlief eine Bohrung durch Kopf und Zopf, die aber sehr dünn war, nur etwa
  einen halben Zentimeter (ca. 6 mm, nach alten Zoll-Maßen umgerechnet).  | 
| Die Figur war also massiv. Sie bestand
  wahrscheinlich aus einer dicken Goldschale, die in zwei Hälften um einen
  Holzkern zusammengeschweißt war. Das ist nur eine Annahme, manche meinen, sie
  sei aus massiv Gold gewesen (das Vermögen dazu wäre vorhanden gewesen).  | 
| Hergestellt wurde die Figur sicher im Raum Wien.
  Einige Details sollen von einem Handwerker in oder aus Augsburg angefertigt
  worden sein. Diese Figur war kein „offizielles“ Templerwerk, sondern gehörte
  dem süd-deutsch/ österreichisch/ nordilalienischen Ordenszweig
  Augsburg-Wien-Genua.  | 
| Der untere Stein „Garil“ (Gral) ist geklärt, er
  stammt aus dem Besitz des Königs Nebukadnezar II. von Babylon, der ihn bis
  auf Sargon I. zurückgeführt haben soll (so lautet die Annahme). Ob der obere Stein der „Schwarze Stein“ im Untersberg ist, ist
  eine Annahme. Dagegen spricht, daß die Figur sicher vor 1226 hergestellt
  wurde. Die Mythe kann jedoch leicht älter gewesen sein (eventuell sogar
  assyrischen Ursprungs, man denke an die Erscheinung der Isais bei den Resten
  von Ninive, wo Hubertus sie erstmals sah und Anweisungen empfing). Dieser
  Punkt ist also unklar. Allerdings würde die Form der Einlassung im
  Doppelhaupt ganz genau passen. Auch Darstellungen mit der spitz oben
  herausragenden Hälfte des Steins würde genau passen. Es paßt auch die
  Übergabe durch ein weibliches Wesen (Isais), da es der „weibliche“ Kristall
  ist, während der untere, „männliche“ auf einen König zurückgeht.  | 
| Die Spur der
  Figur verliert sich 1243/ 44. Die letzten Informationen darüber kommen von
  der Inquisition, worin angenommen wird, sie sei nach Berlin geschafft worden.
  Quasi intern gibt es darauf keine Hinweise. Später wurde aber allgemein
  angenommen, die Figur sei nach Berlin geschafft worden. Wie gesagt: Es gibt
  für diese verbreitete Annahme kein unmittelbares Zeugnis. Ebenso nicht über
  die Blutgasse. Intern läßt sich nur sicher sagen, daß die Figur irgendwo
  zwischen (nach heutiger Ortslage) Wien und Klosterneuburg war und dort wohl
  auch bleiben sollte, zumindest ursprünglich. Wenn man spekulieren will, käme
  auch Genua als „Fluchtort“ in Frage, und falls das zuträfe, später Murano bei
  Venedig, ein Refugium des Bucintoro (siehe auch dazu).  | 
| Genua wurde zu
  einem Schwerpunkt, weil dort zahlreiche von einem der Kinderkreuzzüge
  gestrandete deutsche Kinder blieben und von dortigen Adselsfamilien
  aufgenommen wurden, und die deutschitalienische Achse daher sehr eng war.
  Aber, nochmal, es gibt kein internes Zeugnis darüber, daß die Figur ihren
  Entstehungsplatz jemals verlassen haben muß!  | 
| Ferner wäre zu
  sagen, daß die Titulierung „Der große Baphomet“ aus jüngerer Zeit stammt,
  während ursprünglich immer nur von „Der Figur“ (FIGURA) die Rede war und sie
  nicht im Rahmen des offiziellen Templerordens bestand. Wahrscheinlich hatten
  auch die „Ritter vom schwarzen Stein“ nichts oder nur indirekt mit ihr zu tun
  bzw. in untergeordneter Stellung (eventuell als Hüter des oberen Steins oder
  ähnlich). Es gibt Hinweise darauf, daß es eine Frau gab, die vorwiegend in
  Wien war, aber aus Genua stammte, welche bei alledem Regie führte. Eine
  solche Frau ist mehrfach intern erwähnt. Man muß dazu wissen, daß der
  Templerorden in Italien nicht sonderlich ausgeprägt und daher auch kaum von
  Ville neve du Temple in Paris aus kontrolliert wurde, wo ja bis zuletzt zwar
  Häresie, aber doch bis zu einem gewissen Grade Christentum herrschte, während
  auf der Achse Augsburg-Wien-Genua „die Göttin“ verehrt wurde, welche,
  eindeutig mit der römischen Venus und der babylonischen Ischtar
  gleichzusetzen ist.  | 
| So weit also, wie sich diese Fragen im Augenblick
  beantworten lassen. Die Frage nach dem materiellen Wert der Figur ist wohl
  klar: Er war sehr hoch. Man muß daher auch damit rechnen, daß sie im Laufe
  der Zeit gefunden und um ihres Materialwertes willen zerstört worden sein
  könnte.  | 
| Aus der Wiener Blutgasse ist
  weitgehend sicher bloß das lebensgroße Wandbild der Göttin mit den
  flügelartig ausgebreiteten Haaren. Das Zeugnis stammt zwar nur von der
  Inquisition, ist aber glaubhaft. Intern ist über diese Darstellung in der
  Blutgasse nichts überliefert - wie es überhaupt über  | 
| das Haus in der Blutgasse so gut wie nichts gab, es war ja kein
  geistliches Haus, sondern ein Kontor! Die Darstellungsweise der Göttin in
  dieser Form ist aber mehrfach und sehr sicher bezeugt.  | 
| Das Beleben der „Figura“
  des großen Baphomet  | 
| Die Figur  | 
| Diese ist so vorzubereiten, daß ohne Umstände sowohl
  der Sockel wie auch das Doppelhaupt erreicht werden kann. Die Höhe der Figur
  ist 127 cm, vom Scheitel des Doppelhaupts bis zum Sockelbeginn. Auf dieser
  ganzen Länge, durch Doppelhaupt, Frauenzopf und auseinandergehendes Zopfende,
  verläuft auch die vertikale runde Bohrung mit einem Durchmesser von 0,6 cm.
  Auf der Mitte des Doppelhaupts befindet sich eine vierkantige, nach unten
  konisch zulaufende Vertiefung; die Tiefe beträgt 7,3 cm, die Kantenbreite oben
  5,2 cm. Dies ist die Einlassung für den oberen Stein/ Kristall, den
  weiblichen „Ilua“, dessen untere Spitze dann in den Anfang der Bohrung
  reicht, während die obere Spitze zum Himmel hin ausgerichtet ist. Der untere
  Stein/ Kristall, der männliche „Garil“, liegt unten flach und berührt den
  unteren Bohrungseinlaß. Über den Sockel sind keine exakten Beschreibungen
  vorhanden. Er ist halbkugelförmig und unten auf einem abermaligen
  achtkantigen Sockel befestigt. Über den oberen, halbkugelförmigen Teil des
  Sockels breitet sich das offene Zopfende aus. In diesem Sockel befindet sich
  eine Schublade.  | 
| Die Braut  | 
| Sie soll eine schöne, würdige Frau in einem Alter
  zwischen 17 und 27 Jahren sein. Sie braucht besonders dichte, füllige und
  dabei möglichst glatte Haare von mindestens 85 cm Länge. Für den Akt der
  Belebung der Figur müssen diese genau 3 magische (babylonische) Ellen plus
  eine Fingerbreite haben, das heißt eine Länge von ca. 79 cm, gemessen vom
  Ende des Mittelscheitels am Hinterkopf bis zu den Spitzen; die Länge muß
  völlig gleichmäßig sein. Auf dieses Maß werden die Haarspitzen am Anfang des
  Vorgangs rituell geschnitten. Da sie keinen einzigen Millimeter kürzer als 79
  cm geraten dürfen, damit die Figur belebt werden kann, wohl aber ein wenig
  länger sein können, ist ein Sicherheitsmaß von ca. 81 bis 82 cm vorgesehen,
  mehr jedoch nicht. Die abfallenden Spitzen werden sodann in den Sockel
  gelegt; es genügt, wenn diese Schnipsel ca. 3 cm messen, falls es mehr ist,
  kommt alles hinein. Sodann wird die Braut gekrönt. Die Krone hat die Form
  eines Diadems, welches aus goldenen Lorbeerblättern in Größe ca. 1:2 besteht,
  die auf einem silbernen Reifen angebracht sind. Der Reifen entspricht einem
  Haarreifen, der auf den Kopf gesteckt wird und an beiden Seiten vor die Ohren
  reicht, wo das Silbergeschmeide breiter wird und somit festen Halt
  gewährleistet. Oben hat der Silberreifen zwei halbrunde, nach hinten
  gerichtete Ansätze, welche rechts und links des Mittelscheitels in die Haare
  geschoben werden.  | 
| Die Belebung  | 
| Dann werden der Braut die
  Haare in zwei gleichen Hälften vor die Schultern gehoben und nochmals
  glattgekämmt. Zuerst wird ihr jetzt der untere, der männliche Stein/ Kristall
  angereicht. Diesen schiebt sie, hochkant, in die Enden ihrer Haare, und zwar
  so, daß er völlig in diesen verschwindet. So hält sie ihn mit der linken Hand
  fest. Dann wird ihr der obere, der weibliche Stein/ Kristall angereicht.
  Diesen schiebt sie zwischen ihren Brüsten senkrecht in die Haare, so daß auch
  dieser völlig von ihnen umhüllt ist. So hält sie diesen mit der rechten Hand
  fest. In dieser Weise verharrt die Braut, bis die Schwingungen voll fließen,
  was einige Minuten dauern wird. Dann
  beginnt von ihrem Scheitel und auch von den Haarenden her ein Leuchten in
  hellroter Farbe. Wenige Augenblicke darauf erfaßt ein rötliches, leicht ins
  Violette gehendes, Leuchten ihre gesamten Haare (diese sind fortan, wie sie
  überhaupt, unverletzlich). Bald nimmt das rötliche Leuchten an Scheitel und
  Haarenden der Braut eine violette Farbe an. Dieses Leuchten umhüllt dann die
  ganze Braut für einige Augenblicke und zieht dann unten durch die Haarenden
  nach innen, ehe es aufhört. Jetzt werden
  die beiden Steine/ Kristalle an ihre Plätze in der Figur gegeben. Nach
  wenigen Augenblicken beginnt der sichtbare obere Teil des oberen Steins/
  Kristalls auf dem Doppelhaupt zu leuchten, gleich darauf sendet er den
  affinen Ilu-Strahl aus.  | 
| Die magische Ehe der Braut mit dem Erwählten findet in der
  folgenden Nacht statt (das Baphomet-Symbol ist ein sexualmagisches Zeichen).
  Die Darstellungsweise in der Geschichte „Die Braut des Baphomet“ kommt der
  Wahrheit sicher sehr nahe.  | 
| Apokryphe Spuren  | 
| Um den Verbleib
  der goldenen „Figura“ des Großen Baphomet haben sich im Laufe der Zeit
  verschiedene Gerüchte und Legenden gebildet, die durchwegs wenig
  Wahrscheinlichkeit für sich haben. Dennoch soll aus Gründen der
  Vollständigkeit darüber gesprochen werden.  | 
| Berlin-Tempelhof
   | 
| Das zeitweilig
  am verbreitetsten gewesene dieser Gerüchte wollte wissen, die Figur sei nach
  Tempelhof (Berlin) geschafft und dort in einem unterirdischen Tempel
  versteckt worden. Die Wahrscheinlichkeit, daß es so gewesen sein könnte,
  erscheint äußerst gering. Man muß sich nur vorstellen, welche Risiken mit dem
  Transport dieses Heiligtums über eine so weite Strecke zu jener Zeit
  verbunden gewesen wären. Trotzdem hat kein Geringerer als Heinrich Schliemann
  sich mit dem Gedanken getragen, die „Figura“ Baphomet in der Gegend von
  Tempelhof zu suchen.  | 
| Die geheimnisumwobene
  unterirdische Tempelanlage dürfte tatsächlich in der Mitte des 13.
  Jahrhunderts angelegt worden sein. Dabei haben vermutlich die beiden
  sogenannten „Templeroffenbarungen“ eine Rolle gespielt. Zweifellos war die
  „Geheimwissenschaftliche Sektion“ des Ordens davon überzeugt, daß dieser Ort
  in kommender Zeit noch Bedeutung gewinnen würde (was ja zumindest teilweise
  auch eingetroffen ist). Also hat der Orden im Raum des heutigen
  Berlin-Tempelhof fraglos ein geheimes Refugium geschaffen, das zur
  Beherbergung besonderer Heiligtümer bestimmt gewesen war. Sogar noch die
  Nazis sollen danach gesucht haben - so vergeblich wie alle übrigen, die den
  Versuch unternahmen. Es ist anzunehmen, jener unterirdische Tempel von den
  Tempelrittern selbst noch verschüttetet und damit unauffindbar gemacht worden
  ist. Ein geeignetes Versteck hätte um 1243 in Tempelhof also wohl zur
  Verfügung gestanden - sofern es möglich gewesen wäre, die „Figura“ von Wien
  aus dort hin zu schaffen.  | 
| Murano
   | 
| Eine nächste
  Legende will wissen, die Figur sei über Genua auf die Insel Murano bei
  Venedig geschafft worden. Das stets unauffällig gewesene Templerquartier in
  Genua muß bis Mitte des 13. Jahrhunderts noch verhältnismäßig unangefochten,
  wenngleich inoffiziell, bestanden haben. Auch hier stellt sich allerdings die
  Transportfrage. Sollte es gelungen sein, die Figur nach Genua zu bringen und
  dort sicher zu verbergen, so wäre vorstellbar, daß es geheimen Anhängern der
  Bruderschaft später hätte gelingen können, sie nach Murano zu schaffen, wo
  bis ins 18. Jahrhundert hinein eine Besitzung des Bucintoro - Geheimbunds
  bestanden hat. Diesem geheimen Orden, welcher fraglich direkte Bezüge zu den
  Templererben hatte, muß es gelungen sein, in der Republik Venedig erheblichen
  Einfluß zu erlangen, der später sogar bin an einige deutsche Fürstenhöfe
  reichte (auch Friedrich v. Schillers unvollendeter Roman „Der Geisterseher“
  berührt übrigens diese Thematik).  | 
| Niederösterreich
   | 
| Die wohl
  wahrscheinlichste Behauptung spricht davon, die „Figura“ sei an einen
  geheimen Platz im heutigen Niederösterreich verbracht worden. Dies erscheint
  aufgrund des verhältnismäßig günstigen Transportwegs am ehesten vorstellbar.
  Um welchen Ort es sich dabei ggf. handeln kann, läßt sich nicht sagen.
  Spekulationen sind darüber schon zahlreiche angestellt worden. Mit Sicherheit
  dürfte man nicht dort suchen, wo schon damals Templerbesitzungen bestanden
  haben, sondern müßte von einem besonders unauffälligen Platz ausgehen,
  vielleicht von einem Gebäude, das inzwischen längst nicht mehr besteht oder
  über dessen Fundamenten inzwischen ein anderes errichtet worden ist.  | 
| Im Elsaß  | 
| Eine weitere Legende spricht davon, die Figur sei in eine kleine
  Templerniederlassung im Elsaß geschafft worden. Diese Variante erscheint
  besonders unwahrscheinlich, da im nahen Frankreich (das Elsaß gehörte damals
  noch nicht zu Frankreich) und dem ganzen westlichen Europa die
  Templerverfolgung massiv war. Schon der Weg dort hin wäre voller Risiken
  gewesen, und eine ehemalige Templerniederlassung würde ganz sicher der
  ungeeignetste Ort gewesen sein.  | 
| Die allgemeine
  Logik spricht dafür, daß die wertvolle Figur irgendwann von irgendwem
  gefunden und in Materialwert verkauft wurde. Doch es hat auch schon so
  mancher Schatz Jahrhunderte und Jahrtausende in einem Versteck überdauert -
  auch das wäre also für den „Großen Baphomet“ möglich. Schließlich kann auch
  nicht gänzlich ausgeschlossen werden, daß die Figur während all der Zeit mehr
  oder weniger unter der Obhut einer geheimen Templer-Erbenorganisation
  gestanden haben mag; etwa so, wie es in der Geschichte „Die Braut des
  Baphomet“ angenommen wird. Dann gäbe es die „Figura“ noch heute, doch kein
  Außenstehender würde sie finden. Dies ist jedoch von allen Möglichkeiten wohl
  die phantastischste.  | 
| Zu der Schlüssel-Erzählung  | 
| „Die Braut des
  Baphomet“  | 
| Im Jahre 1983
  hatte eine Wienerin namens Agnes, damals im Alter von 19 Jahren, ein
  merkwürdiges Erlebnis. Sie schrieb es in einem Tagebuch nieder, so weit es
  sie unmittelbar anbetraf und für sie überschaubar war. Später fügte sie Ergänzungen
  hinzu, teils, was sie vor der zeitweiligem Wahnsinn verfallenen Lydia noch
  hörte, teils auch Resultate ihrer persönlichen Nachforschungen hinsichtlich
  der historischen Hintergründe. Agnes ist eine Frau mit kühlem Kopf, sie neigt
  nicht zu Phantasmen. Um so mehr haben sie die seinerzeitigen Ereignisse
  beeindruckt. Das Bild des „Baphomet“ wurde tatsächlich gemalt, die Malerin
  (die nicht Agnes‘ Schwester, sondern eine Freundin war), wurde tatsächlich
  wahnsinnig, es erfolgte auch ein tätlicher Angriff gegen Agnes, der sie
  veranlaßte, Wien zu verlassen (sie lebt inzwischen bei Düsseldorf, ist
  glücklich verheiratet und mehrfache Mutter). Erst im Dezember 1997 entstand
  unter dem Titel „Die Braut des Baphomet“ eine authentische Fassung der
  Geschichte.  | 
| Die Geschichte,
  die unter dem Titel „Die Braut des Baphomet“ entstanden ist, hat die von
  Agnes niedergeschriebenen Texte zur Grundlage, ist jedoch außerdem
  dramaturgisch erweitert worden. Es lohnt sich dennoch für Interessierte,
  diese Geschichte zu lesen; sie ist die vielleicht einzige Quelle, die einige
  echte Aufschlüsse über die mythischen Hintergründe des Großen Baphomet der
  Tempelritter und die damit verbundenen Vorstellungen und Ziele geben kann.  | 
| Diese
  Geschichte, die in Skriptform bestellt werden kann. steht also zwischen
  Phantasie und Wirklichkeit. Wirklichkeit ist das Tagebuch der Agnes S.-N.,
  auf dem die Geschichte hauptsächlich beruht, wie auch in der Beschreibung des
  Äußeren jener schönen jungen Frau, an dem sich Tag nichts geändert hat. Die
  erwähnten Schauplätze sind zutreffend. Allerdings befand sich das Atelier der
  Malerin, in einer anderen Gasse der Wiener Innenstadt. Hinsichtlich dieses
  Schauplatzes nimmt sich die Geschichte eine Freiheit, weil eben jener Ort,
  die Wiener Blutgasse, den Tempelritterorden betreffend wiederum historisch
  ist. Im übrigen steht fest, daß gerade dort schon vor Zerschlagung des Ordens
  sehr eigenständige Wege gegangen worden sind. Reale Hintergründe haben auch
  die Mythen, von denen die Rede ist, sowie viele Einzelheiten. Dies betrifft
  etwa die durchaus nicht aus der Luft gegriffene Legende um den „großen
  Baphomet“, die „Welt der ewigen Morgenröte“, das Reich der Göttin Venus, an
  welches der Kaiser Augustus glaubte, eine wichtige Rolle spielt. Zutreffend ist auch die Verbindung
  all dessen mit dem Untersberg. Bei Salzburg. Richtig sind sicher die
  Schilderungen der lichten Magie, der Bedeutung der langen Haare der Frauen
  sowie die angedeutete quasi sexualmagische Komponente. So weit es die
  Perspektive der Agnes anbelangt, sind alle magischen Aspekte richtig und auf
  sicheren Boden bauend geschildert.  | 
| Was hingegen die
  schwarzmagischen Angriffe anbelangt, wurden durch Zuhilfenahme fremder
  Quellen Eventualitäten rekonstruiert. Erfunden sind auch die widerstreitenden
  Organisationen, was nicht unbedingt bedeuten muß, es könne solche nicht
  vielleicht geben. Alles in allem steckt jedoch in dieser Geschichte -
  insbesondere im Hinblick auf die geistig-magischen Details - womöglich mehr
  Wahrheit als Dichtung.  | 
| Anhang 3  | 
| Der Untersberg  | 
| Kaum ein Berg im Land Salzburg hat die Menschen
  früherer Jahrhunderte so sehr beschäftigt wie der scheinbar aus der Ebene
  steil aufragende Hausberg der Salzburger, der Untersberg. Schon zur Zeit der
  Germanen vermutete man auf seinen Gipfeln den Sitz der Götter, später nahm
  man an, daß sich Kaiser und Fabelwesen in seinem Inneren befinden. Von ca.
  vierhundert Höhlen sind gerade einmal ca. 140-150 zumindest teilweise
  erforscht. Die bekanntesten beiden Höhlen sind die Kolowrathöhle mit 15 Km -
  Länge und die Schellenberger Eishöhle. Markant ist die Mittagsscharte (1800
  m) sichtbar und trennt den Berechtesgadener Hochtrohn(links) und den
  Salzburger Hochthron (rechts).  | 
| 
 | 
| Totale
  Untersberg  | 
| 
 | 
| Aufnahme talwärts von der Mittagsscharte
  nach Marktschellenberg  | 
| In der Mittagsscharte  | 
| 
 | 
| 
 | 
| In
  der Schellenberger Eishöhle  | 
| 
 | 
| Blick auch über
  3000 Jahre alte Eisschichten der Schellenberger Eishöhle  | 
| 
 | 
| Blick vom Schellenbergsattel auf Walserfeld und Salzburg Unzählige Sagen, Erzählungen und Bräuche ranken sich um den „Wunderberg“.
   | 
| 
 | 
| Untersberg-Sagen  | 
| Der Untersberg oder Wunderberg liegt eine kleine deutsche Meile
  von der Stadt Salzburg an dem grundlosen Moos, wo vorzeiten die Hauptstadt
  Helfenburg soll gestanden haben. Er ist im Innern ganz ausgehöhlt, mit
  Palästen, Kirchen, Klöstern, Gärten, Gold- und Silberquellen versehen. Kleine
  Männlein bewahren die Schätze und wanderten sonst oft um Mitternacht in die
  Stadt Salzburg, in der Domkirche daselbst Gottesdienst zu halten.  | 
| Kaiser Karl im Untersberg  | 
| In dem Wunderberg sitzt außer andern fürstlichen und vornehmen
  Herren auch Kaiser Karl, mit goldner Krone auf dem Haupt und seinen Zepter in
  der Hand. Auf dem großen Walserfeld wurde er verzückt und hat noch ganz seine
  Gestalt behalten, wie er sie auf der zeitlichen Welt gehabt. Sein Bart ist
  grau und lang gewachsen und bedeckt ihm das goldne Bruststück seiner Kleidung
  ganz und gar. An Fest- und Ehrentagen wird der Bart auf zwei Teile geteilt,
  einer liegt auf der rechten Seite, der andere auf der linken, mit einem
  kostbaren Perlenband umwunden. Der Kaiser hat ein scharfes und tiefsinniges
  Angesicht und erzeigt sich freundlich und gemeinschaftlich gegen alle
  Untergebenen, die da mit ihm auf einer schönen Wiese hin und her gehen. Warum
  er sich da aufhält und was seines Tuns ist, weiß niemand und steht bei den
  Geheimnissen Gottes. Franz Sartori erzählt, daß Kaiser Karl V., nach andern
  aber Friedrich an einem Tisch sitzt, um den sein Bart schon mehr denn zweimal
  herumgewachsen ist. Sowie der Bart zum drittenmal die letzte Ecke desselben
  erreicht haben wird, tritt dieser Welt letzte Zeit ein. Der Antichrist
  erscheint, auf den Feldern von Wals kommt es zur Schlacht, die Engelposaunen
  ertönen, und der Jüngste Tag ist angebrochen.  | 
| Die wilden Frauen im Untersberge  | 
| Die
  Grödicher Einwohner und Bauersleute zeigten an, daß zu diesen Zeiten (um das
  Jahr 1753) vielmals die wilden Frauen aus dem Wunderberge zu den Knaben und
  Mägdlein, die zunächst dem Loche innerhalb Glanegg das Weidvieh hüteten,
  herausgekommen und ihnen Brot zu essen gegeben. Mehrmals kamen die wilden
  Frauen zu der Ährenschneidung. Sie kamen frühmorgens herab, und abends, da
  die andern Leute Feierabend genommen, gingen sie, ohne die Abendmahlzeit
  mitzunehmen, wiederum in den Wunderberg hinein. Einstens geschah auch nächst
  diesem Berge, daß ein kleiner Knab auf einem Pferde saß, das sein Vater zum
  Umackern eingespannt hatte. Da kamen auch die wilden Frauen aus dem Berge
  hervor und wollten diesen Knaben mit Gewalt hinwegnehmen. Der Vater aber, dem
  die Geheimnisse und Begebenheiten dieses Berges schon bekannt waren, eilte
  den Frauen ohne Furcht zu und nahm ihnen den Knaben ab, mit den Worten: „Was
  erfrecht ihr euch, so oft herauszugehen und mir jetzt sogar meinen Buben
  wegzunehmen? Was wollt ihr mit ihm machen?« Die wilden Frauen antworteten:
  „Er wird bei uns bessere Pflege haben und ihm besser bei uns gehen als zu
  Haus; der Knabe wäre uns sehr lieb, es wird ihm kein Leid widerfahren.«
  Allein der Vater ließ seinen Knaben nicht aus den Händen, und die wilden
  Frauen gingen bitterlich weinend von dannen. Abermals kamen die wilden Frauen
  aus dem Wunderberge nächst der Kugelmühle oder Kugelstadt genannt, so bei
  diesem Berge schön auf der Anhöhe liegt, und nahmen einen Knaben mit sich
  fort, der das Weidvieh hütete. Diesen Knaben, den jedermann wohl kannte,
  sahen die Holzknechte erst über ein Jahr in einem grünen Kleid auf einem
  Stock dieses Berges sitzen. Den folgenden Tag nahmen sie seine Eltern mit
  sich, willens, ihn am Berge aufzusuchen, aber sie gingen alle umsonst, der
  Knabe kam nicht mehr zum Vorschein. Mehrmals hat es sich begeben, daß eine
  wilde Frau aus dem Wunderberg gegen das Dorf Anif ging, welches eine gute
  halbe Stunde vom Berg entlegen ist. Alldort machte sie sich in die Erde Löcher und
  Lagerstätte. Sie hatte ein ungemein langes und schönes Haar, das ihr beinahe
  bis zu den Fußsohlen hinabreichte. Ein Bauersmann aus dem Dorfe sah diese
  Frau öfter ab- und zugehen und verliebte sich in sie, hauptsächlich wegen der
  Schönheit ihrer Haare. Er konnte sich nicht erwehren, zu ihr zu gehen,
  betrachtete sie mit Wohlgefallen und legte sich endlich in seiner Einfalt
  ohne Scheu zu ihr in ihre Lagerstätte. Es sagte eins zum andern nichts, viel
  weniger, daß sie etwas Ungebührliches getrieben. In der zweiten Nacht aber
  fragte die wilde Frau den Bauern, ob er nicht selbst eine Frau hätte? Der
  Bauer aber verleugnete seine Ehefrau und sprach nein. Diese aber machte sich
  viel Gedanken, wo ihr Mann abends hingehe und nachts schlafen möge. Sie
  spähete ihm daher nach und traf ihn auf dem  | 
| Feld schlafend bei der wilden Frau. „O behüte Gott«, sprach sie zur
  wilden Frau, „deine schönen Haare! Was tut ihr da miteinander?« Mit diesen
  Worten wich das Bauersweib von ihnen, und der Bauer erschrak sehr hierüber.
  Aber die wilde Frau hielt dem Bauern seine treulose Verleugnung vor und
  sprach zu ihm: „Hätte deine Frau bösen Haß und Ärger gegen mich zu erkennen
  gegeben, so würdest du jetzt unglücklich sein und nicht mehr von dieser
  Stelle kommen; aber weil deine Frau nicht bös war, so liebe sie fortan und
  hause mit ihr getreu und untersteh dich nicht mehr, daher zu kommen, denn es
  steht geschrieben: ›Ein jeder lebe getreu mit seinem getrauten Weibe‹,
  obgleich die Kraft dieses Gebots einst in große Abnahme kommen wird und damit
  aller zeitlicher Wohlstand der Eheleute. Nimm diesen Schuh von Gold von mir,
  geh hin und sieh dich nicht mehr um.«  | 
| Goldsand auf dem Untersberg  | 
| Im Jahre 1753 ging ein ganz
  mittelloser, beim Hofwirt zu St. Zeno stehender Dienstknecht, namens Paul
  Mayr, auf den Berg. Als er unweit dem Brunnental fast die halbe Höhe erreicht
  hatte, kam er zu einer Steinklippe, worunter ein Häuflein Sand lag. Weil er
  schon so manches gehört hatte und nicht zweifelte, daß es Goldsand wäre,
  füllte er sich alle Taschen damit und wollte vor Freude nach Haus gehen; aber
  in dem Augenblick stand ein fremder Mann vor seinem Angesicht und sprach:
  „Was trägst du da?« Der Knecht wußte vor Schrecken und Furcht nichts zu
  antworten, aber der fremde Mann ergriff ihn, leerte ihm die Taschen aus und
  sprach: „Jetzt gehe nimmer den alten Weg zurück, sondern einen andern, und
  sofern du dich hier wieder sehen läßt, wirst du nicht mehr lebend
  davonkommen.« Der gute Knecht ging heim, aber das Gold reizte ihn also, daß
  er beschloß, den Sand noch einmal zu suchen, und einen guten Gesellen
  mitnahm. Es war aber alles umsonst, und dieser Ort ließ sich nimmermehr
  finden. Ein andermal verspätete sich ein Holzmeister auf dem Berge und mußte
  in einer Höhle die Nacht zubringen. Anderen Tages kam er zu einer
  Steinklippe, aus welcher ein glänzend schwerer Goldsand herabrieselte. Weil
  er aber kein Geschirr bei sich hatte, ging er ein andermal hinauf und setzte
  das Krüglein unter. Und als er mit dem angefüllten Krüglein hinwegging, sah
  er unweit dieses Orts eine Tür sich öffnen, durch die er schaute, und da kam
  es ihm natürlich vor, als sehe er in den Berg hinein und darin eine besondere
  Welt mit einem Tageslicht, wie wir es haben. Die Tür blieb aber kaum eine
  Minute lang offen; wie sie zuschlug, hallte es in den Berg hinein wie in ein
  großes Weinfaß. Dieses Krüglein hat er sich allzeit angefüllt nach Haus
  tragen können, nach seinem Tode aber ist an dem Gold kein Segen gewesen. Jene
  Türe hat in folgender Zeit niemand wieder gesehen.  | 
| Riesen aus dem Untersberge  | 
| Alte Männer aus dem Dorfe
  Feldkirchen, zwei Stunden von Salzburg, haben im Jahr 1645 erzählt, als sie
  noch unschuldige Buben gewesen, hätten sie aus dem Wunderberge Riesen
  herabgehen gesehen, die sich an die nächst dieses Berges stehende Grödicher
  Pfarrkirche angelehnt, daselbst mit Männern und Weibern gesprochen, dieselben
  eines christlichen Lebens und zu guter Zucht ihrer Kinder ermahnt, damit
  diese einem bevorstehenden Unglück entgingen. Sodann hätten sich die Riesen
  wiederum nach ihrem Wunderberg begeben. Die Grödicher Leute waren von den
  Riesen oft ermahnt, durch erbauliches Leben sich gegen verdientes Unglück zu
  sichern.  | 
| Anhang 4  | 
| Nachtrag eines Lesers zu „Nicht alle UFO’s waren rund“:
   | 
| Die DM-1 war ein Versuchsgleiter für das Lippisch-Projekt 13a das
  als Überschalljäger konzipiert war.D=Darmstadt, M=München. Während die P13a
  (ebenso die Varianten P12 und P13b) nicht über das Zeichenbrett-Stadium
  hinauskahmen, wurde die DM-1 als Versuchgleiter aus Holz gebaut, im Windkanal
  getestet, jedoch nie im Fluge erpropt. Da das Flugzeug ohne eigenen Antrieb war, war ein Huckepackschlepp
  mit Dreipunktfesselung durch eine zweimotorige Siebel Si 204 A vorgesehen.
  Die DM-1 sollte auf eine bestimmte Höhe geschleppt werden, dort ausgeklinkt
  werden und im Bahnneigungsflug hohe Geschwindigkeiten erreichen (errechnete
  Fluggeschwindigkeit: 560 km/ h. Die angeblichen Muster die 1360 km/ h
  erreicht haben sollen, halte ich für nicht glaubwürdig). Die Flugerprobung
  fand so jedoch nie statt, geschweige denn ein Flug mit Raketen- oder
  Staustrahltriebwerken. Selbst die Amerikaner, die nach dem Kriege die
  Erprobung weiterführen wollten (unter ihrer Leitung wurde die DM-1 erst
  fertig gebaut), sahen davon ab. Fotos, die die DM-1 im Fluge zeigen, sind Amerikanische
  Propagandafotos. Die DM-1 wurde am 9. November 1945 nach Virginia USA ins
  Langley Memorial Laboratory gebracht, wo die Amis zahlreiche Windkanaltests
  in ursprünglicher Form und zahlreichen Umbauten der DM-1 vornahmen. Für ganz
  „Findige Dedektive“: die DM-1 soll noch heute im National Air and Space
  Museum (NASM) im einem Lagerschuppen stehen.  | 
| Nachzulesen in:
  Waffen-Arsenal, Band 102 des Podzun-Pallas-Verlag. Autor: H.P. Dabrowski
  ISBN: 3-7909-0298-5  | 
| In diesem Band sind etliche
  Fotos und Zeichnungen der P13a als Modell, sowie der DM-1 im Aufbau, nach
  Fertigstellung, beim Verlad durch die Amis und viele mehr.  | 
| Auch ich glaube, das die Vril
  Projekte (und Andere) Verwirklicht wurden, aber bei der P13a irrt Ihr
  bestimmt.  | 
| Vril-Technik  | 
| Technische Hintergründe  | 
| Bewaffnung der Flugscheiben
  -weitere Details  | 
| 
 | 
| Folgende
  Anmerkungen sind als Ergänzung zu der Schrift „Das Vril-Projekt“ gedacht  | 
| Endkampf um die Erde?  | 
| 
 | 
| von
  Norbert Jürgen-Ratthofer  | 
| 
 | 
| Anmerkung:  | 
| Die hier vorliegende Schrift „Demnächst Endkampf am die Erde?“
  ist als aktuelle, kleine Ergänzung der schon erschienenen Arbeit „Das
  Vril-Projekt“ der Autorengemeinschaft Ralf Ettl & Norbert Jürgen
  Ratthofer gedacht.  | 
| Der
  Verfasser  | 
| Mars
  - Mond  | 
| - seltsame Spuren auf unserem Nachbarplanenten und dem
  Erdtrabanten - | 
| Demnächst „Endkampf um die Erde“?!  | 
| Am Samstag, den 2. 9. 1995, erklärte ein Sprecher Im „ORF 1“,
  den 1. Programm des Österreichischen Fernsehens, um 19,22 Uhr in der Sendung
  „Wissenschaft aktuell“, dass die NASA die US-Marssonde „Observer“ endgültig
  aufgegeben hat, nachdem am 24. 8. 1995 der „Observer“ in Marsnähe plötzlich
  seinen Funkkontakt mit der NASA-Erdstation abbrach. Seither gibt es keinerlei
  Mög-lichkeit zu erfahren, was nun mit dem „Observer“ geschehen ist, ja ob er
  überhaupt noch existiert! Doch bereits 1989 widerfuhr der Sowjetsonde „Phobos
  2“ in Marsnähe ähnliches, wie im August 1995 der US-Sonde. Ehe „Phobos 2“
  nämlich ein Landefahrzeug auf dem kleinen Marsmond Phobos absetzten konnte,
  nachdem die Sonde vorher in einer Marsumlaufbahn bereits einige Marsfotos zur
  Er-de funkte, brach ebenso aus bisher nie geklärten Gründen der Funkkontakt
  mit ihr für immer ab.  | 
| Die
  am 24. August 1995 (übrigens, dem Geburtstag des Verfassers) „verlorengegangene“
  US-Marssonde „Observer“ sollte unter ander-em auch das nach einer
  Computerüberprüfung eindeutig als künst-lich klassifizierte sogenannte
  „Marsgesicht“, die gebirgsgroße Skulptur eines menschlichen, nur aus dem
  Weltall sichtbaren Ge-sichtes, dessen künstlicher Ursprung jedoch bisher von
  der NASA abgestritten wird, erforschen, sowie dann noch in dessen Umgeb-ung
  befindliche „Marspyramiden“, bei deren genauer Betrachtung jeder halbwegs
  vernünftige Mensch zugeben muss, dass sie unmöglich auf natürliche Weise
  entstanden sein können. Die von der NASA und diversen „
  Schulwissenschaftlern“ hier präsentierte „Erklärung“, hier handle es sich
  vermutlich um „Vulkankegel“ kann wohl nur als ein schlechter Scherz angesehen
  werden, außer diese seltsamen „Geistesriesen“ betrachten auch die ägyptischen
  Pyramiden als „Vulkankegel“, denn zumindest ein-ige dieser Marspyramiden sind
  äußerlich das mehrfach vergrößerte genaue Gegenstück der ägyptischen
  Cheopspyramide einer Marspyramidenruine kann man wieder einen genau
  rechteckigen Innenraum erkennen, der wohl an bestes den rein künstlichen
  Ursprung der Marspyramiden belegt, denn nicht nur genau geometrisch
  rechteckige pyramidenförmige Vulkane, sondern auch ebenso genau geometrisch
  rechteckige Vulkankrater gibt es ganz einfach nicht! Doch auch noch weit
  größere Gesteinsformationen vom Ausmaß einer Gebirgskette mit ebenfalls genau
  rechteckigen Strukturen, welche wie die Grundmauern einer Titanenmetropole
  wirken, lassen zumindest vermuten dass es sich hier um die Ruinen einer
  einstigen Marsgroßstadt handelt. Dies muss sogar den NASA-Wissenschaftlern so
  sehr in den Augen gestochen haben, dass sie diese „Gebirgskette“ wenn auch
  offiziell nur ironisch „Inkastadt“ (Inkacity) tauften. Doch es wurden bisher
  von den US-Marssonden in den Siebzigerjahren nicht nur titanische, ganz
  offensichtlich künstliche Gebilde auf dem Mars fotografiert und die Bilder
  dann zur Erde gefunkt, sondern auch sehr kleine. Nur wenige Tage, nachdem die
  Sonde „Viking 1“ im Juli 1976 am Mars landete, funkte sie von seiner
  Oberfläche ein Foto zur Erde, auf dem ganz klar ein Felsbrocken mit eines
  eingrav-ierten oder aufgemaltem „B“, „G“, oder einer „8“ zu sehen war.
  Selbstverständlich war auch hier die offizielle Erklärung von „Geologen’, die
  sie wie aus der Pistole abgeschossen von sich gaben folgende; „Es handelt
  sich um das Ergebnis ein es natürlichen Schattenfalls auf die verwitterte
  Felsfläche“. An der Marsoberfläche sind also noch heute ganz eindeutig
  er-kenn-und unübersehbare, sowie zumeist ganz gewaltige Überreste einer
  einstiger großartigen menschlichen Superkultur land aus hierher noch vor
  Kriegsende transportierten Einzel-teilen zu einem walzen- bis
  zigarrenförmigen Fernraumschiff zusammengebaut wurde, welches auch als
  Mutterraumschiff 1 Haunebu-II- und 4 Vril | 
| 1 Raumflugscheiben
  transportieren konnte. Vermutlich gelangten auf diese Weise die bei den
  US-Mondexpeditionen am Erdmond fotografierten Haunebu-II- und Vril-l-“UFOs“
  auf den Mond, denn vor allem bei den Vril-1 -Disken ist es fraglich, ob Ihre
  Reichweite für einen Mondflug groß genug war. Alle Haunebu- und
  Vril-Raumflugscheiben sowie auch aas „Andromeda-Gerät“, welches wie das große
  Haunebu-III-Rundraumschiff nur als Einzelexemplar gebaut worden sein dürfte
  verfügten und verfügen über eine Art von „ elektromagnetischen
  Antigrafitationseffekt-Antrieb den bis heute niemand anderer auf unserer Erde
  nachbauen -funktionsfähig nachbauen (S), konnte.  | 
| Sowohl die
  Marsreise des Haunebu-III-Rundraumschiffes, als auch die Stationierung der
  Haunebu-II-, Vril-1- und Andromedagerätraumschiffe auf dem Erdmond knapp vor
  und nach dem Ende des 2. Weltkrieges, hatte alleine den Zweck auf dem Mars
  und dem Erdmond die von der reichsdeutschen Führung Vermutet- und dann
  tatsächlich vorhanden, intakten Anlagen unter den Oberflächen der beiden
  Himmelskörper zu relativieren. und für die Ankunft einer „
  Befreiungsraumkreuzerarmada vor außerirdischen Menschen vom 68 Lichtjahre von
  der Erde entfernte Sonnenplanetensystem Aldebaran vorzubereiten.  | 
| Durch die
  Tatsache, dass die USA in den Siebzigerjahren das bemannte Apollo-Programm
  der NASA nach wenigen Mondlandungen plötzlich abbrachen und dann sie mehr
  einen Astronauten zum Mond schickten, sowie nach dem unbemannten
  Viking-Marslandeprojekt keine erfolgreiche Marsoperation mehr aufweisen
  konnte, was sicher nicht rein zufällig auch für die Marssonden der UdSSR
  zutraf, darf hier neben verschiedenen anderen Kleinigkeiten auch die in
  Betracht gezogen werden die besagt, dass wohl hier den USA und der inzwischen
  einstigen UdSSR gegen-über wenig Sympathie empfindende Intelligenzen dafür
  die Verantwortung tragen. Diese auf dem Erdmond und dem Mars von den USA und
  UdSSR mit ihren Mond- und Marsexpeditionen belästigten Intelligenzen sind nun
  sowohl die nach 1945 auf diesen beiden Himmelskörpern sesshaft gewordenen
  reichs-deutschen Raumschiffbesatzungen und ihre Nachkommen, als auch die mit
  einigen Spähraumschiffen als Vorhut ihrer Raumkreuzerarmada bereits auf Mond
  und Mars eingetroffenen Aldebaraner. Die vereinigten Reichsdeutschen &
  Aldebaraner auf Mond und Mars machten also den USA und UdSSR zunächst am
  Erdmond unmissverständlich klar, dass sie hier total un-erwünscht sind. Als
  dann die beiden „Hauptalliierten“ USA & UdSSR mit zunächst unbemannten
  Marslandem bemannte Marsexpeditionen wie die US-Mondunternehmen Apollo
  vorbe-reiten wollten, deaktivierten die reichsdeutschen und aldebaranischen
  „Marsianer“ nach dem unbemannten US-Viking-Unternehmen ganz einfach alle dann
  folgenden UdSSR- und US-Marssonden in Marsnähe. Ob dabei die Marssonden nur
  leicht beschädigt, oder aber ganz zerstört wurden, ist bisher un-klar und
  unbekannt. Zum Thema „Aldebaraner“ ist hier folgendes von Interesse:  | 
| Nach der Auswertung der allerneuesten bisher eingegangenen
  diesbezüglichen Überlieferungen und Informationen wäre ohne das
  „Vril-7-Fernrundraumschiff-Projekt“-der geheimen deutschen Vril-Gesellschaft
  ein unmittelbarer persönlich-leiblicher Kontakt zwischen Erdenmenschen und
  den außerird-ischen und dennoch durchwegs voll menschlichen Aldebaranern wohl
  nicht zustande gekommen, zumindest nicht mehr in dies-em Jahrhundert. Vor
  allem aber gäbe es ohne das Vril-7Projekt mit großer Wahrscheinlichkeit
  keine bereits seit Jahren unser Sonne-Planeten-Uonde-System frequentierenden
  aldebaranischen Raumschiffe, von denen zumindest ein Teil die berühmtberüchtigten
  sogenannten „UFOs“ darstellen. Im Rahmen des deutschen Vril-7-Projektes
  entstanden insge-samt zwei unterschiedliche und unterschiedlich erfolgreiche
  Raumfahrzeuge:  | 
| Vril 7  | 
| 1) Vril-7, interstellares Fernrundraumschiff, leichter
  Fernraumkreuzer, - überlieferte, rekonstruierte und errechnete technische
  Angaben:  | 
| Durchmesser  | 
| = 45 Meter.  | 
| Höhe  | 
| =15 Meter; einstöckige Raumschiffpiloten- und Passagierzelle
  oben.  | 
| Antrieb  | 
| = Triebwerk Y-7/ 0.  | 
| Horizontaldurchmesser 58 m, mit SM-Levitator E-24 V.,und
  Y-Schwing-Glocke verstellbar, Höhe 140 cm, Breite 50 x 70-90 x 50 cm.  | 
| Steuerung  | 
| = Magnet-Feld-Impulser 4a.  | 
| Geschwindigkeit  | 
| = maximal Fastlichtgeschwindigkeit = ca. 500 000 km/ sec., im normalkosmischen     Antigravitationsraumflug;    5 x Lichtgeschwindigkeit = ca. 900 000
  km/ sec., = Dreifachüberlichteffekt im überräumlichen    Dimensionskanalflug.  | 
| Reichweite  | 
| = rein theoretisch unbegrenzt, in der Praxis war das geplante
  Maximum 68 Lichtjahre = ca. 640   
  Billionen km=64x10 (hoch 13) km= Entfernung zum Aldebaran im Sternbild
  Stier bei einigen    Wochen Bordzeit
  und 22,5 Jahren Erd-Universums-Zeit.  | 
| Bewaffnung  | 
| = 4 x Mk-108-Drillingsbatterien = 4 drehbare Geschützhalterungen
  mit je 5 gebündelten   
  Maschinenkanonen Kaliber 5 cm  | 
| Kadenz  | 
| = Schussfolge 660 Schuss je Mk-108,    2 x Mk-108 Drillingsbatterien an der
  Raumschiffoberseite,    2 x
  Mk-108-Drillingsbatterien an der Raumschiffunterseite, vorübergehende Montage
  eines KSK-  | 
|   „Donar“-Strahlgeschützes
  Kaliber 11 mm im Experimentalstadium in einem schmalen Panzerturm an    der zentralen Raumschiffunterseite leicht
  seitlich versetzt; Fernsteuerung aller Geschütze an der    Raumschiffunterseite.  | 
| Außenpanzerung  | 
| = Doppel-Viktalen-Panzerung
  1945/ 44, Dreischott-Viktalen-Panzerung 1944/ 45.  | 
| Besatzung  | 
| = maximal ca. 14 Mann, 2 Mann bei Test Januar 1944.  | 
| Weltallfähigkeit  | 
| = 100%.  | 
| Stillschwebefähigkeit  | 
| = vermutlich ca. 25 Minuten wie bei Haunebu-III.  | 
| Allgemeines Fugvermögen  | 
| = wetterunabhängig Tag und
  Nacht.  | 
| Grundsätzliche
  Einsatztauglichkeit  | 
| = Januar 1944 erster
  Dimensionskanal-Testflug bei einigen Stunden Bordzeit und einigen
  Monaten    Erd- und Universumszeit mit
  Rückkehr in stark beschädigtem Zustand, da sich die Raumschiffzelle   als zu schwach gebaut erwies, wonach
  Vril-7 nach einer Generalüberholung mit Zellenverstärkung    und zusätzlichen Verkleidungen bis zur
  Übergabe an die SS im April 1945 nur mehr für    Geheimtransporte auf der Erde verwendet
  wurde. Sowohl konstruktiv als auch antriebsmäßig war das Vril-7 nur eine
  stark vergrößerte Version des Vril-1. Ob jedoch auch Vril-1 so wie Vril-7 zu
  einer  | 
|    Dimensionskanalreise fähig war, ist
  unbekannt.  | 
| 2) „Vril-Odin“,
  interstellares Fernrundraumschiff, leichter Fernraumkreuzer, - überlieferte,
  rekonstruierte und errechnete technische Angaben:  | 
| Durchmesser  | 
| = 45 Meter.  | 
| Höhe  | 
| = 22,50 Meter; zweistöckige
  Raumschiffpiloten- und Passagierzelle oben.  | 
| Antrieb Möglichkeit A  | 
| = wie bei Vril-7:   Triebwerk Y-7/ 0, Horizontaldurcbmesser 58
  m, mit SM-Levitator E-24 V., und Y-Schwing-Glocke    verstellbar, Höhe 140 cm. Breite 50 x
  70-90 x 50 cm.  | 
| Steuerung  | 
| = Magnet -Feld-Impulser 4a.  | 
| Antrieb und Steuerung
  Möglichkeit B  | 
| = Y-7/ 0-Vril-7 und Thule-Tachyonator-7c-Haunebu-H-Antrieb
  in Form einer weiterentwickelten   
  Rekombination beider ohne bewegliche Teile und dadurch verschleißfrei.
   | 
| Geschwindigkeit  | 
| = maximal
  Fastlichtgeschwindigkeit = ca. 300 000 km/ sec., im normalkosmischen    Antigravitatlonsraumflug,    3 x Lichtgeschwindigkeit = ca. 900 000
  km/ sec., Dreifachüberlichteffekt im überräumlichen    Dimensionskanalflug.  | 
| Reichweite  | 
| = rein theoretisch
  unbegrenzt, in der Praxis war das geplante Maximum 68 Lichtjahre = ca.
  640    Billionen km = 64-x10 (hoch 13)
  km = Entfernung zum Aldebaran im Sternbild Stier bei einigen    Wochen Bordzeit und 22,5 Jahren
  Erd-Universumszeit.  | 
| Bewaffnung  | 
| = 1 Kuppelpanzerdrehturm von
  Haunebu-II mit KSK-“Donar“-Strahlgeschütz (Donar KSK HIV) vonVril   7 Kaliber 11 mm an der Raumschiff
  Oberseite in der Mitte auf der Raumschiffpilotenzelle; 5 kleinere    abgeflachte Panzerdrehtürme von
  Haunebu-II mit je 2 von dessen KSK-Strahlgesehütz-Robformen    Kaliber 8 mm an der Raumschiffunterseite
  in kreisförmiger Anordnung.  | 
| Außenpanzerung  | 
| =
  Dreischott-Viktalen-Panzerung.  | 
| Besatzung  | 
| = 28 Personen (14 Männer, 14
  Frauen) im April 1945.  | 
| Weltallfähigkeit  | 
| = 100%.  | 
| Stillschwebefähigkeit  | 
| = vermutlich ca. 25 Minuten wie bei Haunebu-III.  | 
| Allgemeines Flugvermögen  | 
| = wetterunabhängig Tag und
  Nacht.  | 
| Grundsätzliche
  Einsatztauglichkeit  | 
| = im April 1945 Start zum
  Aldebaran vermutlich von der Gegend Untersberg-Berchtesgaden,  | 
|    Deutschland, aus. Vermutlich davor
  Flugtests auf und im Bereich der Erde, aber ohne  | 
|    Dimensionskanalflugtest, da dafür die Zeit
  nicht mehr ausreichte, denn die militärische Niederlage | 
|    Großdeutschlands stand ja unmittelbar
  bevor. „Vril-Odin“ war der erste und letzte gelungene  | 
|    Prototyp einer Mischung von Vril- und
  Haunebu-Bauweise, -Antrieb und Bauteilen, denn wahrend  | 
|    der reine Haunebu-Antrieb sich für eine
  Dimensionskanal reise ungeeignet erwies, vermutlich  | 
|    verschwand bei einem derartigen Versuch
  das Glockenraumschiff Haunebu-II „Idun“ auf  | 
|    Nimmerwiedersehen im Dimensionskanal, zeigte
  sich die reine Vril-Bauweise für den  | 
|    Dimensions-kanalflug als zu leicht und zu
  schwach, so daß das Vril-7 nach seinem Dimensionskanal | 
|    Testflug fast schrottreif wieder landete.
  Vril-Odin wurde aus verschiedenen Ersatzteilen für das Vril | 
|  7 und einen Haunebu-II zusammengebaut, was
  vermutlich wesentlich weniger Zeit brauchte, als der  | 
|    Bau des Vril-7.  | 
| Vril-Odin  | 
| Möglicherweise entstand „Vril-Odln“ erst nach Oktober
  1944 basierend auf einer Gedankenstudie eines Haunebu-Vril II/ 3-Kombinationsraumschlffes
  von dem eine Skizze wie die Klein-version des Vril-Odin aussieht.  | 
| Wie die überlieferten Medialberichte besagen, kam
  „Vril-Odln“ mit seiner Besatzung wohlbehalten im fernen Sonne-Planeten-system
  Aldebaran-Sumi an und landete dort auf dem Planeten SumiEr, einer sehr
  erdähnlichen und nur um eine Spur kleineren welt als unsere Erde. Die Führung
  von SumiEr war bereit, nach der Zusammenstellung einer Raumarmada von 280
  Raumkreuzern, diese unter dem Kommando ihres bewährten Raumadmirals Zoder und
  der ihn begleitenden Vril-Odin-Mannscbaft, über den Dinensionskanal zu
  unseren Sonne-Planetensystem bis zur Erde zu entsenden, um ihren
  Bündnispartner Deutschland von seinen Feinden zu befreien. Über transmediale
  Kontakte zwischen weiblichen Medien der deutschen Vril-Gesellschaft und
  ebensolchen auf SumiEr, erfolgte nämlich bereits während des 2. Weltkrieg-es
  zugunsten Großdeutschlands ein Hilfsabkommen militärischer Art mit SumiEr,
  falls die reichsdeut s ehe Wehrmacht den Krieg verlieren sollte.  | 
| Der Medialkontakt zwischen auf der Erde
  verbliebenen weiblich-en Medien der ehemaligen deutschen Vril-Gesellschaft
  und ihren Kolleginnen auf dem deutschen Interstellar-Raumschiff „Vril-Odin“,
  dauerte bis zu rund 2 Jahre nach Landung des deutschen Fernraumschiffes auf SumiEr
  an. Etwa Anfang 1947 brach dann der Medialkontakt unvermittelt ab. Der Grund
  dafür blieb bis- her unbekannt. Ebenso bisher unbekannt ist auch, ob
  irgend-wann später wieder ein solcher Medialkontakt aufgenommen wer-den
  konnte. Wenn man nun bedenkt, dass das Raumschiff „Vril-Odin“ durch die
  Zeitverschiebung in Dimensionskanal bei zwar nur wenigen Wochen Bordzeit
  jedoch erst 22,5 Jahre später, etwa Ende 1967, in der Nähe von Aldebaran-Sumi
  aus dem Dimensionskanal wieder ins Normaluniversum übertrat und dann mit
  einer bereits wartenden aldebaranischen Raumkreuzereskorte auf SumiEr
  landete, dann erfolgte der Medialkontakt zwischen den Vril-Odin-Medien auf
  SumiEr und den Vril-Medien auf der Erde nicht nur über eine Distanz von 68
  Lichtjahren hinweg, sondern auch zwischen zwei Zeitebenen, einer rund 22,5
  Jahre früheren und einer rund 22,5 Jahre späteren, also zwischen der bereits
  realen Gegenwart und einer davon ausgehend nur möglichen Zukunft. Nur durch
  den Umstand, das alle diese Medien ursprünglich aus der gleichen irdischen
  Zeitebene von 1945 stammen, ist es wohl zu verdanken, dass zwischen diesen in
  der Folge dann über einen Zeltraum von rund 22,5 Jahren hinweg überhaupt ein
  Medialkontakt möglich war. Vermutlich verursacht durch die kosmischevolutionsbedingte
  „unschärfe“ aller zukünftigen nur möglichen, aber nicht so wie die
  gegenwärtigen unmittelbar realen Zeitebenen, brach dann zwischen diesen
  beiden der Medialkontakt nach immerhin zwei Jahren plötzlich ab, was nach
  Erdzeit etwa Anfang 1947 und nach der Dimensionskanalreise von Vril-Odin
  zeitverschobener SumiEr-Zeit 1969/ 70 gewesen sein muß. Möglicherweise brach
  jedoch der Medialkontakt zwischen der Erde von Anfang 1947 und SumiEr 1969/
  70 deshalb ab, weil es zwischen  | 
| der Erde von 1969/ 70 und dem SumiEr 1969/ 70 wie-der einen Medialkontakt
  gab, einen Medialkontakt zwischen den Vril-Odin-Medien und vermutlich den
  weiblichen Nachkom-men der irdischen Vril-Medien. Da nun dieser Medialkontakt
  auf der gleichen Zeitebene ablief, war er wahrscheinlich ähnlich wie bei
  Rundfunkwellen so stark und intensiv, dass er den von 1947-1969/ 70 total
  überlagerte und damit abbrach. Es stellt sich hier nun die berechtigte Frage,
  ob und wann nun diese „Befreiungsraumflotte“ von Aldebaran-Sumi, vermut-lich
  mit der Vril-Odin-Besatzung an Bord des Raumflaggschif-fes, endlich zur Erde
  kommt und damit die Militärführung von SumiEr ihr Hilfsabkommen mit
  Großdeutschland einhält.  | 
| Spekulationen?  | 
| Gibt es vielleicht etwa inzwischen
  gar schon Indizien, die auf ein relativ baldiges Kommen dieser Raumflotte
  hinweisen? Rekonstruieren wir einmal was geschieht, wenn eine ganze Flotte
  von riesigen interstellaren Fernraumschiffen aus dem überräumlichen
  Dimensionskanal, vergleichbar dem hypotheti-schen „Tachyonenraum“, kommend,
  in kosmisch gesehen relativ-er Nähe von Sonne-Erde mit allerhöchster
  Fastlichtgeschwind-igkeit in unser Normaluniversum überwechselt und hier dann
  allmählich bis auf einen Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit abbremst. -
  Zunächst einmal müssen wir uns klar machen, dass, sagen wir in immerhin 1
  Lichtjahr von Sonne und Erde entfernt, eine plötzlich im Weltraum mit
  Fastlichtgeschwindigkeit auftauchende Armada von 280 riesigen Raumschiffen
  von Asteroidengröße und -masse im Weltraum einen starken Gravitations-schock
  erzeugt, der nicht nur im Randbereich unseres Sonne-Planetensystems, sondern
  abgeschwächt bis zum Erde-Sonne-Be-reich Auswirkungen hat.  | 
| Diese Auswirkungen im solaren
  Randbereich betrifft vor allem die hier befindliche Kometenwolke, die
  „Oortsche Wolke“, be-nannt nach dem niederländischen Astronomen «Jan Hendrik
  Oort, der ihre Existenz bisher rein rechnerisch postulierte, welche sich in
  einer Sonnenentfernung von 2 bis 7,5 Billionen Kilo-metern, also bis zu 5/ 4
  Lichtjahre in den Weltraum erstreckt. Hinter der Neptunbahn zwischen 5
  Milliarden bis 2 Billionen Kilometern befindet sich die „innere Kometenwolke“
  und zwi-schen der Uranus- und der Neptunbahn, zwischen 5 bis 5 Milli-arden
  Kilometern, liegt dann der „Kuiper - Kometengürtel“, benannt nach dem
  niederländischen Astronomen Gerard Kuiper. In diesen beiden Kometenwolken und
  dem Kometengürtel befinden sich einige Billionen Kometen mit einer
  Gesamtmasse von maxi-mal 10 Erdmassen.  | 
| Allgemein besser bekannt ist
  wohl der sogenannte „ASTRIDEN-GÜRTEL“ zwischen Mars und Jupiter, bestehend
  aus staubkorngroßen bis rund 1.000 Kilometer großen, kugelförmigen,
  atmosphär-enlosen Himmelskörpern. Über die Gesamtmasse der Asteroiden gibt es
  unterschiedliche Berechnungen und Schätzungen die sich zumeist unterhalb der
  Masse des Erdmondes bewegen. Vielleicht stellt dieser in einer Entfernung von
  rund 450 Millionen Kilo-metern die Sonne umkreisende kosmische Staub- und
  Kleinplanet-enring die noch verbliebenen Kerne aus Gestein und Erzen eines
  einstigen „inneren Kometengürtels“ in einem urzeitlichen Sonne-Planetensystem
  dar, oder aber es handelt sich einer schon etwas älteren Theorie zufolge, um
  einen kleinen, noch vorhand-enen Bruchteil eines vor Urzeiten geborstenen,
  erdähnlichen transmarsianischen Planeten, dessen Hauptmasse im Laufe von
  Äonen sowohl auf seine ehemaligen beiden Nachbarplaneten Mars und Jupiter als
  Kleinmonde verteilt wurde, oder auf deren Oberflächen niederstürzten, als
  auch auf einer in der Sonne endenden Spiralbahn zum Teil auch auf den inneren
  Planeten Erde (und auf dem Erdmond), Venus und Merkur niedergingen und sie
  verwüstet-en (Mars wird unbewohnbar, auf der Erde sterben plötzlich die
  Dinosaurier aus, die erdähnliche wasserreiche Venus wird zur Planetenhölle,
  Merkur erhält eine Krateroberfläche wie der Erdmond) .  | 
| Sowohl Kometen, gigantische „schmutzige
  Schneebälle0 aus Wassereis, gefrorenen Gasen,
  kosmischem Staub und Asteroiden im Kerngebiet, als auch Asteroiden aus dem
  Asteroidenring, er-fahren bei starken gravitationellen Einwirkungen aus dem
  interstellaren Raum erhebliche Bahnstörungen, die einige von ihn-en eine
  sonnenwärts führende Spiralbahn einnehmen lassen. Auf den solaren Planeten,
  für uns vor allem von Interesse auf der Erde, führen „Gravitationsschocks“
  aus dem Interstellarraum bei entsprechender Stärke zu Serien von Erdbeben und
  Vulkanausbrüch-en, begleitet von fallweise überdurchschnittlich zahlreichen
  Meteoritenniedergängen und sich der Erde kosmisch gesehen be-drohlich
  nähernden meter- bis kilometergroßen Asteroiden. Nun, all das ist seit  | 
| Anfang der Neunzigerjahre der Fall und geschehen, wie man wohl in allen
  Zeitungen nachlesen konnte und sogar für erdbebensicher gehaltene Gebiete wie
  Ägypten, wurden von schweren Erdbeben mit Todesopfern heimgesucht! Auch
  verhielten sich manche „Meteoriten“ innerhalb der Erdat-mosphäre und
  „Asteroiden“ in Erdnähe eher wie kleine und große Aufklärungsraumschiffe,
  also wie künstliche und nicht wie na-türliche kosmische Objekte.  | 
| In diesem Zusammenhang ist
  eine gelinde gesagt sehr seltsame Pressemeldung aus Nordamerika Mitte 1990
  von Interesse, die in einem derjenigen englischsprachigen obskuren Blätter
  erschien, die ausschließlich zur Belustigung ihrer Leser stets nur frei
  erfundene und total verrückt erscheinende Berichte veröffentlichen. In wenigen Worten besagte
  nun dieser „Bericht“, der wohl ganz offensichtlich und unmißverständlich als
  „April-scherz“ gedacht war, „am 2. April 1990 wäre im Nordatlantik eine
  birnenförmige Raumkapsel mit drei jungen reichsdeutschen Astronauten an Bord
  gelandet und von einem US-Kriegsschiff geborgen worden. Die drei Männer waren
  1945 mit einer drei-stufigen deutschen Weltraumrakete, einer
  Weiterentwicklung der legendären „V-2-Rakete“, ins All gestartet, aus
  unerklär-lichen Gründen aber ohne längere Bordzeit erst 1990 wieder auf der
  Erde völlig ungealtert gelandet“!  | 
| Bald nach diesem
  „Aprilscherzbericht“ kam nun „zufällig“ die Erde vor lauter Erdbeben bis
  heute nicht zur Ruhe, brachen rund um die Erde herum immer wieder Vulkane
  aus, kamen allerlei Asteroiden angeschwebt und gab es die spektakulärsten
  Meteorsichtungen und Niedergänge.  | 
| In Kenntnis der
  Medialberichte von „Vril-Odln“ könnte man nun durchaus zu dem Schluß
  gelangen, dass diese scheinbare „Zeit-ungsente“ bis auf die Sache mit dieser
  Art „Super-V-2-Welt-raumrakete“ tatsächlich stimmt, oder zumindest teilweise
  richt-ig ist. War vielleicht hier bereits eine reichsdeutsche Ab-ordnung im
  Auftrag der Aldebaraner-Raumarmadaführung in den USA gelandet und stellte
  diesen ein Ultimatum? - Nun, wie auch immer, am 5. Oktober 1990 erfolgte die
  Teilwiederverein-igung Deutschlands durch die Fusionierung der BRD und der
  DDR zu einer „Groß-BRD“ und nur wenig später zerfiel die „UdSSR in Rußland
  und mehrere sich teilweise bekriegende, bankrotte Staaten, womit nur mehr die
  USA als „Supermacht“ existiert. Doch diese „Supermacht USA“ die ziemlich
  offensichtlich im Auftrag von Israel Anfang 1991 einen Angriffskrieg gegen
  den Irak führte, brach diesen völlig überraschend urplötzlich knapp vor dem bereits
  greifbar nahen Sieg ab, so als ob je-mand den USA ein Friedensultimatum
  gestellt hätte. - Ein Ultimatum von Aldebaran?  | 
| Falls nun diese ganzen
  hier aufgezählten Indizien mit dem Eintreffen der Aldebaraner-Raumarmada um
  1990/ 91 in etwa 1 Lichtjahr (= 9,46 Billionen km) von Erde-Sonne entfernt zu
  tun hätten, dann sind wir nun in der Lage grob abzuschät-zen und zu
  kalkulieren, innerhalb welcher Zeitspanne diese Baumflotte von Aldebaran die
  Erde erreichen könnte:  | 
| Wenn also die
  Aldebaraner-Raumarmada 1990/ 91 aus dem Über-raum-Dimensionskanal 1 Lichtjahr
  von der Erde-Sonne entfernt wieder ins Normaluniversum überwechselte, dann
  mußte sie schleunigst ihren fastlichtschnellen Flug abbremsen, denn ein
  fastlichtschneller Raumflug der Gesamtflotte zur Erde würde infolge der im
  „hochrelativistischen Geschwindigkeitsbereich“ von den Raumschiffen erzeugten
  „Gravitationsschocks“ unser Sonne-Planetensystem nicht nur arg verwüsten,
  sondern vor allem den Zielpunkt Erde womöglich bersten lassen, womit dann ein
  zweiter „innerer Asteroidengürtel“ entstünde. Mit Sicherheit würde die
  Raumarmada also nur mit einem Bruch-teil der Lichtgeschwindigkeit bis zu Erde
  vorstoßen. Hier nun eine kleine Tabelle, bei welcher Geschwindigkeit ohne
  eine Gefährdung der Erde und gleichzeitig bei Einhaltung einer nicht
  allzulangen Reisezeit die Raumflotte bei der Erde eintreffen könnte, wenn sie
  rund 1 Lichtjahr von unserer Sonne entfernt startet:  | 
| Abflug 1990/ 91 bei 1/ 5
  Lichtgeschwindigkeit = Erdankunft 1993/ 94;  | 
| Abflug 1990/ 91 bei ¼ Lichtgeschwindigkeit
  = Erdankunft 1994/ 95;  | 
| Abflug 1990/ 91 bei 1/ 5
  Lichtgeschwindigkeit = Erdankunft 1995/ 96;  | 
| Abflug 1990/ 91 bei 1/ 6
  Lichtgeschwindigkeit = Erdankunft 1996/ 97;  | 
| Abflug 1990/ 91 bei 1/ 7
  Lichtgeschwindigkeit = Erdankunft 1997/ 98;  | 
| Abflug 1990/ 91 bei 1/ 8 Lichtgeschwindigkeit = Erdankunft 1998/ 99;
  Abflug 1990/ 91 bei 1/ 9 Lichtgeschwindigkeit = Erdankunft 1999/ 2000;  | 
| Abflug 1990/ 91 bei 1/ 10
  Lichtgeschwindigkeit = Erdankunft 2000/ 2001; - usw.  | 
| Die Raumflotte würde also vermutlich
  mit einem Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit mit der Sonne als Sichtschirm
  bis vielleicht zur Marsbabn vorstoßen, doch hier dann weiter bis auf
  wahrscheinlich 20 bis 50 km/ sec., abbremsen, um erst dann sichtbar auf
  Erdkurs zu gehen, bei der Erde ange-langt eine Kreisbahn einschlagen, um dann
  ihren Auftrag zu erfüllen. Genausogut bestünde jedoch auch die Möglichkeit,
  dass die Aldebaraner und ihre irdischen Verbündeten so wie bisher im Geheimen
  weiterwirken und ihre Invasionsraumnotte nur „für den Fall der Fälle“ für
  unbestimmte Zeit an den Grenzen unseres Sonne-Planetensystems abwartend
  bereithalten!  | 
| 
 | 
| Quellenangabe: Fortlaufender Text basiert auf Quellen aus dem
  Templer-Archiv Wien. Die Quellen von Text- und Bildauszügen sind auf den
  jeweiligen Tafeln angegeben und ersichtlich.  | 
| 
 | 
| Vril  | 
| Die
  Zeitmaschine, das Prinzip, der Untersberg, Tornados  | 
| 
 | 
| Es hat nie eine Vril - Gesellschaft gegeben ...  | 
| 
 | 
| Logo der Vril -
  Gesellschaft  | 
| Um die Jahreswende
  1921/ 22 löste sich aus der Peripherie der Thule-Gesellschaft eine zunächst
  kleine Gruppe heraus, die vorwiegend aus jungen Damen bestand.  | 
| 
 | 
| Ihr Anliegen
  war u.a. der Kulturkampf gegen die in den Zwanzigerjahren zunehmend
  aufkommende Mode kurzer Frisuren für Frauen, was als kulturlos und
  Entwürdigung der Frau verstanden wurde aber auch wegen der Wichtigkeit als
  „magische Antennen.“ Pferdeschwanzfrisuren, die damals ansonsten noch niemand
  kannte, wurden zur internen Vereinstracht in jenem Kreise, der sich
  „Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik“ nannte. Im Untertitel stand die
  Bezeichnung Vri - Il, aus der später „Vril“ wurde. Das Signet dieser
  spirituellen Vereinigung wurde ein Frauenkopf mit langem Pferdeschwanz
  (genannt: Seepferdchen).  | 
| 
 | 
| Maria, Vril
  Chefin  | 
| Dieser Zirkel junger Damen, geleitet von Maria und Traute, einer
  Wienerin und einer Münchnerin, erwies sich als ebenso geschickt wie
  tatkräftig. Die Damen traten nicht als esoterische Vereinigung auf (damals
  sprach man von okkult), vielmehr schufen sie sich einen Firmenmantel. Als
  1941 dann alle esoterischen Vereinigungen in Deutschland verboten wurden,
  betraf die sie „Antriebstechnischen Werkstätten Vril“ naturgemäß nicht.  | 
| 
 | 
|  Traute        Sigrun  | 
| Inzwischen hatte sich ein florierendes Unternehmen
  entwickelt, das u.a. für die Adam Opel AG tätig war, obwohl das Schwergewicht
  der Bemühungen im Bereich der Luftfahrt lag - oder richtiger; der
  Weltraumfahrt, denn die Damen wollten ein „Sternenschiff“ bauen, resp. bauen
  lassen, dafür engagierten sie Männer.  | 
| 
 | 
| Schwarze Sonne  | 
| Von der Flugzeugfabrik Arado war ein Gelände in
  Brandenburg übernommen worden.  | 
| Dort
  entstanden vermutlich zwischen 1943 und 1944 die diskusförmigen Geräte Vril 7
  und Vril 8. Es dürfte aber auch ein unmittelbares Zusammenwirken mit Arado
  gegeben haben. Etwa der Entwurf Ar E 555 stammte von den Reißbrettern der
  Damenriege, allerdings für einen unkonventionellen Antrieb vorgesehen; erst
  später schuf Arado einen Entwurf für Düsenantrieb.  | 
| 
 | 
| Nachkriegsdarstellung über Flugscheiben  | 
| Die
  Vril - Damen dürften einige gute Verbindungen zu hohen Offizieren der
  Wehrmacht gehabt haben, etwa zu Erich von Manstein, Adolf Galland oder Karl
  Dönitz, insbesondere aber zu Wilhelm Canaris, dem Chef der Abwehr. Dieser
  unterstützte die Arbeiten an neuartigen Waffen, da das
  Reichsluftfahrtministerium in erschreckender Weise ignorant zeigte.
  Wahrscheinlich schon Ende 1941 entstand der Geheimbund „Die Kette,“ in deren
  Rahmen neue Technologien gefördert wurden. Der „Vril“ - Kreis war nicht
  nationalsozialistisch, es wäre aber auch falsch, ihn dem Widerstand gegen das
  NS - System zuzuordnen. Der Krieg nötigte zur Loyalität.  | 
| 
 | 
| Die „Vril - Damen“ spielten in diesem Kreis
  zweifellos eine wichtige Rolle. Eine „Vril - Gesellschaft“ hat es jedoch
  unter diesem Namen nach außen hin nie gegeben. Nur unter sich verwendeten die
  Damen diese Berechnung.  | 
| 
 | 
| Doppelsignet  | 
| Kette  | 
| 
 | 
| Vril-Gesellschaft
  - Geheimnis im Ungewissen  | 
| Der Z-Plan kann separat bezogen werden. Das Original hat nun ein
  definitives Ende bekommen. Andere Versionen, welche nicht ganz legal im
  weltweiten Netz kuriseren unterscheiden sich somit vom Original.  | 
| Bezugsquelle von „Der Z-Plan“ von Ralf Ettl: Damböck-Verlag,
  Markt 86, A-3321 Ardagger (Österreich), Tel: 0043/ 7479/ 6329  | 
| Ein kleiner Textauszug aus dem letzten Teil von der Z-Plan:  | 
| ...So verließ Lukowsky das Haus an der Rheinalle; voller
  Gedanken an seine Tochter und an Vera, die Siglinde zu ihrer Erbin gemacht
  hatte - und damit, genaugenommen, auch ihn. Siglinde hatte das offenbar sehr
  genau verstanden, viel besser als er, der er erst jetzt allmählich begriff,
  was dies hieß: 'Es ist wohl wahr, wir sind unser Schicksal - Du bis das meine
  und ich bin das Deine.' - Und: 'Wir sind die Vollstrecker der Apokalypse.'
  Ernst Lukowsky - Vera Jörgens' Erbe. Und was bedeutete das? Den großen
  Drachen zu besiegen, mitkämpfen in der letzten, entscheidenden Schlacht, der
  Schlacht von Hermaggedon! Lukowsky lenkte den Wagen auf die nächtliche
  Autobahn, in Richtung Berlin. Dort gab es etwas zu tun. Er hatte keine
  Ahnung, was das sein mochte. Sicher nur ein Kleines auf dem großen Weg. Das
  war auch nicht wichtig, wichtig war, daß er dabei sein würde wenn die
  Fanfaren ertönten und die Trommeln gerührt wurden über dem Walserfeld und die
  Flagge mit dem Zeichen des Menschensohns stieg. ...  | 
| 
 | 
| Mit jedem Versuch, den realen Hintergründen der
  „Vril“-Gesellschaft und den mit dieser zusammenhängenden Rätseln näher zu
  kommen, eröffnen sich neue Labyrinthe des Ungewissen, ein Verwirrspiel an
  Möglichkeiten, Wahrscheinlichkeiten, Eventualitäten. Kaum scheint es so, als
  habe man an diesem oder jenem Punkt weitgehende Sicherheit gewonnen, lugt
  auch schon wieder das Ungewisse dazwischen hervor. Was wir neulich schon als fast sicher
  annahmen, wissen wir dann doch wiederum nicht wirklich ... Wenn dies alles
  mehr als bloße Mystifikation ist, so haben wir es mit einem derart perfekt
  verschlüsselten System vollkommener Geheimhaltung zu tun, daß es buchstäblich
  unmöglich bleiben dürfte, diesen Dingen jemals auf den Grund zu kommen.
  Gerade darin aber liegt vielleicht ein Hinweis darauf, daß wir von durchaus
  realen Dingen sprechen. Zwangsläufig müssen diese - hat es sie gegeben -
  unter einem vielschichtigen Mantel von Tarnung, gezielter Irreführung und
  Geheimhaltung nach allen Regeln der Kunst verborgen liegen. Wäre es anders,
  ergebe das ganze keinen Sinn.  | 
| Die eben geschilderte Lage gibt engagierten Autoren
  sicher ein gewisses Recht, mit Schlußfolgerungen zu arbeiten. Auf diesen
  Blättern indes soll auch dies vermieden werden. Den Rahmen des
  „wahrscheinlich Wahren“ zu finden, ist hier ohnehin schwierig genug.  | 
| Was wissen wir also - sofern wir überhaupt etwas
  wissen - nachdem es vor Jahr und Tag verhältnismäßig einfach zu sein schien,
  das „Vril-Projekt“ zu durchschauen, einschließlich mancher sehr phantastisch
  anmutender Komponenten. Das hätte im Grunde schon mißtrauisch stimmen müssen.
  Aber mitunter vergeht Zeit, ehe Menschen die nötige Distanz zu interessanten
  Themen gewinnen. Dabei hätten vergleichende Betrachtungen schnell zu der
  Erkenntnis führen können, daß technische Neuerungen in jener Zeit zwar in
  großem Umfange von der deutschen Industrie geschaffen wurden, daß die politische
  Führung diese jedoch fast ausnahmslos ignorierte. Deshalb ging der technische
  Vorsprung Deutschlands während des Kriegs an den Fronten verloren - obwohl
  dieser Vorsprung bei den Industrie immer größer wurde, auf allen Gebieten,
  bei den Flugzeugen ganz besonders. Die Amerikaner ermittelten den technischen
  Vorsprung Deutschlands 1945 auf zehn bis 15 Jahre.  | 
| 
 | 
| Die deutsche Führung aber erkannte dies erst in der Schlußphase
  des Krieges, als es längst zu spät war. Das Konzept, der größeren Quantität
  des Gegners die eigene höhere Qualität entgegenzustellen (wie z.B. General
  Galland es immer wieder forderte), wurde nicht in die Tat umgesetzt, obschon
  dies ohne weiteres möglich gewesen wäre. Für die deutschen Soldaten an den
  Fronten aber schlug sich der technische Vorsprung nicht nieder. So lag
  beispielsweise die Hauptlast der Luftraumverteidigung bis zuletzt auf den
  Schultern der bei Kriegsende schon elf Jahre alten Me 109, während neue,
  überlegene Flugzeuge, die längst verfügbar waren, nicht in Serienproduktion gingen.
  Dasjenige Land, daß über die modernste Technik verfügte, die besten Flugzeuge
  und U-Boote hatte, versäumte alle damit verbundenen Chancen - bis es dann
  viel zu spät war, das Blatt noch zu wenden. Die Verantwortung dafür lag nicht
  bei der Truppe und nicht bei der Industrie, sondern ausschließlich bei der
  politischen Führung. So manchen, die behaupten, wir hätten den Zweiten
  Weltkrieg durch Verrat oder sonstige Unwägbarkeiten verloren, sei gesagt:
  Nein, wir haben diesen Krieg durch laufende Fehler der nationalsozialistischen
  Regierung verloren. Dies betraf sowohl unqualifizierte Einmischung in die
  Strategie wie insbesondere auch Ignoranz gegenüber den technischen
  Erfordernissen. Erst in der letzten Kriegsphase sollten dann plötzlich
  Wunderwaffen retten, was zuvor versäumt worden war.  | 
| Diese Anmerkung
  ist wichtig, weil sie zeigt, das Entwicklungen wie das „Vril-Projekt“ ganz
  gewiß nicht aufgrund weitsichtigen Handelns der politischen Führung
  entstanden sein können. Im Gegenteil ist davon auszugehen, daß solche Ideen
  ebenso behindert wurden wie etwa die Düsenflugzeuge oder die Elektro-U-Boote;
  zwei ggf. kriegsentscheidende Waffen, die ohne weiteres rechtzeitig hätten
  zum Einsatz gelangen können. Der Krieg würde dann einen anderen Ausgang
  genommen haben. Technik kann nicht lügen, somit sehen wir hier objektive
  Faktoren.  | 
| Im Lichte
  dieser objektiven Fakten erscheinen jene Quellen glaubwürdig, die aussagen,
  das „Vril-Projekt“ und andere unkonventionelle Fluggeräte seien aufgrund
  reiner Privatinitiative entstanden, ohne jede staatliche Unterstützung.
  Allein Admiral Wilhelm Canaris, der Chef des großdeutschen Geheimdiensts,
  habe Hilfestellung geleistet, insbesondere in Form von Rohstoff- und
  Materialbeschaffung.  | 
| Dies führt nun ziemlich direkt zu der einzigen vorhandenen Spur,
  der nachzugehen sich wohl lohnen könnte: Die „Alldeutsche Gesellschaft für
  Metaphysik“ (intern auch Vri-Il- und Vril-Ges. genannt), gegründet 1921 in
  München, hervorgegangen aus der Peripherie des „Thule-Gesellschaft,“ 1926 in
  die Firma „Antriebstechnische Werkstätten.“ umgewandelt, 1937 aufgrund eines
  nicht näher defininerbaren Zusammenwirkens mit den Arado-Flugzeugwerken
  vorwiegend in Brandenburg tätig, bis 1945, mit Kriegsende erloschen. Von dort
  kam - wenn überhaupt - das „Vril-Projekt.“  | 
| 
 | 
| Welche Menschen betrieben dies alles? Gründerin der Gesellschaft
  war eine junge Wienerin, Maria O..  | 
| 
 | 
| Sie hatte
  bereits während des Ersten Weltkriegs mit deutschnationalen und quasi
  esoterischen Persönlichkeiten Verbindung. So mit Karl Haushofer und Rudolf
  von Sebottendorf. Im Jahre 1919 lernte sie einen Münchner kennen, mit dem sie
  später verlobt war (nach 1945 soll sie ihn in Schweden geheiratet haben, was
  jedoch ein Gerücht ist, über den Verbleib von Maria O. ist nichts Sicheres
  bekannt). Maria O. beteiligte sich an der Gründung des Thule-Ordens. Sie hat
  dort sicher auch Männer wie Rudolf Hess und Adolf Hitler kennen gelernt.
  Außerdem war sie mit Erik Jan Hanussen bekannt, dieser suchte sie auf.
  Vielleicht hatte das keine Bedeutung. Da der Thule-Orden sich zunehmend nur
  mehr mit politischen Anliegen beschäftigte, gründete Maria zusammen mit ihrer
  engsten Freundin Traute, einer Münchnerin, sowie anderen jungen Damen eine
  eigene Vereinigung, die „Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik.“ Diese
  jungen Damen führten u.a. einen Kulturkampf gegen die Entwürdigung der Frau
  durch damals aufkommende kurze Frisuren. Auf alle Fälle: Das sind sehr fesche
  junge Damen gewesen, die Männern gefallen können, und dabei sehr selbstbewußt
  zumindest das steht zweifelsfrei fest. Ihre Geisteshaltung war
  traditionalistisch ausgerichtet, orientierte sich an Renaissance und Antike.  | 
| 1921 taucht
  erstmals der Begriff „Kette“ auf (der später, in anderer Bedeutung, von
  Canaris ebenfalls verwendet werden sollte). Zunächst wurde unter dem Begriff
  „Kette“ die Linie der geistigen Tradition verstanden, die vom alten Babylon
  über Karthago, Rom und Germanien, die deutsche Geheimsektion der Tempelritter
  und den venezianischen Ordo Bucintoro der Renaissance sowie die
  Panbabylonische Gesellschaft bis in die Gegenwart führte. Das tragende Motiv
  bei alledem war die kommendeHerrschaft der Göttin (Venus/ Ischtar) in einem
  neuen Äon. Der Gemeinschaft um Maria O. ging esum die Überwindung der Moderne
  und die Wiedergeburt der Antike, um ein neues Atlantis-Ideal nach Plato.
  Dabei spielten sicher auch verschiedene magische Momente eine Rolle, auf die
  hier nicht im einzelnen eingegangen werden kann. Wichtig ist jedoch der
  Jenseitsglaube, der in jenem Kreise herrschte - und die Idee, durch Anwendung
  technischer Mittel in einem Apparat eine bestimmte Schwingung zu erzeugen,
  durch die es möglich sein sollte, nach der Gesetzmäßigkeit der Affinität von
  Schwingungen in das Jenseits zu reisen - in die Welten der Götter ... Das
  klingt phantastisch, doch die Vereinigung junger Damen um Maria O. bewies
  bald, nicht nur fest auf dem Boden der Wirklichkeit zu stehen, sondern auch
  außerordentlich geschäftstüchtig zu sein.  | 
| Schon 1922 engagierten die Damen geeignete Techniker für ihre
  Vorhaben. Unter diesen befand sich zeitweilig auch Dr. W.O. Schumann, der
  sich mit Schwerkraft und Elektrogravitation beschäftigte. Ob das mehrfach
  erwähnte Projekt „Jenseitsflugmaschine“ tatsächlich fertiggestellt worden
  ist, läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Es ist aber wohl daran
  gearbeitet worden, und - so darf gemutmaßt werden - damit wurde der
  Grundstein für die späteren unkonventionellen Fluggeräte gelegt.  | 
| Die Verbindungen zum Thule-Orden sind damals wahrscheinlich sehr
  lose gewesen, sofern solche überhaupt noch bestanden haben. Nach der
  Machtübernahme durch den Nationalsozialismus löste der Thule-Orden sich auf,
  zum Teil wohl in der SS. Die „Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik“ aber
  war inzwischen längst zu der Firma „Antriebstechnische Werkstätten“ geworden.
  Der Kreis umfaßte zu dieser Zeit etwa 40 Vollmitglieder, fast ausschließlich
  Damen. Ein enger Freund soll schon verhältnismäßig frühzeitig Kurt Tank
  geworden sein, der Chefkonstrukteur von Focke-Wulf, auch die Verbindung zu
  Ernst Heinkel galt später als betont freundschaftlich. Die Angestellten und
  Arbeiter der Firma hingegen sind in Hintergrundpläne sicherlich nicht
  eingeweiht gewesen.  | 
| Diese Firma hat
  offenbar mit gutem Erfolg gearbeitet, ohne daß dabei etwas Auffälliges
  offenkundig geworden wäre. In den Jahren 1931 und dann 1934 dürften die
  ersten Fluggeräte gebaut und erprobt worden sein. Zu dieser Zeit war der
  Hauptkunde der Firma scheinbar die Adam Opel AG, die möglicherweise auch in
  das Flugmotorengeschäft vorstoßen wollte. Vordergründig beschäftigte sich die
  Firma aber wohl in erster Linie mit Maßnahmen zur Leistungssteigerung
  vorhandener Opel-Motoren. Aber es gab offenbar auch Verbindungen zu den
  Firmen Adler, Dornier, Focke-Wulf und Schlieper, später auch zu Heinkel und
  Arado. Darüber hinaus hatten die Damen gute persönliche Kontakte zum
  konservativen Offizierskorps, so zu Erich von Manstein und August von
  Macksensen, später auch zu Adolf Galland, Karl Dönitz und anderen. Die
  bedeutsamste Verbindung war aber sicher die zu Wilhelm Canaris. Dabei scheint
  es sich um eine persönliche durch Traute gehandelt zu haben. Auf alle Fälle
  sieht es so aus als habe Admiral Canaris - als Chef der „Abwehr“ einer der
  mächtigsten Männer des Dritten Reiches - die Bemühungen der „Antriebstechnischen
  Werkstätten“ immer wieder unterstützt, sogar noch zwischen 1944 und 1945, als
  er im Konzentrationslager Flossenbrüg inhaftiert war. Wenn er dazu trotz Haft
  die Möglichkeit hatte, so war dies Heinrich Himmlers Einwirken zu verdanken -
  ein sonderbarer Aspekt, über den noch zu sprechen sein wird.  | 
| So lange
  Frieden herrschte, haben sich die Damen offenbar darauf konzentriert, durch
  ihre Firma Geld zu verdienen, um ihre phantastisch anmutenden Träume
  verwirklichen zu können. Bis Ende 1935 scheint die Firma ein Versuchsgelände
  in der Nähe von Oberschleißheim bei München besessen zu haben. Dann ist wohl
  der Wunsch nach einem größeren und zugleich unauffälligeren Areal
  aufgetaucht. 1936 dürfte die Firma für wenige Monate in einer entlegenen
  Gegend Nordwestdeutschlands gearbeitet haben. Dort entstanden Pläne für ein
  Projekt namens „Hauneburg.“ Dieses ist aber wohl nicht weiterverfolgt,
  sondern an die Flugzeugfabrik Arado verkauft worden. Von Arado pachtete die
  Firma 1937 ein brachliegendes Areal in Brandenburg. Obwohl die Büros bis
  Anfang 1945 in München blieben, dürften alle weiteren Arbeiten der Firma dann
  in Brandenburg stattgefunden haben, bis Kriegsende (die Bezeichnung jenes
  Areals als „Vril-Gelände“ ist nicht gesichert).  | 
| Mit Ausbruch
  des Kriegs, stellten die Damen ihre Visionen zurück und bemühten sich, etwas
  für den Sieg beizutragen. Die Firma hat offenbar an verschiedenen offiziellen
  Rüstungsprojekten mitgearbeitet und auch Zulieferungsaufgaben übernommen.
  Besonders eng war sicherlich die Zusammenarbeit mit Arado, aufgrund der
  Freundschaft zu Kurt Tank aber auch mit Focke-Wulf. Dies dürfte u.a. zur
  Mitwirkung an der Konstruktion Ar E 555 und eventuell an der FW 1000 geführt
  haben. Die Firma der Damen hat unterdessen aber offenbar versucht, ihre
  unkonventionelle Antriebstechnik für militärische Objekte nutzbar zu machen.
  So soll ein verhältnismäßig kleines diskusförmiges Fluggerät unter der
  Bereichnung VR (Vril) 1 entstanden sein, das aber wohl nicht vollendet wurde.
   | 
| Inzwischen sind
  vermutlich anderer Orten Experimente mit verschiedenartigen Flugscheiben
  unternommen worden. Dabei taucht die Merkwürdige Bezeichnung „Haunebu“ auf,
  die an Hauneburg erinnert. Die Firma Arado, an welche die Hauneburg-Pläne
  verkauft worden sein dürften, hat mit den „Haunebu“-Geräten aber sicher nicht
  experimentiert, diese werden vielmehr in Wiener Neustadt und Augsburg
  vermutet.  | 
| Erst
  im Jahre 1943 erscheint auf dem Firmengelände in Brandenburg das Gerät VR
  (Vril) 7, ein diskusförmiger Flugkörper von ca. 45 Metern Durchmesser mit
  einem verhältnismäßig großen Aufbau für eine Besatzung. Von allen Berichten
  und Erzählungen über deutsche „UFOs“ erscheint dieses VR 7 am greifbarsten.
  Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Versuchen, senkrecht startende
  Maschinen mit Tragschrauben zu bauen, entspricht das VR 7 durchaus den
  Vorstellungen eines mit völlig unkonventionellem Antrieb ausgestatteten
  Weltraumschiffs. Mindestens eines dieser Geräte scheint fertiggestellt worden
  zu sein, eventuell sogar zwei. Möglicherweise gab es darüber hinaus ein VR
  (Vril)  | 
| 8, das für einen
  weitreichenden Weltraumflug vorgesehen war. Doch dieser Aspekt soll hier nicht näher erörtert
  werden. Nur so viel: Der Flug sollte gewissermaßen durch das Jenseits führen,
  unbehindert durch die Naturgesetze des Diesseits, sollte es keine
  Schwierigkeit darstellen, schnell zu weit entfernten Gestirnen zu fliegen -
  um Hilfe zu holen ... Es gibt echt wirkende Hinweise auf solche Ideen.
  Vielleicht ist dies in der verzweifelten Lage Anfang 1945 noch versucht
  worden? Damals wurde
  manches versucht. Und die Damen hegten solche Träume schließlich schon lange
  ... Wer weiß!  | 
| Welche konkreten Spuren können wir heutzutage von
  alledem auffinden? Fast gar keine! Eine mögliche Spur führt zu dem geheimnisumwobenen
  „Z-Plan“ von Admiral Canaris, einen Plan, den es offiziell niemals gab. Diese
  Bezeichnung meint nicht den alten Z-Plan der Marinerüstung, sondern den
  „Zukunfts-Plan,“ der in der Abteilung „Z“ der Abwehr in aller Heimlichkeit
  ausgearbeitet und ins Werkgesetzt wurde. Dies ist vielleicht das letzte
  wirkliche Geheimnis aus der Ära des Dritten Reiches.  | 
| Im Februar 1944 wurde Admiral Canaris unter dem
  Verdacht des Verrats festgenommen. Beweise gegen ihn gab es nicht, er wurde
  auch nicht verurteilt. Es ist vorstellbar, daß diese Verhaftung nichts
  anderes als eine Tarnung gewesen ist. Nach dem Krieg kam die Behauptung auf,
  es seien verräterische „Canaris-Tagebücher“ gefunden worden, doch solche hat
  es nie gegeben. Von der Haft aus konnte Canaris weitgehend frei agieren. Dafür sorgte
  insbesondere Himmler, der offenbar auch engen Kontakt mit ihm unterhielt.
  Himmler versuchte, einen Separatfrieden mit den Westmächten auszuhandeln.
  Canaris glaubte nicht an eine solche Möglichkeit, er wollte vielmehr
  Vorkehrungen für kommende Generationen treffen und eine allerletzte Reserve
  schaffen, gewissermaßen eine Abschreckungswaffe gegen Morgenthau-Plan oder
  Ähnliches. Am 9. April 1945 wurde Canaris hingerichtet. Doch zu diesem
  Zeitpunkt war wahrscheinlich schon alles Notwendige getan.  | 
| Admiral Canaris soll einen Geheimbund ins Werk gesetzt
  haben, darauf ausgerichtet, notfalls über mehrere Generationen zu halten:
  „Die Kette“ Diesem Geheimbund sollten für den Fall des Falles oder zur
  gegebenen Zeit die nötigen Mittel zur Verfügung stehen, in mehreren
  unterirdischen Anlagen verborgen. Wir wissen nicht, was es damit wirklich
  auf sich hat. Falls aber von den geheimnisvollen „Fliegenden Untertassen“ des
  deutschen Reiches noch etwas vorhanden sein sollte, dann wahrscheinlich in einer
  der nie aufgefundenen Angalgen von Wilhelm Canaris' Z-Plan.  | 
| Niemand weiß, was ist von alledem wahr, was
  womöglich gezielte Irreführung, was Trug oder auch unbeabsichtigte
  Selbsttäuschung. Sehr leicht nehmen solche Dinge Eigendynamik an. Was uns
  gestern nur möglich vorkam, erscheint morgen vielleicht, als ob es wirklich
  so war - und das stimmt ja womöglich sogar ... Wer weiß? Denken und Träumen
  vermengen sich in solchen Themenkreisen allzu leicht. Was wirklich war - wir
  wissen es nicht! Wilhelm Canaris könnte eventuell Antwort auf manche Fragen
  geben - doch der würde es sicher nicht tun. Von den Damen der
  „Vril-Gesellschaft“ gibt es seit Kriegsende keine erkennbare Spur, nicht mehr
  als vage Gerüchte und das Wissen, daß sie ihre Haare lang trugen und daß es
  sie gegeben hat - vor nun mehr als einem halben Jahrhundert. Seit Ende des
  Zweiten Weltkriegs gelten viele Menschen als verschollen - noch immer. So
  ungewöhnlich ist auch das also nicht. Vielleicht trafen Bomben ihre
  Brandenburgisches Quartier.  | 
| Doch gerade wenn dies alles Wirklichkeit wäre - dann
  eben so gut versteckt, getarnt und verschleiert, daß keiner von uns es zu
  ergründen vermöchte! - Das wüßte dann allein: Die Kette!  | 
| 
 | 
| Ralf Ettl Z-PLAN  | 
| Das Leben ist immer heute;
  nie gestern, nie morgen immer, heute.  | 
| George Armstrong Custer  | 
| Admiral Wilhelm Canaris  | 
| Nachstehend
  nun, aus den Quellen des Deutschen Historischen Museums Berlin, eine
  Kurzbiographie über Admiral Wilhelm Canaris:  | 
| 
 | 
| Wilhelm Canaris  | 
| Militär  | 
| 1887
   | 
| 7. Dezember: Wilhelm Canaris wird in Aplerbeck (Westfalen) als
  Sohn des Industriellen Carl Canaris und dessen Frau Auguste (geb. Popp)
  geboren.  | 
| 1905  | 
| Nach dem Abitur tritt Canaris in die kaiserliche Marine ein, wo
  er zahlreiche Fahrten in südamerikanische Gewässer unternimmt.  | 
| 1914  | 
| Im Ersten Weltkrieg dient er auf dem Kleiner Kreuzer „Dresden“
  und nimmt an der Seeschlacht bei den Falklandinseln teil.  | 
| 1915  | 
| Nach der Selbstversenkung der „Dresden“ flieht Canaris nach Chile
  und wird interniert. Er kann jedoch von dort fliehen und nach Deutschland
  zurückkehren.  | 
| 1916  | 
| Als Kapitänleutnant führt er im Auftrag der Admiralität einen
  Geheimauftrag in Spanien aus.  | 
| 1917/ 18  | 
| Auf eigenen Wunsch wird er wieder an der Front eingesetzt und
  hat das Kommando über ein U-Boot im Mittelmeer.  | 
| 1918/ 19  | 
| In der Novemberrevolution unterstützt Canaris als
  Verbindungsoffizier die Bildung von Bürgerwehren zur Niederschlagung der
  revolutionären Bewegungen.  | 
| 1919  | 
| Er ist Mitglied des Kriegsgerichts, das die des Mordes an Karl
  Liebknecht und Rosa Luxemburg beschuldigten Angehörigen des Freikorps der
  Garde-Kavallerie-Schützendivision größtenteils freispricht. Canaris wird zur
  Adjutantur von Reichswehrminister Gustav Noske berufen. Heirat mit der
  Industriellentochter Erika Waag, mit der er zwei Kinder hat.  | 
| 1920  | 
| März: Canaris unterstützt den Putsch von Walther von Lüttwitz
  und Wolfgang Knapp. Er wird inhaftiert, aber nach kurzer Zeit wieder freigelassen.
  Trotz seiner Ablehnung der Weimarer Republik und des Versailler Vertrag
  verbleibt er in seiner Position. Juli: Als Admiralstabsoffizier in der
  Ostseeflotte wird er Erster Offizier auf dem Kreuzer „Berlin“.  | 
| 1924-1928  | 
| Canaris ist in der Marineleitung tätig.  | 
| 1928  | 
| Erster Offizier auf dem Linienschiff „Schlesien“.  | 
| 1930  | 
| Canaris wird Chef des Stabs der Nordseestation.  | 
| 1932  | 
| Als Kapitän übernimmt er das Kommando über die „Schlesien“.  | 
| 1933  | 
| Aus seinem Antikommunismus heraus begrüßt Canaris die Machtübernahme
  der Nationalsozialisten und hofft auf eine Revision von Versailles.  | 
| 1934  | 
| Canaris erhält als Festungskommandant von Swinemünde einen
  sogenannten Verabschiedungsposten.  | 
| 1935  | 
| Überraschend wird Canaris als Konteradmiral zum Chef der Abwehrabteilung
  im Reichskriegsministerium berufen, nachdem sein Vorgänger mit dem NS-Regime
  in Konflikt geraten war. Obwohl kein grundsätzlicher Gegner der
  Nationalsozialisten, bringen Hitlers Kriegsvorbereitungen Canaris in größere
  Distanz zum NS-Regime, zumal er sich auch dem zunehmenden Druck des
  Sicherheitsdiensts (SD) ausgesetzt sieht. Zu dessen Chef Reinhard Heydrich
  hat er ein freundschaftliches Konkurrenzverhältnis.  | 
| 1938  | 
| Nach der Blomberg-Affäre und den Rücktritten von Wener von
  Blomberg und Werner Freiherr von Fritsch nutzt Canaris seine Stellung zur
  Organisation von Widerstand in der Wehrmacht. Er deckt die
  Widerstandsaktivitäten seines Stabschefs Hans Oster, fördert die
  Oppositionshaltungen von Ludwig Beck und gibt mehreren Widerstandsgruppen Informationen
  für einen Staatstreich. Seine Oppositionsaktivitäten werden durch seine
  Erfolge in der Spionageabwehr lange Zeit verdeckt.  | 
| 1939  | 
| Um Adolf Hitler von einem Krieg abzuschrecken, warnt Canaris
  zahlreiche Vertraute Hitlers vor einem Krieg und versucht über seine
  Auslandskontakte auch Italiens Regierungschef Benito Mussolini zu
  beeinflussen.  | 
| 1940  | 
| Beförderung zum Admiral.  | 
| 1941-1944
   | 
| Nach dem Überfall auf die Sowjetunion und mit zunehmendem
  Zweifel an der Handlungsbereitschaft der Generalität gegen Hitler verringern
  sich Canaris' organisatorische Widerstandsaktivitäten. Er nutzt jedoch
  weiterhin seine Position gegen das NS-Regime: Er protestiert gegen die
  Erschießung russischer Kriegsgefangener und ermöglicht zahlreichen Verfolgten
  die Flucht.  | 
| 1943  | 
| Mit der Verhaftung seines Mitarbeiters Hans von Dohanyi gerät
  Oster unter Verdacht und wird beurlaubt. Damit steht auch Canaris von nun an
  unter ständiger Beobachtung.  | 
| 1944  | 
| Februar: Das Überlaufen eines Abwehragenten zu den Briten ist der
  Anlaß, Canaris seines Postens zu entheben. Die Abwehrabteilung im
  Reichskriegsministerium wird vom Reichssicherheitshauptamt (RSHA) übernommen.
  Juli: Canaris wird drei Tage nach dem Attentat vom 20. Juli verhaftet. Obwohl
  er ein Attentat auf Hitler abgelehnt hat, wird er durch die bei Angehörigen
  von Widerstandsgruppen gefundenen Informationen belastet.  | 
| 1945  | 
| 9. April: Kurz vor Einrücken der amerikanischen Truppen wird
  Canaris gemeinsam mit Oster und Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager
  Flossenbürg (Oberpfalz) von Angehörigen der Schutzstaffel (SS) gehängt.  | 
| Ein Widerstandszentrum war die militärische Abwehr unter Admiral
  Wilhelm Canaris, der auch die Aktivitäten seines Stabschefs Generalmajor Hans
  Oster deckte. Seit der „Sommerkrise“ 1938 arbeitete Oster mit Ludwig Beck an
  Putschplänen. Enttäuscht über das Ausbleiben einer militärischen Aktion gegen
  Adolf Hitler, informierte er Norwegen und die Niederlande über die
  bevorstehenden Angriffe. Als Hans von Dohanyi, ein enger Mitarbeiter Osters,
  1943 verhaftet wurde, geriet auch dieser unter Verdacht. Nach dem 20. Juli
  1944 verhaftet, wurde Oster mit Canaris und Dietrich Bonhoeffer auf Befehl
  Hitlers am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg umgebracht.  | 
| War Hitler zunächst davon ausgegangen, daß es sich bei den
  Verschwörern vom 20. Juli 1944 um eine „ganz kleine Clique ehrgeiziger
  Offiziere“ handelte, so stellte sich bald heraus, daß die hinter dem Attentat
  Stauffenbergs stehende Gruppe weit über das Militär hinausreichte und sich
  bis in vermeintlich „parteitreue Kreise“ erstreckte. Die zur Verfolgung der
  Attentäter gegründete „Sonderkommission 20. Juli“ wuchs schnell auf über 400
  Beamte an. Etwa 5.600 Personen, darunter auch alle ehemaligen Abgeordneten
  und Funktionäre der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), der
  Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und des Zentrums, wurden in
  den Monaten nach dem 20. Juli verhaftet. Allein im Jahr 1944 fällte der
  Volksgerichtshof über 2.000 Todesurteile.  | 
| Gegen Kriegsende gingen Terror und Verfolgung weit über den
  Widerstand hinaus. Bis zum letzten Kriegstag - und in einigen Fällen selbst
  nach der Kapitulation -wurden Menschen wegen „Wehrkraftzersetzung“
  hingerichtet.  | 
| Der Z-PLAN von Admiral Wilhelm Canaris  | 
| 
 | 
| Eines der letzten weitgehend ungelösten Rätsel aus der Ära des
  Dritten Reiches ist nach wie vor der Z-PLAN der deutschen Abwehr, ins Werk
  gesetzt von Admiral Wilhelm Canaris: Z-Plan - Ziel-Plan - Zukunfts-Plan.  | 
| 
 | 
| In der
  allgemeinen militärhistorischen Literatur wird der Begriff 'Z-Plan' als
  Bezeichnung für ein frühzeitig aufgegebenes deutschen Flottenrüstungsprogramm
  erwähnt. Damit hatte der Z-PLAN nichts  | 
| zu tun - obwohl die Übernahme dieser Bezeichnung möglicherweise
  auch als günstige Tarnung gedacht war. Der Ursprung ist jedoch die Abteilung
  5 der Abwehr gewesen, die intern auch als 'Abteilung Z' bezeichnet wurde. Die
  allgemeine Geschichtsschreibung weiß über diese 'Abteilung Z' nur, daß dort
  die geheimsten und ungewöhnlichsten Dinge vor sich gingen. Da weitgehend im
  Dunkel liegt, welcher Natur diese Dinge waren, wird der 'Abteilung Z'
  mitunter alles mögliche unterschoben, womit sie sicher überhaupt nichts zu
  schaffen hatte - je nach politischer Tendenz reicht die Bandbreite von
  angeblicher Widerstandstätigkeit bis zu Sonderaufgaben für Hitler. Die
  Wahrheit ist - so viel kann gesagt werden -, daß von der 'Abteilung Z' all
  jene Aktivität der Abwehr ausging, die in die mittelfristige oder sogar
  fernere Zukunft reichten, resp. reichen sollte. Dies umschließt mit hoher
  Wahrscheinlichkeit die meisten der weitreichenden Geheimmaßnahmen, die
  zwischen 1936 und 1944 geplant und zum Teil auch verwirklicht wurden.  | 
| 
 | 
| Zunächst ist
  eine Betrachtung der Persönlichkeit des Chefs der Abwehr, des großdeutschen Geheimdiensts,
  nötig: Admiral Wilhelm Canaris. Heutzutage gilt er allen Seiten als
  undurchschaubar. Die einen behaupten, er sei ein Widerständler gegen den
  Nationalsozialismus gewesen - wofür es keinen einzigen stichhaltigen Beweis
  gibt. Die anderen meinen, er wäre aus dem Hintergrund einer der
  ambitioniertesten Helfer Hitlers gewesen. Auf alle Fälle war er ein
  engagierter Patriot. Es trifft zu, daß Wilhelm Canaris sich mit Adolf Hitler
  ausnehmend gut verstand, dem er seine bedeutende Karriere verdankte, ebenso
  mit Heinrich Himmler. Weltanschaulich war Canaris das, was als
  rechts-konservativ bezeichnet werden kann. Die Demokratie lehnte er schon
  seit der Weimarer Zeit entschieden ab. Er war aber auch ein Gegner des
  Totalitarismus und verwendete sich beispielsweise für die anständige
  Behandlung russischer Kriegsgefangener. Wilhelm Canaris war dem Dritten Reich
  sicher loyal und vertrat grundsätzlich auch dessen Ideen, doch dem
  'realexistierenden Nationalsozialismus' stand er nicht unkritisch gegenüber.  | 
| Vielleicht ist es am
  besten, an dieser Stelle zu zitieren, was Rudolf J. Mund in seinem Werk „Vom
  Mythos der Schwarzen Sonne“ schreibt:  | 
| Wilhelm Walter Canaris,
  geboren am 1. Jänner 1887 in Aplerbeck, Kreis Dortmund, ins Unbekannte
  eingegangen am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenburg. Dazwischen
  lag ein Leben voll von so ungeklärter, zwielichtiger Konzeption, wie es nur
  das der großen Initiierten oftmals sein kann, ja sein muß. Als Admiral und
  deutscher Offizier stand er an der Spitze einer gigantischen Organisation,
  die unter dem Namen 'Abwehr' zum geschichtsbildenden Faktor de Zweiten
  Weltkriegs ward. Er wuchs jedoch weit darüber hinaus. Für ihn war diese
  Organisation Vorhof manches Vertrauten, den er in eine ganz andere Aufgabe
  einführen wollte. Man hat versucht, diese Aufgabe als Weltorganisation
  deutscher Einflüsse zu definieren. Sie war und ist mehr als das. Canaris war
  ein geschichtliches Regulativ, das sich weder der NS-Aggression noch der
  Widerstandsleistung ganz verschreiben konnte. Deshalb gilt er vielfach nach
  beiden Seiten als Verräter. Er war es nicht, denn er diente der unbekannten,
  übergeordneten Aufgabe. Er war das, was Dr. H. Fritsche vielleicht als
  „merlineske“ Persönlichkeit bezeichnen würde. Sein Abtritt von der profanen
  Weltbühne fügt sich harmonisch in dieses Bild. Wir wissen nicht, welchen
  Mysterien Canaris angehörte, aber wir fühlen und erkennen ihn als einen der
  großen Realesoteriker unseres Jahrhunderts. Wir verspüren sein Genie und sein
  legendäres Schnelldenken an allen Ecken und Enden unserer Gegenwart. Es liegt
  etwas von seinem feinen, sensiblen Humor in der Luft. Wir entbieten ihm, der
  unserer Zeit so sehr das Siegel seiner Persönlichkeit aufzudrücken vermag,
  unseren Gruß:  | 
| Möge Dir die Schwarze
  Sonne noch lange leuchten.  | 
| Die Frage, welchen
  Mysterien Wilhelm Canaris angehörte, läßt sich zumindest insoweit
  beantworten, wie er u.a. mit jenem 'magischen Damenkreis' in Verbindung
  stand, der -intern -auch 'Vril -Gesellschaft' genannt wurde. Ein weiterer
  Hinweis mag sein, daß er die Schwarze Sonne in das Siegel seiner Organisation
  'Kette' aufnahm.  | 
| Bezüglich der Umstände um
  sein Verlassen dieser Welt gibt es viele Unklarheiten. Die Hinrichtung ist
  offenbar ohne Befehl von oben durch Über-eifrigen erfolgt. Canaris besaß bis
  zuletzt das Vertrauen Himmlers und wahrscheinlich auch Hitlers. Einiges
  spricht dafür, daß die Inhaftierung überhaupt nur eine Tarnungsmaßnahme war,
  denn Canaris konnte von dort aus ungehindert seine Pläne weiter verfolgen,
  sogar mit zunehmender Unterstützung durch die SS und Himmler. Es gibt auch
  nicht den geringsten glaubhaften Hinweis auf einen Verrat (angebliche
  verräterische 'Canaris-Tagebücher' gab es nie, sie sind eine Erfindung der
  Nachkriegszeit). Menschen, die Wilhelm Canaris besonders nahe standen, schließen
  nicht aus, daß er seine Hinrichtung selbst inszenierte, um nicht in
  Feindeshand zu geraten - und zugleich, um seine Geheimnisse vollkommen zu
  decken; denn wenn der Feind ihn für einen NS-Gegner hielt, würde das die
  beste Tarnung gewesen sein ...  | 
| Wie es sich im einzelnen
  wirklich verhielt, das wissen wir nicht - weil Admiral Canaris nicht wollte,
  daß es irgend ein Außenstehender es weiß. Was wir jedoch wissen - bis zu
  einem gewissen Grade -, bezieht sich auf seinen Z-PLAN, auf dessen Ursprung
  und Ziel.  | 
| Gegen Ende 1941 wurden durch die
  Ausweitung des Kriegs mit Rußland und den USA die Kräfteverhältnisse für
  Deutschland immer ungünstiger, von einem schnellen Sieg konnte keine Rede
  mehr sein. Die politische Führung erkannte dies nicht. In Erwartung eines schnellen
  Siegs wurde von  | 
| dieser die folgenschwere Entscheidung, alle neuen Rüstungsprogramme zu
  stoppen, die nicht binnen eines Jahres Frontreife erlangen konnten.
  Insbesondere für die Luftwaffe und die U-Boote mußte sich dies verhängnisvoll
  auswirken. Menschen wie Canaris und andere weitsichtige Offiziere, ebenso
  Techniker und Industrielle sahen die Gefahren sehr klar. Wichtige neue
  Entwicklungen, etwa die als neuer Standardjäger geplante Me 309 und auch der
  Düsenjäger Me 262, ebenso andere fortschrittliche Waffensysteme, sollten laut
  Führungsentscheidung nicht weiterbetrieben werden; noch immer glaubte die
  Regierung an einen baldigen Sieg, und offener Widerspruch war zu jener Zeit
  kaum möglich. Zu diesem Zeitpunkt erwiesen sich die deutschen Waffen dank des
  technischen Gesamtvorsprungs denen der Gegner noch als überlegen. Doch die
  Feindmächte arbeiteten mit Hochdruck an neuen Waffengenerationen. Die
  Deutsche Industrie tat dies aus Eigeninitiative ebenfalls  | 
| - jedoch ohne Unterstützung durch die Führung.  | 
| Diese Lage erfüllte Admiral Canaris mit Sorge -zumal
  bereits Vernichtungsabsichten einflußreicher Kreise in Amerika gegen das
  deutsche Volk insgesamt bekannt geworden waren, wie etwa der 'Kaufman
  -Plan'(-> Nahum Kaufmann: „Germany must perish“ (ein Vorläufer des
  Morgenthau Plans)). Canaris' Geheimdienst hatte umfassende Informationen aus
  dem Ausland beschafft, die in vielerlei Hinsicht alarmieren mußten.
  Deutschlands neue Hauptgegner. Rußland und die USA, kannten nicht nur
  keinerlei Rohstoffknappheit, sondern verfügten auch über enorme
  Produktionskapazitäten. Diesbezüglich war nicht nur Amerika, sondern auch
  Rußland ein gefährlicher Gegner. Geheimdiensterkenntnisse hatten überdies
  ergeben, daß Rußland auch in technischer Hinsicht ein besonders
  ernstzunehmender Gegner war. Die zu erwartenden neuen russischen Panzer (T
  34) und Flugzeuge (Jak 3/ 9 und Lagg 5) würden besser sein als die
  westlichen, und sie waren 1942/ 43 in großen Stückzahlen zu erwarten. In
  Amerika wurden neue, weitreichende Jagdflugzeuge entwickelt; die den
  gegenwärtig eingesetzten deutschen gleichwertig oder sogar überlegen sein
  würden (P 47 und P 51). Für 1942/ 43 mußte damit gerechnet werden, daß große
  amerikanische Bomberverbände von tausenden Jägern begleitet das Reich
  angreifen Würden. Canaris verfaßte zu alledem eine Denkschrift mit besonderer
  Betonung darauf, daß der Krieg durch die Luftherrschaft entschieden werden
  würde, Deutschland müßte also seinen Vorsprung insbesondere bei den
  Jagdflugzeugen unbedingt halten und möglichst noch vergrößern (hier hat
  sicherlich auch die persönliche Bekanntschaft zwischen Admiral Canaris und
  General Galland eine Rolle gespielt).  | 
| Bei der Führung, namentlich bei Hermann Göring,
  stieß dieses mahnende Papier auf Ablehnung. Es entsprach dem, was Adolf
  Galland (General der Jagdflieger) erst wenige Wochen zuvor dargelegt hatte
  und sich dafür als „Defätist“ beschimpfen lassen mußte. Hitler selbst
  erklärte, sein Interessensgebiet sei der Landkrieg, die Luft wäre Görings
  Angelegenheit.  | 
| In den Monaten September bis Dezember 1941 führte
  Admiral Canaris Gespräche, teils persönlich, teils telefonisch, mit
  verschiedenen ebenfalls besorgten Persönlichkeiten, so u.a. Adolf Galland,
  Erich von Manstein, Karl Dönitz, Valerio Borghese, August von Mackensen, Rolf
  Engel, Eugen Sänger, und Traute A.* sowie mit führenden Vertretern der
  Industrie, u.a. von Arado, Dornier, Focke-Wulf, Heinkel, Siemens, Henschel,
  Daimler-Benz, DSF, Gotha (wahrscheinlich auch Junkers, Blohm & Voss,
  Messerschmitt und Fiat, was jedoch ungewiß ist). Ferner führte Admiral
  Canaris in dieser Angelegenheit ein Gespräch mit Heinrich Himmler, der die
  technische Truppe der SS anwies, ggf. mit der Canaris-Initiative
  zusammenzuarbeiten, wozu es jedoch vorerst nicht kam.  | 
| * Der Nachname wird mit
  Rücksicht auf die Familie nicht genannt.  | 
| Es wurde beschlossen, einen Fonds zur Förderung
  neuer, technisch besonders fortschrittlicher Waffen zu schaffen. Daran
  beteiligten sich die Firmen Arado (nebst Antriebstechnische Werkstätten),
  Dornier, Heinkel, Siemens, Daimler-Benz, DSF und Henschel sowie die 'Abwehr'
  des Admirals Canaris, also der deutsche Geheimdienst. Das Projekt wurde in
  der Abteilung 5 - auch Abteilung Z genannt- der Abwehr organisiert, es
  erhielt die Bezeichnung „Z-PLAN“ (Ziel-Plan). Die so gegründete Organisation
  bekam den Namen „Die Kette.“ Sie war eine Angelegenheit strengster
  Geheimhaltung, jedoch durchaus mit Duldung durch die Führung, Hitler und auch
  Himmler wurden informiert.  | 
| Fortan beschäftigte sich die Abteilung
  Z des großdeutschen Geheimdiensts mit nichts anderem mehr als der
  Verwirklichung des Z-Plans. Dieser sah zunächst die Schaffung von
  Kampfmitteln zur weltweiten Erringung der Luftherrschaft vor, auch über
  Amerika. Die fortschrittlichsten Fluggeräte  | 
| Jagdflugzeuge, schnelle Fernbomber, auch Lenkwaffen - wurden ins Werk
  gesetzt, sofern nicht bereits in Grundentwicklungen vorhanden.  | 
| Die Aufgabenteilung innerhalb der Kette war, daß die
  Abwehr Devisen und schwer zu beschaffende Rohstoffe besorgte und gleichsam
  die Abschirmung sicherte, während die Techniker und Industriellen für die
  Verwirklichung der Projekte sorgten und die Offiziere praktischen Rat gaben.  | 
| 
 | 
| Aus dieser Initiative resultierten u.a. folgende Projekte:  | 
| Ar 240, Ar 234, Ar 555, Fw 190D/ Ta 152, Ta 154, Fw „Neos“,
  Do335, Do 317, He 162, He 219, Vr 7, Vr 8, Vr 9, Go 228, DSF 146, Hs 172, Hs
  193, Hs 194, DFS 346, D-B Z/ E, Marschflugkörper Fritz und Enzian, etc.  | 
| Die geheimsten Projekte des Z-Plans waren zweifellos die Ar 555,
  die Fw Neos, die He 1078 und die Vr - Geräte - die „Vril“ - Raumschiffe. Die
  Produktionsstätten dieser Waffen lagen, so weit bekannt, in Brandenburg,
  Niederbayern, im Raum Dresden, Krefeld und in der Steiermark.  | 
| 
 | 
| Einige
  dieser Projekte kamen über das Planungsstadium nicht hinaus, andere gelangten
  bis zur Frontreife, verschiedene wurden noch mit Erfolg eingesetzt. Zu einer
  umfassenden Unterstützung der Z-Plan-Projekte und Übernahme für den
  Fronteinsatz kam es jedoch nicht, im Gegenteil, Maschinen wie die He 219 oder
  die Do 355 wurden behindert; nur die Fw 190 D und, sehr spät, die Ar 234
  sowie die Marschflugkörper können als ein praktische Resultate der Initiative
  bezeichnet werden. Als bei der Führung endlich die Erkenntnis der
  Notwendigkeit neuer Waffen durchdrang, wurden solche bevorzugt, die nicht aus
  der privaten Z-Plan-Initiative hervorgegangen waren. So die sicher wertvollen
  V1 und V2 und die zweifellos hervorragende Me 262, die allerdings um Jahre zu
  spät wahrgenommen und dann auch noch falsch eingesetzt wurde. Zu spät ging
  auch die Ju 188 in Serie gegangene sowie weitere Maschinen insbesondere von
  Messerschmitt und Junkers, die überwiegend nicht mehr zur Frontreife
  gelangten. Hier ist auch der „Amerikabomber“ Me 264 zu nennen, der zwar etwa
  der amerikanischen B 29 entsprach, aus deutscher Sicht jedoch schon im
  Entwurfsstadium veraltet war und auch im Falle der Fertigstellung ohne
  weit-reichende Begleitjäger verloren gewesen wäre. Arado und Focke-Wulf boten
  sehr viel bessere Lösungen an; auch das Daimler-Benz-Projekt Z/ E hätte den
  Zweck besser erfüllen können. Inwieweit die Vr - Geräte (Rundflugzeuge/
  'Flugscheiben') rechtzeitig zur Fronttauglichkeit hätten gebracht werden
  können, ist schwer zu beurteilen (es ist im übrigen auch nicht restlos
  sicher, ob die VR-Geräte wirklich Flugscheiben waren). Diesbezüglich setzte
  man  | 
| womöglich mehr auf die
  BMW-Entwicklungen und auf die H-Geräte (Haunebu/  Hauneburg) der technischen Truppe der SS,
  die auch an der Kraftstrahlkanone 'Donar' arbeitete.  | 
| Endlich zum
  Jahreswechsel 1943/ 44 dürften auch in Kreisen der politischen Führung
  erstmals ernsthafte Sorgen bezüglich der Kriegsentwicklung wach geworden
  sein. Es kam zu einem Treffen führender Köpfe der 'Kette' und der technischen
  Truppe der SS und wahrscheinlich sogar zu einem Gespräch mit Adolf Hitler
  selbst. Das Ergebnis war ein partielles Zusammenwirken, über dessen
  Einzelheiten jedoch nicht viel bekannt ist.  | 
| In der zweiten
  Hälfte des Jahres 1944 kam es zu einer Veränderung in der Struktur der Kette
  - aus dem Forschungsförderungsfonds wurde ein Geheimbund. Admiral Canaris war
  unter Verratsvorwurf inhaftiert worden. Insbesondere Dank Himmlers
  ungebrochenem Vertrauen in ihn, konnte er seine Arbeit jedoch weitgehend
  unbehindert fortsetzen. Die Hinrichtung von Canaris am 9. April 1945 erfolgte
  höchstwahrscheinlich ohne Befehl von Hitler, auf alle Fälle ohne Wissen
  Himmlers.  | 
| Beginnend mit
  Sommer 1944 nahm der Z-PLAN eine neue Gestalt an, aus dem Ziel-Plan wurde der
  Zukunfts-Plan - die Schaffung allerletzter Reserven, die auch nach einer
  militärischen Niederlage des Reiches noch wirksam werden konnten - eine
  'Kette', die notfalls über mehrere Generationen halten mußte! Für diesen
  neuen, sehr weitreichenden Z-PLAN wurden ausgedehnte unterirdische Anlagen
  geplant und zumindest teilweise fertiggestellt. In diesen Anlagen wurden die
  letzten Geheimwaffen des Großdeutschen Reiches für einen eventuellen
  Gegenschlag bereitgehalten, um Kaufman - und Morgenthau -Plänen vorzubeugen -
  und darüber hinaus, um in Zukunft der Wiedererhebung des deutschen Volkes
  eine Grundlage zu geben.  | 
| Während seiner
  Inhaftierung unterhielt Canaris besonders engen Kontakt zu Himmler,
  beziehungsweise dieser zu ihm. Es ist anzunehmen, daß in der sich
  abzeichnenden Schlußphase des Krieges nun alle Kräfte zusammenwirkten. Die
  bei der technischen Truppe der SS in Wiener Neustadt entwickelte
  'Kraftstrahlkanone' dürfte zur Ausrüstung der wahrscheinlich in
  einsatzbereitem Zustand vorhandenen Einzelstücken der Vr 7, außerdem wurden
  einige Ju 288 und Do 317 mit dieser Waffe bestückt. Somit verfügte das Reich über
  einige wenige, jedoch äußerst wirksame Waffen für einen eventuellen letzten
  Gegenschlag.  | 
| Parallel zu
  diesen Bemühungen des Z-Plans fand die Weiterführung von Projekten statt, die
  bereits früher aufgenommen worden waren: Die überseeischen Stützpunkte des
  Großdeutschen Reiches.  | 
| Auch hier war die Initiative von Wilhelm Canaris
  ausgegangen. Schon während des Ersten Weltkriegs hatte er mit dem Kreuzer
  'Dresden' die antarktische Region bereist und auch zur Antarktis gehörende
  vorgelagerte Inseln betreten. Der Gedanke, daß geheime Stützpunkte dort für
  Deutschland sehr wertvoll sein müßten, kam ihm schon damals.  | 
| Seit 1936 rechnete Canaris mit einem gegen
  Deutschland gerichteten zweiten Weltkrieg. Insbesondere die geheimdienstlich
  beschafften Informationen über die strategische Rüstungspolitik
  Großbritanniens und der USA erhärteten diese Befürchtung. Seine Warnungen
  fanden bei der deutschen Regierung jedoch kein Gehör, die deutsche Rüstung
  blieb rein taktisch ausgelegt, nur für begrenzte Konflikte geeignet.  | 
| Allein der damalige Großadmiral Reader teilte Canaris'
  Befürchtungen. Er unterstützte die Idee geheimer überseeischer Stützpunkte.
  Damit wurde der Grundstein für die deutsche Antarktis -Unternehmung gelegt,
  die 1938 zur völkerrechtlichen Inbesitznahme des Gebiets 'Neuschwabenland'
  für das Großdeutsche Reich führte.  | 
| Gleichfalls schon vor
  Kriegsausbruch hatte Admiral Canaris einen deutschen Geheimstützpunkt auf den
  Kanarischen Inseln ins Werk gesetzt. Dazu hatte er sich mit dem dort lebenden
  Deutschen Gustav Winter ins Einvernehmen gesetzt. Unter stiller Duldung der
  befreundeten spanischen Regierung, wurde die Halbinsel Jandia auf
  Fuerteventura zu einer deutschen Luft-Basis ausgebaut (später, in
  Zusammenwirken mit Karl Dönitz, soll Jandia auch zur Versorgung von U-Booten
  genutzt worden sein).  | 
| Jandia, im Atlantischen Ozean
  gelegen, war ein idealer Stützpunkt zur Zwischenlandung für weitreichende
  See-Fernaufklärer (Fw 200 C). Es dürften auch einige deutsche Flugzeuge
  zeitweilig auf Jandia fest stationiert gewesen sein; zumindest zwei Me 110,
  deren Hauptaufgabe es darin bestand, eventuell erscheinende feindliche
  Fernaufklärer abzuschießen, noch ehe solche das Geheimnis hätten weitermelden
  können. Später soll diese Aufgabe von zwei oder drei Ar 240 wahrgenommen
  worden sein, gegen Kriegsende womöglich durch zwei Do 335 verstärkt. Hier
  handelte es sich um Prototypen besonders leistungsfähiger Flugzeuge, die
  jedoch nicht zur Serienfertigung gelangt waren.  | 
| Unbestätigten Berichten zufolge sollen dort auch
  einzelne Ju 390, P 108 (italienisch), Do 317 und Flugboote Bv 222 auf dem Weg
  nach Neuschwabenland Station gemacht haben, möglicherweise auch auf Flügen
  nach Südamerika, wo seitens der SS namentlich in Peru an einem weiteren
  Geheimstützpunkt gearbeitet worden ein soll.  | 
| Auf jeden Fall
  tat der geheime Stützpunkt Jandia auf Fuerteventura gute Dienste.
  Unbestritten ist, daß dieser auf Canaris zurückging. Wäre dieser Mann ein
  Verräter gewesen, so hätte der Gegner sicher nicht erst Monate nach Kriegsende
  entdeckt, daß sich dort ein deutscher Stützpunkt befand.  | 
| Inwieweit die
  überseeischen Basen mit dem Z-PLAN in Verbindung stehen, ist ungewiß,
  wahrscheinlich in keiner direkten. Die Mittel des Z-Plans dürften in
  unterirdischen Anlagen in der Heimat konzentriert worden sein, in der
  heutigen Bundesrepublik Deutschland und in Österreich. Daß solche geheimen
  Anlagen existieren, ist längst kein Geheimnis mehr - wo sie sich aber
  befinden und was sie enthalten, das ist noch immer ein großes Geheimnis.  | 
| Auszüge
  aus der Z-Plan zur Apokalypse  | 
| 
 | 
| 
 | 
| Jahwe,
  El Schaddai - Z-Plan (neunter Teil) S. 477  | 
| Wer die
  Wahrheit kennt, findet deren Spuren auch noch im Neuen Testament, etwa im 8.
  Kapitel des Johannes-Evangelium oder im Brief des Paulus an Titus. Er zeigte
  in die Richtung seiner ungezählten Bücher: „Sie müssen halt einmal selber
  nachlesen! - Auf alle Fälle: Christus ist keineswegs der Sohn des
  Hebräergottes Jahwe, wie die Kirche behauptet! Nein. Christus ist Gott - Jahwe ist der
  Teufel! So einfach! Jahwe stellt sich ja auch mit dem Satz: ‚Ich bin El
  Schaddai‘ vor - im Originaltext: ‚Ani ha El Schaddai‘, Genesis, erstes Buch
  Mose, 17.1. Wo Sie heute in der Bibel lesen, ‚der Allmächtige‘ oder ‚Gott‘,
  da steht im Originaltext ganz etwas anderes, nämlich El Schaddai, Jahwe oder
  Zebaoth. Das Wort ‚Gott‘ gibt es im hebräischen Alten Testament nicht.
  Höchstens ‚Adonai‘, das heißt ‚Herr‘. Im Grunde ist es einfach zu
  durchschauen, wenn man einmal darüber nachzudenken begonnen hat. Nicht ohne
  Grund ist ja die ‚Alttestamentarische Grausamkeit‘ sprichwörtlich - es ist
  eben das Buch des Teufels!“  | 
| Die wichtigsten Fragen - Z-Plan (neunter Teil) S.
  477 - 478  | 
| Die Fragen, die uns
  Menschen seit jeher in dieser oder jener Weise bewegen, sind doch: Wer sind
  wir? Woher kommen wir? Warum sind wir hier? Wohin wird es uns nach unserem
  Sterben führen? Die Menschen - wie auch alle anderen Lebewesen, Tiere,
  Pflanzen - sind nicht erschaffen worden. Sie sind mit und neben der Gottheit Wesen
  ewigen Seins. Der Anfang fand in der raumlosen Unendlichkeit und der
  zeitlosen Ewigkeit statt. Dies ist die rein göttliche Seins-ebene, die wir
  nicht begreifen können, weil wir ohne Raum und Zeit nicht existieren können.
  Darum hat die göttliche Macht für uns Zeit und Raum geschaffen. Und das war -
  für uns - der Anfang. Stellen Sie sich vor, seit aller Ewigkeit lagen
  Myriaden von Samen kommenden Lebens bereit. In diesem Stadium bestanden all
  jene Samen aus Schale und Kern. Die Schale entspricht der Seele, der Kern dem
  Geist. Die Seele ist die Form, das quasi astral Körperhafte, der Geist ist
  der Charakter, sind die Begabungen und so weiter. In diese noch leb-lose
  Zweiheit hinein gab die göttliche Macht ein Drittes: Die Kraft des Lebens.
  Und mit der Belebung all der unzählbaren Samen wurde aus jedem Wesen die ewige
  Dreiheit Geist-Seele-Leben.“  | 
| Wer war Jahwe oder El
  Schaddai? - Z-Plan (neunter Teil) S. 478  | 
| „Die Kraft des Lebens, die wir alle aus der Gottheit
  empfangen haben, ist unverlierbar - es gibt keinen Tod. Das Sterben ist nicht
  mehr als ein Wechseln der Körperkleider, die dann in einer anderen Welt nach
  dem inneren Muster unseres Astralkörpers erneut aufgebaut werden. Es gibt
  auch keine Auslöschung des Ich - Bewußtseins im Sterben, kein Vergessen, wer
  wir sind, sondern ein bewußtes Übergehen von dieser in eine jenseitige Welt.
  Dort nimmt unser Leben dann seinen Fortgang. Daß es überhaupt ein Sterben
  gibt, liegt bloß daran, daß wir einmal den Weg durch die grobstoffliche
  diesseitige Welt gehen müssen. Wieso? Weil wir einstmals ausgezogen sind aus
  unserer Urheimat, dem Gottesreich des ewigen Lichts, und dabei unsere
  himmlischen Leiber verloren, also die rein lichtstofflichen Umsetzungen
  unserer Astralkörper, um es einmal so auszudrücken. In der Leerenendlosigkeit
  konnten wir nicht existieren. Wir verloren unser Bewußtsein und sanken in
  einen Samenzustand zurück. Wir sind in gewisser Weise alle gefallene Engel!
  Wie es dazu kam? Nun, weil eben der bewußte Jahwe zum Schaddain wurde, zum
  Verworfenen. Auch Worte wie Schatten und Shaddow kommen sprachlich aus diesem
  Stamm. Sein ursprünglicher Name im Himmelreich war Balael. In der Bibel kommt
  dieser Name in verdrehter Weise noch als Belial vor. Balael, das heißt, ganz
  wörtlich genommen: Werfer des Feuers - Bal-a-El, also Luzifer. Bloß ist die
  häufige Übersetzung des Namens Luzifer mit ‚Lichtbringer‘ falsch, es müßte
  Feuerwerfer heißen, weil ‚Elu‘ das Feuer ist, ‚Il‘, beziehungsweise 'Ilu',
  hingegen das Licht, das göttliche Licht aber ‚Ilu‘. Nun, dieser Balael, der
  selbst Gott sein wollte, zog mit einigen Anhängern aus dem Reiche des ewigen
  Lichts aus, um sich seine eigene Welt zu bauen und dort Gott zu spielen. Dazu verwendete er jene
  untauglichen Stoffe, die er außerhalb des Himmelreichs vorfand. Was er schuf,
  war - die Hölle! Von dort aus log er den im Reiche des Lichts verbliebenen
  Engeln vor, seine neue Welt sei ganz großartig gelungen. Christus nennt ihn
  daher den ‚Vater der Lüge‘. Auch das steht noch im Johannes-Evangelium zu
  lesen. Etwa ein Drittel der Engel des Himmelreichs - unter diesen auch wir! -
  glaubten dem Schaddain und machten sich auf den Weg. Doch, wie schon gesagt,
  diese alle - unter ihnen wir! - verloren dabei ihr Bewußtsein und ihren
  himmlischen Körper.  | 
| Weltenkampf und Hintergründe zu „666“ - Z-Plan (neunter
  Teil) S. 477 - 483  | 
| „Dieser Kampf zwischen Licht
  und Finsternis, spricht von dem nicht auch die Apokalypse des Johannes? Kommt
  danach nicht mit dem 14. Kapitel der Sieg des Lichts? Ich hörte davon reden.“
  Der alte Mann lächelte verschmitzt und nahm die Bibel zur Hand. „Ja,“
  antwortete er, „ja, daran ist viel Wahres. Denn diese Zusammenfassung des
  letzten Teils der Apokalypse - mehr ist es nämlich nicht! hat Marcion
  verfaßt. Und weil er wußte, daß alle Wahrheit Christi verfälscht werden
  würde, verschlüsselte er diese Schrift gleich so, daß allein Eingeweihte sie
  richtig deuten konnten! Die Verfälscher kannten sich damit nicht aus! Zwar
  schoben sie hier und da einige Begriffe aus dem Alten Testament hinein, wie
  sie das im ganzen sogenannten Neuen Testament taten - liest man nach, paßt es
  nie zusammen - und so kommt also auch in der Apokalypse der Name Moses vor
  und so weiter. Doch dank der schon zuvor von Marcion vorgenommenen
  Verschlüsselung, konnten die Verfälscher bloß wahllos vorgehen und darum den
  Sinn nicht zerstören. Für die Unterrichteten liest sich dieser Text noch
  immer sehr klar! Schauen Sie einmal her.“ Er schlug die Bibel auf und
  blätterte bis zur Apokalypse: „Im 13. Kapitel kulminiert die Jetztzeit. Dabei
  müssen Sie sich vorstellen, wie ein Seher im ersten Jahrhundert die Dinge der
  heutigen Zeit sah. Bomber, Panzer, Fernsehen und all Solches war ihm
  unbekannt. Er mußte daher Beschreibungen wählen, die ihm anschaulich
  erschienen. Aber zunächst die wichtigsten Schlüssel zur N.T. - Apokalypse:
  Das Lamm ist Christus, der Gott des Lichts. Der Drache ist Jahwe, der Satan.
  Das erste Tier sind die Anbeter Jahwes. Das zweite Tier sind deren
  Dienstwillige. Die Heidenvölker sind jene, die das Tier anbeten und diesem
  dienen. Die Heiligen hingegen sind diejenigen, die sich gegen das Tier und
  dessen Knechte stellen. Die Große Hure ist die Kirche. Babylon - dieser Name
  wurde nachträglich hineingefälscht, Marcion schrieb nur ‚große Stadt‘ ist
  die Hauptstadt der Anbeter des Tiers in der Endzeit. Das ist also ohne Zweifel New York. Die
  Zahl 666 ist die Geldmacht; dies bezieht sich auf das Alte Testament, 1. Buch
  Könige, Kapitel 10, Vers 14, wo es heißt: 'Das Gewicht des Goldes, das
  alljährlich bei Salomo einging, betrug 666 Goldtalente.‘ Der Berg Zion ist
  hier der Berg Sin, der Mitternachtsberg, was übrigens besonders deutlich im
  48. Psalm zum Ausdruck kommt - die meisten Psalmen gehen auf babylonische,
  assyrische oder phönizische Texte zurück. - Dies sind die Ausgangspunkte, die
  Sie brauchen, um die Apokalypse zu lesen. Schauen wir uns jetzt das 13.
  Kapitel ein wenig an; es betrifft dieses Jahrhundert. Vers 13.1 meint, das ‚Tier‘ steigt aus dem
  Meer der Völker auf und gewinnt sich viel Einfluß. Das meint die Anbeter
  Jahwes. Vers  | 
| 13.2 schildert die beiden Weltkriege. Die
  Gegner Deutschlands: Der Leopard, gefleckt,  | 
| verschiedenfarbig, kommt über das Meer. Das sind die U.S.A. Die Tatzen des Bären, das ist
  Rußland. Das Maul des Löwen, England. Der Drache verlieh diesen die Macht, den
  Krieg zu gewinnen, denn er ist der Herr des finsteren Zeitalters, der Fürst
  dieser Welt, so lange es währt. In Vers 13.5 lesen Sie sogar von 42 Monaten.
  Genau so lange waren die U.S.A. gegen uns im Zweiten Weltkrieg. Und so geht
  es vollkommen schlüssig weiter. 13.13: Der Bombenterror gegen die
  Zivilbevölkerung, 13.17: Wer nicht Materialist ist, die Zahl 666 nicht im
  Kopf und kein Geld in der Hand hat, vermag nichts auszurichten. Das Tier und
  seine Knechte scheinen nun unumschränkt auf dieser Erde zu herrschen und
  doch kommt schon bald, in wenigen Jahrzehnten, alles ganz anders!“  | 
| „Wir haben den Krieg nicht wegen der gewaltigen
  Überzahl des Feindes verloren, auch nicht wegen diverser Mängel, sondern weil
  auch wir selbst Mittel der Finsternis anwendeten! Das hätte nicht geschehen
  dürfen! Denn es war ein Krieg zwischen Licht und Finsternis - dieser große
  Krieg von 1914 bis 1945! Die Mächte der Finsternis führten ihn gegen das
  deutsche Volk. Warum? Auch darüber gibt es im Neuen Testament noch eine
  Spur des wahren Wortes Christi. Im Matthäus-Evangelium 21.43: ‚Das Reich
  Gottes wird einem anderen Volke gegeben werden, das die erwarteten Früchte
  hervorbringt!‘ So sprach Christus, wendete sich einer ihm lauschenden Gruppe
  germanischer Legionäre zu und sagte: ‚Euer Volk wird es sein!‘ - Und so wird
  es sein! Dies ist in den erhaltenen Bruchstücken des wahren Evangeliums, von
  dem so gut wie nichts in der Bibel steht, eindeutig bezeugt. Und damit wird
  klar, wo die Front verlief und noch immer verläuft: Es war und ist ein Kampf
  der Anbeter Jahwes gegen die Sachwalter Christi, gegen jenes Volk, daß
  berufen ist, das neue lichte Zeitalter zu verwirklichen - für alle Menschen,
  nicht etwa im Sinne eines kleinlichen Nationalismus. Hier geht es um das
  Tausendjährige Reich, von dem auch die Johannes-Apokalypse kündet - bloß, daß
  im Originaltext nicht von einem neuen Jerusalem die Rede ist, sondern vom
  neuen Babylon - Bab Ilu - Tor zum göttlichen Licht. Das ist ein Sinnbild, es
  meint den Triumph des geistigen Wesens Mensch über den Materialismus.“  | 
| Die weitere Entwicklung - Z-Plan (neunter Teil) S.
  483  | 
| „Doch schließlich
  überschätzt sich die Hölle - und sie unterschätzt die guten Kräfte in der
  großen Mehrzahl der Menschen aller Nationen. Denn, wie ich schon sagte, es
  wird die Stunde kommen, in der die Völker ihre Beherrscher durchschauen! Und dann kommt die große Wende.“ Er reichte Lukowsky die Bibel
  an: „Hier. Nehmen Sie die mit und lesen Sie bei Gelegenheit selbst. Die Bibel
  ist alles andere als ein heiliges Buch - aber ein sehr aufschlußreiches. Das
  Alte Testament enthüllt sämtliche Pläne der Hölle; und im Neuen finden sich
  noch immer etliche Spuren der Wahrheit.“ Lukowsky nahm die Bibel an sich. Es
  war die Herder-Übersetzung. Der ältere Herr im Sessel gegenüber sprach im Ton
  vollständiger Gewißheit: „Schauen Sie, so um 1990 bricht zuerst der Ostblock
  zusammen. Dann verschwindet auch die Mauer in Berlin und es kommt zu einer
  kleinen Wiedervereinigung. Durch die sich ausweitende Europäische
  Gemeinschaft, rückt dann auch bald Österreich wieder näher heran. Ja, und um
  das Jahr 2000 dann bricht der Westblock zusammen. Vielleicht stimmt es nicht
  ganz genau aufs Jahr, aber so ungefähr wird es kommen. Schließlich hat es
  Christus offenbart. Noch eine kleine Weile - und wir sind die Sieger, ohne
  auch nur einen einzigen Schuß! Denn Roheit und Haß, das sind die Schwingungen des
  Satans, nicht die unseren!  | 
| Jovian der Seher  | 
| 
 | 
| Vorwort  | 
| Die
  nachfolgenden Seiten sind eine Abschrift der deutschen Übersetzung aus der syro-aramäisch
  geschriebenen Original-Apokalypse und beinhalten den I. und II. Teil des
  Werkes.  | 
| Die
  Entstehungszeit des Originals geht aus dem Text genau hervor, sie fällt auf
  den 28. Mai 837 der Römer (ab urbe condita == nach der Erbauung der Stadt
  Rom, mit welchem Ereignis die Zeitrechnung des römischen Weltreiches begann).
  Unserer irrigen christlichen Zeitrechnung nach entspricht der 28. Mai 837 d.
  R. dem Jahre 84 nach 'Christi Geburt. Unsere christliche Zeitrechnung ist
  deshalb irrig, weil Jesus Christus am 19- Dezember 749 d. R. geboren wurde,
  welches eigentlich dem Jahre 5 v. Chr. Geburt entspricht. Demnach hinkt
  unsere Zeitrechnung um 5 Jahre nach, welche Tatsache den Fachgelehrten
  wohlbekannt ist.  | 
| Es wäre noch zu
  bemerken, daß der Verfasser der Apokalypse, der Apostel Johannes der Seher,
  mit seinem richtigen Namen „Jovian“ hieß, was die Juden später durch den
  jüdischen Namen „Jochan, bzw. Joschanan“ deshalb ersetzt haben, um den
  Apostel, der griechisch-römischer Abstammung war, als Juden erscheinen zu
  lassen. Der jüdische Name wurde dann auf „Johannes“ griechisiert.  | 
| 
 | 
| Offenbarung die Gott, Der Herr seinem Diener und Apostel Jovian
  (Johannes) zu schauen gegeben hat.  | 
|  | 
| (1) Selig, wer
  da liest, wer Verständnis dem Sinne des Wortes dieses Geschauten entgegenbringt
  und das Licht der Erkenntnis in seiner Seele lebendig erhält, denn für einen
  jeglichen ist die Zeit nahe, zu jedem Tage und zu jeder Stunde.  | 
| (2) Jovian, der
  das Wort des heiligen Evangeliums Gottes geschrieben hat und dieses Gesicht
  zu schauen würdig gefunden worden ist, allen Gemeinden Gottes Christi Gruß
  zuvor in Seinem heiligsten Namen und Geiste!  | 
| (3) Gnade,
  Segen und Friede sei euch allen von Dem, Der war, Der ist, Der sein wird und
  Dessen heiligstem Namen nach wir uns Christianer nennen dürfen, so wir, in
  der wahren Erkenntnis Seiner, auch Sein heiligstes Wort werktätig zu befolgen
  trachten.  | 
| (4) Er, Der
  allein wahre, allgütige, ewige Gott und Vater alles Lebens liebt uns
  Unwürdige so, daß Er, aller Seiner himmlischen Herrlichkeit sich entkleidend,
  unsertwegen Mensch ward, um uns aus der Finsternis des Irrtums und der Lüge
  des Todes herauszuführen und allen, die guten Willens sind, das Licht des
  Lebens Seines .Reiches zu geben.  | 
| (5) Ihm sei
  unser Dank, Ehre und Preis in aller Ewigkeit!  | 
| (6) Ich,
  Jovian, euer Bruder und Mitgenosse in Leid und Freude, in der Trübsal, immer
  aber in der Geduld und im Frieden unseres Herrn, war gefangen auf der Insel
  Patmos wegen des Wortes Gottes Christi und des Zeugnisses Seiner ewigen
  Wahrheit. Ende März zu Miletus gefangen und Mitte April im letzten Jahre des
  Kaisers Titus, also auch im ersten Jahre des Kaisers Domitian, im Römer jähre
  834 verbannt, war ich bereits siebenundsiebzig Jahre alt, aber Gott Der Herr
  gab mir die Kraft, mit den jüngeren und jungen Verbannten nicht nur arbeiten
  sondern auch 30 manchen von ihnen zur Erkenntnis Der ewigen Wahrheit Gottes
  Christi und des wahren ewigen Lebens in Seinem Reiche bringen zu können.  | 
| (7) Paulus
  Agatus, der Verwalter, wußte, daß ich auf Anklagen und Drangen der Juden von
  dem Präfekten Lucius Anius,der zu Miletus saß, auf unbestimmte Zeit gefangen
  und verschickt ward; also horte auch er mit den Seinen das Wort Der Wahrheit
  von Christo und enthob mich bald der ärgsten Drangsal.  | 
| (8) Im dritten
  Jahre meiner Verbannung, die Römer schrieben das Jahr 837 (im dritten Jahre
  des Kaisers Domitian) am achtundzwanzigsten Tage des Monates Maius (gleich
  dem vierzehnten Tage des Monates Däsius = Thargelion der Griechen) am Tage
  Des Herrn, war ich allein an dem Felsen und im Reiste bei Ihm, denn es war
  der vierundfünfzigste Gedenktag Seiner glorreichen Himmelfahrt.  | 
| (9) In Wehmut
  gedachte ich Seiner ersten Begleiter und Apostel, die alle schon bei Ihm
  waren, als letzter der Bruder Andreas Jonius, von dem ich wußte, daß er erst ein
  halbes Jahr zuvor zu Patra mit zwei Mitarbeitern am Kreuze starb und in das
  Reich Dessen aufgenommen ward, Dessen heiligstes Wesen, Geist, Leben, Licht,
  Wort und Namen wir unter die Völker trugen, auf daß auch sie der Finsternis
  des Irrtums und der Lüge entrinnen und Den allein wahren, ewigen Gott in
  Christo Dem Herrn erkennen, zu ihrem eigenen zeitlichen und ewigen Heile.  | 
| (10) Alles auf Erden Erlebte stieg in meiner Seele auf in
  lebendigen Bildern, und das Wüten der Juden und ihrer scheingetauften Genossen,
  die, überall für Auchapostel des Herrn Jesus sich ausgebend, ihre eigenen
  Judenchristianergemeinden wider die wahren Gemeinden Gottes Christi sozusagen
  aus der Erde mit teuflischem Erfolg stampften, hat sich mit einer Bitternis
  erfüllt, die 'den Gedanken in meiner Seele aufkommen ließ, Gott, Die ewige
  Wahrheit in Christo zu bitten, auch mich von der Erde zu Sich in Sein Reich
  hinwegzunehmen.  | 
| (11) Und da ich tränenvollen Antlitzes diese Bitte im Geiste
  durch die Seele aussprach, siehe, da sah ich das unbeschreiblich wunderbare
  Licht, wie ich es vor einem Menschenalter bei Seinen Verklärungen gesehen
  habe, und in dem Lichte Seine noch wunderbarer leuchtende heiligste
  Menschengestalt, und Er, Seine Rechte auf meine Stirne legend, sprach:  | 
| (12) Jovian! Mein
  Friede sei mit dir!  | 
| (13) Da warf
  ich mich vor Ihm nieder und sprach: Mein Gott und Herr! Vergib mir, daß ich
  in solchen Gedanken die Zuversicht lahme, die uns durch Deine Kraft alle
  erhalten hat, um das uns von Dir Auf getragene auch vollbringen zu können da
  auf Erden!  | 
| (14) Da sprach
  Er zu mir: Jovian! Ich bin Die Vergebung! Sprich also nicht vergib mir! Du
  bist ein Seher; und damit auch die Nachwelt von deinem Sehertum gewinne,
  sollst du sehen, was keines ändern Auge je geschaut hat, noch schauen wird
  können; und was du gesehen hast, das schreibe auf, denn es ist das lebendige
  Gesicht alles dessen, was Ich euch auf Erden gesagt habe, da Ich mit euch
  gegangen bin.  | 
| (15) Und da Er noch
  diese Worte sprach, ward Er in unendliche Fernen entrückt, und doch sah ich
  Ihn in immer derselben Wesensgröße, als stünde Er bei mir.  | 
| (16) Es
  entschwand meinen Augen vorher schon die Erde, das Firmament und alles, was
  das All dieser Welt genannt wird, und siehe, ich sah da die Unendlichkeit der
  Unendlichkeiten nach allen Seiten hin, ober mir, unter mir, vorne, rück- und
  seitwärts es war zu schauen wie ein unendliches Heer ohne Nasser, wie gläsern
  und doch wesenlos, als wäre nichts sonst da, sondern allein Er im Lichte
  Seines Wesens, Geistes und Lebens, und alle die Unendlichkeit der
  Unendlichkeiten von diesem Lichte durchdrungen.  | 
| (17) Da fühlte
  ich, daß mir jeder Sinn zu entschwinden drohe, denn obwohl außer Ihm und dem
  von Ihm ausgehenden, die Unendlichkeiten durchdringenden Lichte nichts
  Wesentliches da war, war die Anschauung von einer so unendlich über alles
  erhabenen Große, Ruhe, Reinheit und Heiligkeit durch Ihn, daß ich in der
  Leere des Wesenlosen selbst als wesenlos mich fühlend niedersank und wie im
  Traume außer mir denkend sprach: Herr! mein Gott! Was ist 'das? Wie soll ich mir dieses
  Gesicht deuten?  | 
| (18) Und da hörte ich Seine Stimme in mir: Jovian! Das
  ist die zeitlose Ewigkeit, die raumlose Unendlichkeit und Meine Welt, der Ich
  keines Raumes und keiner Zeit bedarf, weil Ich ohne Anfang und ohne Ende lebe
  und bin. Du wähnst, außer Mir nichts sonst zu sehen; Ich aber sage dir;
  schaue näher um dich und sage dann, was du siehst!  | 
| (19) Und da ich näher und genauer um mich sah, siehe,
  da schaute ich allerlei größere, kleiner und kleine, verschiedenartig
  gestaltete Dinge wie Samen und wie gläsern durchsichtig, daß ich auch das
  schauen konnte, daß es unter der Schale wie ein Korn aussah und da ich nun
  dasselbe der Dinge in unübersehbaren und unzählbaren Mengen auch weiter in
  den Fernen sah, sprach ich verwundert und wie im Traume außer mir denkend:
  Herr! mein Gott! Was ist das? So ähnlich alle diese Dinge einander scheinbar
  sind, sehe ich doch ihre unendliche Mannigfaltigkeit und o Wunder! Es kommt mir
  so vor, als sähe ich in manchen ganz kleine und verschwommene Bildchen wie
  von Menschengestalten, in ändern gleichfalls solche Bildchen, aber wie von
  allerlei Getier, und wieder in andern andere Bildchen von allerlei grünem
  Gewächs!  | 
| (20) Und da hörte ich
  wiedermals Seine Stimme in mir: Alles das, von dem du aber nur ein ganz
  kleines Teilchen siehst, ist mit und neben Mir ewigen Seins und der Ewigkeit
  eingeschlossen, kann aber in der Ewigkeit und in der Unendlichkeit das Leben
  nicht empfanden, weil es ohne eigens dafür geschaffene Welt, die Zeiten und
  Räume angibt, nicht leben, nicht zum Bewußtsein des eigenen Lebens und Seins
  gelangen, sich nicht auskennen und nicht auswirken kann.  | 
| (21) Deshalb liegt es brach,
  leblos, unentwickelt, nichtig, ein Sehe ins ein des eigenen Seins.  Was du schaust, war einmal in der Ewigkeit
  und du siehst seelisch-geistig alle die Äonen von Zeiten zurück, die seit dem
  von Mir für alles das Seelisch-Geistige, mit und neben Mir Seiende geschaffenen
  Anfange verflossen und der Ewigkeit eingeschlossen sind.  | 
| (22) All dieser Same, von dem du zwar solche Mengen und
  doch nicht einmal den allerkleinsten Teil des Ganzen siehst, ist einzeln
  seines eigenen ewigen Seins, ein Same seelischer Schale und geistigen Kernes,
  aber ohne Lebenskraft; es war und ist da, erhalten durch sein Sein, und da
  Ich alledem den Anfang geschaffen habe, soll es das Leben von und aus Mir
  empfangen, damit alles, was seelischen und geistigen Lesens ist, mit Mir da
  lebe und wirke.  | 
| (23) Was du in alledem siehst, ist die ewige Ruhe, in
  der allein Ich tätig war, damit alles das erhalten bleibe bis zu dem anfange,
  den dafür zu schaffen Ich beschlossen habe, und nun sollst du schauen, wie
  der Anfang geschaffen ward, und sehend sollst du den Sinn des Wortes fassen,
  so Ich sage: Ich bin Der Anfang!  | 
| (1) Und siehe! Da sah ich Ihn in unermeßlicher Ferne
  und doch wieder mir wie zum Greifen nahe, aber anders, ganz anders als zuvor;
  Er war wohl Derselbe Christus, unser Gott und Herr, in demselben Lichte
  Seines heiligsten Lesens, Geistes und Lebens, und wie zuvor, durchdrang auch
  jetzt dasselbe Licht der Unendlichkeit unermeßliche Fernen allüberall aber
  durch das Licht gingen von Ihm Strahlen allerlei anderen Lichtes aus, die in
  Seinem Lichte fast augenblicklich allüberall in die Unendlichkeiten der
  Fernen drangen, und überall dort sah ich eine Bewegung, die zu schauen war,
  als ballten sich dort lichte Wolken zu Wolken allerlei Lichtes kugelig
  zusammen.  | 
| (2) Das sah ich ober mir, unter mir, allseitig, und darüber
  verlor ich den Sinn dafür, was oben, was unten und was seitwärts sei; in
  schwerer Verwirrung wandte ich meinen Blick wieder Ihm zu, und als ich Ihn in
  der Ferne, mir aber doch so nahe, mit erhobenen Armen stehen sah, wurden
  meine Sinne wieder klar.  | 
| (3) Ich faltete meine Hände zur Anbetung, brachte aber
  kein Wort hervor, denn was ich sah, kann mit horten keiner Sprache gesagt,
  beschrieben und so erklärt werden, daß sich ein Mensch davon auch nur den
  Schatten einer wahren Vorstellung machen könnte; doch aber, weil mir gesagt
  ward: Schreibe auf, was du gesehen und gehört hast! Folge ich und schreibe,
  ohne nach besonderen Worten zu suchen, weil dafür keine zu finden sind.  | 
| (4) Ich sah das Wirken des heiligsten Wesens Gottes
  besonders, besonders auch die Strahlungskraft Seines heiligen Geistes,
  besonders das Wirken Seiner Lebenskraft in Seinem Wesen, in Seinem Geiste und
  in Dessen Strahlen, in diesen aber gleichfalls besonders jene Kräfte einzeln
  und zusammenwirkend, welche die Fernen der Unendlichkeit in Bewegung brachten
  „ ich sah Gott in Seiner Kraft schaffend und ich sah, wie Er schafft Licht im
  Lichte, kraft Seines bloßen Willens.  | 
| (5) In dieser Anschauung vergaß ich zu schauen, was in
  den Fernen der Unendlichkeit geschieht, fühlte aber eine Bewegung um mich
  selbst, ohne sagen zu können, welcher Art sie wäre, und da hörte ich Seine
  Stimme wiedermals in mir:  | 
| (6) Jovian! Schaue hin und um dich, damit du schreiben
  kannst, was du gesehen hast!  | 
| (7) Und siehe! Da sah ich,
  wie Wolken allerlei Lichtes aus den Fernen der Unendlichkeit, einzeln immer
  dichter werdend und einzeln zu ungeheuer großen, kleineren und kleinen Kugeln
  sich zusammenballend, näher rücken, in Seinem Lichte ihr eigenes, anderes und
  verschiedenartiges Licht nach innen und nach außen ausstrahlen, ein Firmament
  nach oben, nach unten und allseits bilden, eine Welt darstellend, die durch
  das eigene Licht gegen die Unendlichkeit allseits abgegrenzt, nun in sich
  selbst da war.  | 
| (8) Fassungslos sah ich
  staunend dieses Werden, denn auf vielen der einzelnen Weltkugeln sah ich
  Berge und Täler, Flüsse und Meere, nicht aber wie solche auf Erden aus
  Steinen und aus Wasser, denn wohl war beides auch da, aber eines ganz ändern
  Wesens, Licht im Lichte, wie gläsern und in den wunderbarsten Farben
  strahlend.  | 
| (9) Und keine der Gelten stand still, sondern langsam
  drehte sich eine um die andere in verschiedenen Fernen und alle zusammen um
  eine Mitte; als ich das erkannt habe, sah ich nach dieser Mitte, und siehe
  dort stand mit wie segnend erhobenen Armen unser Gott und Herr, in Seinem
  Lichte alles das Licht der Gelten überstrahlend.  | 
| (10) Unsagbar tief ergriffen und erschüttert fiel ich
  in die Knie und da fühlte ich plötzlich, daß ich selbst auf dem Boden einer
  der vielen, vielen Gelten mich befinde, ohne zu wissen, wie es gekommenist,
  und ich schrie auf, ob aus Freude, ob aus Seligkeit, ob aus Überraschung? Ich
  weiß es nicht, aber ich lag auf meinem Angesicht und schluchzend wagte ich es
  nicht aufzuschauen, denn ich fühlte es, daß Er bei mir stand, und alsbald hörte
  ich Ihn sprechen:  | 
| (11) Stehe auf und siehe, was und wie es einstens
  weiter war!  | 
| (12) Und da ich aufgestanden war, wischte Er mit dem
  Ärmel Seines Rockes die Tränen von meinem Angesicht und sprach: Was du da siehst,
  Jovian, ist die Vollendung alles Meinen bisherigen Schaffens, obwohl das
  Größte inder Vollendung alles dessen, was noch kommen wird, erst im Verlaufe
  von Äonen der Zeiten, die Ich allen Seelenwesen erkenntnisfähigen Geistes
  schaffen werde, vollendet und vollbracht werden wird.  | 
| (13) Das da ist die wahre Welt Meines Reiches für
  all den seelisch-geistigen Samen, den du in so großer Anzahl in der
  weltenlosen Leere der Unendlichkeit leblos und brachliegend gesehen hast,
  dessen wahre Menge und Mannigfaltigkeit aber niemand außer Mir jemals üb er s
  oben und abzählen wird können.  | 
| (14) Es geht nicht an, daß Ich bin und daß allein
  Ich lebe, und alles das Seelische und Geistige leblos brachliegend bleibe.  | 
| (15) Ich bin Die ewige Wahrheit, Das wahre Licht,
  Das wahre ewige Leben, in Meinem Wesen und Geiste Die unwandelbar
  unveränderlich gleiche Güte, Liebe, Erbarmung, Vergebung, Gerechtigkeit und
  Selbstaufopferung und in alle dem auch Der Anfang, den Ich für alle
  Seelen-Wesen Erkenntnis fähigen Geistes schaffe; komme mit und siehe, was du
  weiter zu schreiben hast.  | 
| (16) Er nahm mich bei der Hand und, in Augenblicken
  die Fernen zwischen den einzelnen Gelten mit mir durchmessend, zeigte Er mir
  viele, eine jede die ändern an Schönheit und Herrlichkeit übertreffende Gelten,
  und ich verwunderte mich immer mehr.  | 
| (17) Er aber sprach: Findest du schön dieses
  Seelen-, Geist- und Leblose schön und herrlich, wie herrlich wirst du es erst
  finden, so allda und alles das von Meinem Leben, in myriadenfacher
  Mannigfaltigkeit alles seelischgeistig Seienden belebt sein wird und bald
  wirst du es sehen.  | 
| (18) Während Er noch sprach, kamen wir weiter, und
  da stand ich an einem wie Wasser führenden Strom, an dessen Ufern wunderbare
  Gewächse wie Bäume von Reben umrankt standen, die ranken aber in
  verschiedenen Höhen Geflechte wie Körbe und Schüsseln bildeten; oben sah ich
  unzählige Mengen der verschiedensten, wunderbaren und köstlich zu schauenden
  Früchte, aus den verschiedenfarbigen, herrlichen Blüten der ändern, ja aus
  den Blättern wieder anderer tropfte es wie Milch und Honig und fiel in
  größeren oder kleineren Tropfen und Körnern in die lebendigen
  Rankengeflechte, die Rinde wieder anderer Gewächse gab allerlei Säfte, die
  alsbald zu den verschiedenartigst geformten Gebilden, wie zu kleinen Fladen
  und Broten wurden, wieder von ändern floß klare, wie auch mannigfaltigst
  farbene Flüssigkeit durch Röhrchenranken in den Strom, alles von köstlichem,
  wunderbarem Ansehen und Geruch.  | 
| (19) Und da ich vor
  Verwunderung nicht fähig war zu sprechen, sprach Er zu mir: Dieses da ist in
  unzähligen Arten in allen Gelten Meines reiches vorhanden; es sind dio Ströme
  und  | 
| Baume des Lebens; auch
  diese Gewächse sind Seele und Geist, lebendig durch Mich, aber eines ganz
  andern Wesens als alles das andere unzählbare Gewächs, und Ich habe ihnen
  durch das Wirken aller Dinge der Welten Meines Reiches unversiegbar o Kräfte
  gegeben, deren Frucht auch die Ströme sind, an denen sie stehen und die also
  unversiegbar wirken worden, in aller Zukunft der Ewigkeit.  | 
| (20) Also habe Ich sie beschaffen gemacht, auf daß
  all der seelisch-geistige Same, der in diese dafür geschaffenen Welten Meines
  Reiches gelangt und da das Leben von und aus Meiner eigenen Lebenskraft
  empfangen hat, alsbald dann, so ihm ein himmlischer Leib zuteil geworden ist,
  eine diesem seinem Leibe entsprechende Nahrung habe.  | 
| (21) Und da Er noch sprach, nahm Er mich wiedermals
  bei der Hand, und siehe, Er stand wieder in der Mitte der Welten Seines
  Reiches, ich neben Ihm, und Er, seine Hände wie zum Segnen erhebend, sprach
  zu mir nur das eine Wort: „Siehe!“  | 
| (22) Und es kam auf eine jede der vielen Welten von
  allen Richtungen her wie ein Regen und da sah ich, daß es der von mir zuvor
  geschaute Same war, der, im Lichte Gottes und im Lichte der Gelten Seines
  reiches glitzernd wie gläsern und wie ein Regen, da die einzelnen Welten
  bezog, eine Erscheinung so wunderbar wie alles das vorher von mir Geschaute;
  und als sie zu Ende war, nahm Ermich bei der Hand und schon stand Er mit mir
  auf dem Boden einer der nächsten, Überaus großen Welt und sprach zu mir:  | 
| (23) Bleibe da und siehe, was außer Mir niemand je
  geschaut hat, noch außer dir irgendwer jemals schauen wird; es war in der
  Ewigkeit, und du allein siehst an jetzt, wie es war, denn du sollst es für
  die Menschen auf Erden schreiben, damit sie den Sinn Meines Wortes verstehen,
  so Ich sage: Ich bin Der Anfang!  | 
| (1) Und siehe! Da sah ich den gefallenen Samen in
  Mengen auf dem Boden der Welt verstreut liegen, auf dem ich selbst stand und
  o Wunder, all der Same begann sich zu regen, zu wachsen, allerlei Gestalten
  und Formen anzunehmen, es ward aus vielem allerlei grünendes Gewächs, aus
  anderm allerlei Tiere, und siehe, auch Gestalten wie Menschen bildeten sich
  aus der Schale vielen Samens, ich fühlte, daß auch mich nie zuvor empfundene
  Kräfte durchdringen, wandte meine Blicke in die Hohen und da sah ich unseren
  Gott und Herrn wieder in der Mitte der selten deines reiches mit wie zum
  Segnen ausgebreiteten Hunden stehen.  | 
| (2) Und wie zuvor, sah ich jetzt wieder das wirken
  der Kräfte Seines heiligsten Wesens besonders, besonders auch das wirken
  Seines heiligen Geistes, dessen Strahlung neben den vielen ändern Seiner
  Kräfte, jede in ihrem eigenen Lichte besonders sichtbar und die Strahlen
  Seiner Lebenskraft mitführend, all den Samen sichtbar durchdrang, hörte aber
  alsbald Seine Stimme wiedermals in mir:  | 
| (3) Sieh den Empfang des Lebens jeglichen Geistes,
  den du als den Kern der Schale eines jeglichen Samens sähest, und schaue, wie
  der Geist kraft des von und aus Mir schon empfangenen Lebens auf die ihn
  einschließende Schale weiter wirkt; diese Schale ist das Wesen der Seele,
  welches die Grundwerte seiner eigenen Gestalt und Formen von Ewigkeit in sich
  barg und die nun kraft des empfangenen Lebens zur Entwicklung und Geltung
  kommen.  | 
| (4) Und da, ich meine
  Augen wieder dem zugewendet habe, das um mich her sich regte, da sah ich, wie
  auch da in jedem einzelnen Wesen, das kein unscheinbar nichtiger Same mehr
  war, der Geist besonders, besonders auch der seelische Körper und wieder
  besonders das Leben in- und aufeinander wirken; in der Strahlung der nun
  eigenen Lebenskraft, die so anzusehen war, als flöße und sprühe ein zu
  klarstem Wasserdunst gewordenes Licht durch den Geist und die Seele,
  erstrahlte auch der Geist eines jeglichen der Wesen und die Geistesstrahlen
  durchdrangen mit den Lebensstrahlen den seelischen Körper, der wachsend immer
  bestimmtere Formen nahm, so bei allem grünenden Gewächs, wie bei den Tier
  gestalten und bei jenen, die zwar zu Menschgestalten sich bildend,
  wunderbarer als nur solche waren, da sie Gott ähnlich aussahen.  | 
| (5) Auch gingen von diesen
  die Strahlen ihres Geistes durch ihren seelischen Leib weit nach außen hin,
  jedoch nur einzeln und wie hin und her wankend; weniger, und bei manchen
  Arten der Tiere gar nicht nach außenhin strahlend, sah ich den Geist wirken,
  am wenigsten aber den des grünen Gewächses, obwohl er in manchen
  Riesengewächsen, wie auch in manchen Riesen der Tiere, an Menge größer war,
  als der Geist derer, die in Menschgestalt Gott ähnlich waren.  | 
| (6) Weiter sah ich auch, soweit ich sehen konnte,
  daß keine zwei seelischen Körper, auch nicht einer und derselben Art, so
  gestaltet waren, daß ich sie nicht voneinander unterscheiden hätte können,
  und auch der Geist war in einem jeden seelischen Körper der gleichen Art ein
  anderer so im Aussehen wie in seiner Strahlung allein nur die Lebenskraft war
  in allen ohne Ausnahme eine und dieselbe, weil sie von und aus Gott empfangen
  ward.  | 
| (7) Alles das sah ich denkend, klar und deutlich und
  verwunderte mich immer mehr, denn obwohl alles sich regte, das grünende
  Gewächs in unbeschreiblich schönen Farben prangte, die Gestalten der Tiere
  und die Gott ähnlichen Menschengestalten nicht mehr wuchsen, was mich erkennen
  ließ, daß die Größe der Gestalt, wie auch die Entwicklung ihrer Formen
  erreicht ist, regte es sich doch nur wie im Schlafe, war wie Hauch
  durchsichtig und wie gläsern in allerlei Farben sichtbar, so daß ich auch
  alles innere Gefüge jedes seelischen Körpers schauen konnte, und da habe ich
  plötzlich erkannt, daß zwar a11es das nun lebendig ist, daß es aber von
  seinem Sein und Leben nichts weiß, daß es ohne Bewußtsein ist und darüber
  erschrak ich heftig, daß ich meinte, selbst auch bewußtlos hinfallen zu müssen.
   | 
| (8) Da aber horte ich Seine Stimme in mir: Jovian!
  Wie Ich von Ewigkeit in Meinem Wesen, Geiste und Leben dreieinig bin, ist nun
  all der von Ewigkeit her mit und neben Mir seiende seelische und geistige Same
  durch die Gabe des Lebens von und aus Mir dreieinig geworden.  | 
| (9) Lebe Ich in Ewigkeit, soll auch alles das
  Seelische und Geistige in aller Zukunft der Ewigkeit leben. Wie Mein Leben
  von Meinem Geiste und Mein Geist mit Meinem Leben von Meinem Wesen und Mein
  Wesen von Meinem Geiste und von Meinem Leben untrennbar ist, also untrennbar
  haftet nun dasselbe Mein Leben dem Wesen alles Seelischen und Geistigen an,
  und kein einziges all dieser dreieinig gewordenen Wesen kann sein von Mir
  also empfangenes Leben jemals verlieren.  | 
| (10) Ist doch der seelische und geistige Same als
  solcher an sich unzerstörbar und unvernichtbar; nun aber alles das Seelische
  und Geistige sein Leben von und aus Mir in sich trägt, hat es das ewige
  Leben, durch Mich, kann es, auch mit rillen, niemals mehr von sich werfen,
  und niemand kann es mehr dem ändern nehmen, zerstören und vernichten auch Ich
  nicht! Weil Ich es gegeben habe.  | 
| (11) Du siehst nun, was a11es in der myriadenfachen
  Zahl und unübersehbaren Menge des seelischgeistigen Samens an
  Mannigfaltigkeit des Wesens und des Geistes verborgen war, du siehst nun, daß
  alles das lebt, aber auch, daß es bewußtlos ist, daß es von seinem eigenen
  Sein und Leben nichts weiß; du meinst, daß es in diesem Zustande nichts
  fühlt, daß es etwa so bleiben könnte und darüber bist du erschrocken.  | 
| (12) Ich aber sage dir: Unbewußten Geistes fühlt ein
  jeder der seelischen Leiber und Körper die auf ihn eindringenden und in ihm
  wirkenden Kräfte, die alle nicht nur von und aus Mir sondern zum Teile auch von
  und aus den Gelten dieses Meines dafür geschaffenen Reiches ausgehen und so
  wirken, wie Ich sie geschaffen und geordnet habe, daß sie auch von selbst
  eine die andere zeugen und alle zusammen wirkend Bestand haben für alle
  Zukunft der Ewigkeit.  | 
| (13) Würden die seelischen
  Leiber und Körper das Wirken all der von und aus Mir, wie auch von und aus
  den Welten Meines Reiches ausgehenden und sie durchdringenden Kräfte
  unbewußten Geistes unbewußt nicht fühlen, würdest du keine Regsamkeit in und
  an ihnen sehen können; da du aber diese siehst, sollst du wissen, daß alles
  Gefühl dem seelischen Leibe eigen ist, dem Geiste aber das Bewußtsein und in
  diesem auch der Wille, dessen Kraft je der eigenen, wie auch der
  Beschaffenheit jenes seelischen Leibes oder Körpers nach, dem er untrennbar
  ewiglich eigen ist, gewaltig groß, kleiner oder auch so klein ist, daß er gar
  nicht in Erscheinung treten kann.  | 
| (14) Es würde der Geist
  durch daß Einwirken des Lebens und durch die im seelischen Leibe unbewußt
  empfundene Einwirkung der ihn da durchdringenden Kräfte mit der Zeit, die
  durch diesen von Mir geschaffenen Anfang mitgeschaffen ist, zum Bewußtsein
  des eigenen Lebens und Seins gelangen und dadurch auch der ihm eigene
  seelische Leib; so aber, wie dieser an sich ist, könnte er dem Geiste da
  nichts nützen.  | 
| (15) Sieh alle diese Gestalten an, die Mir, aber
  auch dir ähnlich sind; du hast gesehen und aus eigenem auch erkannt, daß ihr
  Geist eines ganz andern Aussehens und eines ganz andern Wesens ist als der
  Geist der Tiere, und dieser wieder ein anderer als der Geist der Pflanzen.  | 
| (16) Der Geist dieser Mir und dir ähnlichen
  seelischen Gestalten ist erkenntnisfähig all der andere Geist aber nicht; es
  weist wohl auch dieser erkenntnisfähige Geist, wie du siehst, große und sehr
  große Unterschiede auf, doch aber ist und bleibt er erkenntnisfähig, und ihm
  wohnt auch größere, große oder auch kleinere Schaffensfähigkeit inne.  | 
| (17) In der Ewigkeit und Unendlichkeit hätte er sich
  nie zurechtgefunden; hier aber, in der Welt Meines für ihn geschaffenen
  Reiches, wird er sich bald zurechtfinden und in dem Geschaffenen selbst auch
  aus eigenem schaffen wollen. Würde aber der seelische Leib, dem er eigen ist,
  so bleiben wie er jetzt noch ist, würde jeder Gedanke, der durch das
  gegenseitig sich ergänzende Wirken der Seele, des Geistes und des Lebens
  angesichts des Vorhandenen in Bildern entsteht, immer nur der Gedanke und ein
  seelisch geistiges Bild bleiben und könnte nach außen hin niemals
  verwirklicht werden.  | 
| (18) Daher muß der seelische Leib teils aus den
  seelen-, geist- und leblosen Dingen und Kräften, teils aber auch aus den dazu
  geschaffenen lebendigen Dingen einen Leib annehmen, der, dem Wesen der Welten
  Meines Reiches angepaßt, die Seele fähig macht, alles das Geschaffene,
  Vorhandene nicht nur sehen, hören und greifen sondern auch darin und daraus
  das schaffen und wesentlich, handgreiflich das verwirklichen zu können, was
  seelisch-geistig in Gedanken und Bildern entsteht und auch für andere
  sichtbar, hörbar und greifbar geschaffen werden soll.  | 
| (19) Mein Reich ist das Himmelreich, und alle
  seelischen Leiber und Körper müssen je ihrem Wesen nach auch einen
  himmlischen Leib oder Körper erhalten, dem ihren angepaßt; das grüne Gewächs
  wird seinen himmlischen Körper aus dem Boden und aus den Höhen über den
  Welten selbst erhalten, für die immerwährend gleiche Erhaltung des
  himmlischen Leibes der Tiere ist gleichfalls vor gesorgt, wie ganz besonders
  auch für den himmlischen Leib Meiner Kinder durch jene Schöpfung, die du an
  den Wassern und an den Bäumen des Lebens siehst.  | 
| (20) Mit himmlischem Leibe und Körper soll der
  seelische Leib eines jeglichen durch Mich von nun an für alle Zukunft der
  Ewigkeit lebendigen Wesens angetan werden, im himmlischen Leibe soll alles das
  nun Lebendige zum Bewußtsein des eigenen Lebens und Seins auferstehen, und
  Meine Kinder, die Ich Engel nennen will, werden Mich als den Vater alles
  Lebens erkennen.  | 
| (21) Sie werden in den Welten dieses Meines
  himmlischen Reiches kein Werden und kein Vergehen des
  Seelisch-Geistig-Lebendigen kennen, daher auch nach keinem Anfange fragen,
  und erst durch das zu ihnen gesprochene Wort über diesen Anfang werden sie
  fühlend den Sinn erfassen, so Ich sage: Ich bin Der Anfang!  | 
| (1) Da hörte ich wie ein leises tauschen ober mir,
  unter mir in dem Boden der Welt, auf der ich stand, seitwärts von allen
  Richtungen her, fühlte eine Bewegung wie eines leichten Windes und sah auf in
  die Hohen, wo Er wie mit zum Segnen ausgebreiteten Händen immer noch stand in
  unbeschreiblich wunderbar strahlendem Lichte Seines heiligsten Wesens und
  Geistes.  | 
| (2) Anbetend hob ich meine Hände zu Ihm, Er aber
  sprach: Sieh um dich, denn das Geschehen um dich sollst du schreiben!  | 
| (3) Da sah ich um mich auf
  alle, die wie im Schlafe liegenden und sich regenden Wesen der Seele, des
  Geistes und des Lebens und siehe, ich sah die seelische Gestalt ihres Wesens
  von Strahlen durchdrungen werden, die aus dem Boden, aus den Wassern und
  Lebensbäumen der Welten des Reiches Gottes hervorgingen, und also gleich
  erkannte ich, daß alles das die Strahlen Seines heiligen Geistes bewirken,
  die ich in den andern besonders sah.  | 
| (4) Alle die seelischen Gestalten, die zuvor noch
  wie ein Hauch und wie gläsern durchsichtig waren, wurden wie dichter, als
  würden sie wie Fleisch und Blut werden, nicht aber wie irdischen Fleisches
  und Blutes, sondern unendlich erhaben rein, wunderbar im Aussehen, denn
  trotzdem der seelische Leib und Körper einen himmlischen Leib und Körper
  annahm, war beides besonders an sich sichtbar, der eigene ewige seelische,
  wie auch der empfangene himmlische Leib, wie ein und derselbe und doch
  sichtbar verschieden - und ich wusste nicht, wohin ich zuerst schauen und was
  ich mehr bewundern könnte, ob die Schönheit und Reinheit der Pflanzen, ob die
  der Tiere oder die Kinder Gottes - ich konnte mich nicht fassen.  | 
| (5) Plötzlich sah ich aber alles, was nicht
  grünendes und blühendes Gewächs war, die Augen Öffnen und auf den Füßen
  stehen Seligkeit, Freude und Frieden im Angesicht, trotz der staunenden Blicke,
  die sich alle auf Den richteten, Der in unbeschreiblich wunderbarem Lichte
  Seiner Kraft mitten auf dem Firmamente der Welt Seines himmlischen Reiches
  stand.  | 
| (6) Da öffnete Er Seinen Mund, und ich sah in den
  Lichtstrahlen Seines allgegenwärtigen, weil Überall hin strahlenden Geistes
  neue Kraftstrahlen besonders, Strahlen, die Sein gesprochenes Wort trugen,
  und ich sah diese Strahlen Seines Wortes in den Geist und in den seelischen
  Leib Seiner Kinder dringen, in ihren Köpfen lebendig haften, im lebendigen
  Verstehen gleich lebendig wirken und da erkannte ich die Kraft des
  gesprochenen Wortes Gottes, durch welches Seinen Kindern die Sprache und das
  Verständnis für das empfangene, aufgenommene, weit er gedachte und
  gesprochene Wort der Sprache gegeben ward, denn alsbald erhoben sich
  unübersehbar unzählbare Hände zu Ihm, und aus dem Munde all der Scharen
  Seiner Kinder klang das Wort zu Ihm: Gott!  | 
| (7) Da fiel ich nieder in die Knie, barg mein Angesicht
  in den Händen und sah im Geiste die von mir auf Erden geschriebenen ersten
  Worte Seines heiligen Evangeliums: Vor jeglichem Anfange war Gott (welcher
  ist) Seines ewigen Wesens, Geistes und Lebens Wort, Das Wort Gott war allein
  in Gott und Gott war Das Wort! Das Wort Gott war aber nur vor dem Anfange
  allein in Gott, denn als Gott durch Sein Wort alle Dinge der wahren Welt
  Seines Reiches geschaffen und dort von Seiner eigenen ewigen Lebenskraft
  allen Wesen, denen ein Geist eigen war, das Leben gegeben hatte, sprach ein
  jegliches Wesen erkenntnisfähigen Geistes Das Wort Gott zu Ihm „ und das war
  der Anfang.  | 
| (8) Nun sah ich diesen Anfang, habe gesehen, was und
  wie es vor dem Anfange war, nun wußte ich kraft des Gesehenen, was die Seele,
  der Geist und das Leben ist, wie das Leblose des Wesens der Seele und des
  Geistes lebendig ward, von Wem es das Leben und die Kraft des Bewußtseins
  empfangen hat, wie die wahre Welt des Reiches Gottes, das Himmelreich ist und
  unsagbar tief erschüttert und von Ehrfurcht tief ergriffen, hob ich anbetend
  mein Antlitz und meine Hände zu Ihm!  | 
| (9) Er aber sprach von den Höhen des himmlischen
  Firmamentes und Sein heiligstes Wort erklang in den Ohren Seiner Kinder, die
  Er Engel nannte, klar und deutlich, als stünde Er bei einem jeden Selbst, und
  staunend verwunderte ich mich, als ich an dem Ausdrucke und den Mienen der
  Gesichter Seiner Kinder sah, daß auch sie ein jedes Seiner Worte so
  verstanden haben wie ich, der ich noch mehr darüber erstaunt und verwundert
  war, daß auch ich ein jedes Wort Seiner Sprache lebendig verstehe, denn wohl
  hatte Seine Sprache viele,, in den Sprachen der Menschen auf Erden
  gesprochenen Laute und selbst auch V/ orte, in die aber dort allerlei andere
  Bedeutung gelegt ist.  | 
| (10) Ich erkannte, daß Seine Sprache die Sprache
  Seines himmlischen reiches bleibt, und nun wußte ich auch, woher alle die
  Sprachen der Menschen auf Erden sind, die alle ohne Ausnahme in ihrem
  Grundwesen dieselben oder zumindest mehr oder weniger ähnliche Laute, Silben
  und selbst auch Worte jener Sprache in sich bergen, die von und aus Gott ist.
   | 
| (11) Weiter sprach Gott
  von der himmlischen Nahrung der Seele erkenntnisfähigen Geistes durch Sein
  Wort, dem das Licht und Leben innewohnt, dann aber auch von der himmlischen
  Nahrung, Trank und  | 
| Speise für den himmlischen
  Leib Seiner Kinder, die für sie in unzählbarer Mannigfaltigkeit und
  unerschöpflich in den Früchten und Säften der Lebensbäume an den Wassern
  bereitet ist.  | 
| (12) Während Er noch lange wie in Lehren sprach,
  ging das Wesen Seiner heiligsten Gestalt immer mehr im Lichte Seines heiligen
  Geistes strahlend auf, bis nur mehr das unaussprechlich und unbeschreiblich
  wunderbare Licht verblieb und wiedermals erhoben sich unübersehbar und
  unzählbar viele Hände zu Ihm, und wie der mal s klang aus dem Munde all der
  Scharen Seiner Kinder wie ein Brausen das heiligste Wort zu Ihm: Gott!  | 
| (13) Ich aber hörte Seine Stimme wiedermals in mir:
  Sieh alles an, damit du schreiben kannst! Was du jetzt weiter siehst an Leben
  und Schaffen all dieserMeiner Kinder, hat da Äonen von Zeiten gewährt, für
  die, zurückschauend, auch der größte Geist unter allen diesen Meinen Engeln
  weder Sinn noch Verständnis, und noch eine klare Vorstellung findet, obwohl
  mit dem von dir nun geschauten Anfange auch die Zeit geschaffen ward.  | 
| (14) Und siehe, da sah ich unter den Kindern Gottes
  jetzt erst allerlei verschiedene Gesicht sauge und Unterschiede in der Farbe
  nicht nur ihres seelischen sondern auch ihres himmlischen Leibes; auch
  blieben so manche unter den Scharen einander ähnlicher Gesichtszüge und
  glei-cher Farbe kleiner als andere, ja nicht wenige auch so klein wie Kinder,
  und ich sah an ihren Seelen und ihrem Geiste, daßihnen auch ein kindliches
  Gemüt eigen war, das sie durch ihr Reden, Fragen, Äußerungen ihrer Verwunderung
  und Freude, wie auch durch ihr Streben, das Tun der Größeren und Großen
  nachzuahmen, kund taten.  | 
| (15) Auch sah ich dasselbe in einem noch größeren
  Ausmaße und zahlreicher noch unter allerlei Tieren, und da erkannte ich erst
  die unendlich großen Unterschiede des Wesens der Seele und des Geistes einer
  und derselben Schar Ihres gleichen... da aber ungleich weniger unter den
  Tieren, als vielmehr unter den Kindern Gottes.  | 
| (16) Männliches und leibliches gab es nicht, Geschlechtliches
  war nicht, und die Schönheit aller gerade in der schier unendlichen
  Mannigfaltigkeit des Aussehens der Gestalten in ihrer Reinheit gleich
  wunderbar unter den Kindern Gottes, wie auch unter den Tieren und mehr noch
  als unter diesen in der herrlichen Pracht unter dem grünenden und blühenden
  Gewächs der Pflanzen.  | 
| (17) Und da sah ich Scharen der Kinder Gott es an
  den Wassern bei den Bäumen des Lebens essen und trinken, und es schien mir,
  als ob dadurch ihr himmlischer Leib womöglich noch schöner und herrlicher
  geworden wäre; auch merkte ich späterhin, daß alle die Mannigfaltigkeit der
  Nahrung, der Speisen und Getränke, die aus den Bäumen und Geränken an den
  Wassern in allerlei wunderbarer Art und Weise hervorgeht, eines allerreinsten
  Lesens ist, weil sie keine Schlacken und Abfälle im Leibezeugt und auch
  keinerlei Übersättigung herbeiführt.  | 
| (18) Alsbald traten dann da und dort nicht wenige
  auf, die zu sprechen begannen, und Scharen sammelten sich um sie, um ihnen
  zuzuhören, und schon sah ich, welch eines großen Geistes diese Sprecher und
  Prediger sind, denn ich sah die Strahlen ihres Geistes weithin, ja bei
  manchem selbst auch über die Grenzen der Welten des Reiches Gottes in die
  Unendlichkeit dringen und da erkannte ich staunend, wie ähnlich die
  Strahlungskraft so manchen Geistes der Strah-lungskraft des heiligen Geistes
  Gottes ist und wie ähnlich sie Ihm auch dadurch sind.  | 
| (19) Freilich ist es eine
  Ähnlichkeit, die sozusagen erst gesucht und ganz willkürlich auch gefunden
  werden muß; denn so ich in mir Vergleiche zwischen der Strahlungskraft, dem
  Lichte und Leben des heiligen Geistes Gottes und dem größten Geiste unter
  Seinen Kindern lebendig hervorrief, habe ich als | 
| o gleich erkannt, daß die Ähnlichkeit eine recht
  entfernte ist, denn die Strahlungskraft des heiligen Geistes Gottes dringt
  zur gleichen Zeit und immerwährend allüberall hin, ist allgegenwärtig und
  führt Strahlenkräfte in sich, die in einem solchen Maße und in einer solchen
  Verschiedenheit unter sich und zusammenwirkend, keinem ändern Geiste eigen
  sind.  | 
|  | 
| (20) Wohl sah ich in der
  Strahlungskraft so manchen großen Geistes unter Seinen Kindern ähnliche
  Kräfte wie jene, die dem heiligen Geiste Gottes eigen sind, aber im
  Vergleiche mit diesen sah ich den unendlichen Unterschied gerade in ihrer
  Kraft; auch habe ich erkannt, daß viele Kräfte, die dem  | 
| heiligen Geiste Gottes
  eigen sind, dem großen und selbst auch dem größten Geiste unter Seinen
  Kindern mangeln.  | 
| (21) Es dringt die Strahlungskraft ihres Geistes
  wohl auch in die Unendlichkeit, aber stets nur seitlich wie ein Wasserstrahl
  abgegrenzt, immer nur in einer, wenn auch noch so augenblicklich wechselnden
  Richtung, wobei der Strahl, in die Fernen gelangend, wie suchend und wie
  kraftlos und zitternd wankt, so er keinen Anhaltspunkt findet, der ihm feste
  Stütze gibt und sucht der Geist andauernd diesen Stützpunkt sich selbst
  gewaltsam zu erzwingen, ohne daß dieser tatsächlich vorhanden ist, irrt seine
  Strahlung und durch diese nicht nur er selbst, sondern weil er untrennbar an
  den seeli-schen Leib gebunden ist und in ihm wirkt, zieht er in
  Mitleidenschaft auch ihn.  | 
| (22) Diese Erkenntnis ist mir zuteil geworden durch
  eine lebendig in mir aufgenommene Erinnerung an das irdische Leben der
  Menschen großen Geistes, die mitunter Großes schaffen wollen, es auch in
  ihrer Art, schwer irrend, schaffen und durch die scheinbare Größe ihres
  Schaffens auch unzählige andere beirren.  | 
| (23) Da aber hörte ich Seine Stimme in mir: Jovian! Das
  Leben, Wirken und Schaffen Meiner Kinder in Meinem Reiche sollst du schauen
  und schreiben, denn was auf Erden war, ist und weiter geschehen wird, sollst
  du demnach sehen! Siehe Meinen Frieden in Meinem Reiche, der alles beseelt,
  was das Leben von und aus Mir trägt.  | 
| (1) Da schlug ich die Augen auf, und siehe, ich befand mich
  nicht mehr auf dem Boden einer der vielen, vielen Welten des himmlischen
  Reiches Gottes, sondern stand in Seinem Lichte mitten auf des Himmels
  Firmamente und sah alle die Welten einzeln, die näheren so wie die fernen und
  fernsten und alle doch wieder so nahe, als könnte ich sie greifen oder mit
  einem einzigen Schritte erreichen.  | 
| (2) Viele der Welten waren riesig groß, andere kleiner,
  noch klei-ner wieder andere, alle aber hatten ein eigenes Licht, welches
  anders, ganz anders war als das Licht Des heiligsten Wesens, Geistes und
  Lebens Gottes, und alsbald habe ich erkannt, daß das Licht der Welten und des
  Firmamentes des himmlischen Reiches im Treffen der Strahlen des heiligen
  Geistes Gottes mit den von den Welten Seines Reiches ausgehenden Strahlen besteht
  und unendlich wunderbarer ist, als alles Licht der Sonnen, welches blenden,
  versengen und verbrennen kann, was alles dem wunderbaren Lichte des
  Himmelreiches fremd und ferne ist.  | 
| (3) Und wiedermals ward .ich nach dieser Betrachtung
  abgelenkt und an die Erde erinnert, denn auf vielen der riesigen und
  kleineren Welten sah so manches ähnlich aus wie auf der Erde, nur 'unendlich
  schöner, wunderbarer, reiner und erhabener, das herrliche Pflanzenreich, die
  wunderbar schöne Tierwelt und das erhaben Reine der Kinder Gottes.  | 
| (4) Auch sind diese nicht auf eine bestimmte Welt des
  Himmelrei-ches so gebunden wie die Menschen an die Erde, sondern können nach
  Willen von der einen auf beliebige andere hin, wie sie auch Tiere und
  Pflanzen mitnehmen können, denn die Tierwelt hält 'sich an die Kinder Gottes
  es ist der Friede des Himmels.  | 
| (5) Sollte aber ein Gotteskind alle Welten des Reiches
  Gottes aufsuchen und dort alle Gegendenkennen lernen wollen, würde es ihm
  auch in Äonen von Zeiten nicht möglich sein, denn die Zahl der Welten ist
  eine überaus große.  | 
| (6) Der himmlische Leib und
  Körper der Pflanzen, der Tiere und der Kinder Gottes ist so unverletzbar wie
  ihr seelischer Körper und Leib und kein Ding der Welten des himmlischen
  Reiches kann ihn in keinerlei Art und Weise irgendwie bedrängen, verletzen
  oder krank machen, da er zäher und in seiner Art fester ist, als alle die
  seelen, geist- und leblosen Dinge dort, wodurch auch das Schaffen in undaus
  ihnen kein Übermaß an Kraftanwendung erfordert.  | 
| (7) Alles Schaffen, Wirken
  und alle Tätigkeit in den Welten des Reiches Gottes geschieht einzig und
  allein aus Freude am Schaffen, zur Freude aller ändern, die gerade daran und
  nicht an einem ändern Schaffen größere Freude finden, wodurch sich das
  Schaffen in der mannigfaltigsten Art und Weise gestaltet und von allem
  größeren und großen Geiste immer wieder anderes und Neues erfunden wird.  | 
| (8) Also sah und hörte ich die Kinder Gottes in den
  Welten Seines Reiches schaffen, ward dadurch, ohne es zu wollen, an das
  Schaffen und an die Schöpfungen der Menschen auf Erden erinnert und
  wiedermals lebten in mir Gedanken auf, auch da Vergleiche zu stellen, da so
  manches Schaffen der Menschen auf Erden dem Schaffen der Kinder Gottes in
  Seinem Reiche ähnlich war.  | 
| (9) Bald aber erkannte ich den schier unendlichen
  Unterschied zwischen dem Schaffen und den Schöpfungen der Kinder Gottes in
  den Welten Seines Reiches und dem der Menschen auf Erden, denn schon der
  Zweck des Schaffens und aller Tätigkeit der Kinder des Himmelreiches steht
  den Zwecken des Schaffens der Menschen auf Erden unendlich ferne, da vieles
  Schaffen und viele Schöpfungen der Menschen auf Erden finster und böse sind,
  wie sie auch finsteren, bösen und selbst teuflischen Zwecken dienen, wogegen
  alles Schaffen, alle Tätigkeit und alle Schöpfungen der Kinder Gottes in
  Seinem Seiche rein, erhaben, licht, gut und wunderbar sind so in den größten,
  wie auch in den kleinsten, unscheinbarsten und kindlichsten Dingen, die dort
  sämtlich allein zu dem Zwecke geschaffen werden, um damit nicht allein
  einander allseits, sondern vor allem ändern: Gott Freude zu machen.  | 
| (10) Sage niemand, daß Gott Der Herr, Der doch in der
  ewigen Dreifaltigkeit Seines heiligsten Wesens, Seines allgegenwärtigen
  heiligen Geilstes und unerschöpflichen Lebens höchst vollkommen und kraft
  diesem Seiner ewigen heiligen Dreifaltigkeit unwandelbar, unveränderlich ist,
  keine Freude und daher auch kein Leid kenne, denn in einem solchen schweren
  Irrtum kann nur derjenige aufgehen, der Gott nicht kennt.  | 
| (11) Empfinden Freude und Leid die unvollkommenen, und
  unvollkommensten Wesen der Seele, des Geistes und des Lebens in dem Maße
  ihrer Beschaffenheit, muß doch die allereinfachste gesunde Vernunft aus
  eigenem erkennen, daß auch Gott Freude und Leid empfindet und daß sich gerade
  Seiner Höchstvollkommenheit wegen dafür, wie Er Freude und Leid empfindet,
  kein Maßstab jemals finden kann.  | 
| (12) Und da ich in den Welten Seines himmlischen
  reiches von Seinen Kindern geschaffene Kunstwerke entstehen sah an Kleidung,
  Bauten, Statuen, Bildern und unzähligen ändern Dingen, unter diesen auch
  allerlei solche, die Musik geben, und da ich die Musik und den Gesang hörte,
  allerlei Arten Reigens und allerlei Spielen zusah, habe ich wieder auf die
  Menschen der Erde denken müssen, und da kam mir die Erkenntnis, woher so
  mancher Mensch das auf die Erde mitbringt, was dort angeborene Fähigkeit,
  Anlage, Begabung und Talent genannt wird.  | 
| (13) In alledem Zusehen, Zuhören und Nachdenken war es
  mir, als wie wenn Äonen von Zeiten vorübergegangen wären, seitdem ich die
  Ewigkeit und Unendlichkeit vor dem Anfange, das Schaffen Gottes und den von
  Ihm für all den mit und neben Ihm dagewesenen seelischen und geistigen Samen
  geschaffenen Anfang gesehen habe, und alles kam mir noch schöner, herrlicher
  und wunderbarer vor, als es am Anfange war.  | 
| (14) Immer wieder erschien im Lichte inmitten des
  himmlischen Firmamentes Gott in der Kraft Seines heiligsten Wesens, sprach zu
  Seinen Engeln, wie Er Seine Kinder nannte, und stets scharten sich jene um Ihn,
  deren Geist groß, größer, weil in seiner Strahlung durchdringender und mit
  Kräften ausgestattet ist, die dem Geiste der ändern nicht eigen sind und sie
  empfingen von Ihm Lehren, Weisungen und Fingerzeige zu immer neuer Tätigkeit,
  zu immer neuem Schaffen, damit sie, selbst in allem Wissen unterrichtet,
  allen jenen Vorbilder seien, die aus eigenem Neues zu schaffen unvermögend
  sind und deshalb auch weiter ge-leitet und geführt werden müssen.  | 
| (15) Die weit, weitaus
  überlegene Mehrzahl der Kinder Gottes, um in und aus den dazu von Gott
  geschaffenen Dingen der Welten Seines Reiches schaffen zu können, mußte
  ähnlich so zugreifen, wie es der Mensch im Schaffen irdischer Dinge tun muß;
  es gab und gibt aber, ganz besonders unter jenen Kindern des Reiches Gottes,
  die (wie schon darauf hingewiesen) großen und größeren Geistes als die
  meisten ändern sind, nicht wenige, die, um aus dem Vorhandenen irgend welche,
  vorerst  | 
| seelisch-geistig-bildlich
  gedachte Werke und Dinge nun auch für andere schaffen, vielmehr entstehen
  lassen zu können, nicht immer und nicht alles Gewölbte auch mit den Händen
  schaffen müssen, weil so manches durch die in der Strahlung ihres Geistes
  getragenen eigenen Kräfte nach dessen eigenem Willen auch entsteht oder aber
  auch gewollte Veränderung und Umwandlung erfährt.  | 
| (16) Der mit solchen schöpferischen Kräften ihres
  Geistes ausgestatteten Kinder Gottes gab und gibt es angesichts der
  unübersehbaren und .unzählbaren Scharen der ändern, denen sie nicht eigen
  sind, viele und wieder einzelnen von ihnen waren und sind sie in einem
  solchen Maße eigen, daß ihr Schaffen durch sie wunderbar ist und als Wunder
  von allen angesehen wird, denen es an solchen Kräften mangelt.  | 
| (17) Gott nannte alle Seine Kinder ohne Ausnahme Engel;
  diese aber, den durchdringenden Geist, die schöpferischen Kräfte vieler unter
  ihnen und die dadurch entstandenen wunderbaren Werke und Dinge sehend,
  nannten solche aus eigenem: Großengel, und auch ich sah, daß sie kraft des
  ihnen eigenen solchen Geistes wirklich groß zu nennen sind; ich sah aber
  auch, daß selbst alles das Wunderbare ihrer Kräfte, ihres Schaffens. ihrer
  Werke und ihres Könnens zusammengenommen und abervertausendfacht, nicht
  einmal einen Schatten der Schöpferkraft Gottes ergibt und mit Seiner Kraft
  nicht verglichen werden kann, in der Er aus der Leere der Unendlichkeit das
  Wunderbarste, die Welten Seines himmlischen Reiches geschaffen hat und den
  Anfang; die Auferstehung alles Wesens der Seele und des Geistes aus einem
  leblosen, ewigen Scheinsein, zum ewigen Sein und Leben!  | 
| (18) Ich sah im Schauen Äonen von Zeiten in die
  Ewigkeit eingehen, und doch war das entfernteste Geschehen der fernsten
  Vergangenheit so zu fühlen, als wäre es vorgestern, gestern gewesen und würde
  heute sein; jedesmal, so Gott in Gestalt Seines heiligstem Wesens in Lichte
  Seiner Kraft gesprochen hatte, hoben die um Ihn . gescharten Großengel ihre
  Hände zu Ihm auf und, sich in alle Richbungen der Welten Seines Reiches
  wendend, riefen sie wie aus einem Munde: Ja - Ave - Rah -Gotodin - Deaus -
  Amen!  | 
| (19) Und wie ein Brausen kam der Ruf Seiner Kinder aus
  allen Welten des himmlischen Reiches zurück und von einer Welt in die andere
  dringend, und ein jegliches unter ihnen verstand im lebendigen Erfühlen Seine
  Bedeutung, die verdolmetscht heißt: Er - Heiliger - Schöpfer, - Vater des
  Lebens -Ewiger - Gott!  | 
| (1) Da kam einer der Großengel,die kraft ihres Geistes
  Gott Dem Herrn am nächsten stehen, und sprach: Jovian komm mit mir und sieh!  | 
| (2) Und er führte mich in eine der größten Welten des himmlischen
  Reiches, wo einige andere Seinesgleichen versammelt waren, in ein großes Buch
  Namen der Kinder Gottes schrieben, und da ich ihn fragend ansah, sprach er:
  Das ist das Buch des Lebens, und gleiche Bücher mit, Namen der Engel Gottes
  werden in jeder Welt Seines Reiches angelegt, was zu tun uns von Ihm
  auf-getragen ward für uns alle.  | 
| (3) Und da er meine Verwunderung darüber und über das
  mir Gesagte sah, sprach er: Weil keiner von .uns übersehen kann, was in allen
  Welten des Reiches Gottes geschieht, deshalb wirken in jeder einzelnen jene
  von uns, die .sich die bestimmte Welt dazu gewählt haben, und' wie so manche
  unter uns es nicht gemerkt haben, daß ein Geschehen im Anzuge ist, welches
  uns vollkommen unbekannte und uns völlig fremde Folgen nach sich ziehen wird,
  so ist es auch dir im Schauen des Lebens und Schaffens der Kinder Gottes
  entgangen.  | 
| (4) Da wir nun aber, von Gott
  Selbst darauf auf-merksam gemacht, auch weitere Weisungen und Belehrungen von
  Ihm empfangen haben, wissen wir so manches darüber, wenn wir uns es auch
  nicht recht erklären können, da „uns alles das, wie ich dir schon gesagt
  habe, völlig unbegreiflich, unbekannt und fremd ist. Komm aber mit und sieh
  selbst!  | 
| (5) Und alsbald stand er mit
  mir auf einem Berge einer der äußersten Wel-ten des himmlischen Reiches, und
  da wies er mit seiner Hand eine Richtung in die Leere der Fernen.  | 
| (6) Ich sah hin, aber eine Weile konnte ich nichts
  anderes als eben nur die Leere schauen; dann aber sah ich in einer schier
  unendliche Ferne etwas wie eine kleine, finstere Wolke, aus der es wie ein
  dunkler und schwefelgelber Rauch hervorkam und schon sah ich auch ein Zahl
  der Kinder Gottes, wie sie in kleinen und größeren Gruppe in derselben
  Richtung teils hinziehen, teils aber auch zurückkehren und erstaunt, aber
  auch sehr erschrocken zugleich merkte ich, da keines von ihnen mehr ein
  reines (!) Kind Gottes war.  | 
| (7) Da nahm mich der Großengel bei der Hand und wies
  ringsherum au andere Berge und in die zwischen ihnen liegenden Taler, und da
  sä ich große Scharen der Kinder Gottes versammelt, aus jeder Welt Seines
  Reiches je eine kleine Schar, und bald erkannte ich, daß sie von dort geholt
  werden, denn schon sah ich, wie einige mit neuen kleinen Gruppen ankamen und,
  mit den Händen in die Richtung des zuvor von mir Geschauten weisend,
  eindringlich auf sie einsprachen; und ich konnte mir alles das nicht deuten.  | 
| (8) Der bei mir Stehende ergriff mich, wandte mich
  wieder in di Richtung des fernen Geschehens hin, und da sah ich einen he r
  streben in dem ich trotz seines schwer veränderten Aussehens einen jene
  Großengel erkannte, die kraft ihres durchdringend großen Geistes und der
  Kräfte in seiner Strahlung Gott am nächsten stehen.  | 
| (9) Um ihn herum und ihm nachstrebend kam eine Schar
  wie zusammengerottet, und als er an der Grenze des Lichtes der Welten des
  Reiche Gottes angelangt war, blieb er mit der Schar dort stehen; ich aber
  konnte nicht erkennen, ob er selbst nicht weiter will oder ob e nicht weiter
  kann; da aber hob er dort seine Hände so, wie er es Gott Den Herr unzählige
  mal tun gesehen hatte, tat seinen Mund auf und mit weithin schallender
  Stimme, die auch zu den Scharen der auf den Bergen und in den Tälern
  Versammelten drang, rief er:  | 
| (10) Ihr seid die Meinen! und meine Kraft ist mit euch!
  Ihr sollt eine neue, meine Schöpfung sehen, bewohnen und ein anderes Leben in
  einem ändern Schaffen leben!  | 
| (11) Wie zum Sterben erschrocken hielt ich mich an dem
  bei mir Stehende fest, denn mit Entsetzen sah ich die Schar um ihn die Hände erheben
  und, erschauernd wie im Fieber, hörte ich sie zu ihm rufen: Ja - .Ave! - Ja -
  Ave! - Ja - navim Rah! Der Heilige! Der Heilige! Der neue Schöpfer!  | 
| (12) Und da derselbe Ruf auch aus dem Munde vieler der
  auf den Bergen un1 in den Tälern ringsrum Versammelten erscholl, sprach der
  Großengel voll Trauer: Komm!  | 
| (13) Und alsbald stand er mit mir in der großen Welt,
  in der er mich zuvor das Buch des Lebens schauen hat lassen; dort besprach er
  mit vielen Seinesgleichen das eben gesehene Geschehen vor vielen Versammelten
  Scharen, und als  o gleich wurden viele
  in die Welten ringsum gesandt, um alle Kinder Gottes vor dem Großtuer und
  Großsprecher wie auch vor den Seinen zu warnen und die Warnung in alle Welten
  des Reiches Gottes eilends zu tragen.  | 
| (14) Auch ich habe vorher schon in den Welten des
  himmlischen Rei-ches unter den Engeln Gottes da und dort eine Bewegung
  bemerkt, die anders war und in ihrem Schaffen anders wirkte als zuvor, habe
  ihr aber angesichts des sonst allgemein herrschenden seligen Friedens keinerlei
  Bedeutung beigemessen; nun aber fühlte und wußte ich, daß dieser heilige
  Friede schwer gefährdet war, und wieder allein stehend, zitterte ich, in mir
  selbst nachdenkend, was da werden wird.  | 
| (15) Im Nachdenken sah ich plötzlich auf, denn im Lichte
  mitten am Firmamente erschien Gott Der Herr im heiligsten Wesen Seiner Kraft,
  und schon sammelten sich, von allen Welten Seines Reiches kommend, die
  Scharen der Großengel um Ihn; und da sie versammelt waren, sprach Er:  | 
| (16) Alle Meine Kinder, die
  Ich Meine Engel nenne, hören Mein Wort, und die es hören und weiter wie
  bisher betätigen wollen, werden es auch weiter zeigen, daß sie Mein sind,
  Meine Kinder, Meine Engel und daß Mein Leben und Mein Reich ihr Eigentum ist
  von und aus Mir und durch Mich.  | 
| (17) Nach Verlauf vieler
  Äonen von Zeiten eines selig-friedlichen Lebens und Schaffens hat nun einer
  der Mir kraft ihres Geistes am nächsten stehen-den Engel, einer, der Mir
  nicht mehr nahe stehen will, sondern Mein Widersacher zu werden gedenkt, ein
  Schaffen außerhalb der Welten Meines doch auch für ihn von Mir geschaffenen
  Reiches begonnen, ein Schaffen, welches gegen alle Meine Schöpfung gerichtet
  ist und daher auch gegen die Meinen, gegen euch alle.  | 
| (18) Durch die Kenntnis seines Könnens hochmütig und
  überheblich geworden, sucht er sich nicht allein über alle jene zu erheben,
  deren Kräfte und Können seine Kraft und sein Können hundertfach übertreffen,
  sondern auch über Mich, der Ich doch auch ihm das Leben von und aus Meiner
  eigenen Lebenskraft gegeben habe; er redet große Worte seinem Können, seiner
  Kraft, seinem Wollen und seinem Schaffenswillen, be-trügt aber damit sich
  selbst und alle, die seinem großen Worte Gehör und Glauben schenken.  | 
| (19) Meine Kinder, als Meine Engel, kennen die
  seelische und geistige Finsternis der Lüge, der Bosheit und auch des Irrtums
  nicht, und daher kann ihnen weder das noch die Folgen alles dessen so erklärt
  werden, daß sie es erfassen und verstehen könnten; es kann ihnen allein nur
  die Seligkeit und derFriede ihres bisherigen, seit Äonen von Zeiten währenden
  Lebens und Schaffens vor Augen gehalten werden mit dem Hinweise darauf, daß
  es für alle das Höchsterreichbare ist, in dem sie, weiter im seligen Frieden
  schaffend, verharren sollen.  | 
| (20) Ihr da bei Mir seid großen Geistes, und ihr
  wisset, daß Ich Selbst und ihr Mir nach, jenem von Mir und von euch immer
  mehr sich abwendenden Engel zugeredet und ihm alle Erklärung gegeben habe,
  wohin ein solches Schaffen, welches er bereits unternommen hat, ihn selbst,
  wie auch alle jene unabwendbar fuhren wird, die ihm folgen und an einem
  solchen seinem Schaffen werktätig teilnehmen.  | 
| (21) Ich habe ihm gesagt, daß er durch sein Schaffen,
  welches das gerade Gegenteil Meines Schaffens ist, und wel-ches in den Welten
  Meines reiches nie-mand aufzurichten vermag, sich selbst verwerfen und zu
  einem Schadain (Satan) [1] werden wird, so er nicht Einkehr in sich selbst
  halten und sein begonnenes Schaffen aufgeben wird.  | 
| (22) Noch hat er sich nicht gänzlich verworfen, noch ist
  er nicht der Schadain, der sich selbst Vorwerfende, noch fehlt viel dazu,
  aber schon ist er so weit gelangt, daß er das Licht Meines Wesens und
  Geistes, wie auch das Licht der Welten Meines Reiches als ihn bedrängend
  empfindet; schon hat er durch Annahme des von ihm außerhalb Meines Reiches
  Gefundenen viel von seinem gehabten himmlischen Leibe verloren und kommt
  deshalb in keine der Welten Meines Teiches her, weil er fühlt, daß ihn der
  Boden da nicht mehr trägt.  | 
| (23) Schon läßt er sich von jenen Meinen Kindern, die
  an seinen Groß-sprechereien Gefallen finden, sein Schaffen bewundern und die
  sich gleich ihm von Mir und von euch immer mehr abwenden: Ja Ave! Ja - Ave!
  [2] zurufen, was weiter nichts zu bedeuten hätte, würde er diese Anpreisung
  einer Heilig-keit auch in euch und in allen Meinen Engeln sehen wollen, denn
  ihr alle seid geheiligt durch Mich!  | 
| (24) Nun er sich aber vor den von ihm Betörten den
  Anschein gibt, als gebühre dieser Ruf sonst niemand als ihm allein,
  verleugnet er Mich, Meine Schöpfung, euch alle, Mein Reich, und weil er es
  trotz seines eigenen besseren Wissens tut, ist er zum Lügner und Heuchler
  geworden und hat damit in sich selbst Kräfte geschaffen, Eigenschaften, die
  unter allen euch fremden und unbekannten, weil finsteren und niedrigen
  Eigenschaften der Seele und des Geister, die finsterste und niedrigsten sind.
   | 
| (25) Noch aber könnte er guten Willens wieder derselbe
  werden, der er mit und neben euch, mit undneben Mir und euch Äonen von Zeiten
  hindurch gewesen ist; noch könnte er kommen, denn Ich Selbst würde und will
  ihm holten, er aber will Meine Hilfe nicht 
  und sein freier Wille bleibt ihm ewiglich wie euch allen.  | 
| (26) Und weil er nicht zu Mir
  kommen will, zum ewigen Zeugnis und zur Erkenntnis sage Ich euch, will Ich
  mit euch zu ihm gehen und mit ihm nochmals sprechen!  | 
| (27) Und siehe, alsbald stand
  Er mit der Schar der Großengel an jenem Berge, von dem aus mir einer der
  Seinen das Schaffen des von Gott sich Ab gewendete n und seiner Schar zuvor
  sehen hat lassen.  | 
| (28) Große Scharen der Kinder Gottes aus allen Welten
  Seines himmlischen Reiches sah ich kommen, und es schien wie ein ungeheurer
  Aufruhr zu sein in den unübersehbaren und unzählbaren Scharen, obwohl noch
  größere in ihren Welten, weiter friedlich schaffend, gelb lieben sind, als
  wüßten sie von alledem nichts.  | 
| (29) Und siehe, da sah ich den von Gott und von den
  Seinen sich abwendenden finsteren Schöpfer des unerhört Neuen, und er stand
  mit seiner Schar dort, wo ich ihn das erstemal an der Grenze des Lichtes des
  himmlischen Reiches stehen gesehen habe; allein war die Schar der Seinen
  viel, viel zahlreicher als zuvor dort, wie auch die Schar Ihresgleichen, die
  noch in den Tälern und auf den Bergen ringsum versammelt waren und zu ihm zu
  stoßen bereit waren.  | 
| (30) Nun aber hob Gott Der Herr Seine Hände und,
  hinschauend, sprach Er zu dem finster blickenden Schöpfer des unerhört Neuen:
  Wie alles, was einst vor den von Mir geschaffenen Anfange bloß als seelischer
  und geistiger Same da war und nun in Meinem dafür geschaffenen reiche lebt
  und wirkt, das Leben von und aus Mir empfangen hat, so doch auch du, der du
  weißt, daß du Mein Leben in dir trägst!  | 
| (31) Da aber verfinsterte sich das Antlitz des so
  Angesprochenen noch mehr und, ohne Gott Den Herrn anzusehen, sondern halb wie
  zu den Seinen gewendet, sprach er: Das eben weiß ich nicht, sondern das weiß
  ich, daß ich ewiglich lebe und keiner von uns allen kann sich eines Anfanges
  erinnern, sondern dessen, daß wir sind und leben.  | 
| (32) Und da er das aussprach, riefen die ihm nahe Stehenden:
  Ja - Ave! Ja - Ave!  | 
| (33) Nun aber sprach Gott Der Herr: Du bist verloren
  und die Deinen mit dir! Ich bin gekommen, dich zur Einkehr zu bewegen und
  dich, wie alle diese Deinen, zu retten, die du ins Verderben führst, wie dich
  selbst.  | 
| (34) In Ewigkeit sah Ich dieses Geschehen und weiß, daß
  ein jedes Meiner Worte an dich umsonst gesprochen ist, aber Ich tue es zum
  ewigen Zeugnis allen den Meinen, die bisher nicht gewußt haben, was Lüge und
  Bosheit ist, diese aber jetzt in und aus dir gezeugt sehen und hören; Ich
  habe dir gesagt, daß du dich selbst verwerfen, ein Schadain, der sich selbst
  Verwerfende, werden wirst! „ Nun bist du aber schon so weit gelangt und bist
  samt diesen Deinen verloren!  | 
| (35) Der böse und finster gewordene Widersacher, immer
  noch halb zu de Seinen gewendet, verzerrte sein Antlitz wie zum Lachen und so
  höhnisch wie grimmig sprach er: Niemand ist verloren, der mit dieser
  Schöpfung, mit diesem Leben und mit diesem Schaffen nicht zufrieden ist und
  mit mir geht, der ich anderes zu schaffen weiß und ein eigenes Reich schaffe,
  in dem ich mit den Meinen etwas ganz anderes noch schaffen und ganz anders
  leben werde, als in dieser unvollkommenen Schöpfung, die ein Schaffen, wie
  ich es will, unmöglich macht!  | 
| (36) Und da er also sprach, rief seine Schar mit
  erhobenen Händen ihm aufs neue zu: Ja - Ave! Ja navim - Rah!  | 
| (37) Gott Der Herr aber sprach: Die Welten Meines für
  alles Seelisch-Geistige und durch Mich Lebendige geschaffenen Reiches geben
  dem kleinsten wie auch dem größten Geiste unter Meinen Engeln die Mittel,
  alles schaffen zu können, was rein, gut und erhaben ist, ihm und allen ändern
  Freude macht, die Seligkeit des Friedens in allen und in jedem immer aufs
  neue belebt und lebendig erhält.  | 
| (38) Weder der kleinste noch
  der größte Geist wird die unendlich vielen Arten dieses Schaffens jemals
  erschöpfen können; und also in Meinem, wie auch im Lichte der Welten und
  aller Dinge MeinesReiches seit dem Anfange, Äonen von Zeiten hindurch,
  schaffend, kennen Meine Engel keineFinsternis der Lüge und der Bosheit, keine
  Bedrängnis, kein Leid und Schmerz, keine Überheblichkeit, keinen Hochmut,
  keine Heuchelei und nichts von dem, was auch Mir unendlich fremd ist und Mir
  unendlich ferne steht, obwohl Ich von Ewigkeit weiß, daß alles das samt aller
  Frucht in und aus jenem  | 
| gezeitigt und ins Leben, gerufen werden wird, der nun
  dort steht und trotz seines eigenen besseren Wissens offen vor den Seinen,
  die er bereits wie sich selbst verdor-ben hat, leugnet, auch sein Leben von
  Mir empfangen zu haben.  | 
| (39) Zum ewigen Zeugnis aber ihm und seiner Schar wie
  auch allen meinen Engeln rufe Ich ihm nochmals zu: Nicht Ich schicke dich
  fort, nicht Ich dränge dich aus den Welten Meines Reiches, sondern,allein
  dein Wille, dein Trachten und dein Entschluß, von den Deinen Gott genannt zu
  werden, wie Ich von Meinen Engeln, deren einer auch du so lange gewesen bist,
  der du dich aber nun in Lüge und Bosheit wider Mich, wider die Meinen und
  wider Mein Reich wendest.  | 
| (40) Du bauest auf die dir eigenen Kräfte, aber du
  überschätzt dich und sie unendlich und wirst von deinem eigenen Schaffen
  sehr, sehr enttäuscht werden, was dich und die Deinen immer tiefer sinken und
  auf immer verwerflichere Mittel sinnen lassen wird, um euch zu behaupten und
  bestehen zu können, aber die Frucht alles dessen wird keine andere sein als
  eigene Bedrängnis, unstillbarer Haß gegen alle und alles, was Mein ist, und
  ein Leben voll des Unfriedens, der Finsternis, des Unheiles und der Qual.  | 
| (41) Siehe! Unter diesen Meinen, zu denen du selbst dich
  Äonen von Zeiten zählen hast können, sind es viele und sehr viele, denen jene
  Kräfte, auf die du alles setzt, in hundert- und aberhundertfachem Maße mehr
  eigen sind und doch bleiben sie angesichts Meiner Kraft bei Mir, Der ewigen
  Wahrheit, Dem wahren Lichte und Dem wahren ewigen Leben, du aber bist in Der
  Wahrheit nicht bestanden!  | 
| (42) Da wandte sich der Verführer der Kinder Gottes,
  der Schadain - Satan vollends zu den Seinen und schrie: Hört mich allein! Er
  allein will Gott genannt und angebetet werden und spricht nur aus Neid, weil
  er weiß, daß er und keiner der Seinen nie das schaffen kann, was ich schaffe
  und noch schaffen werde; daher bin ich der Schöpfer des unerhört Neuen, und
  ich werde mit euch ein Reich schaffen, das nicht seinesgleichen findet, und
  ihr werdet zu mir nicht nur der Heilige, der neue Schöpfer, sondern Gott
  sagen!  | 
| (43) Ich habe euch an euerem Geiste unter allen den
  Bewohnern dieses Reiches erkannt und deshalb auch erwählt, daß. ihr die
  Meinen seid und ich euer Gott!  | 
| (44) Und da er also sprach, wandte er sich auch zu
  jenen, die nicht bei ihm an der Grenze des Lichtes des Reiches Gottes,
  sondern auf den Bergen und in den Tälern jener Welt standen, wie ich, das
  erstemal von dem Engel hingebracht, sie dort stehen gesehen habe und die
  jetzt noch zahlreicher waren.  | 
| (1) Die Schar aber, welche bei ihm stand, erhob die
  Hände und schrie den noch in der Welt des Reiches Gottes stehenden Scharen
  Ihresgleichen zu: Ja - Ave! Ja - navin Rah! Ja - nos - Amen!  | 
| (2) Und in denselben Ruf fiel schreiend auch die Schar
  der in der Welt des Lichtes noch Stehenden ein, die sich erhoben, um sich mit
  der Schar zu vereinigen, die schon um den Schadain stand; viele aber
  ergriffen dabei andere, die nicht zu ihnen gehörten, und suchten, diese
  gewaltsam mitzuziehen; aber schon standen viele der Großengel dabei, hoben
  ihre Hände, und die Ergriffenen loslassend, fuhren die Gewalttätigen, wie
  sich überstürzend, zu der Schar dessen, dem sie: der Heilige, der neue
  Schöpfer und unser Gott zugeschrieen haben.  | 
| (3) Nun wendete sich dieser
  nochmals den Welten des Reiches Gottes zu, erhob seine zu Fäusten geballten
  Hände drohend, und aus seinen Munde drang ein nie zuvor gehörtes, den Kindern
  Gottes fremdes und unverständliches Wort: „Anutem“, das heißt: Verflucht! Und
  sich wieder abwendend, wies er mit der Hand in jene tiefen Fernen, wo es wie
  eine finstere Wolke stand, aus der es wie schwefelfarben rauchte, und an der
  Spitze seiner Scharen zog er mit diesen dahin.  | 
| (4) Und es war so anzusehen,
  als zöge ein riesiger Drache mit un-zähligen, wie Schlangen sich ringelnden
  und schnellenden, ungeheuren Gliedern dahin, wie Krakenglieder, die nach
  Beute au s greifen und wie eine unzähligköpfige Hydra, die wie ausgehungert
  sucht und irgendwelche gefundene, den Kindern Gottes unbekannte und fremde
  Dinge gierig verschlingt.  | 
| (5) Wie in einem lähmenden Entsetzen sahen unzählige
  Scharen der Kinder Gottes dem Zuge nach, viele aber unter ihnen mit größerer
  oder kleinerer Neugierde, die allermeisten aber wandten sich alsbald Gott Dem
  Herrn zu, Der in heiliger Ruhe dastand, aber mit einem unbeschreiblich tiefen
  Schmerz und unsagbar tiefer Trauer in Seinem heiligsten Angesicht.  | 
| (6) Da trat der von allen ändern Ihm am nächsten
  stehende Großengel, dessen Antlitz mir sehr, sehr bekannt vorkam, zu Ihm und,
  seine Knie beugend, ergriff er Seine Hand und drückte sie im Schmerz wortlos
  auf sein Angesicht; auch ein anderer der Großengel tat dasselbe, sah aber
  alsbald zu Ihm auf und sprach:  | 
| (7) Herr! Vater alles Lebens, unser, Gott! Du bist kraft
  Deines heiligen Geistes allwissend; also hast Du den böse gewordenen
  Widersacher und Lügner wie auch alle die sein Gewordenen gekannt und gewußt,
  was sie im Laufe der von Dir für uns geschaffenen Zeiten werden; nun bitten
  wir Dich, angesichts aller dieser Deiner Kinder uns zu sagen:  | 
| (8) Wäre es nicht möglich gewesen, daß Du ihn, oder
  auch sie alle, so gelassen hättest, wie sie vor dem von Dir für uns
  geschaffenen Anfange, als bloßer seelischer und geistiger Same, leblos
  gewesen sind? Hättest Du sie nicht dort lassen können, wo sie waren und wie
  sie waren? Wäre dadurch Dir, Herr, uns allen und ihnen selbst dieses,
  traurige Geschehen nicht erspart geblieben?  | 
| (9) Gott Der Herr aber sprach:So großen und so
  durchdringenden Geistes ihr seid, und so viele Äonen von Zeiten ihr mit Mir
  nun lebet, fasset ihr noch vieles nicht und werdet es erst dann erfassen, so
  alles geschehen sein wird, was zum ewigen Zeugnis und zur wahren Erkenntnis
  Meiner, alles erkenntnisfähigen Geistes wegen, geschehen wird müssen.  | 
| (10) Wohl hätte Ich diesen zum Satan Gewordenen samt
  allen den Seinen so lassen können, wie er und sie vor dem Anfange waren; da
  sie aber als seelischer und geistiger Same da waren, sind sie wesentlich so
  dagewesen, und gerade euch allen wäre und könnte es auf die Dauer nicht
  verborgen bleiben, daß sie da sind, und alsbald würdet ihr alle mit der Frage
  an Mich herantreten, warum, weshalb und wieso dieser Same, in dem ihr
  untrüglich das unentwickelte Bild eueres eigenen seelischen und geistigen
  Wesens erkennt, so geblieben ist.  | 
| (11) Wie er mit den Seinen, seid auch ihr nicht an die
  Welten Meines Reiches gebunden; und da auch euere Ausschau weit über die
  Lichtgrenze Meines Reiches in die Unendlichkeit reicht, würde euch ihr Sein
  auch als bloßer Same nicht für immer verborgen bleiben können -und saget .mir
  selbst, was für eine Antwort Ich euch auf, euere Frage, warum Ich jene vom
  Leben ausgeschlossen, hätte jemals geben können, die ihr auch. jetzt doch nur
  den Beginn, den Anfang und den Ausbruch der Lüge und der Bosheit sehet und
  höret, ihr Wesen, ihre Kraft, .Frucht und die Folgen aber auch weiter nicht
  kennet, da ihr an sich guten Willens und voll Meines Friedens seid in Meinem
  Geiste.  | 
| (12) Ich hätte euch erklären müssen, warum Ich jene
  ausgeschlossen hätte, hätte zu euch von derFinsternis der Seele und des
  Geistes sprechen müssen, von Lüge, Bosheit, Haß, Neid, Überheblichkeit,
  Hoffart, Verführung, Versuchung, Rachsucht, Vernichtungsgier und desgleichen
  euch Fernen, Unbekannten und Fremden, das ihr jetzt von Mir in Worten genannt
  höret, aber auch jetzt' noch kein Verständnis für ihre Bedeutung aufbringet,
  obwohl ihr den Ausbruch der Lüge und der Bosheit' in und an ihrem Schöpfer
  gesehen und gehört habt.  | 
| (13) Leider wird es aber bei
  dem allein nicht bleiben; und erst alles das nacheinanderfolgende Geschehen
  wird euch mit der Zeit so aufklären, daß ihr Mich nicht fragen müssen werdet;
  ihr wisset anjetzt, daß Ich Die ewige Wahrheit, Das wahre Licht, Das wahre
  ewige Leben, und in diesen die Güte und Liebe bin, denn ihr fühlet alles das
  in der Seele; sage Ich euch aber, daß Ich auch Die unwandelbar-unveränderlich
  gleiche Erbarmung, Vergebung, Gerechtigkeit und Selbstaufopferung bin,  | 
| höret ihr diesen Worten
  verständnislos zu, weil euch das Gegenteilige unbekannt und fremd ist, mag
  auch eine Ahnung dessen in euch angesichts des so überaus traurigen
  Geschehens aufsteigen.  | 
| (14) Alles aber wird euch das weitere Geschehen besser
  als Worte erklären; nun aber gehet in die Welten Meines Reiches und zählet
  jene gegen Mich sich Gewendeten, deren Namen im Buche des Lebens gestrichen
  sind, und redet jenen Meinen Engeln zu, die wohl noch Mein sind, aber von
  einer Neugierde ergriffen dem nachsinnen, von dem sie gehört haben und
  untereinander weitertragen, daß er das schaffen wird, was Ich niemals
  schaffen kann, und worin er recht hat, denn. ein Reich des Pfuhles höllischer
  Finsternis kann Ich nicht schaffen, da Ich allein die Seligkeit des Friedens
  im wahren ewigen Leben allen Meinen in Meinem himmlischen Reiche schaffe.  | 
| (15) Und alsbald stand Er wieder mitten auf dem
  Firmamente der Welten Seines Reiches, die beiden zuvor Seine Hände haltenden
  Großengel, einen zu Seiner Rechten, den ändern zu Seiner Linken, im Lichte
  Seines heiligsten Wesens und Geistes alles Licht Seines Reiches überstrahlend,
  und Sein Wort durchdrang alle die Welten, als Er, Seinen Mund auftuend,
  sprach: Mein Friede sei in euch!  | 
| (16) Ich, Jovian, lag aber zusammengesunken und wie im
  Fieber an der Stelle, von wo aus mich der Engel das erstemal zuvor das Schaffen
  des Satans sehen hat lassen; da berührte mich eine Hand und. als ich aufsah,
  sah ich denselben Engel, der mich bei der Hand nahm, und sprach:  | 
| (17) Komm, damit du die Zahl jener erfährst, die sich
  gegen Gott Den Herrn empört und mit dem Schadain ins Verderben gegangen sind.
   | 
| (18) Noch wissen wir die Bedeutung des Wortes
  „Verderben“ nicht voll zu deuten, fühlen aber im Erschauern, daß es das
  Gegenteil unseres Lebens und Schaffens sein muß und irgendwie auch gegen uns
  selbst gerichtet ist; groß, sehr groß ist die Zahl der Verdorbenen, deren
  Namen in den Büchern des Lebens- gestrichen gefunden wurden, sie sind gezählt
  worden, dieweil du von Leid wie in Ohnmacht warst, doch aber ist jetzt schon
  erkannt worden, daß auf viel, viel mehr als auf dreißigtausend der Kinder
  Gottes bei weitem nicht eines derer kommt, die mit dem Verderber gegangen
  sind.  | 
| (19) Und da wir in die größte der Welten kamen, sah ich
  viele bei den aus allen ändern Welten hingebrachten Büchern, und alsbald
  hörte ich die Zahl derer, die ins Verderben gegangen sind, und es waren ihrer
  aus hundertvierundvierzigtausend Welten, je hundertvier und vierzigtausend
  und die Gesamtzahl noch tausendfach vergrößert durch die ungleichen Zahlen,
  derer aus den ändern Welten des himmlischen Reiches; die es gezählt haben,
  sprachen die Zahl in Worten aus, als eine Gesamtzahl, die ich mir aber nicht
  merken konnte.  | 
| (20) Allein aber das habe ich gehört, daß trotz dieser
  ungeheueren Zahl die Zahl der im himmlischen Reiche Gottes Verbliebenen noch
  weit, weitaus größer als eine dreißigtausendfache, ist, denn so in vielen
  Welten des Reiches Gottes auf mehr als dreißigtausend der dort Geblichenen
  einer kam, der mit dem Satan gegangen ist, wurde in vielen ändern Welten ein
  solcher auf vierzigtausend, und in wieder ändern auch auf fünfzigtausend
  Gebliebene gezählt. Und ich freute mich, daß die Zahl der im Reiche Gottes
  Gebliebenen in den mir gesagten Worten schier unaussprechlich ist, denn auch
  sie ist mir gesagt worden; ich aber hatte besseren Sinn dafür, sie mir in meiner
  eigenen Zählweise vorzustellen, und nun dachte ich, daß nach dem Auszuge des
  Satans mit den von ihm verdorbenen Engeln derFriede und die Seligkeit aller
  Kinder Gottes wieder so ungestört sein wird wie Äonen von Zeiten hindurch
  zuvor.  | 
| (21) Bald aber merkte ich,
  daß dem anders, ganz anders, war, denn immer neue Scharen standen auf mit
  Fragen an die Engel größeren und großen Geistes, warum und aus welchem Grunde
  sie das Schaffen des Schöpfers des unerhört Neuen nicht sehen und nicht auch
  hingehen sollten, warum dasselbe nicht auch in den Welten des Reiches Gottes
  geschaffen wird; die Neugier vieler wurde immer großer, und schon erhoben
  sich da und dort Stimmen, dieser Empörung des Satans und der Seinen wider
  Gott ihr Wort sprachen mit den Fragen, was für eine neue Weise es sei, die
  einen großen und mächtigen Geist an einem neuen, großen Schaffen hindern
  will, und schon sammelten sich Scharen in und um jene Welt des himmlischen
  Reiches, von wo sie eine kleine Zeit zuvor den Reden des Satans zugehört und den
  Auszug des großen Drachen gesehen hatten.  | 
| (22) Sie hielten Ausschau
  nach der früher gesehenen finsteren Wolke, sahen sie aber nicht; allein es
  schien ihnen, als wurde durch die Leere der Unendlichkeit ein Schatten von
  dort bis an die Grenze des Lichtes des Reiches Gottes sich hinziehen, und
  schon riefen einige: Sehet, schauet, ist das nicht etwa der Weg, den der
  Schöpfer des neuen Reiches mit den Seinen also gekennzeichnet hat für uns?  | 
| (23) Und als das ausgesprochen ward,, erhoben sich
  viele, um die Welt des Reiches Gottes in dieser Richtung zu verlassen, und
  immer neue Scharen kamen hinzu, wie in einem Aufruhr schreiend, ein jeglicher
  etwas anderes redend und viele wie sinnlos hin und her strebend.  | 
| (24) Viele andere aber; wiesen mit ihren Händen die Richtung
  zur Mitte des himmlischen Firmamentes, wo Gott Der Herr im alles
  überstrahlenden Lichte Seines heiligsten Wesens und Geistes inmitten der
  Scharen Seiner Großengel stand, mit ihnen redend, und da ward es für eine
  Weile unter den aufgeregten Scharen stiller.  | 
| (25) Dann sah ich, wie Gott Der Herr Seine Hände wie
  zum Segnen über die vor Ihm in die Knie gesunkenen Engel erhob, und als sie
  sich wieder aufgerichtet hatten, wendeten sie ihr Angesicht in alle
  Richtungen der Welten des himmlischen Reiches, und wie aus einem Munde
  erklang ihr Ruf des Lobes zu Gott, der von den Kindern Gottes in allen
  Welten. Seines Reiches wiederholt wurde und zu Ihm hinklang.  | 
| (26) Allein unter den versammelten Scharen des stiller gewordenen
  Aufruhrs gab es viele, die den Ruf des Lobes Gottes nicht mehr mitsprachen,
  ja sogar untereinander und die ändern fragten, ob der Lobruf nicht etwa oder
  mehr noch dem gelten solle, der Größeres zu Schaffen versprach, als es das
  Himmelreich sei, und schon wuchs wieder die Unruhe; viele gebärdeten sich wie
  unsinnig und es ward der Aufruhr groß, als die erste große Schar sich erhob
  und zur Grenze des Lichtes dos Reiches Gottes eilends zu streben begann, von
  großen Mengen allerlei Arten der an sie gewöhnten Tiere gefolgt.  | 
| (27) Da traten dieser Schar einige Großengel und andere
  Kinder Gottes, die in ihrer Seele und in ihrem Geiste rein geblieben sind,
  entgegen und suchten sie durch gütiges Zureden, durch Hinweise auf die
  gehabte Seligkeit des Friedens, Lebens und Schaffens im Reiche Gottes, wie
  auch durch Hinweise darauf zur Einkehr und Umkehr zu bewegen, daß .keiner
  weiß und keiner wissen kann, was seiner außerhalb des himmlischen Reiches, in
  der weltenlosen Leere der Unendlichkeit warte.  | 
| (28) Schon hatte es den Anschein, als würden viele in
  sich gehen und umkehren, was aber alsbald durch das Geschrei vieler
  Ungebärdigen vereitelt wurde, die den ändern zuschrien: Wir bleiben nicht in
  der weltenlosen Leere, sondern ziehen in das Reich des neuen großen Schöpfers;
  und sollte es dort nicht so sein, wie er geredet hat, ziehen wir wieder in
  unser Himmelreich zurück!  | 
| (29) Das Zureden der Großengel und ihre Hinweise
  darauf, daß eine Rückkehr des unrein gewordenen Geistes und der unrein
  gewordenen Seele in das Reich Gottes unmöglich werden wird, rief in den
  Ungebärdigsten eine Bosheit hervor, die sie wie Irrsinnige reden und
  herumfahren ließ, und da die Schar unaufhaltsam weiter strebte, gaben die
  Rettungswilligen ihr Bemühen auf, nicht wenige von ihnen zogen aber weinend
  und weiter mahnend mit.  | 
| (30) Und schon sahen die ändern der Retter, die
  zurückkehren wollten, eine zweite große Schar, der sich gleichfalls viele
  Reingebliebe in den Weg stellten mit demselben Bestreben, sie zur Einkehr und
  Umkehr zu bewegen, jedoch aber auch ohne Erfolg, und das wiederholte sich
  eine mir schier unendlich lang scheinende Zeit hindurch.  | 
| (1) Immer neue Scharen aus
  allen Welten des Reiches Gottes sammelten sich in und um jene Welt, von der
  aus erst der Auszug des Satans mit den Seinen stattfand und von wo aus ihm
  nun auch die ersten Scharen der durch seine Großsprechereien verdorbenen
  Kinder Gottes folgten.  | 
| (2) Schar auf Schar zog ihn
  nach, sodaß ich wähnte, kein Ende die-ses so traurigen und furchtbaren
  Geschehens erschauen zu können, und wieder war es mir, als sehe ich alles das
  wie im schweren Fieber.  | 
| (3) Gedanken stiegen in mir auf: Was wird aus allen
  diesen Unzähligen werden? Was aber wird auch aus allen jenen werden, die
  reiner Seele und reinen Geistes Kinder Gottes geblieben und nur zur Rettung
  der ändern mitziehen?  | 
| (4) Unter diesen habe ich aber auch einige gesehen, die
  durch Ungebärdigkeit und Bosheit der Schreier, die sich wie zu Führern der
  ändern aufwarten, so aufgebracht wurden, daß sie, der Kindschaft Gottes
  vergessend, jene mit Gewalt ergriffen, aber das Nutzlose eines solchen ihres
  Vorgehens einsehend, dann auch mitgezogen sind voll Reue über sich selbst und
  voll des Mitleides mit den. halsstarrigen Irrenden, und Verdorbenen.  | 
| (5) Endlich, endlich hörten die Ansammlungen in jener
  Welt des Reiches Gottes auf, von der aus sie gezogen sind, und da stand jener
  Engel wieder bei mir, der mich zuvor zu jenen geführt hat, denen das Buch des
  Lebens in jeder der Welten des himmlischen Reiches zu führen obliegt, und
  sprach zu mir:  | 
| (6) Die Schar, die du dort noch siehst, ist die letzte
  derer, die aus gezogen sind, und wir wissen es von Gott Dem Herrn, daß keine
  einzige der aus Seinem Reiche aus gezogene n Seelen den Pfuhl höllischer Finsternis
  erreichen wird, den der Satan mit den Seinen in den Fernen der Unendlichkeit,
  weit, weitab von da schafft; sie werden, dieses Schaffen in den Fernen zwar
  schauen, bevor sie aber weiterkommen, werden sie unter Verlust ihres
  himmlischen Leibes und Lichtes sterben, das heißt das Bewußtsein verlieren
  und in tiefer Ohnmacht, die bei den allermeisten auch völliges Vergessen
  alles Geschehenen nach sich ziehen wird, wieder zu ähnlichem seelischen und
  geistigen Samen werden, wie wir es alle vor dem für uns von Gott geschaffenen
  Anfange gewesen sind.  | 
| (7) Allein aber wird all der Same nicht leblos, wie er
  vor dem Anfange war, sondern das einmal von. und aus Gott empfangene Leben
  bleibt ihm eigen, und Gott Der Herr wird allen diesen Samen zum Bewußtsein
  des eigenen Lebens und Seins durch die Kräfte jener Welt erwecken, die Er
  dafür schaffen wird und wohin nach und nach all der seelische, geistige und
  lebendige Same gelangen wird, um dort durch den Aufbau eines ändern eigenen
  Leibes selbst, auch in und mit diesem entwickelt, einmal durchzugehen.  | 
| (8) Noch ist die letzte Schar der Ausziehenden in Sicht
  und schon ist Gott Der Herr daran, dafür zu sorgen, eine Welt zu schaffen,
  die dem verdorbenen Wesen der Seele und des Geistes der von Ihm sich
  abgewendeten und dem Lügengroßsprecher nachstrebenden Kinder entspricht; es
  wird eine Welt sein, zum Großteil ein Spiegelbild Seines Reiches, und darum
  bin ich gekommen, dich von dieser Welt Seines Reiches, auf der wir da stehen
  und von der aus der Auszug des finsteren Widersachers mit den Seinen, wie
  hernach auch der Auszug der ihm nachstrebenden Scharen stattgefunden hat,
  hinwegzuführen, da sie nicht weiter eine Welt des Reiches Gottes sein,
  sondern Er aus ihr, aber auch aus Dingen, die nicht Seines Reiches sind, jene
  Welt schaffen wird, die entstehen zu lassen, Er in .Ewigkeit beschlossen hat,
  da Er allwissend alles dieses so unendlich traurige Geschehen so gekannt und
  gesehen hat, wie Er auch alles zukünftige Geschehen kennt und sieht.  | 
| (9) Er nahm mich bei der Hand, und alsbald stand er mit
  mir wieder in jener großen Welt, in welcher die Zahl derer gezählt ward, die,
  des Geistes und des Trachtens des Satans, seine Teufel wurden und deren Namen
  im Buche des Lebens gestrichen sind.  | 
| (10) Und ich sah dort wiedermals, aus allen Welten des
  himmlischen Reiches zusammengetragen, das Buch des Lebens in Büchern, und
  viele, welche die Namen der von Gott sich abgewendeten und auf dem Wege ins
  Verderben sich befindenden Scharen der vorher so reinen Kinder Gottes mit
  Zeichen versahen, sie zählten, und siehe, als das geschehen war, da fand es
  sich, daß ihre Zahl fast ein Drittel der Zahl jener Kinder Gottes war, die
  sich durch die Großtuerei und Großsprecherei des Satans und der Seinen nicht
  betören haben lassen und in Seinem Reiche geblieben sind.  | 
| (11) Ich sah die Trauer, das
  Leid und den Schmerz über dieses so unsagbar traurige Geschehen dem Antlitze
  der reingebliebenen Kinder Gottes aufgedrückt, und auch mir traten bittere
  Tränen aus den  | 
| Augen; da aber hörte ich die
  wunderbare Stimme des Wortes Gottes die Welten Seines himmlischen Reiches
  durch dringen und, gleich allen ändern aufschauend, sah ich Ihn im Lichte
  Seiner Kraft mitten am Firmamente mit erhobenen Händen stehen, die Seinen
  segnen, sie durch Sein Wort, daß viele beizeiten noch zurückkehren werden,
  trösten, und da Er noch sprach, wich die Trauer, das Leid und der Schmerz aus
  dem Antlitze Seiner Engel; und als Er Sein Wort beendet hatte, scholl Ihm aus
  allen Welten Seines Reiches der Ruf der Anbetung entgegen: Ja - Ave -Rah - Gotodin
  - Deaus - Amen!  | 
| (12) Und da ich mit zum Gebet gefalteten Händen kniend
  zu Ihm hinsah, hörte ich Seine Stimme in mir: Gehe hin zu den Scharen die aus
  gezogen sind und sieh, was du schreiben sollst!  | 
| (13) Und da ich diese Seine Stimme in mir noch hörte,
  stand ich alsbald an der Grenze des Lichtes Seines Reiches, dort, wo zuvor
  schon, am Beginne des Auszuges der betörten Kinder Gottes, viele den durch
  die Leere der weltenlosen Unendlichkeit sich hinziehenden Schatten für den
  Weg ansahen, den der Verführer, Großtuer und Großsprecher mit seiner Schar
  für sie also gekennzeichnet hatte und an dem sie dessen unerhört neue
  Schöpfung erreichen sollten.  | 
| (14) Und siehe, dort standen einige kleine Gruppen der
  zurückkehrenden Kinder Gottes mit Gesichtern voll des Schreckens und
  Entsetzens, weitere sah ich in kleinen Gruppen zurückkehren, und schon waren
  auch Großengel und Engel des Reiches Gottes da, um sich der Zurückgekehrten
  anzunehmen; ich aber strebte weiter, und mir ward die Kraft des Sehens, in
  die Unendlichkeit schauen zu können; was ich aber sah, erfüllte bald auch
  mich mit Schrecken.  | 
| (15) Erst sah ich alles das furchtbare Geschehen in
  einem unendlich scheinenden, lebendigen Bilde, wie ein Zeichen, das so aussah,
  als würde ein ungeheurer, feuerroter Drache mit seinem Schwänze den dritten
  Teil vieler noch hell leuchtenden, unendlich mehr aber wie verlöschenden
  Sterne des Himmels nach sich ziehen, also gleich aber erkannte ich in ihnen
  jenen dritten Teil der Kinder Gottes, die, von Ihm sich abwendend, Sein Reich
  verlassen haben.  | 
| (16) In weiter, weiter Ferne sah ich das Schaffen des
  Satans und der Seinen, ein Reich der Finsternis, das durch feuerrote und
  schwefelgelbe Lichter wie Blitze durchzuckt ward, und ich erkannte, daß es
  das Licht des höllischen Pfuhles ist, in welchem die Teufel, nach Weisungen
  ihres „Ja- Ave“ schaffend, wie wahnsinnig hin und her schossen.  | 
| (17) Auch sah und erkannte ich, daß dasselbe viele der
  Scharen, die aus dem Reiche Gottes aus gezogen sind, auch sehen, trotz den
  schier unendlichen Fernen, die sie von der Welt des Bösen und der Seinen
  trennte, und auch das sah ich, daß sie auch weiter hinstreben mochten, es
  aber nicht mehr konnten; und mich umsehend sah ich, daß auch diejenigen letzten
  Scharen des ganzen ungeheueren Zuges, die sich von der fernen Welt der
  Finsternis abgewendet hatten und in die Richtung zurückschauten, aus der sie
  hergelangt sind, auch nicht mehr zurück können.  | 
| (18) Aus der leidvollen Vertiefung in das so unendlich
  traurige und zugleich furchtbare Bild des Ganzen ward ich wie herausgerissen
  durch eine Stimme, die zu hören war wie das Krächzen eines Aasvogels im
  Donner und Sturm, und mich umschauend, sah ich den Drachen den Satan mit
  einer Schar der Seinen an der Grenze der Finsternis seiner Welt und hörte ihn
  Worte der Lästerung krächzen wider Gott und wider Sein Reich, welches der
  böse Lügner und Schöpfer des Pfuhles höllischer Finsternis ein Scheinreich
  nannte, welches er zerschmettern und nach seinem Willen gestalten werde, um
  allen, die sein werden, zu zeigen, daß er der Heilige, Schöpfer, Lebendige,
  Ewige und Gott sei, dem allein die Anbetung und der Preis aller gebühre.  | 
| (19) Da aber eine Schar Großengel, die sich vor der
  ersten, sozusagen die Spitze des ungeheueren Zuges bildenden Schar gesammelt
  und aufgestellt hatten, ihre Hände gegen ihn erhob und Den wahren ewigen Gott
  und Vater alles Lebens pries, wandte er sich unter gräßlichen Flüchen um und,
  wie zurückgeworfen, fiel er mit seiner Schar in den Pfuhl der von ihm und den
  Seinen gebauten Schöpfung.  | 
| (20) Im Schauen wandte ich
  .mich wieder zu jenen Scharen der Mitte und des Endes des schier unendlichen,
  in die Fernen nach vorne nach rückwärts, nach den Seiten, nach oben und nach
  unten reichenden, ungeheueren Zuges, der aber nicht mehr in Bewegung der
  anfangs eingeschlagenen  | 
| Richtung weiter strebte,
  sondern in der weltenlosen Leere der Unendlichkeit zwischen der wahren Welt
  des Reiches Gottes und dem Pfuhle höllischer Finsternis stand.  | 
| (21) Und wieder sah ich viele der Großengel unter den
  einzelnen Scharen und hörte so manche von ihnen wiedermals sprechen: Ihr
  Mitengel und Mitkinder Gottes! Sehet uns und sehet euch untereinander an! So
  ihr schon unserem Worte taub seid, sehet doch, welche Veränderung ihr jetzt schon
  in euerem Wesen erfahren habt und was euer Antlitz spiegelt!  | 
| (22) Welche Zeiten sind schon vergangen, seitdem ihr
  das himmlische Reich verlassen habt, und seitdem ihr da zwischen dem Lichte
  des Reiches Gottes und der Welt des Pfuhles höllischer Finsternis wandelt!
  Noch ist es für viele Zeit, noch wird es vielen möglich sein, sich zu wenden
  und uns zu gehen! Sehet ihr nicht, wie schier unendlich ferne wir alle dem
  Lichte des Reiches Gottes sind?  | 
| (23) Da aber sprachen viele, viele auch der letzten, den
  ungeheueren Zug wie abschließenden Scharen: Wir sehen das Licht, des Reiches
  schon seit Zeiten nicht!  | 
| (24) Das hörend, wandten sich die andern um, wie
  suchend Ausschau haltend und schrien auf, denn auch sie sahen kein Licht; ein
  Entsetzen ergriff die meisten, ein Wehklagen erscholl ringsum, und traurig
  sprachen diejenigen, die unter all den Scharen das Licht ihres eigenen Wesens
  und Geistes immer noch hatten: Es ist zu spät!  | 
| (1) Das Wehklagen ward nun noch größer, und viele wandten
  sich wider die ändern, ihnen Vorwürfeder Überredung machend und sich
  auch  gegenseitig allerlei ihnen bis
  dahin unbekannten Vorgehens beschuldigend, einander die Schuld, an dem
  Auszuge teilgenommen zu haben, zuschiebend, und es hatte den Anschein, als wollten
  die so Beschuldigten wider die es ihnen Vorwerfenden gewalttätig werden.  | 
| (2) Ein Entsetzen aber ergriff auch mich, als ich
  einzelne Stimmen aus den Scharen vernahm und jene sah, die zu den ändern
  sprachen: Siehe! Es ist uns gesagt worden, daß Gott allmächtig ist! Müssen
  wir aber angesichts all des Geschehenen an Seiner Allmacht nicht etwa
  zweifeln? Ist Er allmächtig, warum hat Er den neuen Schöpfer das schaffen
  lassen, was wider Ihn und uns gerichtet sein soll,  und ist Er allmächtig, wieso hat Er es
  zulassen können, daß wir aus Seinem Reiche gezogen und an diesen Abgrund
  gelangt sind, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint, da wir weder vor
  noch zurück können und das Gefühl des Fallens uns wie würgend ängstigt!  | 
| (3) Und ähnlich so in andern Worten begannen auch
  andere, zu sprechen.  | 
| (4) Die lichten Engel und Großengel unter den nun
  lichtlosen Scharen hoben aber ihre Hände, und da es alsbald stiller ward,
  sprachen sie: Erniedriget nicht das Leben Gottes in euch dadurch, daß ihr Ihn
  dafür verantwortlich machet, was eueres eigenen Willens, Entschlusses und
  Tuns ist; wir alle haben kraft unseres eigenen Geistes auch unseren eigenen
  Willen, unser Wille ist frei und daß er frei ist, beweist eines jeglichen von
  uns Tun.  | 
| (5) Kraft seines eigenen freien Willens ist der
  einstige, Gott zuvor so nahe gestandene Großengel zum Satan geworden, und
  eine große Schar anderer Engel zu seinen Teufeln; ihm hat Gott erklärt, wohin
  ihn sein vorgefaßtes. Tun führen, bringen, und was aus ihm und aus denen, die
  er an sich ziehe, werden wird; hat er aber dem Worte Gottes Gehör gegeben,
  Seine Erklärungen angenommen, Seine Mahnungen beherzigen und befolgen wollen?
   | 
| (6) Nein, sondern kraft
  seines eigenen freien Willens hat er sich wider Gott gewendet und mit
  Seinesgleichen das himmlische Reich verlassen, um weit, weitab von Ihm und
  Seiner Welt das schaffen und tun zu können, was im Reiche Gottes unbekannt
  und unmöglich ist; dieses, den Welten des himmlischen Reiches Unbekannte,
  Fremde und Unmögliche, schafft er nun mit den Seinen dort in  | 
| den Fernen aus eigenem freiem Willen wider Gott und
  wider alles, was Gottes ist, nur um von den Seinen der Heilige, Schöpfer und
  Gott genannt zu werden.  | 
| (7) Gott ist Die ewige Wahrheit! Das wußten und
  wissen wir von Ihm, aus Seinem Munde, durch Sein heiligstes Wort; und vor
  diesem trau-rigen und furchtbaren Geschehen wußten wir von einer Lüge nichts,
  kannten nicht einmal das Wort; nun aber kennen wir nicht nur das Wort und die
  Bedeutung des Wortes Lüge sondern auch ihr Wesen, ihre Kraft und den, der sie
  geschaffen hat und erst jetzt, so wir die Lüge ah, in und aus dem Lügner
  kennen, ermessen wir die unendlich über alles erhabene, reine und heilige
  Bedeutung der Kraft Gottes ewiger Wahrheit!  | 
| (8) Im Wesen Seiner ewigen Wahrheit ist Gott Das
  wahre Licht und Das wahre ewige Leben! Das wußten und wissen wir durch Sein
  heiligstes Wort; die wahre Bedeutung und die unendlich über alles erhabene
  Große, Reinheit und Heiligkeit dieser Kräfte Seines Wesens und Geistes haben
  wir gleichfalls jetzt erst voll erkannt, seitdem wir das unendliche Gegenteil
  an, in und aus, dem Lügner kennen, der voll Finsternis alles zu verderben
  sucht, was Gottes ist.  | 
| (9) Wir wissen noch nicht, was die Finsternis und
  Lüge des Verderbers noch ersinnen, schaffen, zeitigen, und welche weiteren
  Folgen alles das haben wird; das aber wissen wir, daß es, weil es gegen Gott,
  gegen alle und gegen alles, was Gottes ist, erdacht und gerichtet ist, am
  furchtbarsten gerade an jenen sich auswirken wird in aller Zukunft, die daran
  teilnehmen und mitwirken.  | 
| (10) Weil der Verderber, Lügner und Satan das Wort
  „Wahrheit“ kraft des Wortes Gottes kennt, beansprucht er, von den Seinen auch
  der Wahrhaftige genannt zu sein, und sie nennen ihn auch so, weil er das, was
  er schaffen zu können ihnen vorgegeben hatte, tatsächlich auch schafft und
  zwar das, was seinem Worte nach allein er, Gott aber nicht schaffen kann  und wir sagen euch, daß dieses Wort des
  Satans das einzige ihm gebliebene Bröcklein jener ewigen Wahrheit bildet, in
  Der er nicht bestanden ist und wider Die er sich wendet; denn sagt er, daß
  Gott nicht das. schaffen kann, was er schaffe, sagt er die Wahrheit!  | 
| (11) Was Gott für uns geschaffen hat, damit wir
  selbst darin schaffen können, das kennen wir alle und wissen auch jetzt erst
  recht, wie zufrieden, glücklich und selig wir darin waren, jetzt, da euch
  alles ängstigt, mehr aber noch uns, und da wir in Gefühlen aufgehen, die uns
  unbekannt, fremd waren, die wir nicht einmal nennen können! Daher klaget ihr:
  o wehe, wehe uns!  | 
| (12) Es ist doch auch zu euch geredet worden, auch
  ihr habt das heiligste Wort Gottes gehört; wir alle mit jenen Mitengeln und
  Mitkindern Gottes, die in Seinem Reiche bei Ihm geblieben sind, haben euch
  erklärt, euch gebeten, gemahnt und wieder gebeten, auf die Großsprechereien
  des Lügners, Verderbers und der Seinen nicht zu hören und siehe, nun hat der
  eigene freie Wille des eigenen Geistes eines jeglichen unter euch wider alles
  obsiegt.  | 
| (13) Und darum sagen wir euch: Wer wie ihr sich also
  von Gott abwendet und so eigen- wie mutwillig Sein Reich verläßt, um der
  Finsternis nachzugehen, wer das heiligste Wort Gottes in sich unterdrückt,:
  um Lügen zuzuhören und an ihrer Bosheit etwa auch noch Gefallen zu finden,
  der mußte eben  an diesen Abgrund gelangenund
  das sich also selbst bereitete und sich selbst geschaffene Übel ' tragen,
  denn alles das ist kraft eueres eigenen freien Willens geschehen.  | 
| (14) Wir ändern haben uns von Gott nicht abgewendet,
  aber kraft unseres eigenen freien Willens sind wir mit euch gegangen und
  kraft desselben unseren freien Willens bleiben wir bei euch, da wir wissen,
  daß Gott der Die ewige Wahrheit, Das wahre Licht und Das wahre ewige Leben
  ist - keinen, auch nicht den allergeringsten Einzelnen unter uns umkommen
  lassen wird, so er sich wieder zu Ihm wendet.  | 
| (15) So aber, wie und was ihr nun geworden seid,
  taugt keiner und kann keiner in das Reich Gottes eingehen, für an jetzt ist
  es zu spät! Wir aber wissen, daß Gott Großes zur Rettung aller derjenigen
  schaffen wird, die gerettet zu werden verlangen und wollen werden.  | 
| (16) Niemand von uns hat
  jemals das Werden des Seienden gesehen und niemand von uns hat jemals ein
  Vergehen des Seienden, Lebendigen und des von Gott Geschaffenen gekannt; nun
  aber sehen wir  | 
| an dem Schaffen des
  Lügners und Verderbers, an dem Schöpfer des Pfuhles höllischer Finsternis ein
  Werden des Nichtgewesenen, und ein scheinbares Vergehen werdet ihr mit uns an
  euch selbst kennen lernen müssen.  | 
| (17) Für den Satan, für die Seinen und für euch ist
  das Licht des Reiches Gottes selbst vergangen; für ihn und die Seinen sicher
  für immer, da sie ihr eigenes Reich, den Pfuhl der Hölle schaffen und
  ausbauen werden;  für die meisten von
  euch wohl aber nicht für immer, da das Trachten, Kinder Gottes wieder zu
  werden, in vielen nicht verlöschen wird.  | 
| (18) Von Gott wissen wir, daß wir mit euch einem
  Geschehen entgegengehen, in dem uns alle das erste Sterben trifft, der Schein
  eines Nichtmehrseins, der Schein eines Todes, den es in Der Wahrheit nicht
  gibt, doch aber durch das Sterben ein Zustand, aus dem uns allein Er durch
  eine neue Schöpfung erwecken kann und erwecken wird, die dem Zustande, in
  welchem sich euere Seele und euer Geist an jetzt befindet, angemes-sen sein,
  uns allen aber das bieten wird, was uns nötig ist, um den Weg zu Ihm in Sein
  Reich wieder finden zu können.  | 
| (19) Ist diese Seine zweite Schöpfung für uns da und
  wir wissen, daß sie schon im Beginne zu werden ist - werden wir nach und nach
  alle hingelangen, ein Werden an allem Seelisch-Geistig-Lebendigen kennen
  lernen, aber auch ein Vergehen, da wir dort ein zweitesmal sterben werden
  müssen.  | 
| (20) Es wird ein augenscheinliches Werden und
  Vergehen sein, wohl in der Wirklichkeit der Schöpfung, in derselben
  augenscheinlichen Wirklichkeit begründet, an und in sich selbst aber der
  Wirklichkeit nur ein Schein, da es ein Werden und Vergehen des
  Seelisch-Geistig-Lebendigen in seinem Grundwesen nicht gibt, weil dieses ewig
  ist.  | 
| (21) Die zweite Schöpfung Gottes für uns wird uns
  alles geben, um dort leben, schaffen und den Weg gehen zu können, der uns zu
  Ihm führen wird, in das Licht Seiner ewigen Wahrheit und zum wahren ewigen
  Leben in Seinem Reiche, welches ihr frei-, eigen- und mutwillig verlassen habt,
  oder aber, auch dort den jetzt eingeschlagenen Weg weiter gehen zu können,
  der in den Pfuhl hölli-scher Finsternis führt, den der böse Geist und Vater
  der Lüge mit den Seinen schafft.  | 
| (22) Sehet euch und uns an! Wie wir jetzt noch, also
  trüget auch ihr an euerem seelischen einen wunderbaren himmlischen Leib; was
  von diesem wunderbaren Leibe habt ihr aber noch eigen? Und sehet, bald wird
  euch gar nichts davon mehr eigen sein, schon sind so viele seiner fast ganz
  verlustig worden und schon hören sie unser Wort nicht mehr, schon ist ihr
  Bewußtsein am Verlöschen, schon ist das erste Sterben da.  | 
| (23) Und da sie noch so und ähnlich in allerlei
  diesen und ändern Hinweisen und Worten zu den Scharen sprachen, hob das
  Wehklagen und das Geschrei der Verzweiflung dermaßen an, daß ich zu flüchten
  versuchte, mich aber voll Entsetzen nicht rühren konnte.  | 
| (24) Ich sah da Seelen ohne den gehabten himmlischen
  Leib wie tot, andere an ihrem Hals und um sich herumgreifend und wie nach
  Stütze blindlings suchend, wieder andere in Verzweiflung schreiend, ein
  ungeheuerlich ausgedehntes Feld eines unbeschreiblichen Jammers.  | 
| (25) Die lichten Engel und Großengel aber traten
  zusammen, wandten ihr Angesicht den Hohen des Reiches Gottes zu, erhoben ihre
  Hände und sprachen: Allgütiger ewiger Gott! Vater alles Lebens! Deinem
  heiligen Geiste und Worte folgend, bleiben wir unter diesen Scharen, um Dir
  und ihnen zu dienen, wann, wie und wo immer Du, heiliger Gott, uns dazu rufen
  wirst. Dir sei Preis, Ehre, Kraft, Anbetung und Herrlichkeit in Ewigkeit!  | 
| (1) Und siehe! Da sah ich
  ein zweites Gesicht, ein Gesicht im Gesichte, wie im Fieber zwiefach sehend,
  denn ich sah mich selbst unter jenen, die also anbetend zu Gott riefen, und
  ich stand dort selbst zwischen zweien der Großengel inmitten all der andern,
  sah das furchtbare Sterben aller neben- und  | 
| nacheinander, zuletzt mit
  jenen zweien selbst sterbend, zwischen denen ich war und die mir so bekannt
  vorkamen, als wäre ich von Ewigkeit bei ihnen gewesen.  | 
| (2) Dann ward es stille, wie eine Stille des Todes;
  es war aber die Stille eines lebendigen Todes, ein Grab von ungeheueren Maßen
  ohne Wände und Boden, ein licht leeres Reich der tiefsten Bewußtlosigkeit und
  Ohnmacht; ich sah mich selbst mitten darin und doch sah ich von anderswo
  alles das und wurde dadurch so aufsetzt, daß ich, einen unbeschreiblich
  großen Schmerz empfand, ohne mir sagen zu können, welcher Art er wäre.  | 
| (3) Plötzlich aber ward es Licht um mich und ich
  hörte Seine Stimme in mir: Jovian! In dieses Reich der Bewußtlosigkeit, der Ohnmacht
  und des Brachliegens hat niemand und wird niemand Einblick nehmen, als allein
  Ich und du, dem Ich den Einblick gebe, damit du siehst, was du schreiben
  sollst; hast du gesehen und es dir gemerkt, sollst du auch jene Meine
  Schöpfung schauen, die der Rettung aller dieser Verirrten, Verführten, an
  Seele und Geist Verdorbenen dienen wird, die trotz des teilweisen, mehr aber
  noch vollständigen Vergessens alles seit dem Anfange bis anjetzt Geschehenen,
  guten Willens Mich und Mein Reich suchen werden und damit sie Mich und Mein
  Reich wiederfinden, Ich zur gegebenen Zeit, wesentlich-persönlich Selbst
  Sorge tragen werde in der Schöpfung, die nicht Mein Reich werden wird.  | 
| (4) Da sah ich auf, fiel Ihm zu Fußen und, keines
  Wortes mächtig, ja Sein Wort auch voll zu erfassen unfähig, weinte ich
  bitter.  | 
| (5) Er aber legte Seine Hand auf mein Haupt und
  sprach: Weine nicht; es ist Furchtbares geschehen, aber Schreckliches wird
  noch folgen Zeiten hindurch, bis daß alles geschehen ist, was zur entgültigen
  Rettung aller jener Meiner Engel geschehen wird müssen, die so mutwillig sich
  von Mir abgewendet und Mein für sie geschaffenes Reich verlassen ha-ben, um
  dem Großsprecher, Vater der Luge und Schöpfer der Hölle nachzugehen, der,
  sich selbst ins Verderben stürzend, auch alle mit sich ziehen will, die trotz
  allem Mein sind und, bis auf vereinzelt wenige, Mein wieder werden für alle
  Zukunft.  | 
| (6) Als ich Sein Wort nicht mehr vernahm, sah ich
  auf, und siehe, da stand Er nicht mehr bei mir, sondern mitten am Firmamente
  der Welten Seines Reiches im unbeschreiblich und unaussprechlich wunderbaren
  Lichte Seines heiligsten Wesens und Geistes und mir ward die Kraft, Ihn so zu
  sehen, als stände Er bei mir.  | 
| (7) Strahlend wirkte Sein heiliger Geist in alle
  Richtungen der Unendlichkeit, und in den Strahlen sah ich welche, die kraft
  Seines heiligen Geistes auch vom Wesen Seiner heiligsten Gestalt ausgingen,
  zu schauen wie sieben wunderbar leuchtende, in ihrem Wesen, Kraft, Klang und
  Farben gleiche reine Lichter, aus einem und demselben Lichte, eins seiend und
  doch wieder einzeln von einander unterscheidbar, und da ich das sah, wußte
  ich alsbald, daß ich da Seine, sieben heiligen Eigenschaften im Wesen ihrer
  Strahlungskraft sehe: Die Wahrheit, Güte, Liebe, Erbarmung, Vergebung,
  Gerechtigkeit und Selbstaufopferung.  | 
| (8) Und da ich über das Wunderbare dieses Schauens
  nachdachte, habe ich alsbald erkannt, daß die ersten drei Seiner sieben
  heiligen Eigenschaften in der ersten Seiner Schöpfung, in den Welten Seines
  Reiches wirken, daß aber die ändern vier, Seiner zweiten Schöpfung und jenen
  gelten, um derentwillen Er eine zweite Schöpfung entstehen lassen werde.  | 
| (9) Im Schauen und Nachdenken verging eine Weile; da
  aber horte ich Seine Stimme wiedermals in mir: Sieh jetzt um dich und merke,
  was du schreiben sollst!  | 
| (10) Und alsogleich fühlte
  ich mich mitten im Reiche derjenigen, die da, alles Himmlischen verlustig, in
  tiefer Bewußtlosigkeit und Ohnmacht lagen, ein Schweigen und tiefe Stille
  ringsum, wie in einem schier unendlichen, wände und bodenlosen, ungeheuren
  Grab o, doch aber war das Düstere, ja Schreckhafte d-es vorherigen Aussehens
  des Ganzen einem Aussehen gewichen, das wie reine Dämmerung eines klaren
  Himmels am Morgen zu schauen war, und die tiefe Stille einer heiligen Ruhe
  gleich.  | 
| (11) Die Meere derjenigen,
  die da still lagen, waren Seelen ohne des gehabten himmlischen Leibes,ähnlich
  so, wie ich sie vor Äonen von Zeiten gesehen habe, nachdem sie an dem von
  Gott für sie geschaffenen Anfange das Leben von und aus Ihm empfangen hatten und
  gestaltlich zu der Entwicklung gelangt sind, die in einem jeglichen
  seelischen Wesen als Grund- und Stammwert von aller Ewigkeit her unentwickelt
  verborgen war.  | 
| (12) Nun aber erschrak ich, als ich sah, daß viele
  und sehr viele nicht mehr die Größe ihrer seelischen Gestalt hatten, sondern
  ungleich kleiner geworden sind, ja zusehends nicht nur immer kleiner werden,
  sondern auch die Formen ihrer Gestalt immer mehr an Deutlichkeit einbüßen,
  daß dasselbe noch viel augenscheinlicher auch mit vielen und sehr vielen der
  unzählbaren Arten der von den ausziehenden Kindern Gottes mitgenommenen Tiere
  geschieht, die wie noch größere und ungleich zahlreichere Seelenmeere zu
  schauen waren als die Meere der ohnmächtigen Seelen der Kinder Gottes.  | 
| (13) Welche Zeiten in diesem Schauen um mich
  vergangen sind, weiß ich nicht; allein aber das habe ich im Weiterschauen
  gesehen und erkannt, daß die allermeisten Wesen all der Seelenmeere ein
  ähnliches Aussehen bekamen, wie ich sie vor dem Anfange als bloßen
  seelisch-geistigen Samen geschaut habe: winzig klein und auch größer, mit
  mehr oder minder verschwommenem Bildchen ihrer Gestalt und Formen in der
  seelischen Schale, den Geist als Kern einschließend; nun sind sie zu
  ähnlichem Samen wieder geworden (nicht aber alle), jedoch sah ich da in jedem
  einzelnen das Leben, aber kein Bewußtsein des Lebens und Seins.  | 
| (14) Anfänglich darüber erschrocken, was aus alle de
  m in der Zukunft werden wird, habe ich mich bald in den Gedanken beruhigt,
  daß all dieser seelisch-geistig-lebendige Same in einer von Gott dafür
  geschaffenen Welt, wenn etwa auch in einer ändern Art und Weise, so doch auch
  wieder zur Entwicklung und zum Bewußtsein des eigenen Seins und Lebens
  gelangen werde da er einstens ohne Lebenskraft in Sein Reich gelangt ist und
  dort erst das Leben von und aus Ihm empfangen hat, nun er aber das eigene
  Leben habe, wird er das verlorene Bewußtsein auch anderswo erlangen können
  wie auch die Wiederentwicklung, so Gott ihm eine entsprechende Welt dazu
  schafft.  | 
| (15) In solchen Gedanken angesichts der
  unübersehbaren Meere lebendigen Todes versunken, hörte ich mich beim Namen
  rufen, und da ich aufsah, ward ich den Meeren der Bewußtlosigkeit, der
  Ohnmacht und des Schweigens entrückt und sah Ihn in einer Welt Seines Reiches
  stehen, umgeben von großen Scharen Seiner Engel, und ich fiel Ihm zu Fußen;
  Er aber hob mich auf, wies mit Seiner Hand eine Richtung und sprach: Sieh
  hin!  | 
| (16) Und da merkte ich, daß jene eine Welt Seines
  Reiches, von der aus erst der Auszug des einstigen, zum Lügner, Schöpfer der
  höllischen Finsternis und zum Satan gewordenen Großengelsundseiner Teufel,
  hernach aber auch der Auszug so unendlicher Zahl der Kinder Gottes
  stattgefunden hat, nicht mehr an ihrem Orte, nicht mehr da war; als ich aber
  in die mir gewiesene Richtung weiter sah, siehe, da sah ich sie dem Reiche
  Gottes weit, weit in die Fernen der Unendlichkeit entrückt, in einer dem
  Pfuhl der Hölle entgegengesetzten Richtung.  | 
| (17) Er aber erhob Sich aus der Mitte der Schar
  Seiner Engel in die Höhen, breitete Seine Hände injene Richtung aus und wie
  einstens, Äonen von Zeiten zuvor die Welten Seines Reiches, sah ich Ihn nun
  Welten eines Reiches schaffen, welches Seinem Reiche unendlich ferne, nicht
  Sein Reich ist.  | 
| (18) Die Schöpfung der Welten Seines Reiches und des
  Anfanges hat Er allein mich im Gesichte schauen lassen; dieser zweiten Seiner
  Schöpfung aber sahen unzählige Seiner Engel mit mir auch undwie einstens
  Äonen von Zeiten zuvor, sah ich auch jetzt von und aus Ihm Strahlen allerlei
  ändern Lichtes und allerlei anderer Kräfte ausgehen, die im Lichte der
  Strahlungskraft Seines heiligen Geistes alsogleich in weite Fernen der
  Unendlichkeit drangen, und alsbald sah ich überall dort eine Bewegung,
  ähnlich der, die ich bei der Schöpfung Seines Reiches einstens gesehen habe.  | 
| (19) Allein sah ich damals
  die Bewegung der Fernen allüberall, ober mir, allseits und unter mir, wogegen
  die Bewegung, die ich da mit den Scharen der Engel Gottes sah, einen zwar
  ungeheuren und unermeßlichen, doch aber nur einen Großteil der Fernen der
  Unendlichkeit erfaßte, und schon habe ich auch erkannt, daß von ihr jene
  Fernen ausgeschlossen sind, in denen der Satan mit den Seinen den Pfuhl der
  Hölle schuf.  | 
| (20) Auch jetzt war die
  Bewegung der Fernen so zu schauen, als würden dort überall unzählige
  kleinere, größere und große Wolken Lichtes entstehen und immer kugeliger
  werden, als leuchteten viele aus sich selbst und als hätten andere kein
  eigenes Licht und als würden sie licht nur durch das Licht der andern.  | 
| (21) Das Licht aber, welches den Welten dieser
  Schöpfung eigen war, setzte mich in Staunen, und Staunen sah ich auf dem
  Antlitze der Kinder Gottes, denn das Licht, welches die Welten dieser
  Schöpfung Gottes aus sich selbst zeugten und strahlen ließen, war kein Licht
  der Welten und des Reiches Gottes, sondern ein unbekannt fremdes Licht, ein
  Licht wie des verzehrenden Feuers, ein Licht, unendlich arm an allem, was dem
  Lichte der Welten und des Reiches Gottes eigen ist, ein Licht arm an Farben,
  dem Auge wehtuend.  | 
| (22) So es groß und grell, oder auch wieder nicht
  die richtige Sicht bietend, so es klein und schwach ist und auch bei der
  größten Kraft und Grelle nicht das durchdringend, von wo es ausging, was
  schon daran zu sehen war, daß so manche Welten der neuen Schöpfung, die kein
  eigenes Licht hatten, nur so weit licht waren, so weit die Strahlung der
  ändern sie traf.  | 
| (23) In dem Schauen merkte ich plötzlich, daß auch
  jene Welt, die aus dem Reiche Gottes dorthin entrückt ward, das gehabte eigene,
  also himmlische Licht eingebüßt hat, dabei auch sicher abertausendfach
  kleiner geworden ist als sie War, auch sonst anders aussah, trotzdem aber
  unter den unzählbaren anderen Welten der neuen Schöpfung die Mitte einnahm.  | 
| (24) Wie lange Zeit alles das gewährt hat? Ich weiß
  es nicht, denn im Schauen alles des dem ReicheGottes Fremden, Andersartigen,
  Armen und doch wieder in der Vielgestaltigkeit irgendwie Ähnlichen,
  Großartigen und Ungeheueren versunken, dachte ich an keine Zeit; es dünkte
  mir, daß alles das nur Augenblicke gewährt haben kann und neues Staunen
  ergriff mich, als ich die Bewegung in dieser Schöpfung sah, die mir bisher
  entgangen war und mit den Engeln Gottes sank ich anbetend in die Knie vor
  Ihm.  | 
| (1) Ich hörte die Stimme des Wortes Gottes zu Seinen
  Engeln sprechen, und als Er gesprochen hatte, erklang von allen Welten Seines
  Reiches Lob, Preis und Anbetung in Worten und im Gesang zu Ihm, Der alsbald
  mitten am Firmamente des Himmelreiches stand - und wieder hörte ich Sein Wort
  in mir: Sieh, damit du weißt, was du schreiben sollst!  | 
| (2) Ich wendete mich in der Kraft des Schauens in
  die Unendlichkeit, der neuen Schöpfung Gottes zu, und siehe, da war alles in
  Bewegung, obwohl es den Anschein des Stillestehens hatte; alle Welten liefen,
  sich langsam oder rascher um sich selbst und dabei vielfach auch um andere
  drehend dahin, viele eine ihrer Hälften licht, die andere verfinstert,
  kleine, größere, große und manche ungeheuer groß, darunter auch welche wie
  mit langem Lichthaar, oder mit schier unendlich scheinenden Schwänzen, als
  sammelten sie in diesen das von den ändern Abgestoßene, und da  | 
| (3) o Wunder, merkte ich, daß die Mitte dieses
  ganzen Alls und gerade jene Welt, die dem Reiche Gottes entrückt und,
  andersartig gestaltet, der neuen Schöpfung einverleibt ward, die Richtung auf
  das Meer- der Seelen nehme, die da, wie in einem end-und bodenlosen Grabe,
  bewußtlos in tiefer Ohnmacht und in tiefem Schweigen liegen, viele, sehr
  viele, ja bereits die meisten in der Unscheinbar keif winzigen Samens.  | 
| (4) Als ich das sah, ward
  ein Verlangen in mir wach, auf derselben Welt durch das Reich der Ohnmacht
  und des Schweigens zu gehen und alsbald stand ich auf einem, ihrer Berge,
  maßlos erstaunt, zugleich aber auch tief ergriffen, denn nun wußte ich, ich
  stand auf der Erde, alles Land um mich übervoll grünenden und blühenden
  Gewächses, Sträucher und Bäume, alles das Grünende und Blühende äußerlich
  wohl nicht so wunderbar zu schauen wie in den Welten des Reiches Gottes, doch
  aber derselben Seele, desselben Geistes und Lebens.  | 
| (5) Flüsse reinen Wassers
  durchzogen das Land wie silbern glitzernde Bänder, in der Ferne lag das Meer,
  und Wolken zogen dahin, wie um das Land vor den Strahlen des der Erde
  nächsten Lichtquells zu schützen und ihr Wasser zu geben,: auch war da Tag
  und Nacht.  | 
| (6) Bald aber erreichte die Erde das Reich der
  Ohnmacht und des Schweigens, und siehe, sie zog jene Seelen der Kinder Gottes
  und jene der Tierwelt an sich, die noch am wenigsten von der Größe und den
  Formen ihrer seelischen Gestalt eingebüßt hatten und hielt sie fest; ich aber
  habe alsbald erkannt, daß dieses Geschehen nicht etwa darin gelegen wäre, sie
  würden an Seele und Geist weniger verdorben gewesen sein als die ändern,
  sondern daß es im Wesen der Seele selbst begründet ist und weder von gut,
  noch von böse abhängt.  | 
| (7) Der Tage aber, da die Erde durch das Reich der
  Ohnmacht und des Schweigens ging, waren achtundzwanzig, genau von einem
  vollen Lichte des bleichen Erdbegleiters zum ändern; nun aber sah ich das
  lebendige Bild des Werdens der Tiere und der Menschen auf Erden.  | 
| (8) Noch lagen sie bewußtlos und ohnmächtig da und
  dort, einzeln, wie auch in kleineren oder größeren Gruppen, als Seele, Geist
  und Leben inmitten all der sie umgebenden irdischen, grob festen Dinge, kaum
  wahrnehmbar, als wären sie des Irdischen ein Hauch; durch die Einwirkung der
  irdischen Dinge aber, der Erde, der Luft, des Lichtes, der Wärme des Wassers
  und anderer Kräfte, nicht zuletzt auch durch die Einwirkung der dem irdischen
  Körper des Pflanzenreiches entsteigenden Kräfte, und von alledem
  durchdrungen, kam alsbald in die Tierseelen eine Bewegung, hernach dann, erst
  vereinzelt, dann aber steigernd auch in die Seelen der Kinder Gottes.  | 
| (9) Wie im Halbschlafe schlugen da und dort einer oder
  der andere die Augenlider auf, schlossen sie aber alsbald wieder, griffen wie
  im Schlafe unbewußt um sich, konnten aber das ihnen völlig Fremde nicht
  greifen und erst allmählich erwachte eines oder das andere soweit, um
  verwundert, oder auch wie in Sinnestäuschung um sich zu schauen und wie
  krampfhaft nach einer Erinnerung in sich selbst zu suchen.  | 
| (10) Daß eine Erinnerung so manchem unter den vielen
  kam, erkannte ich daran, daß sie ihre Hände zu den Höhen des Firmamentes
  hoben, und so mancher bitterlich zu weinen begann; inzwischen bildeten die
  Kräfte der Erde an dem seelischen Leib einen irdischen Leib, jedoch einer
  Art, die ihrer Dichte nach nicht einmal mit einem Spinnengewebe verglichen
  werden kann.  | 
| (11) Da sie aber sahen, wie allerlei ihnen bekannte
  Tiere von der grünenden und blühenden Gewächs nehmen, taten sie es auch und
  siehe, ihr Leib ward irdischer brachte daß Verlangen nach weiterer
  Einverleibung allerlei Düfte, Säfte und Früchte mit sich, und aus den Kindern
  Gottes wurden Menschen irdischen Leibes, obwohl ihr Leib nicht viel dichter
  als ein Spinnengewebe ward.  | 
| (12) Das aber hatte für sie den Vorteil, daß sie
  nicht an den Boden der Erde festgebunden waren, sondern sich für kürzer oder
  länger auch erhebend und schwebend die Gegenden wechseln konnten; als dann
  nach Verlauf von weiteren zwölfmal achtundzwanzig Tagen, die seit den
  erstgezählten achtundzwanzig vergangen sind, die Erde wiedermale durch das
  Reich der Ohnmacht und des Schweigens ging, erkannte daran irdisches Jahr .  | 
| (13) Wiedermale nahm die Erde Seelen der Kinder
  Gottes und der Tiere auf, und das irdische Werden der Kinder Gottes ward
  immer zahlreicher; allein bemühten sich die schon zuvor Hergelangten um die
  Neuangekommenen, und das wiederholte sich, bis alle Teile des Landes der Erde
  von Menschenscharen bewohnt wurden.  | 
| (14) Viele einzelne unter
  ihnen erinnerten sich mehr oder weniger an das traurige Geschehen, suchten
  die Erinnerung daran auch in den ändern zu wecken, und schon waren unter
  ihnen auch einzelne, denen die Fähigkeit eigen war, die reingebliebenen Engel
  Gottes nicht nur zu schauen sondern auch zu sprechen, von ihnen Mitteilungen
  zu empfangen und sie wiederzugeben, ja es fehlte auch nicht an einzelnen
  solchen, durch welche sich die Engel Gottes den Menschen selbst mitteilen
  konnten, und also war das Seher- und Prophetentum bald nach dem irdischen
  Menschwerden der von Gott sich abgewandten, aus Seinem Reiche ausgezogenen
  und zur Erde gelangten Kinder da.  | 
| (15) Wie alle Engel als
  Kinder Gottes (aber auch das gesamte Tierreich) in Seinem Reiche
  geschlechtslos sind, waren auch diese ersten, auf die Erde gelangten Scharen
  geschlechtslos, und der ein-fache Organismus ihres sich da dem Wesen und -den
  Formen des seelischen Körpers nach aufgebauten irdischen Leibes brachte es mit
  sich, daß sie hunderte von Jahren, ja nicht wenige auch über tausend Jahre
  lang da leben, schaffen und wirken konnten, ihrer irdisch -leiblichen
  Beschaffenheit entsprechend.  | 
| (16) Als aber die Erde aus dem Reiche der Ohnmacht
  und des Schweigens im Verlaufe von Zeiten Seelen aufnahm, die, wie ich
  gesehen hatte, vorher schon und inzwischen zu einer Unscheinbarkeit,
  Winzigkeit und scheinbar völligen Nichtigkeit des bloßen
  seelisch-geistig-lebendigen Samens geworden sind, war es diesen nicht mehr
  möglich, auf Erden so verkörpert zu werden, wie den vielen, vielen Scharen
  ihrer Vorgänger und nun geschah irdisch Wunderbares.  | 
| (17) Der hergelangte seelisch-geistig-lebendige Same
  in seiner Winzigkeit und scheinbaren Nichtigkeit, von den kürzer oder länger
  schon dagewesenen, irdisch verkörperten Seelen gar nicht wahrgenommen, ward
  von dem schon Irdisch-Leiblichen der Vorgänger seiner Art so angezogen, daß
  er sich ihnen unbewußt einverleibt hatte, von ihrem irdischen Leibe sich
  seinen eigenen Leib baute, wuchs, durch sein Sicheinverleiben und Wachsen
  bildete sich im Körper des Trägers ein neues leibliches Gefüge, durch die
  zunehmende Entwicklung und Schwere auch ein Ausgang, und hatte die
  Entwicklung einen bestimmten Grad erreicht, verließ die nun irdisch
  bekleidete Seele ihres Trägers Leib.  | 
| (18) Staunend sahen diesen Vorgang die Menschen erst
  bei den. Tieren, im Verlaufe der Zeiten aber auch unter sich selbst und also
  ist auf Erden das Weibliche und die Mutter entstanden; die Menschen sind
  irdisch-leiblich anders geworden, als es die ersten ihrer Vorgänger gewesen
  sind, und so war es auch mit den Tieren, wie vielfach auch mit allerlei
  grünem Gewächs, und schon dadurch, aber auch sonst bekam auch die Erde ein
  anderes Aussehen.  | 
| (19) Nach Verlaufe weiterer irdischen Zeiten, in
  welchen immer neuer seelisch-geistig-lebendiger Same aus dem Reiche der
  Ohnmacht und des Schweigens auf die Erde kam, fand die erwähnte Einverleibung
  weiter statt, doch aber war die Beschaffenheit des Samens bereits eine solche
  geworden, daß er von den weiblich gewordenen Trägern (ohne ihres Wissens und
  Willens) wohl angezogen und einverleibt wurde, nicht aber aus eigener Kraft
  von ihrem Leiblichen nehmen und sich entwickeln konnte  | 
| (20) Weil er aber da und seinen Trägern einverleibt
  war, konnte es ohne Folgen und entsprechende Erscheinungen nicht bleiben und
  zeigte sich, ganz besonders bei Menschen, durch das Zeichen einer Art Blutung
  an; die Beschaffenheit dieses Samens benötigte schon be-. sonders zubereiteter
  irdischer Safte, und um seine Entwicklung beginnen zu können, mußte der Same
  mit ihnen in Berührung kommen, sie mußten ihm einverleibt werden.  | 
| (21) Die inzwischen eingetretene, durch reichlichere
  und mehr verschiedenartigere Nahrung bewirkte eine größere und immer mehr in
  Erscheinung tretende Verdichtung des irdischen Leibes, verbunden mit allerlei
  Kräften der Erde, zeitigte in den Nichtträgern des
  seelisch-geistig-lebendigen Samens nicht allein jene erwähnten, zur Weckung
  seiner Entwicklung notwendigen Säfte, sondern mit der Zeit auch immer
  sinnvoller und kräftiger hervortretende Organe, und also entstand das
  Männliche auf Erden.  | 
| (22) Bis dahin sah ich im Geiste mehr als hundertmal
  zehntausend irdische Jahre vergehen, und die Menschen der Erde hatten einerlei
  Erkenntnis, die auch dann noch, wie zuvor, durch Seher und Propheten unter
  ihnen erhalten geblieben ist; also wußten sie von ihrem einstigen Leben und
  Schaffen in der wahren Welt des Reiches Gottes, welches sie das Paradies
  nannten, von ihrer Abwendung von Gott, von ihrem Auszuge, von ihrem einstigen
  Sterben, und da sie auf Erden so füreinander alles Gute und Schöne zu
  schaffen trachteten wie einstens in der wahren Welt, war die Erde gerade auch
  darin ein Spiegelbild des. Reiches Gottes.  | 
| (23) Es waren unter ihnen
  wohl auch schon im Anbeginn ihres irdischen Daseins, wie auch im Verlaufe der
  Zeiten, solche Seelen, die mehr oder weniger bewußt wie auch unbewußt dem
  Bösen neigten, da jeder Seele der Kinder Gottes, die von Ihm sich abgewendet
  und aus Seinem Reiche gegangen sind, ein Malzeichen ihres damaligen
  Trachtens, Wollens und Tuns eingeprägt blieb und in ihrem irdischen  | 
| Dasein mit leb endig ward,
  doch waren solche, die dem Bösen weiter neigte n, nur vereinzelt und konnten
  den sich geschaffenen Frieden der unzähligen ändern ernstlich und auf die
  Dauer nicht stören.  | 
| (24) Die steigend zunehmende leibliche Dichte band
  aber alle immer mehr auf den Boden der Erde, und auch die Dauer des Daseins
  ward merklich zusehends kürzer; das viele Unbekannte und Neue des irdischen
  Lebens und Schaffens, das Entstehen des Weiblichen und dos Männlichen, die
  eingetreten g Unmöglichkeit, sich nach Willen von Boden zu erheben und
  schwebend nach Belieben weite Gegenden zu wechseln, und die unzähligen ändern
  Umstände brachten es mit sich, daß die von einander entfernter lebenden
  Menschenscharen das Neue anders als die ändern nannten, und also entstanden
  aus der ursprünglich einen himmlischen Sprache einzeln und in der Folge immer
  mehr irdische Sprachen.  | 
| (1) Das Sterben der ersten Menschenscharen auf Erden
  war infolge der Einfachheit und sehr geringen Dichte ihres irdischen Leibes
  schmerzlos, einem Einschlafen, gleich; die lebendige, Seele mit ihrem Geiste
  verließ den irdischen, abgebrauchten Leib ohne viel Bedrängnis und ohne
  Kampf.  | 
| (2) Auch habe ich erkannt, daß der irdische Schlaf
  eine Folge der engen Verbindung und des engsten Ineinandergreifens und
  Wirkens des seelischen und des irdischen Leibes ist, die Seele darin nicht
  un-unterbrochen tätig sein kann, deshalb regelmäßig wiederkehrend eine
  Lockerung in diesem erstrebt und auch erzielt, dadurch dem Geiste die Nützung
  der irdisch leiblichen Sinne sperrt und durch alles das auch selbst bestimmte
  Grade des Bewußtseins für die Dauer dieses Zustandes einbüßt; daß aber allerlei,
  mitunter auch der geringste Einfluß auf die Gefühle des irdischen Leibes und
  seine Sinnesorgane einerseits, wie auch ein Einfluß auf die Gefühle des
  seelischen Leibes und seine Sinnesorgane anderseits genügt, um das engste
  Ineinandergreifen beider augenblicklich wieder herzustellen und dem Geiste
  die Sinnesorgane beider nütze zu machen.  | 
| (3) Als die ersten Menschen auf Erden starben, das
  heißt als sich ihre Dreieinheit Seele-Geist-Leben von dem da getragenen
  irdischen Leibe getrennt hatte, siehe, da sah ich manche an der Hand der
  Engel in die wahre Welt des Reiches Gottes geführt, andere dagegen in Welten,
  die weder dem himmlischen Reiche noch den Welten des Alls dieser Welt mit
  ihrer Erde zugehörig- sind, und alsbald habe ich erkannt, daß es Welten des Jenseits
  sind.  | 
| (4) Und mir ward die Einsicht in alle diese Welten
  gegeben, der er es eine große, große Zahl gibt, und da ich hinsah, stand ich
  auch schon in einer von ihnen, die ein ähnliches, ja fast gleiches Licht hat
  wie eine der Welten des Reiches Gottes, und von der aus das Himmelreich,
  anderseits aber, auch einige ihr ähnliche Welten des Jenseits zu sehen sind,
  die aber wie von Stufe zu Stufe eines ändern Lichtes und auch ändern Wesens
  sind, und ich fand sie von vielen jenen bewohnt, die auf Erden gelebt und
  dort gestorben sind.  | 
| (5) Ich sah sie Schönes und Reines schaffen, hörte
  manche von ihnen über das Geschehen in der Ewigkeit seit dem Anfange predigen
  und dann alle Gott loben, preisen und Ihm Dank für alles das sprechen, was Er
  von Ewigkeit für alles das tut, dem Er von Seiner eigenen ewigen Lebenskraft
  das Leben gegeben hat und das Sein Leben in sich trägt.  | 
| (6) Und da ich weiter sah und auch schon dort stand,
  sah ich Welten des Jenseits, die wie von Stufe zu Stufe immer weniger und
  immer schwächeres und immer weniger reines Licht haben und auch immer Weniger
  reines Wesens sind und im Schauen immer weiterkommend, sah ich die Welten des
  Jenseits immer lichtloser, unreineren Wesens, wie von Stufe zu Stufe
  schattenvoller, düsterer, und erschrak heftig, als ich sah, wie steigernd
  düster die noch weiteren Welten sind, und deren letzten fast nichts mehr
  eigen ist, was ein Licht genannt werden könnte.  | 
| (7) Ich aber fand mich im
  Schrecken plötzlich dort und entsetzt wandte ich mich zur Flucht; da aber sah
  ich .in unermesslichen Fernen über allen den Welten des Jenseits, aber auch
  über der ganzen Schöpfung des die Erde einschließenden Alls die wahre Welt
  Seines Reiches und Ihn, mitten am  | 
| Firmamente des Himmels, in
  unbeschreiblich und unaussprechlich wunderbarem Lichte Seiner Kraft mit
  erhobenen Armen stehen, Sein heiligstes Angesicht mir zugewendet.  | 
| (8) Da wich aller Schreck und das Entsetzen einer
  Seligkeit Seines heiligen Friedens, ich fiel auf den unreinen Boden der wie
  finster bedrohend aussehenden Welt und horte Seine Stimme in mir: Ich bin bei
  dir, Jovian! Und du sollst alles schauen, damit du schreiben kannst! Und ich
  blieb eine Weile im Beten.  | 
| (9) Aufstehend wandte ich mich um und da sah ich in
  den Fernen das Reich des Pfuhles höllischer Finsternis, dessen Schöpfer und
  die Seinen im Schaffen; ein Schaffen, wie solches nur derjenige und
  diejenigen aushecken können, deren Geist, Wille, alles Sinnen und Trachten
  wider Gott Die ewige Wahrheit und wider alles gerichtet ist, was Er tut und
  schafft.  | 
| (10) Und siehe, da sah
  ich, daß der Pfuhl höllischer Finsternis auch sein Licht hat, ein Licht von
  unzähligen, wie blutroten und schwefelgelben Feuerflammen, die von Scharen
  der Teufel durch allerlei Dinge gezeugt und erhalten werden, damit es Licht
  in der Finsternis sei; sie selbst aber gehen auch durch die feurigen Zungen,
  fahren darin hin und her, auf und nieder, und so sie des Schöpfers alles
  dessen ansichtig werden, werfen sie sich nieder und mit erhobenen Händen
  schreien sie: Ja - Ave! Ja  | 
| - Ave! Ja nos Amen!  | 
|  | 
| (11) Und ich sah einen ungeheueren Thron, vorne,
  hinten, seitwärts und an seinen Ecken umgeben vom Lichte allerlei wie
  Schlangen sich windenden Feuerzungen, fahlgelb und blutrot, und es waren vor,
  hinter, seitwärts aber auch oberhalb des Thrones Flächen wie Spiegel, die das
  fahlgelbe und blutrote Licht tausendfach verstärkt auf den Thron warfen; da
  erhob sich von vielen Seiten dasselbe Geschrei, und ich sah den alten
  Drachen, den Satan, der mit einer Schar seiner Großen kam, den Thron bestieg,
  sich darauf setzte und die Seinen um ihn herum an die Ecken, Säulen und
  Stufen des Thrones.  | 
| (12) Angetan mit glänzendem Gewande, hatte er um die
  Brust einen wie goldenen Gürtel, seine Füße wie im Silbererze und in alledem brach
  sich zuckend das flammende Licht der feurigen Zungen, daß es schien, als
  gingen von ihm Blitze aus; sein Haupt, Mund, Kinn und die Wangen hatte er mit
  weißem Haar, ähnlich weißer Wolle, gedeckt, und aus seinem Munde hing die
  Zunge, wie ein zweischneidiges Messer, an jeder seiner Seite aber hing ein
  zweischneidiges Schwert.  | 
| (13) Da ging es aus seinem Munde, als wären es
  sieben kleine, aus sich selbst weiß leuchtende kleine Sterne, und er griff
  hin und warf sie unter den Sitz des Thrones; die größten der Seinen sprangen
  aber auf; ergriffen hinter dem Throne stehende sieben wie goldene Leuchter,
  stellten sie vor ihm hin, legten oben wie Feuerzungen auf, und siehe, da sah
  ich auf den Leuchtern sieben Worte der Lästerung geschrieben wider Gott.  | 
| (14) Und da,er und alle um ihn her in dem fahlgelben
  und blutroten Scheine der Feuerflammen selbst wie brennend aussahen, tat er
  seinen Mund auf, und mit einer dem Krächzen der Aasvögel im Sturme ähnlichen
  Stimme sprach er: Kein anderer, sondern ich bin der Anfang und das Ende, ich
  bin der Erste und der Letzte, ich bin das Leben und der Tod, denn ich habe
  die Schlüssel des Todes in meiner Hand, ich lasse leben, wen ich leben lassen
  will, und ich kann töten, wen ich töten will; die aber mich als ihren Gott
  anbeten, lasse ich leben, und niemand wird sie töten können.  | 
| (15) Und da er noch also sprach, erhoben sich seine
  Großen, schlugen mit großen Schlögeln auf riesige, wie aus glänzendem Erz
  gegossene Scheiben, und andere Ihresgleichen ließen Röhren wie Posaunen
  ertönen, derer schauriger Schall weithin drang.  | 
| (16) Und siehe, es kamen
  von zwei Seiten Scharen der Seinen, angetan mit Panzern und Helmen, zwei
  riesige Heere gerüstet mit Wehrgehängen, die ich nie zuvor gesehen habe, und
  als die, um den Thron Sitzenden, ihre Hände hebend, zu schreien begannen:
  Bata! Bata! Ja - Ave. velchot setu Bata! Bata! Kampf! Kampf! Der Heilige will
  sehen Kampf! Kampf! stürzten die Scharen auf- und übereinander los, werfend,
  hauend, stechend, schlagend und Bata, Bata schreiend; ich aber wandte mich
  entsetzt ab und wollte in stillem Gebete aufgehen!  | 
| (17) Gleich aber weckten
  mich entsetzliche Schmerzensschreie und ein Gebrülle mit wildem Gelächter
  gemengt, und als ich mich umwendend hinsah, sah ich unzählige der Kämpfer mit
  grässlichen Wunden am Boden in Qualen sich winden, ja manche auch vor Schmerz
  weiter sich selbst zerfleischen, worüber ihre Überwinder in immer neues
  Gelächter ausbrachen.  | 
| (18) Und da es der besiegten Wundbedeckten viele
  Hunderttausende gab in Haufen, fiel mir ein, daß viele im Blute der andern
  ertrinken müßten, aber siehe, ich sah kein Blut, auch nicht bei den am
  ärgsten Zerfleischten, und es waren auch die offenen Wunden nicht rot,
  sondern schvärz1ich im Lichte der fahlgelben, und roten Feuerzungen
  schrecklich anzusehen.  | 
| (19) Der aber auf dem Throne saß, hob seine Hand
  und, rief: Ich habe den Schlüssel des Todes in meiner Hand; ich kann schlagen
  und kann heilen, ich kann töten und lebendig machen, und niemand ist., der
  jemand aus meiner Hand errette; ihr seid geschlagen, sollt aber geheilt
  werden und leben, denn ihr alle seid mein!  | 
| (20) Und es hob allseits ein Gebrüll an wie des
  Sturmes Grollen und Donnern: Ja - Ave! Ja - Ave - Ja nos Amen!  | 
| (21) Darüber sah ich, daß inzwischen Teile der Welt
  höllischen Pfuhles finster geworden sind, und schon merkte es auch der auf
  dem Throne sitzende Drache, der alsogleich aufsprang und voll grimmigen
  Zornes jenen zu fluchen begann, denen die Wartung und Erhaltung des
  flammenden Lichtes oblag, und alle um ihn her zitterten vor seinem Grimme.  | 
| (22) Sein Zorn legte sich erst, als die finsteren
  Teile seiner Schöpfung in dem flammenden Lichte neuerlich erhellt wurden, und
  er sprach: Ich bin der Schöpfer des Lichtes, ich schaffe Licht, ich schaffe Finsternis
  und verfluche alle, die mein Licht nicht warten und versorgen, um sich in.
  der Finsternis meinen Blicken zu verbergen; hütet euch, daß euch mein Zorn
  nicht verzehre, denn ich bin der große und schreckliche Gott! Darnach setzte
  er sich und sprach zu jenen, die um ihn her auf den Stufen und Ecken des
  Thrones saßen:  | 
| (23) Ihr lasset euch ringsum meines Thrones
  vierundzwanzig kleinere Throne bauen, ebensoviel weiße Gewander und goldene
  Kronen machen, zu jedem Throne sieben flammende Leuchter, welche die sieben
  Kräfte meines Geistes anzeigen.  | 
| (24) Die Throne werdet ihr aber erst dann besteigen,
  so ihr jene Scharen gefunden, oder mir die sichere Nachricht gebracht habt,
  was aus ihnen geworden ist, die mir und auch euch aus dem von mir verfluchten
  Reiche der Untertänigkeit und desselben Einerlei in so unübersehbaren Mengen
  nachgezogen sind, wie wir es gesehen haben.  | 
| (25) Die bisher sie zu suchen Ausgesandten kamen
  stets nichtswissend zurück; nun aber wählet ihr euch ein jeglicher eine Schar
  und, sie führend, werdet ihr nach jenen emsig weiter suchen, denn irgendwo
  müssen sie zu finden sein; der erste von euch, der eine sichere Nachricht
  über sie oder sie selbst herbeibringt, wird auf meinem Throne neben mir
  sitzen und seinen Thron wird derjenige für ihn einnehmen, den er von den
  Gefundenen als ersten herbeibringt.  | 
| (26) Noch ist es nicht die Zeit, daß ich diese meine
  Schöpfung verlasse, um nach denen, die mir und euch nachgefolgt sind, uns
  aber nicht erreicht haben, selbst Nachschau zu halten; also sende ich euch
  und erhoffe besonders von euch vier Lebendigen und mit mir Schaffenden, daß
  ihr nicht eher wiederkommt, bis daß ihr jene gefunden und gebracht habt, die
  mir nachgegangen sind und mein werden.  | 
| (27) Da fuhren die, welche
  er die Lebendigen und Schaffenden genannt hatte, hinter den Thron, und als
  sie wieder hervorkamen, waren sie zur Unkenntlichkeit vermummt, lächerlich
  und auch schrecklich anzusehen, denn der erste dieser Lebendigen trug den
  Mummenschanz wie eines Löwen mit offenem Rachen, heraushängender roter Zunge
  und sieben schrecklich langen Zähnen, der zweite den Mummenschanz eines
  Stieres mit sieben starken, scharfen Hörnern und sieben Schwanzquasten, der
  dritte trug über seinem eigenen Kopfe eine Maske, ähnlich dem Antlitze eines
  finsterblickenden Menschen, aber mit siebenfachem Munde der vierte den
  Mummenschanz wie eines Adlers, mit sieben  | 
| scharfbekrallten Fängen
  auf jedem seiner Füße, jeder der vier trug sechs Flügel und alle vier waren
  von oben bis unten, vorn, hinten und auf den Seiten voll und voll gemachter
  Augen, die wie zuckende Feuerflammen leuchteten.  | 
| (28) Sie traten vor den Thron des alten Drachen, der
  sich durch den Mummenschanz des weißen Hauptes und Haares das Zeichen eines
  ungleich größeren Alters vor den ändern gab, und mit den vermummten Händen,
  die Flügel hebend, riefen sie: Heilig, dreimal heilig ist unser Gott und
  Herr, der Schöpfer unseres Reiches, der war, ist und sein wird, der die
  Schlüssel des Lebens und des Todes hat!  | 
| (29) Und sie fielen mit den zwanzig ändern nieder und
  beteten ihn an rufend: Allein du, Herr, bist unser Gott und allein du bist
  würdig, von uns zu nehmen Preis, Lob, Ehre, Kraft, Herrlichkeit und
  Machtgewalt, denn durch deinen Willen hast du dein Reich erschaffen, welches
  bestehen wird ewiglich!  | 
| (30) Da stand er auf, erhob seine zu Fäusten
  geballten Hände, und, verzerrten Antlitzes in den fahlgelben Schein des.
  finsteren Firmamentes seiner Schöpfung aufblickend, schrie er: Ich war, ich
  bin, ich schaffe, ich werde sein, und der Grimm meines Zornes wird alle und
  alles verzehren, was nicht mein ist, nicht mein sein und mich nicht anbeten
  will! - Gehet!  | 
| (31) Die vierundzwanzig seiner Großen erhoben sich,
  ein jeder rief eine Schar darauf wie schon Wartender zu sich, und wie in Sprüngen
  strebte ein jeglicher mit seiner Schar in eine andere Richtung aus dem Pfuhle
  des Reiches der Hölle hinweg, dem finsteren Firmament e zu, welches die Welt
  des alten Drachen begrenzt.  | 
| (1) Und siehe, da sah und erkannte ich den Zweck der
  vielen wie flammenden Augen an den Vermummten, denn in der Finsternis des
  höllischen Firmamentes, aber auch außerhalb in der Leere, zeigten sie den
  ändern stets den Ort an, wo sich die vier Lebendigen und Schaffenden mit
  ihrer Schar befanden und ich erschrak, als ich sah, daß gerade derjenige mit
  seiner Schar, der den Mummenschanz wie eines Löwen trug, die Richtung zu
  jener finster unreinen Welt des Jenseits nahm, auf deren Boden ich stand;
  immer naher kam er mit den Seinen, in alle Richtungen schauend und spähend; ich
  nahm an, daß er und sie alle die Welt und mich sehen müßten, sie aber zogen
  schwenkend vorüber, und ich habe erkannt, daß sie weder die Welt auf der ich
  stand, noch mich sehen konnten.  | 
| (2) Wie diesen Vermummten und seine Schar, sah ich
  in der Unendlichkeit der Leere auch die ändern dreiundzwanzig Scharen suchend
  spähen, vorwärtsstreben, schwenken, umkehren und immer neue Richtungen
  einschlagen, und da erkannte ich, daß sie wie in Kreisen immer wieder auf
  Stellen kamen, wo sie mehreremale zuvor schon gewesen sind und daß sie aus
  den gezogenen Kreisen gar nicht heraus und weiter gelangen können.  | 
| (3) Mir schien, daß sie selbst es aber gar nicht
  merkten, und da wandte ich meine Blicke wieder dem höllischen Pfuhle zu und
  siehe, da saßen vor dem Throne des alten Drachen einige, denen er befahl, die
  Namen der er in Bücher zu schreiben, die den Pfuhl seiner Schöpfung mit ihm
  bezogen haben; die Bücher aber hatten Blätter wie von dünnem Erze, und die
  Griffel schrieben die Namen wie in flammenden Zeichen.  | 
| (4) Jeder aber, der aufgeschrieben ward, mußte zu
  dem aufgeschrie-benen Namen auch noch mit seiner eigenen Hand ein Zeichen
  machen, worauf die Schreiber dasselbe Zeichen mit dem Griffel auf die Stirne
  des Betreffenden zeichneten.  | 
| (5) Darüber verliefen
  Zeiten, und ermüdet von all dem Schauen war es mir, als schliefe ich ein und
  als wie wenn der Schlaf tausendmal zehntausend Jahre gedauert, ich aber alle
  die Zeiten hindurch auch im Schlafe weiter alles Geschehen im Himmel, auf
  Erden, im Jenseits und in dem Pfuhle der Hölle  | 
| geschaut hätte, gar nicht
  recht erwachen könnte, fühlte mich wie schwer bedrängt und darüber
  erschrocken, sprach ich im Geiste ein Gebet zu Gott.  | 
| (6) Da fühlte ich Seine Kraft und hörte Seine Stimme
  in mir: Stehe auf und gehe durch das Jenseits zur Erde, um sehen und
  schreiben zu können, was überall dort geschehen ist und weiter geschehen
  wird!Gestärkt, Ruhe und Frieden in der Seele stund ich auf und alsbald
  gelangte ich von einer Welt des Jenseits in die andere.  | 
| (7) Und siehe, die düsteren, unreinen und
  schattenvollen Welten des Jenseits sah ich leer wie zuvor; schon aber fand
  ich die nächsten, nicht so schattenvollen und andere weniger düstere Welten
  von Seelen verstorbener Menschen bewohnt, und weiter gelangend, sah ich sie
  in den lichteren und reineren Welten in immer größeren Scharen, und so auch
  in den reinen und lichten Welten, von welchen die sieben reinsten und
  lichtesten der wahren Welt des Reiches Gottes am nächsten stehen.  | 
| (8) Wie lange dieser mein Weg durch die Welten des
  Jenseits gedauert hatte, ermaß ich fühlend den bis dahin vergangenen Zeiten
  nach und habe darnach erkannte daß wiedermals ein Zeitverlauf der Ewigkeit
  eingeschlossen ward, der tausendmal zehntausend irdische Jahre umfasst.  | 
| (9) In allen den Welten, die ich bewohnt fand, sah
  ich die einstigen Kinder Gottes als Menschenseelen werktätig, aber in einer
  Reihe von neunundvierzig der jenseitigen Welten fand ich sie zu weitaus
  überlegenem Teile teils wie in tiefer Ohnmacht und teils wie schlafend;
  diejenigen unter ihnen aber, die nicht vollends schliefen, sondern erwacht
  waren in verschiedenen Graden, des Wachseins, gaben deutlich zu erkennen, daß
  sie nicht wissen, wo sie sich befinden und was mit ihnen vorgeht, und ich
  habe erkannt, daß sie nur teilweise über einen einer solchen ihrer
  jenseitigen Welt entsprechenden Leib verfügen und sich ihn erst schaffen
  müssen.  | 
| (10) Und gerade in diesen Welten sah ich nicht
  wenige, die zwar einen dem Wesen dieser Welten entsprechenden Leib tragend,
  sich um jene bemühten, die wach und halbwach einen so hilflosen Eindruck auf
  mich machten; schon aber habe ich auch erkannt, daß die Helfer trotz ihres
  der betreffenden Welt entsprechenden Leibes Seelen lichterer Welten sind. und
  sich von den Dingen der Welt, in der ich sie sah, einen entsprechenden Leib
  nur deshalb aufgebaut (angenommen) haben, um in ihr handgreiflich helfend
  wirken zu können - und solcher war in einer jeglichen der neunundvierzig
  Welten eine nicht kleine Schar.  | 
| (11) Einige von ihnen bemühten sich, die Wachen und
  .Halbwachen zu laben, ihnen allerlei Nahrung und Trank, wie solche die
  betreffende Welt bietet, einzuflößen und ihnen dadurch jenen Leib aufzubauen
  zu helfen, zu dessen Entstehen die Kräfte der betreffenden Welt an sich schon
  eine Grundlage geben, ohne Wissen und Wollen der dahin gelangten Seele;
  andere von ihnen bemühten sich um die Ohnmächtigen und Schlafenden, um sie
  zum Erwachen zu bringen und wieder andere predigten und redeten jenen zu, die
  voll erwacht, gelabt und geleitet, in den Besitz des ihrer Welt
  entsprechenden Leibes gelangt sind.  | 
| (12) Dann sah und erkannte ich, daß eine jede der
  neunundvierzig Welten eine Verbindung mit je acht anderen Welten des Jenseits
  hat, und daß jede der erwachten und belehrten Menschenseelen in dem sich
  aufgebauten Leibe in eine bestimmte dieser acht Welten gelangen kann, und
  erst von dort aus sich ihr die Möglichkeit bietet, lichtere und reinere,
  -oder aber auch nach ihrem freien Willen lichtärmere, unreinere und
  schattenvolle, ja selbst auch die düsteren und finsteren Welten des Jenseits
  erreichen zu können.  | 
| (13) Allein aber auch das sah und erkannte ich, daß
  je sieben der acht mit einer der neunundvierzig Welten des Schlafes
  verbundenen Welten lichter und reiner sind als jede der neunundvierzig,.
  dagegen jede achte weniger rein und licht als diese und daß jede der
  erwachten, mit dem Leibe ihrer Welt angetanen und belehrten Seelon dorthin
  strebt, wohin ihr einst sich bei dem Auszuge aus der wahren Welt des Reiches
  Gottes eigenwillig erworbenes Malzeichen sie hinzieht.  | 
| (14) Jedes dieser
  Malzeichen ist gegen eine, mehrere, oder auch gegen alle jene Eigenschaften
  der guten Seele und des guten Willens jeglichen erkenntnisfähigen Geistes
  gerichtet, Eigenschaften, die in höchster Vollkommenheit, Reinheit und
  Heiligkeit Gott eigen sind und Er in ihnen Die ewige Wahrheit, Güte, Liebe,
  Erbarmung, Vergebung, Gerechtigkeit und Selbstaufopferung ist und je demnach,
   | 
| welchen Grad von
  gegenteiligen Eigenschaften das Malzeichen und durch dieses die Seele in sich
  trägt, wie auch durch welchen Grad des Willens des Geistes die gegenteiligen
  Eigenschaften des lebendigen Malzeichens der Seele zu unterdrücken und
  auszumerzen, oder aber als das gerade Gegenteil davon, zu vertiefen, zu
  nähren und zu erweitern gesucht und getrachtet werden, demnach auch das
  Licht, oder die Finsternis der Seele und des Geistes ist.  | 
| (15) Und da es der Grade
  der Gefühle und des daraus sich ergebenden Trachtens der Seele einerseits,
  wie auch der Grade des Willens des Geistes anderseits unzählige gibt, ist
  auch die Mannigfaltigkeit der Grade des Lichtes, sowie der bis an die volle
  Finsternis reichenden Grade der Schatten und des Düster  | 
| - Unreinen unzählbar und unübersehbar.  | 
|  | 
| (16) Weil es aber trotzdem Scharen
  gibt, die seelisch-geistig in einem fast gleichen Trachten und Wollen
  aufgehen, das Trachten und Wollen anderer Scharen aber im Wesen und in Graden
  so mannigfaltig ist, deshalb auch so viele Welten des Jenseits, wo in jeder
  einzelnen Welt nur das beisammen lebt und wirkt, was dorthin gehört.  | 
| (17) Keine Welt des Jenseits erlaubt
  und ermöglicht es, daß dort Gutes und Böses, Schönes und Abscheuliches,
  deines und Schmutziges, Heiliges und Teuflisches, Liebes und Garstiges,
  Wahres und Verlogenes, Erhabenes und Verwerfliches, Hohes und Niedriges,
  Geordnetes und Wüstes im Lichte und in der Finsternis mit; in- und
  untereinander leben und wirken kann, denn alles das ist nur auf Erden, weil
  es dort der Erkenntnis des Guten und des Bösen, der Wahrheit und der Lüge und
  der Erkenntnis des seelisch-geistigen Lichtes, wie auch der
  seelisch-geistigen Finsternis dient und deshalb ist das irdische Leben, sind
  Werktätigkeit und Erkenntnis alles des da Aufgezählten so unendlich wichtig
  für die Ewigkeit, und für nicht wenige geradezu entscheidend.  | 
| (18) Ich habe in den einzelnen der
  neunundvierzig Welten einige Seelen gesehen und erkannt, deren Malzeichen
  durch ihr Trachten, Wollen und Wirken im Menschenleibe auf Erden ungleich
  ausgeprägter, größer, ärger und finsterer geworden ist, als es ursprünglich
  während des Auszuges und bei dem ersten Sterben war, dagegen aber sah ich bei
  vielen andern das gehabte Malzeichen unter dem Malzeichen ihrer guten. Werke
  auf Erden wie ohne Kraft und fast verlöscht, denn das Licht des Malzeichens
  ihrer guten Werke durchdrang das alte Malzeichen und ließ das Unreine seines
  Wesens kaum mehr erkennen.  | 
| (19) Der Welten des Jenseits aber, die
  zu je acht mit einer der neunundvierzig Welten in Verbindung stehen, gibt es
  zusammen dreihundertzweiundneunzig; von diesen sind dreihundertdreiundvierzig
  in verschiedenen Abstufungen lichter und reiner, dagegen die restlichen
  neunundvierzig gleichfalls in Abstufungen lichtärmer und unreiner als die
  neunundvierzig Welten des Schlafes und all dem Gesehenen nach habe ich
  erkannt, daß die weitaus überlegene Mehrzahl der Seelen aller schon um jene
  Zeit (die ich angegeben habe) auf Erden verstorbenen Menschen in eine der
  Welten des Schlafes gelangt und daß diese Welten die eigentliche Mitte aller
  Welten des Jenseits bilden, und daß es von ihnen aus so viele immer lichtere
  und reinere Welten gibt, die in die wahre Welt des .Reiches Gottes wie
  anderseits auch, daß es ebenso viele, jedoch stufenweise immer lichtärmere,
  unreinere und finster düsterere Welten gibt (in welche ich bis dahin noch
  keine Menschenseele fand), die fast bis zur Grenze der Welt des höllischen
  Pfuhles reichen.  | 
| (20) Und da ich das sah und erkannt
  habe, erschauerte ich im Schrecken, denn in mir stieg der finstere Gedanke
  auf, daß Gott, der Die ewige Wahrheit, Güte und Liebe, ist, Selbst durch das
  Schaffen solche Welten des Jenseits allen, die dem alten Drachen, Satan etwa
  doch noch Neigenden und Zugetanen die Möglichkeit gebe, den Pfuhl höllischer
  Finsternis erreichen zu können und verloren zu gehen und wie von schwerem
  Fieber geschüttelt, fürchtete ich irre zu werden, denn in zweien der
  neunundvierzig Welten sah ich kleinere Gruppen Seelen allerlei zwar nicht
  durchaus finsteren, jedoch aber mehr oder weniger unreinen Malzeichens, von
  gar keinen Lichtzeichen guter Werke gedeckt.  | 
| (21) Und wie einstens vor
  und während des Auszuges der Scharen au der wahren Welt des Reiches Gottes
  sah und hörte ich auch jetzt viele Seelen reineren und lichteren Wesens und
  Malzeichens, welche ihr einst sich erworbenes unreines Malzeichen mehr oder
  weniger, ja bei sehr vielen fast zum Verlöschen gebracht hatte, jenen kleine
  Gruppen zureden, auf die ewige Wahrheit, Güte und Liebe Gottes einerseits und
  auf die Verlogenheit, Bosheit und auf den Haß des alten Drachen-Satans und
  Widersacher Gottes anderseits hinweisen, bitten, mahnen, sie immer wieder
  aufs neue alles des  | 
| Furchtbaren und
  Entsetzlichen vor und während des einstigen Auszuges Geschehene erinnern,
  aber ich sah und hörte, daß alles das bei vielen einzelnen denen es galt,
  wenig und sehr wenig, ja bei manchen überhaupt nicht fruchtete.  | 
| (22) Diese wiesen darauf hin, daß
  weder sie selbst noch einer der ihnen Zuredenden die Schöpfung dessen
  erreicht habe, der das zu schaffen versprach, was Gott nicht geschaffen hat
  und nicht schaffen kann, daß sie aus Fernen nur den Beginn, den Anfang-,
  nicht aber die Vollendung seines Schaffens gesehen haben, diese daher keine
  gesehen hat, deshalb auch keine Behauptungen dagegen beweisen könne und den
  Schöpfer eines so unerhört großen Werkes etwa nur aus Neid und Kränkung über
  das eigene Unvermögen einen „alten Drachen“, eine: „Satan“, und die Seinen
  „Teufel“ nenne.  | 
| (23) Da ich das hörte und in dem
  Antlitz dieser Sprecher .die eigen Bosheit ausbrechen sah, trat ich hinzu und
  begann ihnen wie auch jenen, die sich um sie bemühten, mit großer Stimme zu
  predigen, da. ich es bin, der den Pfuhl höllischer Finsternis und das Treiben
  seines Schöpfers mit den Seinen, wie auch alles was dort vorgehe, gesehen
  habe, es daher kenne, aber siehe, ich habe alsbald gesehen und erkannt, daß
  mich kei-ner von ihnen allen weder sieht noch meine Stimme hört und daß ich,
  obwohl selbst alles sehend und hörend, ein Fremdling all der Seelen und
  Welten bin und von diesen letzteren so wenig als eigenen Leib an mir trage,
  daß ich selbst zwar alle und alles sehen und hören konnte, sie aber nicht
  mich.  | 
| (1) Das Betragen und die Reden so
  manchen Trägers eines unreinen Malzeichens einerseits wie anderseits auch das
  Zureden, die Hinweise, Bitten und Mahnungen derer, die als Bewohner
  reinererund lichterer Welten des Jenseits opferfreudig her kamen und unter
  Überwindung ihrer selbst den Leib einer bestimmten Welt annahmen, um von
  denen gesehen und gehört werden zu können, denen ihr Bemühen und Werktätigkeit
  galt, zog immer mehrere Zuhörer herbei, und schon sah ich in mancher Seele,
  deren gehabtes unreines Malzeichen von einst unter dem Lichte des sich auf
  Erden erworbenen Malzeichens ihrer guten Werke fast am Verlöschen war
  allerlei Zweifel aufkommen und unter ihrer Einwirkung auch so manche
  Unreinheit ihres alten Malzeichens wieder aufleben.  | 
| (2) Das sehend, erschrak ich heftig
  aufs neue, erkannte aber also gleich, daß dasselbe auch jene wahrnehmen, die
  sich um die ihnen Widersprechenden bemühten, denn sie wandten sich von diesen
  ab und jenen zu, in denen sie die Zweifel aufleben sahen.  | 
| (3) Ich aber sah an dem ganzen Wesen
  so mancher der redenden Träger eines unreinen Malzeichens, daß keine reinere
  und lichtere Welt sie aufnehmen kann, ja daß ihr weiteres Verbleiben in der
  Welt, in der sie aus ihrem Schlafe geweckt wurden und aus deren Dingen ihr
  Leib aufgebaut war, kraft ihrer seelisch-geistigen Einstellung bereits
  un-möglich geworden ist, denn schon sah ich ihren Leib allmählich
  verflüchtigen, sie selbst wie trunken und wie im halben Bewußtsein taumeln,
  und siehe, schon wurden sie wie von einer unwiderstehlichen Kraft gehoben,
  verloren noch im Bereiche der Grenzen' der von ihnen bis dahin bewohnten Welt
  ihren Leib unter sichtbaren Leidenserscheinungen, und alsbald nahm sie eine
  der licht ärmeren und unreineren Welten des Jenseits auf.  | 
| (4) Ich aber fiel nieder, und unsagbar
  tief ergriffen bat ich in der Seele und im Geiste, der allgütige Gott möge,
  jenen unreinen Gedanken mir vergeben und keinen solchen mehr in mir aufkommen
  lassen, daß Er es sei, der solchen böswilligen Menschenseelen Selbst Welten
  geschaffen habe, die ihnen den Weg zu dem alten Drachen, Verderber und Satan
  ermöglichen, denn durch das Gesehene und Gehörte habe ich erkannt, wie
  unerläßlich und unumgänglich notwendig auch die Schöpfung solcher Welten des
  Jenseits war und ist, die das finstere und unreine Wesen der Böswilligen
  aufnehmen und sie daran hindern, ihre Bosheit in reinere und lichtere Welten
  des Jenseits zu tragen, um dort jene zu verderben, die guten Willens sind.  | 
| (5) Aufschauend sah und
  hörte ich den Bemühungen, Erklärungen, Fingerzeigen, Weisungen, Bitten,
  Mahnungen und Predigten zu, welche die reineren und lichteren Helfer den weiter
  erwachten, erweckten und mit dem Leibe einer der neunundvierzig Welten
  angetanen Seelen angedeihe ließen und schon sah ich auch viele und sehr viele
  der erwachten und belehrten Menschenseelen sich  | 
| erheben, um den Weg zur
  Erde zu nehmen denn in ihnen erwachte die Sorge um jene, die auf Erden die
  Ihre sind.  | 
| (6) Daß alle Seelen erkenntnisfähigen Geistes, die
  einmal durch das Reich der Erde als Menschen gegangen sind, nach freiem
  Willen von jeder Welt des Jenseits, wie auch aus der wahren Welt des Reiches
  Gottes auf die Erde und wieder in ihre eigene Welt gelangen können, daß sie
  die Menschen auf Erden (wie auch die Tiere und Pflanzen dort), zwar nicht
  irdisch, also nicht ihren irdischen, sondern allein ihren seelischen Leib und
  Geist sehen, die Ihren erkennen und sich ihnen durch geeignete Mittler,
  gelegentlich und unter gegebenen Umständen auch auf allerlei andere Art und
  Weise mehr öder minder deutlich mitteilen können, wußte ich bald, nachdem die
  Seelen der ersten auf Erden verstorbenen Menschenscharen in das Jenseits
  eingegangen sind, wie auch, daß schon diese ersten Menschenscharen auf Erden
  in ähnlicher und gleicher Verbindung mit den reinen Kindern Gottes .in
  Verbindung standen.  | 
| (7) Nun aber wußte ich auch schon einige der
  unreineren und lichtarmen Welten des Jenseits bewohnt, denn im Verlaufe der
  Zeiten meines Schauens, Hörens und Betrachtens all der Vorgänge, haben neue,
  wohl unbedeutend kleine Gruppen Seelen mehr oder minder unreinen, einzelne
  aber auch mehr oder minder finsteren Malzeichens, eine oder die andere der
  neunundvierzig Welten verlassen, und ihrem Wesen entsprechende Wollen des
  Jenseits bezogen.  | 
| (8) Und da ich hinsah, siehe, auch von ihnen
  verließen nicht wenige ihre Welten, um auf der Erde unter den Menschen
  Umschau zu halten, kamen nach Zeiten wieder zurück mit allerlei Mitteilungen,
  gingen dann mit ändern Ihresgleichen zur Erde, kamen zurück und berichteten
  Wahres, aber auch Erlogenes über alles das, was ihnen unter den irdischen
  Menschen zu beobachten und wahrzunehmen gelungen sei; inzwischen trafen aus
  den neunundvierzig Welten des Jenseits weitere Seelen einzeln, mitunter aber
  auch in kleineren Gruppen dort ein, die jedes mal mit Jubel der andern
  aufgenommen wurden.  | 
| (9) Dann aber sah ich, daß so manchen der
  Böswilligen seine Welt nicht entsprach, daß sein Trachten nach einem noch
  unreineren Schaffen und Wirken ging, und alsbald sah ich einige in einer
  ihrem Trachten und Wollen entsprechenden anderen Welt, die ihnen nach Zeiten
  aber wieder nicht genügend unrein und finster war, Und also sah ich sie von
  Stufe zu Stufe dem Verderben entgegengehen.  | 
| (10) Die ganze Reihe der von Stufe zu Stufe
  unreineren, immer lichtärmeren und steigernd düster, finstereren Welten des
  Jenseits, die ich vor Zeiten alle bis zur Mitte jener neunundvierzig Welten
  des Schlafes leer und unbewohnt fand, bekam von dieser Mitte des Jenseits aus
  nach und nach Bewohner; wohl war immer noch die weit, weitaus größere Zahl
  solcher Welten leer wie zuvor, da aber das Streben einzelner auch so manchen
  der ihnen Zugeneigten wie unaufhaltbar mitzog, mussten sie in ab sehbar ein
  Zeit verlaufe schließ-lich doch in jene wie drohend düstere und finstere Welt
  des Jenseits gelangen, von der aus ich den Pfuhl höllischer Finsternis, den
  alten Drachen-Satan, die Seinen und das Treiben aller dort geschaut habe.  | 
| (11) So im Geiste zurückschauend und die
  Zeitverläufe, die seitdem verflossen und der Ewigkeit eingeschlossen wurden.,
  fühlend und sie in der Seele ermessend, habe ich erkannt, daß sie mit wiedermals
  tausendmal zehntausend irdischen Jahren richtig verglichen sind; ich nahm im
  Geiste dazu die im Schauen vorher, seitdem ich die ersten Menschenscharen auf
  der Erde leben und wirken gesehen habe, verflossenen Zeiten und wußte nun,
  daß seitdem rund dreitausendmal zehntausend Jahre vergangen sind, ein
  Zeitverlauf, der vielen irdischen Menschen schier wie unendlich dünkt.  | 
| (12) Mir aber, der ich
  alles das gesehen, gehört und mit erfühl t habe, kam es vor, als wäre alles
  das vorgestern, gestern und heute, und so ich diesen Zeitverlauf mit den
  Zeiten im Geiste verglich, die seit der Erschaffung der wahren Welt des
  Reiches Gottes für uns und seit dem von Ihm für uns geschaffenen Anfange bis
  zum Auszuge der vom Satan verdorbenen. Kinder Gottes verflossen sind, habe
  ich erkannt, daß alle diese dreitausendmal zehntausend Jahre sich in keiner
  Art und Weise mit jenen Äonen von Zeiten vergleichen lassen, die wir, in
  seligem Frieden schaffend, in der wahren Weltdes Reiches Gottes gelebt haben,
  denn mit jenen Äonen von Zeiten verglichen, sinkt die Bedeutung der
  dreitausendmal zehntausend irdischen Jahre nicht einmal, zu einem Augenblick
  zusammen.  | 
| (13) Ich habe die
  Ewigkeit, die allein vom Lichte und der Kraft des heiligsten Wesens, Geistes
  und Lebens Gottes durchdrungene Leere der Unendlichkeit und Ihn Selbst im
  Lichte Seiner Kraft vor der Schöpfung der wahren Welt Seines Reiches und vor
  dem für uns geschaffenen Anfange durch Seine Gnade schauen können, bin dazu
  in der mir eigenen Fähigkeit von Ihm würdig gefunden worden, ich Unwürdiger,
  der ich so manchen Seher kenne, dessen Fähigkeit sicher nicht kleiner ist,
  und der vielleicht fähiger wäre, alles . das Gesehene, Gehörte, Erlebte und
  Erfühlte in besserer, schönerer und verständlicher erhabeneren Weise
  aufzuschreiben, als mir es beim besten Willen möglich ist.  | 
| (14) Die im Gesicht gegebene Offenbarung aber,
  welche die Ewigkeit umfasst, kann nur einen verschwindend kleinen Bruchteil
  all des Gesehenen, Gehörten, Gefühl ton und Miterlebten in der Schrift
  wiedergeben, denn sollte alles das geschrieben werden, müßte der Seher und
  Schreiber, abertausende von Jahren leben und schreiben - und ich glaube, daß
  er auch dann nicht entsprechen würde; deshalb und darum schreibe ich allein
  das, was jedem erkenntnisfähigen Geiste, der guten Willens, ist, zur wahren
  Gott - und zur wahren Selbsterkenntnis und in der Erkenntnis Der ewigen
  Wahrheit zum Heile des wahren ewigen Lebens gereicht.  | 
| (15) Wer Den guten Willens erkennt, Der allein Die
  ewige Wahrheit, Das wahre Licht, Das wahre ewige Leben, Der Anfang, Die ewige
  Güte, Liebe, Erbarmung, Vergebung, Gerechtigkeit und Selbstaufopferung ist,
  und von Dem nichts Böses kommen kann, der muß auch von dem Sein des
  Widersachers wissen, von dem alten Drachen und Satan, von dem Vater der Lüge und
  aller Bosheit, der, auf dem Throne seines finsteren höllischen Pfuhles
  sitzend, so sich gebärdet, als wäre er Gott, und von dem nichts Gutes kommen
  kann, weil er in seiner Verlogenheit, Bosheit und in seinem Hasse rachgierig
  wider alles wütet, was Gottes ist.  | 
| (16) Dieser finstere Widersacher Gottes weiß es wohl
  und ungleich besser als manche Schar der Kinder Gottes, daß es nur Einen
  wahren, allgütigen, ewigen Gott und Vater alles Lebens (auch des Lebens des
  alten Drachen) gibt; er weiß es besser als viele andere, daß von Gott, Dem
  Vater alles Lebens, nichts kommen kann, was auch nur entferntest wider die
  unwandelbar, unveränderlichen Eigenschaften des heiligsten Wesens und Geistes
  Gottes auch nur schattenweise gerichtet wäre, und Ihnen nicht vollkommen entsprechen
  würde.  | 
| (17) Gerade deshalb aber behauptet der alte Drache
  den von ihm Verdorbenen und Seingewordenen gegenüber, er sei der wahre Gott,
  der keinen anderen neben sich duldet, weil er Großes, zuvor nie Dagewesenes
  schafft und nicht allein den Schlüssel des Lebens sondern auch die Schlüssel
  des Todes in seiner Hand hätte, welche. Behauptung eine der größten 'seiner
  Lügen ist, da es für alles Seiende Seelisch-Geistige allein das von und aus
  Gott empfangene Leben gibt, niemals aber einen Tod der Vernichtung und des
  Nichtseins.  | 
| (18) Das einmal von und aus Gott empfangene Leben
  bildet mit dem Geiste, dem es in der wahren Welt des Reiches Gottes an dem
  von Ihm geschaffenen Anfange gegeben ward, und mit dem seelischen Körper,
  dessen untrennbares Eigen der Geist ewiglich ist, Eine
  Dreieinigkeit-Dreifaltigkeit: Seele-Geist-Lebe n eines jeglichen
  seelisch-geistig-lebendigen Wesens, und dieses, weil es als Seele und Geist
  seines eigenen ewigen Seins ist und die Kraft des ewigen Lebens, von und aus
  Gott einstens empfangen hat, ist unverlierbar, unzerstörbar und
  unvernichtbar.  | 
| (19) Dem ewigen Wesen der Seele und des Geistes das
  einmal empfangene Leben zu nehmen, vermag niemand, auch Gott nicht! Weil es
  Sein Leben ist, kraft dessen alles Seelisch-Geistige lebt, und Er das
  geschenkte, von den Beschenkten getragene Leben niemals mehr zurücknehmen
  kann und nicht zurücknehmen wird, weil Er Die ewige Wahrheit ist.  | 
| (20) Wie der Geist von dem ihm ewiglich eigenen
  Wesen der Seele und diese von dem ihr ewiglich eigenen Geiste untrennbar ist,
  genauso untrennbar ist das Leben von den beiden, mit denen es eine
  untrennbare, unzerstörbare und unvernichtbare Dreieinheit eines
  seelisch-geistig-lebendigen Wesens ist.  | 
| (21) Die wahre Welt des Reiches
  Gottes kennt allein das wahre ewige Leben der Seligkeit und des Friedens in
  schönem, reinem und erhabenem Schaffen und Wirken für einander, Gott und
  einander zur Freude; in der wahren Welt des Reiches Gottes gibt es an Kräften
  und Dingen nichts, was das dort  | 
| lebende, wirkende und
  schaffende Seelisch-Geistige, wie auch den dort getragenen himmlischen Leib
  auch nur im geringsten irgendwie bedrängen und ihm nachteilig werden könnte.  | 
| (22) Von dort sind schier unzählbare und
  unübersehbare Scharen ausgezogen, um dem großsprecherischen Vater der Lüge
  und der Bosheit nachzugehen; sie haben ihn und seine teuflische Schöpfung
  aber nicht erreichen können und sind in der weltenlosen Leere samt jenen
  gestorben, die zu ihrer Rettung mitgegangen sind.  | 
| (23) War aber dieses ihr einstiges Sterben, war es der
  Tod der Vernichtung und des Nichtmehrseins? Hat dieses Sterben dem ewigen
  Sein der Seele, des Geistes und des Lebens ein Ende bereiten können?  | 
| (24) Nein! Denn sonst wäre dieselbe Seele mit demselben
  ihren Geiste und Leben nicht lebendig da auf Erden; unmöglich wäre es, daß
  wir da waren und mit uns alles das Lebendige der Seele und des Geistes; daß
  wir aber da. sind, ist das sprechendste und unwiderlegbare Zeugnis unseres
  ewigen Seins, ein Zeugnis, daß ein jegliches Wesen der Seele und des Geistes
  nicht Gott zum Schöpfer hat, sondern daß es seines eigenen ewigen Seins ist,
  ein Zeugnis, daß das Sterben kein Tod der Vernichtung und des Nicht mehr
  seins ist, sondern ein Weg, ein Tor und ein Eingehen in eine andere von Gott
  für uns geschaffene Welt zum Leben in einem ändern der uns gebührenden Welt
  angepassten Leibe.  | 
| (25) Daß wir als Seele und Geist keine Schöpfung Gottes
  sind, bezeugt am deutlichsten und unwiderlegbar nicht allein die unendliche
  Mannigfaltigkeit und schwere Unvollkommenheit des Wesens der Seele und des
  Geistes, sondern ungleich mehr noch auch das Teuflische der Seele
  erkenntnisfähigen Geistes, der Satan als Vater der Lüge und aller Bosheit,
  der Widersacher Gottes ewiger Wahrheit, seine Teufel und alle Menschen, die
  ihm anhangen und an seinen teuflischen Gelüsten Gefallen finden.  | 
| (26) Unser einstiges Sterben war der Verlust unseres
  gehabten himmli-schen Leibes, und wir kommen alle nach und nach, ein
  jeglicher ein einzigesmal in das Irdische dieser Welt, um da zum Bewußtsein
  unseres Lebens und Seins geweckt zu werden, im irdischen Leibe das Gute und
  das Böse durch den irdischen Leib zu erkennen, Gutes einander zu erweisen und
  durch den Verlust des irdischen Leibes neuerlich zu sterben, das heißt in jene
  Welt des Jenseits einzugehen, die wir uns durch unsere Gesinnung, Erkenntnis
  und Werke auf Erden voraus schon selbst bestimmt und selbst verdient haben.  | 
| (1) Diese und viele andere Erwägungen ergriffen meine
  Seele, als ich darüber nachdachte, wie ich alles das Gesehene, Gehörte und
  Miterlebte für die Menschen schreiben werde, damit sie mein Zeugnis
  verstehen, und der Geist des geschriebenen Zeugnisses kraft des guten Willens
  ihres Geistes in ihrer Seele so lebendig werde, daß sie im seligen Frieden
  dem Heile des wahren ewigen Lebens im Reiche Gottes mit Zuversicht
  entgegengehen können.  | 
| (2) In diesen und vielen ändern solchen Gedanken merkte
  ich es kaum, daß ich inzwischen aus der Mitte der Welten des Jenseits in eine
  der reinen und lichtvollen Welten gelangt bin, die an das Reich Gottes
  grenzen, und zurück in die lange Reihe der Welten des Jenseits bis zu ihrer
  Mitte schauend, freute ich mich darüber, daß die Zahl ihrer Bewohner eine so
  überaus große ist, daß dagegen die Zahl jener, die den Weg des Verderbens
  nahmen, und die ich in den lichtarmen, unreinen und düsteren Welten gesehen
  habe, fast verschwindet und der wahren Welt des Reiches Gottes mich
  zuwendend, dankte ich in der Seele und im Geiste Den Allgütigen, daß Er zur
  Rettung aller, die auch nur einen kleinen Teil ihres einst in so großem Maße
  gehabten guten Willens aufbringen, eine so große und wunderbare Schöpfung
  entstehen hat lassen.  | 
| (3) Und da ich in seligem
  Frieden betend dankte, siehe, da sah ich Ihn wiedermals mitten am Firmamente
  Seines Reiches mit zum Segnen ausgebreiteten Händen im unbeschreiblich
  wunderbarem Lichte Seiner Kraft; ich fiel nieder und da hörte ich Seine
  Stimme in mir:  | 
| (4) Jovian! Da du Zeiten
  hindurch von der Erde abgewendet warst, sollst du jetzt wieder hinsehen, damit
  du auch über das Wirken und Schaffen der Menschen dort weiteres schreiben
  kannst, den Kommenden zum Zeugnis und zur Erkenntnis!  | 
| (5) Und da ich mit von Seligkeit tränenden Augen
  aufsah, war es mir, als stände Er bei mir und als berühre Seine Rechte meine
  Stirn, - Ich brachte den Mund nicht auf, aber in der Seele sprach ich: Herr!
  Mein Gott! Ich danke Dir für alle, die guten Willens Dich wieder gefunden
  haben, und für alle, die guten Willens Dich noch finden werden .zum Heile des
  wahren ewigen Lebens in Deinem Reiche!  | 
| (6) Wie lange ich in diesem Danke meiner Seele
  verblieb, ich weiß es nicht; als ich aber aufstand und aufsah, siehe, da war
  ich auf Erden und, über Berge, Taler, Länder und Meere schauend, sah ich so
  mancherlei Veränderung im äußeren Aussehen dieser Welt; es war mehr Land da
  als früher, ein großes der Länder war geteilt, von dem ändern Teile
  fortgerückt und dazwischen ein Meer, welches wieder von dem größten Meere
  geteilt war durch das geteilte große Land.  | 
| (7) Doch aber war die Erde dasselbe schwache
  Spiegelbild und der Abglanz einer der kleinsten Welten des Reiches Gottes, es
  waren auch dieselbe Sonne, Mond und Sterne des Alls dieser Welt da, wie alles
  erschaffen ward; es war vielfach auch ein anderes Pflanzenreich, eine andere
  Tierwelt und es waren auch andere Scharen Menschen allerlei Farben da als
  anfänglich und in der Folge, aber, von Land zuLand schauend, sah ich, daß
  inzwischen im Wirken und Schaffen der Menschen nur jene Änderung eintrat, daß
  sie größere Städte und Orte gebaut, Felder und Garten geschaffen und bestellt
  hatten, mit allerlei Fahrgerät das Land, mit Schiffen die Meere befuhren und
  alles Land so dicht bewohnten, daß ich ihre Gesamtzahl auf mehr als
  fünfundzwanzigtausendmal Hunderttausend schätzen mußte.  | 
| (8) Und eine große Freude ergriff mich, als ich überall
  unter den Menschen einen Frieden fand; wohl sah ich in der Seele so manches
  Menschen ein unreines, ja selbst auch düster, finsteres Malzeichen, aber die
  weit, weitaus überwiegende Mehrzahl trug ein solches in ihrer Seele, daß es
  im Lichte des Malzeichens ihres guten Willens und ihrer Werke nur schwach und
  wie verlöscht erschien.  | 
| (9) Auch standen sie in einem viel emsiger gepflegten
  Verkehr mit den verstorbenen Ihren durch so manche fähige Seher, Propheten
  und Mittler, wußten von ihrem einstigen Leben und Wirken in der wahren Welt
  des Reiches Gottes, von ihrer Abwendung von G oft und von ihrem Aus-zuge aus
  Seinem Reiche und daher kannten sie keine andere Gott Verehrung und keinen
  ändern Gottesdienst als allein den, einander Gutes zu erweisen und Gutes zu
  tun, dann aber auch,: an jedem siebenten Tage unter freiem Firmamente sich zu
  versammeln, von dem Geschehen ihres einstigen Auszuges zu sprechen, durch
  einen etwa unter ihnen seßhaften oder von Ort zu Ort und von Land zu Land
  pilgern de n Propheten-Mittler das Himmelreich oder auch das lichte Jenseits
  zu hören, Gott durch eigene Reden zu preisen, Ihm zu danken, sich zu freuen
  und sich auf das Abgehen von der Erde so vorzubereiten, daß sie hernach zu
  Ihm in Sein Reich wieder gelangen.  | 
| (10) Alledem nach sah und erkannte ich, daß sich im
  Schaffen, Wirken und in der Erkenntnis der Menschen in einem Zeitverlaufe von
  mehr als dreitausendmal zehntausend irdischen Jahren nicht viel und fast gar
  nichts geändert hatte, was irgendwie schwerer nachteilig für sie wäre, und
  über alles das freute ich mich unendlich, von Land zu Land und von Volk zu
  Volk schauend immer mehr.  | 
| (11) Ich sah die Menschen auf Erden von Scharen
  Menschenseelen des lichterer und lichten Jenseits aber auch von reinen
  Kindern Gottes umgeben, von Zeit zu Zeit mit ihnen durch fähige
  Mittler-Propheten sprechen und freute mich auch darüber, daß die Bewohner der
  unreinen, düsteren und finsteren Welten des Jenseits, die ich gelegentlich
  einzeln oder in kleiner Zahl gleichfalls unter den Menschen auf Erden Umschau
  halten sah, bis dahin keinen Mittler, Seher, Propheten und daher auch keine
  Gelegenheit fanden, sich den Menschen mitteilen zu können.  | 
| (12) Ich sah von der Erde aus
  ihre Welten und als ich dort Nachschau hielt, siehe, da sah ich die ganze
  Reihe der von Stufe zur Stufe unreineren, düsteren und finstereren Welten
  deutlich mehr bewohnt, und schon sah ich einige wenige dieser lichtlosen
  Menschenseelen Anstalten zu treffen, um jene finstere und wie drohend düstere
  Welt zu beziehen, von der aus die Grenze der Schöpfung des alten Drachen und
  Satans, der Pfuhl höllischer Finsternis, nicht allzuferne ist.  | 
| (13) Als sähe ich jetzt schon
  in die Zukunft, erschrak ich heftig in dem Gedanken und in der Vorstellung,
  die von dem alten Drachen Ausgesandten würden die finsteren Ankömmlinge in
  der ihnen, zusagenden finsteren Welt finden, von ihnen den Aufenthalt der
  gesuchten Scharen erfahren und durch das finstere Jenseits etwa auch noch zur
  Erde geführt .worden, und Gott bittend, mir die Kraft zu geben, all den
  weiteren Geschehen aus der Nähe folgen zu können, stand ich alsbald
  wiedermals in jener wie drohend düsteren und finsteren 'Welt, von wo aus ich
  Zeiten zuvor die Vorgänge im Pfuhle der Hölle geschaut habe.  | 
| (14) Nicht mehr Furcht, aber ein unsagbarer Ekel und
  Grauen ergriff mich, als ich wiedermals den alten Satan auf seinem Throne
  sitzen sah und seine heiser krächzende Stimme vernahm, als er gerade mit
  nicht wiederzugebenden und mir vielfach auch unverständlich neuen Worten
  fluchte und jedem Ungehorsam die furchtbarste Rache schwur.  | 
| (15) Ich sah um seinen ungeheuren Thron die
  vierundzwanzig kleineren Throne ringsum für die damals von ihm Ausgesandten
  aufgebaut, auf jedem der Throne lag das von ihm damals versprochene Kleid und
  die wie goldene Krone, vor jedem der Throne standen auch schon die sieben
  Leuchter der Lästerung aber alle die vierundzwanzig Throne waren leer, es saß
  keiner der zwanzig,die er Älteste genannt hatte, und auch keiner der vier,
  von ihm die Lebendigen genannt, auf ihnen.  | 
| (16) Und da ich mich umsah, siehe, da sah ich sie,
  jeden mit seiner Schar immer noch suchen und sich dabei nach den jeweiligen
  Wege und Standorte der vier Lebendigen des alten Satans richten, die immer
  noch vorne, hinten, seitwärts, oben und unten voll gemachter Augen, die wie
  Feuerflammen zuckten, den ändern den Weg ihres Suchens angaben.  | 
| (17) Wie einst zuvor, strich bald auch diesesmal einer
  der vier mit seiner Schar ganz nahe an der Welt, über deren Boden ich stand,
  vorbei, aber wie das erstemal, erkannte ich auch diesesmal, daß er weder die
  Welt noch mich sehe, noch irgendwie sonst wahrnehme, und ich sah zu, wie er
  und alle die ändern, wie wahnsinnig weiter suchend, in riesigen Kreisen
  herumfuhren.  | 
| (18) Angeekelt und von Widerwillen gegen alles dieses
  Treiben ergriffen, wandte ich mich um, erschrak aber, als ich sah, daß ich
  nicht mehr allein in der Welt des Grauens bin, sondern daß jene, die ich
  zuvor in einer ähnlichen Welt hierher zu gelangen Anstalten treffen gesehen
  habe, nun da waren, zehn an der Zahl.  | 
| (19) Ich sah sie deutlich und fand a1sogleich, daß ihr
  Aussehen dem Aussehen der Teufel ähnlich und sehr ähnlich war, denn in ihrem
  aus den unreinen Dingen der von ihnen durchgegangenen Welten gebildeten Leibe
  sahen sie noch schrecklicher aus als in ihrer Seele; trotzdem aber fing ich
  alsogleich an auf sie einzureden, um sie von ihrem letzten Schritt ins
  Verderben abzuhalten, aber alsbald habe ich erkannt, daß sie mich weder sehen
  noch hören und auch nicht fühlen, so ich, trotz des Ekels und Grauens, einen
  oder den ändern bei der Hand zu ergreifen versucht habe.  | 
| (20) Also ließ ich von ihnen
  ab, sah aber, daß sie alle wie gebannt, in jene Richtung schauten, wo ich die
  suchenden Teufelvorderen wußte, und nun sah ich, daß auch sie alle die
  Suchenden sehen, und da gerade wieder einer der vier mit den überall an sich
  angebrachten feuerflammenden Augen Angetanen mit seiner Schar in die Nähe der
  finsteren Welt schwenkte, auf der die Zehn standen, erhoben diese ihre Hände und
  begannen aus allen ihren Kräften zu schreien: Ja - Ave!, efa - aje Ja Ave?
  efa aje? Ja - Ave! (Der Heilige!, wo ist der Heilige - wo ist der Heilige!)  | 
| Das Lied der Linde (1850)  | 
| Alte Linde bei der heiligen Klamm,
  Ehrfurchtsvoll betast' ich deinen Stamm, Karl den Großen hast du schon
  gesehn, Wenn der Größte kommt, wirst du noch stehe'n  | 
| Dreißig Ellen mißt dein
  grauer Saum, aller deutschen Lande ältester Baum, Kriege, Hunger schautest,
  Seuchennot, Neues Leben wieder, neuen Tod.  | 
| Schon seit langer Zeit dein
  Stamm ist hohl, Roß und Reiter bargest du einst wohl, Bis die Kluft dir sacht
  mit milder Hand Breiten Reif um deine Stirne wand.  | 
| Alte Linde, die du alles weißt,
  Teil uns gütig mit von deinem Geist, Send ins Werden deinen Seherblick, Künde
  Deutschlands und der Welt Geschick!  | 
| Großer Kaiser Karl, in Rom
  geweiht, Eckstein sollst du bleiben deutscher Zeit, Hundertsechzig sieben
  Jahre Frist Deutschland bis ins Mark getroffen ist.  | 
| Fremden Völkern front dein
  Sohn als Knecht, Tut und läßt, was ihren Sklaven recht, Grausam hat zerrissen
  Feindeshand Eines Blutes, einer Sprache Band.  | 
| Zehre, Magen, zehr' vom
  deutschen Saft, Bis mir einmal endet deine Kraft, Krankt das Herz, siecht
  ganzer Körper hin, Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.  | 
| Ernten schwinden doch die
  Kriege nicht, und der Bruder gegen Bruder ficht, Mit der Sens' und Schaufel
  sich bewehrt, Wenn verloren gegen Flint' und Schwert.  | 
| Arme werden reich des Geldes
  rasch, Doch der rasche Reichtum wir zur Asch' Ärmer alle mit dem größ'ren
  Schatz. Minder Menschen, enger noch der Platz.  | 
| Da die Herrscherthrone
  abgeschafft, Wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft, Bis der Tag kommt, wo
  sich glaubt verdammt; Wer berufen wird zu einem Amt.  | 
| Bauer heuert bis zum
  Wendetag, All sein Müh'n ins Wasser nur ein Schlag, Mahnwort fällt auf
  Wüstensand, Hörer findet nur der Unverstand.  | 
| Wer die meisten Sünden hat, Fühlt als Richter sich und
  höchster Rat, Raucht das Blut, wird wilder nur das Tier, Raub zur Arbeit wird
  und Mord zur Gier.  | 
| Rom zerhaut wie Vieh die
  Priesterschar, Schonet nicht den Greis im Silberhaar, Über Leichen muß der
  Höchste flieh'n Und verfolgt von Ort zu Orte ziehn.  | 
| Gottverlassen scheint er, ist
  es nicht, Felsenfest im Glauben, treu der Pflicht, Leistet auch in Not er
  nicht Verzicht, Bringt den Gottesstreit vors nah' Gericht.  | 
| Winter kommt, drei Tage
  Finsternis, Blitz und Donner und der Erde Riß, Bet' daheim, verlasse nicht
  das Haus! Auch am Fenster schaue nicht den Graus!  | 
| Eine Kerze gibt die ganze
  Zeit allein, Wofern sie brennen will, dir Schein, Giftiger Odem dringt aus
  Staubesnacht, Schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht.  | 
| Gleiches allen Erdgebor'nen droht,
  Doch die Guten sterben sel'gen Tod, Viel Getreue bleiben wunderbar Frei von
  Atemkrampf und Pestgefahr.  | 
| Eine große Stadt der Schlamm
  verschlingt, Eine and're mit dem Feuer ringt, Alle Städte totenstill, Auf dem
  Wiener Stephansplatz wächst Dill.  | 
| Zählst du alle Menschen auf
  der Welt, wirst du finden, daß ein Drittel fehlt, Was noch übrig, schau in
  jedes Land, Hat zur Hälft' verloren den Verstand.  | 
| Wie im Sturm ein steuerloses
  Schiff, Preisgegeben einem jeden Riff, Schwankt herum der Eintags-Herrscher-Schwarm,
  Macht die Bürger ärmer noch als arm.  | 
| Denn des Elend einz'ger
  Hoffnungsstern Eines bessern Tages ist endlos fern. „Heiland, sende den du
  senden mußt!“ Tönt es angstvoll aus des Menschen Brust.  | 
| Nimmt die Erde plötzlich
  andern Lauf, Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf? „Alles ist verloren!“
  hier's noch klingt, „Alles ist gerettet“, Wien schon singt.  | 
| Ja, vom Osten kommt der starke Held, Ordnung bringend
  der verwirrten Welt. Weiße Blumen um das Herz des Herrn, Seinem Rufe folgt
  der Wack're gern.  | 
| Alle Störer er zu Paaren
  treibt, Deutschem Reiche deutsches Recht er schreibt, Bunter Fremdling,
  unwillkomm'ner Gast, Flieh die Flur, die du gepflügt nicht hast.  | 
| Gottes Held ein
  unzertrennlich Band Schmiedest du um alles deutesche Land. Den Verbannten führest
  du nach Rom Großer Kaiserweihe schaut der Dom.  | 
| Preis dem einundzwanzigsten
  Konzil, Das den Völkern weist ihr höchstes Ziel, Und durch strengen
  Lebenssatz verbürgt, Daß nun reich und arm sich nicht mehr würgt.  | 
| Deutscher Nam', du littest
  schwer, Wieder glänzt um dich die alte Ehr', Wächst um den verschlung'nen
  Doppelast, Dessen Schatten sucht gar mancher Gast.  | 
| Dantes und Cervantes welscher
  Laut Schon dem deutschen Kinde ist vertraut, Und am Tiber - wie am Ebrostrand
  Liegt der braune Freund von Hermannsland.  | 
| Wenn der engelgleiche
  Völkerhirt' Wie Antonius zum Wandrer wird, Den Verirrten barfuß Predigt hält,
  Neuer Frühling lacht der ganzen Welt.  | 
| Alle Kirchen einig und
  vereint, eine Herde einz'ger Hirt erscheint. Halbmond mählich weicht dem
  Kreuze ganz, Schwarzes Land erstrahlt im Glaubensglanz.  | 
| Reiche Ernten schau ich jedes
  Jahr, Weiser Männer eine große Schar, Seuch' und Kriegen ist die Welt
  entrückt, Wer die Zeit erlebt, ist hochbeglückt.  | 
| Dieses kündet deutschem Mann
  und Kind Leidend mit dem Land die alte Lind', Daß der Hochmut mach' das Maß
  nicht voll, Der Gerechte nicht verzweifeln soll!  | 
| Quelle:
  Magazin 2000plus Spezial „Prophezeiungen“, Sommer 1999, Seite 87  | 
| Der Weg ins neue Zeitalter  | 
| 
 | 
| Das Zeitalter
  der Göttin  | 
| Panbabylonischer Arbeitskreis  | 
| Eine
  zusammenfassende Betrachtung über die Mythe vom „Neuen Zeitalter“ und deren
  tatsächliche Hintergründe.  | 
| Der
  Weg ins neue Zeitalter  | 
| Die Zeitalter
  entsprechen einem Gleichnis mit der jahreszeitlichen Entwicklung auf der
  Erde. Es ist
  die Idee und die Erkenntnis des zyklischen Verlaufs der Dinge. Adäquat zum
  irdischen Sonnenjahr gibt es das kosmische Jahr, und adäquat zu den Monaten
  die kosmischen Monate - die Zeitalter.  | 
| Seit frühester Geschichte ist der Mythos um die Zeitalter
  in den Hochkulturen der Menschheit verankert. Nach Heraklit bilden 18.000
  Sonnenjahre ein kosmisches Jahr, das „Große Jahr”, welches in die kosmischen
  Monate, eben die Zeitalter, unterteilt sei. Andere, aber proportional gesehen
  stets harmonierende Vorstellungen kannten die alten Inder, die Perser und die
  Babylonier. Aus dem alten Mesopotamien ist die älteste Überlieferung
  erhalten: Die Zeitalterrechnung der Sumerer. Auf diese, und spätere
  Weiterentwicklung durch die Babylonier, gründet unser heutiges Wissen um die
  Zeitalter, wie die Astrologie überhaupt und die aus ihr später durch Keppler
  hervorgegangene Astronomie.  | 
| Die Babylonier rechneten ein kosmisches Jahr mit 26.000
  Sonnenjahren, ein „Adu”, ein Zeitalter, also mit 2.166 Sonnenjahren, wobei
  jedoch Unterschiede bestehen, da die beeinflussenden Kräfte unterschiedlich
  stark sind - und auch die Menschen einen mitbestimmenden Anteil haben. Jedes
  „Adu” entspricht dem Durchlaufen eines der zwölf Tierkreiszechen.  | 
| Die Zeitalter stehen unter
  unterschiedlichen Einflüssen, verschiedenartige Mächte wirken sich während
  ihrer auf die irdischen Geschehnisse und Zustände aus. Das gegenwärtig zuende
  gehende Fischezeitalter ist das Zeitalter der Finsternis. Es wird vom Einfluß
  einer grausamen, rein männlichen Wesenheit dominiert (etwa dem
  alttestamentarischen Jahwe). Das nun aber bevorstehende Wassermannzeitalter
  (das richtig Wasserkrugzeitalter heißt!), wird ein Zeitalter des Lichts sein.
  In ihm dominiert die liebende weibliche Kraft (etwa die Göttin Ischtar/ Freyja/
  Aphrodite/  Venus etc.).  | 
| Da nun die Dauer der
  Zeitalter bis zu einem gewissen Grade von der Einflußstärke der jeweils
  dominierenden Macht - und auch von der entsprechenden Resonanz bei den
  Menschen - mit bestimmt wird, ist jede Zeitalter-Endzeit von einem Kampf der
  kosmischen Mächte gekennzeichnet. Je weiter ein Zeitalter voranschreitet, um
  so stärker wird der Einfluß der dominierenden Macht. Es ist mit einer
  spiralförmigen Bewegung zu vergleichen, bei der die Anziehungskraft des
  dominierenden Faktors zum Ende hin immer stärker wird - und um so drastischer
  wird dann auch der Umschwung in das Neue.  | 
| Dies erklärt, warum das 20. Jahrhundert, das letzte
  Jahrhundert des finsteren Fischezeitalters, von extremster Grausamkeit und
  nie zuvor dagewesenen Massenmorden etc. gekennzeichnet ist: Die finstere
  Macht, welche dieses „Adu” dominiert, tobte sich noch einmal in all ihrer
  Grausigkeit aus. Möglich wurde dies erst, weil es der finsteren, nur
  männlichen, Macht gelang, die weiblichen Kräfte in extremster Weise zu
  schädigen. Als Folge des 1. Weltkriegs wurden erstmals den Frauen die langen
  Haare abgeschnitten und damit die astralen Schwingungsorgane genommen, durch
  welche sie das göttliche Licht anzogen. Erst als die weiblichen Kräfte durch
  das Abschneiden der langen Haare so sehr geschwächt waren, konnte die
  Finsternis ihre Hölle auf Erden ausbreiten.  | 
| Jetzt aber wirkt sich schon wieder das Nahen des
  göttlichen Lichts der neuen Zeit aus. Immer mehr Frauen lassen ihre Haare
  lang, die weibliche Schwingung wird stärker. Deshalb ist die Hoffnung auf
  einen baldigen Sieg des Lichts, auf den Triumph des neuen Zeitalters, groß.
  Alle Frauen und Mädchen, die sich ihre langen Haare bewahren, tragen einen
  sehr wichtigen Teil zum segensreichen Sieg des Lichts bei! Dann wird auch die
  Liebe den Haß besiegen, es wird Herzenswärme statt materialistischer Kälte
  herrschen, und auf lange Zeit werden Neid, Bosheit und Krieg überwunden sein.
   | 
| An den Frauen liegt es ganz wesentlich, denn das neue
  lichte Zeitalter ist das der weiblichen Gottheit.  | 
| Der Wiederaufstieg der weiblichen Kraft wird gleichsam
  die Männer stärken. Diese werden in ihren Frauen das Göttliche, das ewig
  Weibliche erkennen, jenen Schlüssel zum Licht, den auch Goethe so klar
  erfaßte. Die Harmonie der Lebensgefüge auf Erden wird wieder hergestellt
  werden - wenn das neue Zeitalter kommt. Deshalb laßt uns im Geiste dieses
  Lichtes denken und handeln!  | 
| Das Zeitalter der Göttin  | 
| Die Zukunft liegt in den
  Händen der Frauen.  | 
| Das vergehende finstere Zeitalter, das die Astrologie das
  „Fischezeitalter” nennt, war die Ära der Weiblichkeitsfeindlichkeit. Auch
  jene Ideologien, die den Frauen „Emanzipation” predigten, verfolgten damit
  das Ziel, die weiblichen Kräfte zu schädigen oder gar zu vernichten, denn die
  Frauen sollten vermännlicht werden und dadurch für die finstere Macht
  ungefährlich gemacht werden. Daß die Macht der Finsternis durch das Weibliche
  besiegt werden wird, ist im Wissen der Weisen seit Jahrtausenden verankert.
  Sogar im Christentum ist dieses Motiv noch latent vorhanden: Viele
  Mariendarstel-lungen zeigen die Frau, wie sie unter ihren Füßen die Schlange,
  als Symbol des Bösen, zertritt. In den heidnischen Kulturen ist dieses viel
  klarer erhalten. Die (noch) vorherrschende finstere Macht verfolgte seit
  Antritt ihrer Herrschaft das Ziel, das Frauentum zu schädigen. Auf dem
  Höhepunkt der Macht der Finsternis zeigte sich dies in der weitgehenden
  seelisch-geistigen Kastration der Frauen durch kurze Frisuren. In den langen
  Haaren der Frauen wirkt ja deren astrale Kraft (deshalb schnitt die
  Inquisition ”Hexen” die Haare ab). Durch alle Jahrtausende wußten, ahnten,
  fühlten die Frauen, wie wichtig die langen Haare für sie sind - für sie und
  auch für die Menschen, die ihnen nahestehen, ihre Männer, ihre Kinder, die
  mit unter dem Schutz ihrer astralen Lichtschwingung standen. Erst auf dem
  Höhepunkt der Finsternis, im 20. und letzten Jahrhundert dieses Zeitalters,
  gelang es der Finsternis, die Frauen in so extremer Weise zu schädigen. Die
  grauenhaften Ereignisse dieses Jahrhunderts haben darin eine ganz wesentliche
  Ursache, denn erstmals waren die weiblichen Strahlungskräfte derart massiv
  geschädigt. Aber das Licht des neuen Zeitalters hat die Erde bereits berührt,
  immer mehr junge Frauen bewahren sich ihre langen Haare und damit ihr Potential
  lichter Schwingungskräfte. Und je mehr vollwertige Frauen wieder da sind, um
  so mehr strahlt dies auch auf die Männer aus - die Harmonie des gesamten
  Gefüges nimmt wieder feste Form an, die Finsternis weicht, das Licht kommt!  | 
| Alles liegt nun in den Händen der Frauen.
  Wenn sie sich wieder mehrheitlich in ihrem Wesen als Frauen begreifen und die
  weiblichen Kräfte voll zur Entfaltung bringen, dann ist der Triumph des  | 
| neuen lichten Zeitalters nahe. Allein sie, die Frauen, vermögen dies zu
  bewirken. Die Männer können ihnen in diesem seelisch-geistigen Kampf nur
  dienend und unterstützend zur Seite stehen. Dies werden sie beglückt tun,
  weil wahre Frauen ihnen den Weg des Lichts und der Liebe weisen. Denn die
  Macht der Liebe ist niemals abstrakt, sie ist immer die Liebe zwischen Mann
  und Frau, aus der alles hervorgeht. Jetzt ist es an den Frauen, sich selbst
  zu finden, ihre lichten Schwingungspotentiale aufzubauen - äußerlich durch
  lange Haare - und zu nutzen.  | 
| Wasserkrugzeitaler  | 
| Wir überschreiten die Schwelle
  in ein neues Zeitalter. Es ist das Zeitalter der Göttin, die Herrschaft der
  weiblichen Macht. So heißt das viel besprochene Neue Zeitalter („New Age”)
  auch nicht „Wassermannzeitalter”, wie oft fälschlich behauptet wird, sondern
  Wasserkrugzeitalter! Der Ursprung des Wissens um die kosmische Zeitrechnung
  geht ja auf die sumerisch-altbabylonische Kultur zurück. Das für uns jetzt
  neue Zeitalter, der gerade anbrechende „kosmische Monat” (Adu), heißt
  richtig: Wasserkrugzeitalter. Da wird die Göttin Ischtar (Freyja, Inin,
  Inanna, Aphrodite, Venus etc.) die „Wasser der Reinigung” über die Erdenwelt
  ausgießen. Später machte die abendländische Astrologie aus dem
  Wasserkrugzeitalter das Wassermannzeitalter, durchaus willkürlich und ohne
  Verständnis für die tiefgreifenden Zusammenhänge.  | 
| „Liebe Göttin”  | 
| Wenn von der Göttin als
  absolutem Begriff gesprochen wird, so ist dies ähnlich zu verstehen, wie wenn
  von ”dem Gott” die Rede ist - und doch ist es etwas völlig anderes. Denn der
  totale Anspruch, den etwa die Bibel für ihren ”Gott” erhebt, ist ebenso
  inakzeptabel wie unsinnig. Dieser männlichen Unsinnigkeit wird keine
  weibliche Unsinnigkeit entgegengestellt werden. Die Göttin aber ist der
  wichtigste Aspekt innerhalb eines größeren Gefüges, über dem die absoluten
  Ilu-Kräfte stehen, also die göttlichen Kräfte von Männlich und Weiblich. In
  der Göttin bündeln sich alle weiblichen Ilu-Kräfte. Der Begriff „die Göttin”
  steht für kein einzelnes persönliches Wesen, vielmehr beinhaltet er sämtliche
  göttlichen Kräfte des Weiblichen - und auch die göttliche Seite in all jenen
  irdischen Frauen und Mädchen, in und an denen sich die Weiblichkeit genügend
  ausgeprägt zeigt, um eine entsprechende Schwingung aufnehmen und entfalten zu
  können. Die Iluhe, die absoluten Gottkräfte, das weibliche Ilu und das
  männliche Ilu, bestehen beisammen, aber nicht zusammen. Nur zu schöpferischen
  Akten vereinigen sie sich - vergleichbar mit dem Liebesakt zwischen Mann und
  Frau. Die Mittlerin zwischen diesen beiden Kräften ist die Göttin der Liebe.
  Sie ist daher die wichtigste aller Gottheiten, in ihr offenbart sich die
  Göttin auch als Person. In verschiedenen Kulturen sind der Liebesgöttin im
  Laufe der Zeiten auch andere Bereiche zugeordnet worden. Einmal wurde sie
  auch zur Fruchtbarkeitsgöttin, ein andermal auch zur Beschirmerin der Krieger
  oder zur Herrin über die ewige Jugend. All solches ist jedoch mißverstanden, es
  hat sich allmählich entwickelt. Da die Liebesgöttin nirgends so reinerhalten
  blieb wie in bei den Römern, soll sie im hier Venus genannt werden. Ihre
  Funktion ist völlig klar: Es ist die Liebe - geistig wie körperlich  | 
| - die Kraft des erneuerten
  Schöpfungsakts, im irdischen Diesseits ebenso wie in den jenseitigen Sphären und
  Welten. Neben Venus, respektive unter ihr, stehen andere Göttinnen, deren
  Schwingung sich in der höchsten vereinigen.  | 
| Die Anrufung der Göttin
  braucht fortan keinen Namen. Wie andre gewöhnt waren (und es noch sind),
  „lieber Gott” zu sagen, gilt für die, die bereits Wissende sind: „Liebe
  Göttin!”  | 
| Para-Kosmologie  | 
| Eine wichtige Grundlage für
  das Begreifen der Zusammenhänge vermittelte jene Para-Kosmologie, die frühe
  Hochkulturen in Mesopotamien schon kannten. Sie beantwortet schlüssig die
  größten Fragen der Menschen: Wer sind wir? Woher kommen wir? Warum sind wir hier? Wohin
  wird es uns nach unserem Sterben führen? Da dies an dieser Stelle nicht in
  allen Einzelheiten wiedergegeben werden kann, soll gleich zum Studium zweier
  besonders geeigneter Schriften geraten werden: Das „Karthager-Buch” und das
  „Ilu Ischtar”.  | 
| Was ist die Gottheit? Sie ist kein
  ”einziger Gott”, den man sich als einen einmal zürnenden und einmal
  mildtätigen Mann vorzustellen hätte. Das ganz gewiß nicht! Die Gottheit sind die
  namenlosen ewigen  | 
| Kräfte des Weiblichen und des Männlichen. Alles Leben, alles Schaffen
  kommt aus ihnen. Weil das menschliche Denken Begriffe braucht, wurden dies
  Kräfte die Iluhe genannt.  | 
| „Ilu” heißt, wörtlich übersetzt, „göttliches Licht”.
  Dieses göttliche Licht hat seine zwei verschiedenen, vollkommen
  gleichwertigen Ausformungen, die eigenständig bestehen: Das männliche Ilu und
  das weibliche Ilu! In ihrer zeitweiligen Verbindung werden diese beiden
  Kräfte zur „Allschöpferkraft”, zu den Iluhe (Akkadisch Iluim), der höchsten
  absoluten Gottheit.  | 
| Unter dieser großen, ewigen weiblich/ männlichen
  Allkraft stehen starke Wesen des Jenseits, die unsere Vorfahren ihre
  Göttinnen und Götter nannten - und diese Wesen haben zweifellos einige Macht.
  Die Iluhe aber sind die über allem stehende göttliche Allmacht. Das Zeichen
  des baphometischen männlich/ weiblichen Doppelhaupts will dies
  versinnbildlichen. In abstrakterer und inzwischen oft weniger klar
  verstandener Weise zeigt auch das ostasiatische Yin/ Yang-Zeichen diese
  Erkenntnis.  | 
| Die Menschen (wie auch alle anderen Lebewesen) sind
  nicht erschaffen. Sie sind vielmehr mit und neben jener Gottheit ewigen
  Seins. Der Anfang fand statt in der raumlosen Unendlichkeit und der zeitlosen
  Ewigkeit. Dies ist die rein göttliche Seinsebene, die wir nicht begreifen
  können, weil wir ohne Raum und Zeit nicht zu existieren vermögen. Wir können
  uns daher eine raumlose Unendlichkeit und eine zeitlose Ewigkeit auch nicht
  vorstellen. Das ist auch gar nicht notwendig, weil diese göttliche Macht für
  uns Zeit und Raum geschaffen hat. Das war - für uns - „der Anfang”. Seit
  aller Ewigkeit lagen Myriaden von „Samen” kommenden Lebens bereit: Alle
  „Götter”, „Engel”, Menschen, Tiere und Pflanzen - desgleichen „Dämonen”. In
  diesem Stadium bestanden all jene Samen aus Schale und Kern. Die Schale
  entspricht der Seele, der Kern dem Geist. Die Seele (Schale) ist das
  (Astral-) Körperhafte, der Geist (Kern) ist das Wesen (der Charakter,
  Begabungen etc.). In diese noch leblose Zweiheit hinein gab die göttliche
  Macht ein Drittes: Die Kraft des Lebens. Und mit der Belebung der Samen wurde aus
  jedem Wesen die ewige Dreiheit Geist-Seele-Leben.  | 
| Da die Kraft des Lebens unverlierbar ist, gibt es auch
  keinen Tod. Das Sterben ist nicht mehr als ein Wechseln der Körperkleider,
  die nach dem inneren Muster unseres Astralkörpers erneut aufgebaut werden. Es
  gibt auch keine Auslöschung des Ich-Bewußtseins im Sterben, kein Vergessen
  dessens, was war, sondern ein bewußtes Übergehen von dieser Welt in eine
  andere, in eine jenseitige Welt. Dort nimmt unser Leben dann seinen Fortgang.
  Daß es überhaupt ein Sterben (der Hülle) gibt, liegt bloß daran, daß wir
  einmal den Weg durch die grobstoffliche diesseitige Welt zu gehen haben.
  Wieso müssen wir das? - Weil wir einstmals aus unserer Urheimat, dem
  Gottesreich des ewigen Lichts, ausgezogen sind und dabei unsere „himmlischen
  Leiber” verloren, also die rein lichtstofflichen Umsetzungen unserer
  Astralkörper. In der „Leerenendlosigkeit” konnten wir nun nicht mehr
  existieren. Wir verloren unser Bewußtsein und sanken in einen Samenzustand
  zurück. Wir sind in gewisser Weise alle „gefallene Engel”. Damit wir nun
  wieder zu uns kommen und uns erneut verkörpern konnten, schuf die göttliche
  Macht, die Kraft der Iluhe, den diesseitigen grobstofflichen Kosmos mit der
  Erde. Dadurch wurde eine Schwingungsgrundlage gegeben, die es ermöglicht, uns
  abermals aus dem Samenzustand zu entfalten. (Einzelheiten zu alledem können
  z.B. im Karthager-Buch, bes. dort bei „Ilu Aschera”, nachgelesen werden.)  | 
| Während des Geschlechtsakts zwischen Mann und Frau wird
  eine Schwingung erzeugt und durch diese ein Same aus einer speziellen
  jenseitigen Sphäre angezogen, in der sich die Samen befinden. Da auch hierbei
  die Gesetzmäßigkeit der Affinität von Schwingungen wirkt, erklärt sich u.a.
  die Familienähnlichkeit. Dies gelingt bei zwei gesunden Menschen von
  gleichartiger Grundschwingung immer.  | 
| Unser Weg durch die grobstoffliche
  Erdenwelt ist also nötig, um uns eine Wiederverkörperung zu ermöglichen - und
  dadurch den Weg zur Heimkehr in die Urheimat zu eröffnen. Es ist unsere
  Aufgabe, durch das Zeugen von Kindern auch anderen „gefallenen Engeln” diese
  Möglichkeit zu geben - denn es liegen noch viele Samen ohnmächtig in jener
  Sphäre. Nach unserem irdischen Sterben verlieren wir unser Bewußtsein nicht
  wieder, sondern werden von einer der zahlreichen Welten des Jenseits
  angezogen; und zwar von derjenigen, die jener Geistesschwingung entspricht,
  die wir uns während unseres Erdendaseins durch Gedanken und Handlungen erworben
  haben. Von dort aus können wir uns dann weiter bewegen - in lichtere oder
  dunklere jenseitige Welten, unser Wille ist diesbezüglich völlig frei. Das
  von der Gottheit, der Macht der Iluhe, gesteckte Ziel ist jedoch die Heimkehr
  in die  | 
| Urheimat, in das Reich des ewigen Lichts. Ein abermaliges Sterben gibt es
  nicht (in einigen besonderen Fällen kann es jedoch auch eine erneute
  Verkörperung im Irdischen geben).  | 
| Verwandtschaften zu dieser Para-Kosmologie finden sich,
  mehr oder weniger deutlich, in vielen alten Glaubenslehrenlehren.  | 
| Da wir unsere „Persönlichkeiten” von Anfang her haben
  und also auch in diese Welt mitbrachten, sind unsere Aufgaben für die
  Gesamtheit unter-schiedlich. Von vielen wird nur erwartet, daß sie ihren
  unmittelbaren Weg anständig gehen; von anderen hingegen, daß sie Dinge für
  die Gemeinschaft leisten. Denn bloß wenn diese Welt in einem brauchbaren
  Zustand erhalten wird, vor allem aber die natürliche Relation der beiden
  Geschlechter zueinander, können auch die anderen „gefallenen Engel” ihre
  Chance zur Heimkehr wahrnehmen.  | 
| Den diesseitigen Kosmos mit der Erde müssen wir uns wie
  eine verhältnismäßig kleine Insel inmitten eines weiten Ozeans jenseitiger
  Spähern und Welten vorstellen. Das Diesseits ist zwar vom Jenseits getrennt, aber
  für den starken Geist ist die Scheidewand hauchdünn, er kann mit Hilfe des
  Astralkörpers die Sphären wechseln. Nötig ist dazu aber immer eine starke
  Schwingung der Liebe zwischen einem weiblichen und einem männlichen Wesen.
  Allein dadurch kann die nötige hohe Anziehungskraft entstehen, dank derer
  dieser schwierige Weg möglich wird. Es ist hier ausdrücklich nicht von einer
  mehr oder minder abstrakten „Nächstenliebe” die Rede, sondern von der klar
  personifizieren Liebe zwischen Mann und Frau. Diese Liebe muß nicht unbedingt
  die zwischen zwei Menschen sein, auch nicht einem hier im Irdischen lebenden
  und einem Verstorbenen, es kann auch die verehrende Liebe zwischen Menschen
  der Erde und einen andersgeschlechtlichen Wesen des Jenseits sein, das nicht
  als Mensch durch das Erdendasein gegangen ist - also etwa zu einem göttlichen
  Wesen, das zu einem „spirituellen Eros” fähig ist.  | 
| Unserem Wesen nach sind wir Menschen also alle
  „gefallene Engel”. Deshalb steckt auch in jedem von uns ein vielfach höheres
  Vermögen, als wir es uns jetzt während unseres Menschseins vorstellen können.
  Aber zurückgewinnen wird seine himmlische Kraft immer nur, wer die Reinheit
  der Schwingung seines Geschlechts sichert - als Frau oder als Mann.  | 
| Die Astralkörper  | 
| Der Begriff „Astralkörper” bezeichnet den „inneren
  Leib”, jenes feinstofflichen Grundmuster, das alle lebenden Wesen in sich
  tragen; ob Mensch, Tier oder Pflanze. Der Astralkörper ist somit das, was wir
  aus unserer Urheimat, dem Reich des ewigen Lichts (Ilu-Reich) mitgebracht haben.
  Auch unsere diesseitigen Grobstoffkörper sind nach dem Muster des
  innenliegenden Astralkörpers aufgebaut. Dabei dürfte der diesseitige Körper
  im Alter von rund 21 Jahren dem Original, dem ewigen Astralkörper, am
  ähnlichsten sein. Allein der diesseitige Grobstoffleib ist ja dem Altern
  unterworfen, nicht aber unser eigentlicher, auf Erden bloß innerlich
  vorhandener, wahrer Leib, dessen ewiges Muster eben der Astralkörper ist.  | 
| Nun sagt schon die Para-Kosmologie aus, daß die
  unterschiedlichen Ge-schlechter Männlich und Weiblich von allem Anfang an
  dagewesen sind - auch wenn diese sich erst hier im Irdischen in der hier
  nötigen biologischen Weise auswirkten. Schon immer aber, auch im Reich des
  ewigen Lichts, gab es das Männliche und das Weibliche, und in den Welten des
  Jenseits, die wir nach dem irdischen Sterben durchwandern, ist es ebenso.  | 
| Vor unserem Auszug aus dem
  Reich des ewigen Lichts (siehe Para-Kosmo-logie) können wir von einer
  „vorbiologischen” Geschlechtlichkeit sprechen. Der Unterschied zwischen
  Männlich und Weiblich war jedoch geistig (psychisch) und äußerlich vorhanden
  und sogar sehr ausgeprägt, noch stärker, als dies im Irdischen der Fall ist.
  Zu jener Zeit und in jener lichten Sphäre waren unsere Astralkörper sozusagen
  in 1:1-Form umgesetzt. Daher kommt es, daß die äußerlich größeren
  Unterschiede, die damals zwischen Mann und Frau bestanden haben und nach
  unserem Erdenleben wieder bestehen werden, auch jetzt in Gestalt unserer
  Astralkörper in uns stecken. Die Astralkörper beinhalten gleichsam die
  grundlegende Verschiedenheit von Mann und Frau. Alles ist so aufgebaut, daß
  die beiden Geschlechter einander ergänzen - und auch gegenseitig anziehen.
  Erst im Zusammenkommen dieser Verschiedenheit während des Liebesakts zwischen
  Mann und Frau entsteht für Augenblicke die göttliche Einheit der beiden
  Iluhe, der allschaffenden Kräfte von Männlich und Weiblich.  | 
| Verschiedenheit ist also der Schlüssel zur Ganzheit,
  denn von allem Anbeginn her sind Paare bestimmt  | 
| - auch wenn sie sich vielleicht im Erdenleben nicht
  immer treffen können; dann finden sie sich in der nächsten Welt wieder.  | 
| Das göttliche Prinzip der Iluhe ist das der Kräfte von
  Männlich und Weiblich in jeweils vollkommen reiner Art. Beide haben den gleichen Wert - Frau und Mann - doch niemals sind
  sie gleich! Dies drückt sich auch in ihren Astralkörpern aus. Die
  Astralkörper bewirken auch die im allgemeinen unsichtbare „Aura”. Dabei
  handelt es sich um abstrahlendes, sozusagen schon verbrauchtes, Astrallicht.  | 
| Unterschiede zwischen weiblichem und männlichem Astralkörper  | 
| Die
  Astralkörper von Frau und Mann sind sehr verschieden. Diese Unterschiede
  zeigen sich naturgemäß auch äußerlich in deren irdischen grobstofflichen
  Umsetzungen, also an unseren Erdenleibern. Allerdings selten so ausgeprägt, wie
  es dem Original entspräche. Dazu kommt, daß sich durch den Auszug aus dem
  Ilu-Reich (siehe Para-Kosmologie) bei vielen Schäden ergeben haben. Daher
  gibt es schöne und weniger schöne Menschen - ihre Astralkörper sind aber alle
  sehr schön. Insoferne steckt in jeder Frau eine Helena und in jedem Mann ein
  Paris, um mit der griechischen Mythologie zu sprechen.  | 
| Die
  Astralkörper von Mann und Frau bestehen aus unterschiedlichen Feinstoffarten.
  Darin liegt auch einer der Hauptgründe der äußerlichen Unterschiede. Während
  die grobstofflichen Erdenleiber aus Fleisch und Blut gleicher Art bestehen,
  sind die Astralkörper aus verschiedenartigen Stoffen, aus unterschiedlichen
  Feinstoffen. Diese Stoffe sind einmal „Lichtsubstanzen” nach männlicher oder
  weiblicher Art genannt worden. Sie stehen jeweils in Affinität zu entweder
  männlichen oder weiblichen „Lichtschwingungen”. Da unsere Astralkörper auch
  atmen, bedürfen sie adäquater Astrallicht-Atemsubstanzen. Diese sind zwischen
  Mann und Frau sehr verschieden, und daher sind auch die astralen
  Atmungsorgane von Mann und Frau ganz unterschiedlich.  | 
| Am offenkundigsten ist der Unterschied zwischen
  männlichem und weiblichem Astralkörper bei den Haaren. Bei den Frauen und Mädchen erstreckt sich
  der Astralkörper vollständig bis in die Haare. Die Astralhaare einer Frau
  sind immer sehr lang, sicher erheblich über einen Meter. Da die Haare der
  Frauen also auf großer Länge einen vollwertigen Astralkörper besitzen, fallen
  sie ihnen auch nicht aus. Anders ist es bei Männern, deren Astralhaare nur
  etwa ein bis zwei Handbreiten messen, weshalb sie mehr oder weniger
  ausfallen. Zwar kann auch Männerhaar relativ lang wachsen, doch das ist dann
  lediglich eine verlängerte Hornbildung, wie auch beim Bart oder überlangen
  Finger- und Fußnägeln; es gibt dafür kein inneres astrales Gegenstück und
  somit auch keine Bedeutung. Frauenhaare sind also etwas ganz grundsätzlich
  anderes als Männerhaare. Frauenhaare haben immer auf ganzer Länge ein
  vollwertiges inneres Gegenstück, sie sind astral lebendig! Daher ist das
  lange Haar der wertvollste Besitz jeder Frau und jedes Mädchens. Nicht
  zufällig spielt es auch in der Sexualität eine so große Rolle: Es ist ein
  Ursignal der Frau an den Mann.  | 
| Weil Frauenhaare astral lebendig sind, heißt das: Jedes
  Schneiden, Sengen, Ätzen, jedwede Beschädigung von Frauenhaaren, bedeutet
  eine unmittelbare Schädigung des Astralkörpers der betreffenden Frau oder des
  betreffenden Mädchens! Solches wirkt sich naturgemäß immer negativ aus; es
  sollte daher unbedingt vermieden werden. Schon die Sumererinnen wußten, daß
  besonders die ersten ca. 80 cm (drei sumerisch/ altbabylonische Ellen) sehr
  empfindlich sind. Mindestens diese Länge hatten daher die Haare der Frauen. In
  allen Hochkulturen galt Ähnliches. Das Funktionieren des weiblichen
  Astralatmens beginnt bei einer Haarlänge von etwa 50 Zentimetern, doch eine
  größere Länge ist naturgemäß sehr viel besser; ein Maß von 75 bis 80
  Zentimetern Haarlänge entspricht dem Natürlichen bei der Frau, mehr Länge
  bewirkt noch mehr.  | 
| Durch die Vergrobstofflichung
  im Irdischen, welche durch den Geschlechtsakt zwischen Mann und Frau
  eingeleitet wird, kommt es zu mehr oder weniger großen „Minimalvermengungen”.
  Es wandern also teilweise weibliche Strahlungen in den Mann und teilweise
  männliche Strahlungen in die Frau. Dadurch entsprechen die irdischen
  Verkörperungen zwar weitgehend, jedoch nicht ganz, dem Abbild des wahren
  Leibes, also dem des Astralkörpers. Es ist an-sich gegen die Natur der Frau,
  ihre Haare zu schneiden oder schneiden zu lassen. Wo es trotzdem geschieht,
  tragen immer negative Einflüsse daran die Schuld.  | 
| Der weibliche Astralkörper
  unterliegt anderen Gesetzmäßigkeiten als der männliche. Der weibliche
  Astralkörper ist in vielerlei Hinsicht empfindlicher, feinfühliger,
  strahlungsvoller. Dies ist von allem Anfang her so eingerichtet. Es ist auch
  der Grund dafür, daß die Mutterschaft (die es ja allein im Irdischen gibt)
  dem Weiblichen übertragen wurde - eben weil das Weibliche an-sich lichter ist
  und zarter fühlend ist als das Männliche und daher besser geeignet, Kinder in
  das Leben hineinzuführen. Aber auch die lichte Magie war seit jeher eine
  Angelegenheit der Frauen.  | 
| Wichtig ist für beide
  Geschlechter, eine jeweils reine Ilu-Schwingung in sich zu schaffen -je nach
  Geschlecht. Denn der Lichtgrad, welcher dem Astralkörper durch die
  Anziegungskräfte des Geistes  | 
| (d.h. auch des eigenen Willens) zugeführt wird,
  entscheidet über das Ausmaß der Lebenskraft in dieser Welt - und über den
  zukünftigen Weg in einer lichten Jenseitswelt nach dem irdischen Sterben.  | 
| Der astrale Atem  | 
| Die astralen Atmungsorgane von Mann und Frau, ihre
  Schwingungsorgane, unterscheiden sich sehr stark voneinander. Dies sowohl hinsichtlich
  ihrer Art und Anordnung wie auch in ihrer Funktionsweise. Gemeinsam ist nur
  die Hauptaufgabe, nämlich die jeweiligen astralen Atmungslichtstoffe kontinuierlich
  aus der allgemeinen Feinstoffsphäre anzuziehen und dem astralen Herzen
  zuzuführen - denn dabei sprechen wir natürlich vom astralen Gegenstück des
  grobstofflichen Herzens (insofern ist aber die uralte Bezugnahme auf das Herz
  als Sitz der Lebenskraft abermals zutreffend). Der prinzipielle Unterschied
  zum irdischen Atmen besteht darin, daß die Grobstoffe einheitlich sind und
  daher auch Männer wie Frauen die gleiche Luft atmen können - die
  Astralkörperstoffe bei Mann und Frau jedoch unterschiedlich sind und daher
  auch verschiedenartigen Atem benötigen. Daraus wiederum resultiert, daß Frau
  und Mann auch ganz unterschiedliche astrale Atmungsorgane brauchen und haben.
   | 
| Das ganze Gefüge des Lebens basiert auf den beiden
  Faktoren Männlich und Weiblich, es ist auf die Ergänzung dieser beiden
  unterschiedlicher Wesenheiten angelegt! Die Anziehung der jeweiligen astralen
  Atemfeinstoffe erfolgt durch das jeweils geschlechtsspezifische
  Hauptschwingungsorgan, partiell ergänzt durch das jeweilige
  Nebenschwingungsorgan. Dies ist eine maßgeb-liche Grundlage für die Erhaltung
  der Lebenskraft und der Sexualität wie auch der Funktionstüchtigkeit des
  erkenntnisfähigen Geistes.  | 
| In den Jahren der Kindheit werden die nötigen
  Feinstoffe, welche quasi der Atem des Astralkörpers sind, durch von außen her
  wirkende Kräfte zugeführt. In der Kindheit zieht der Mensch solche Kräfte also
  noch nicht an. Etwaige Verletzungen der Schwingungsorgane wirken sich daher
  in denKindheitsjahren auch kaum diesbezüglich aus. Erst wenn der diesseitige
  Grobstoffleib bis zur Geschlechtsreife entwickelt ist, so daß sich der
  Astralkörper (der ja kein Werden und Vergehen kennt!) voll in ihm zu
  entfalten beginnt, hört die automatische Feinstoff- und Schwingungszufuhr von
  außen auf, der Mensch muß diese von nun an aus eigener Kraft anziehen -seine
  astralen Atmungsorgane müssen funktionsfähig sein.  | 
| Erst im höheren Alter nimmt die Wichtigkeit der
  Schwingungsorgane ab, weil bis dahin gewisse Reserven angesammelt worden sind
  - jedenfalls dann, wenn die Hauptschwingungsorgane stets im wesentlichen in
  Ordnung waren. Im hohen Alter, wenn der Astralkörper registriert, das seine
  grobstoffliche Hülle allmählich an Stabilität verliert, richtet er sich
  sozusagen auf das Ausziehen ein.  | 
| Der Astralatem der Frau  | 
| Die astralen Substanzen,
  welche der weibliche Astralkörper zur Erhaltung seines Lichts und seiner
  Lebenskräfte braucht, sind von äußerst feiner Art. Man muß sie sich
  vorstellen wie winzige Funken, die von der astralen Ebene her kommend das
  Diesseits durchziehen, etwa so, wie Schwärme kleiner Fische einen Ozean
  durchziehen. Es bedarf eines möglichst großen Netzes - um bei dem Vergleich
  zu bleiben - um solche Feinstoffunken aufzufangen. Dazu eignet sich allein
  das Frauenhaar. Sein astrales Gegenstück besitzt eine hauchfeine magnetische
  Ader, die im Inneren des Astralhaares verläuft - wie im diesseitigem Gegenstück
  der Haarmarkkanal. Dadurch ermöglicht das grobstoffliche Haar dem Astralhaar,
  seine Fähigkeiten auch hier im Diesseits zu entfalten und jene notwendigen
  weiblichen Astralstoffe anzuziehen und einzufangen. Dies geschieht ununterbrochen, es ist
  das Atmen des weiblichen Astralkörpers.  | 
| Das Hauptschwingungsorgan
  der Frau und Mädchen sind also ihre langen Haare (die Haare von Frauen und
  Mädchen sind ja aufgrund der geschlechts-spezifischen Beschaffenheit des
  weiblichen Astralkörpers ganz etwas andres als die von Männern). Das
  Funktionieren des astralen Atmens der Frau ist also vom intakten
  Vorhandensein der diesseitigen, also der grobstofflichen Gegenstücke der
  astralen Atmungs/ Schwingungsorgane abhängig - eine Frau braucht unbedingt
  ausreichend lange Haare, um die Vitalität ihres Astralkörpers zu erhalten!  | 
| Der Astralatem des Mannes  | 
| Die astralen Substanzen, die der männliche
  Astralkörper benötigt, kann man sich wie feinstoffliche Zusammenballungen
  vorstellen, die, kleinen Kummuluswolken ähnlich, von der astralen Ebene her
  das Diesseits durchziehen. Nach Form und Größe entsprechen sie ungefähr dem
  Zwerchfell. Dessen astrales Gegenstück im Körper des Mannes strahlt einen
  Magnetismus aus, der solche Feinstoffwölkchen immerzu anzieht und dafür
  sorgt, daß die Zufuhr frischer männlicher Astralsubstanzen nie abreißt. Dies
  entspricht dem Atmen des männlichen Astralkörpers.  | 
| Astrallicht und Sexualität
   | 
| Die sexuellen Fähigkeiten bei Frau und Mann sind ganz
  wesentlich mit dem Lichtpotential des Astralkörpers verbunden. Dieses
  Potential bestimmt auch die sexuelle Potenz. Denn der Geist dirigiert den
  Körper - nicht umgekehrt. Deshalb erleben auch allein wahrhaft Liebende alle
  vollen Wonnen des Liebesakts. Die Kraft ihrer Liebesfähigkeit übersteigt die
  Grenzen des diesseitigen Vermögens körperlich ebenso wie geistig. Je höher
  der Lichtgrad ihrer Astralkörper ist, um so mehr. Denn neben der diesseitigen
  gibt es auch eine astralkörperliche Erotik!  | 
| Das Potential des Astrallichts bestimmt nun einmal
  die Lebenskraft und die Liebesfähigkeit. Es entwickelt sich aufgrund der
  Reinheit der Eigenschwingung - männlich beim Mann, weiblich bei der Frau -und
  der Qualität der astralen Atmungsorgane, welche für das Funktionieren der
  Astrallichtzufuhr sorgen.  | 
| Da heutzutage viele Frauen ihre astralen Atmungs-
  und Hauptschwingungsorgane nicht im nötigen Ausmaß besitzen, also zu kurze
  Haare haben, fehlt es diesen auch an astralem Licht. Aber schon immer mehr
  Frauen und Mädchen erfühlen diesbezüglich die Fingerzeige der Göttin und
  lassen ihre Haare lang. Bei Männern sind die Ursachen für Astrallichtmangel
  noch vielfältiger. Im Kern liegt das Übels immer im Mangel an
  gechlechtsspezifischer Schwingungsreinheit. Dadurch geht das Astrallicht
  verloren, die Astralkörper verdunkeln und verlieren ihre Vitalität.  | 
| Wo Mann und Frau in hochgradigem Astrallicht den
  Liebesakt vollziehen, entstehen zwei besondere Schwingungen: Die erste reicht
  in jene Sphäre, in der die Samen des zu empfangenen Lebens ruhen. Einen
  solchen Samen zieht diese erste Schwingung an; aus ihm wird ein Kind. Dies
  geschieht aufgrund zeitweiliger Vereinigung der beiden persönlichen
  Eigenschwingungen, die nun nach dem Prinzip der Affinität einen passenden
  Samen anziehen. Daraus erklärt sich die Familienähnlichkeit, in der sich
  sowohl Züge der Mutter wie auch des Vaters zeigen.  | 
| Diese erste entstehende
  Schwingung können wir die diesseitsbezogene nennen. Sie bedarf keines starken
  astralen Lichts, sie entspricht der sexuellen Grobstoffunktion und
  funktioniert fast immer, auch unabhängig von Liebe. Die zweite Schwingung,
  die einen Augenblick lang entsteht, kommt ausschließlich bei starkem
  Astrallicht der Liebenden zustande. Diese können wir die jenseitsbezogene
  Schwingung des Liebesakts nennen. Es ist die astrale Herzensliebe. In ihr
  offenbart sich jenes höchste Gefühl wunderbarer Gemeinsamkeit, das ein Teil
  der Ewigkeit ist. Denn von Ewigkeit her besteht ja die Paarsamkeit zwischen Mann
  und Frau. Und diese zweite Schwingung ist jene, die dem ewigen Liebesakt im
  Jenseits entspricht! Diese zu empfinden, übersteigt alles Irdische. Sie
  schenkt eben jene Augenblicke höchster Glückseligkeit schon im Irdischen, die
  einer höheren Ebene angehören. Zugleich schafft jene zweite Schwingung, die
  Schwingung des astralen Eros, ein Strahlengebilde um die beiden Liebenden
  herum, das sie gegen ungute Einflüsse abschirmt. Dies stärkt die anhaltende
  Gemeinsamkeit der beiden und hilft ihnen, die Lebenskämpfe im Diesseits gut
  zu bestehen. So bewirkt der vollkommene Liebesakt zwischen Mann und Frau
  deren festen Zusammenhalt durch Unterstützung von der astralen Ebene her.  | 
| Der interkosmische Schlüssel  | 
| Man hat sich daran gewöhnt, unseren Kosmos als
  „Universum” zu bezeichnen. Das trifft die Wirklichkeit nicht, denn unser
  Kosmos ist lediglich wie eine Insel in einem weiten Ozean, den wir den
  „Interkosmos” nennen könnten. In diesem Ozean jenseitiger Sphären gibt es
  viele jenseitige Welten, zahlreiche andere ”Universen” von anderer
  Stofflichkeit. So ist auch unser Kosmos durchdrungen von jenseitigen Sphären,
  durch welche Wesen des Jenseits - lichte wie finstere - unsere Welt erreichen
  und sich hier auswirken können. Ebenso ist der umgekehrte Weg möglich: Wir
  können nach ”drüben”, schon vor unserem irdischen Sterben, und von dort aus
  wirken. Dazu aber bedarf es wiederum der starken weiblichen Schwingung, die
  quasi den „Leitstrahl” vom Diesseits in das lichte Jenseits bereitet. Dies
  ist der Schlüssel zur Kommunikation mit dem lichten Jenseits, mit dem Reich
  der Göttin. Und abermals schließt sich der Kreis: Es sind die Frauen mit
  ihren langen Licht tragenden und anziehenden Haaren, die den Weg bahnen
  können - für alle, in den Händen der Frauen, in ihrem Willen und ihrem rein
  weiblichen Bewußtsein liegt die Zukunft des neuen Zeitalters!  | 
| Darstellung der Liebesgöttin  | 
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| Ischtar/ Inanna/ Inin/ Venus/ Aporodite/  Freyja/ Aramati/ Aschera/ etc.  | 
| Die Liebesgöttin
  Ischtar/  Venus.  | 
| Die Perle auf der Stirn symbolisiert ihr
  drittes Auge, das in die Menschen hineinschaut. Über ihrem Kopf schwebt die
  magische Sonne, die Quelle des göttlichen Lichts Ilu. Die langen Haare der
  Göttin sind ausgebreitet wie magische Schwingen,  | 
| durch sie senden und empfängt sie
  Botschaften und Gebete und bewirkt Wunderkräfte. In den Händen hält sie die
  Spitze von Marduks (Odin/ Jupiter) Speer zum Zeichen dafür,  | 
| daß sie die Jenseits/  Diesseits-Grenze durchschreiten kann, und
  in der anderen Hand einen Spiegel, der sie alles erschauernd macht.
  (Darstellung babylonisch, ca. 1600 v. Chr., z.Zt. Bagdad). Die Form auf der
  Lilie ist eine Adaptation der Templer-Sektion Augsburg-Wien-Genua (um 1220).  | 
| Wunderwaffengalerie  | 
| Im folgenden eine Übersicht bestimmter Fotos und
  Illustrationen zum Thema „Wunderwaffen“:  | 
| Die Authenzität der Bilder ist nicht immer eindeutig,
  jedoch stammen einige Fotos aus den Archiven des Templerarchivs, sowie
  teilweise auch aus privaten Quellen.  | 
| Wunderwaffen 1  | 
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| Wunderwaffen  | 
| Fotos und
  Animationen von sogenannten Wunderwaffen, sowie deren Entwicklung usw.  | 
| Tip: Besuchen
  Sie den Haigerlocher Atomkeller, diesen kann man nach wie vor besichtigen,
  wenn auch bestimmte „Fakten“ aufgrund der aktuellen Situation „angepaßt“
  wurden...  | 
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| Haunebu - Hauneburg  | 
| Der „UFO“ -
  Name HAUNEBU ist vermutlich in dieser Form mißverständlich überliefert,
  wahrscheinlich lautete er, vollständig, HAUNEBURG.  | 
| Im Frühjahr 1935
  suchte die Vril - Firma „Antriebstechnische Werkstätten“ nach einem billigen,
  unauffällig gelegenen Versuchsgelände. Dieses fand sich an einem nicht genau
  bekannten Ort im Haunetal, Nordwestdeutschland. Wahrscheinlich gab es dort zu
  jener Zeit einen Ort, der „Hauneburg“ genannt wurde. Vielleicht das Gebiet um
  die Reste einer Burgruine, einen Bauernhof, der so bezeichnet wurde,
  eventuell auch ein inzwischen in einen größeren Ort eingemeindetes Dorf.  | 
| An jenem Ort wurden
  scheinbar „UFO” - Entwicklungen betrieben, welche nach der Niederlassung
  HAUNEBURG benannt wurden: Hauneburg.  | 
| Die Firma
  arbeitete dort nicht lange. Bald hatte sie Gelegenheit, von der
  Flugzeugfabrik Arado ein viel geeigneteres Gelände zu pachten, das sich in
  Brandenburg befand. Dieses Gelände ist offenbar bis Kriegsende in Betrieb
  gewesen.  | 
| Als
  Gegenleistung für den günstigen Pachtvertrag, soll die Firma Arado die Pläne
  der „UFO“ -Konstruktion HAUNEBURG erhalten haben, da die „Vril“ - Firma an
  einem neuen, stärkeren Triebwerk arbeitete, das mehr Platz benötigte und eine
  andere Zellenform verlangte (VR/ Vril 7).  | 
| Die Hauneburg -
  Pläne befanden sich auf Papierblättern mit aufgestempelten
  Beschriftungstabellen mit Kästchen für Bezeichnungen, wie dies auch
  heutzutage noch mitunter üblich ist. Da diese Beschriftungskästchen nicht
  sehr groß waren, paßte der Name HAUNEBURG nicht ganz hinein, so daß die
  Abkürzung „Haunebu“ entstand. Auf solche Weise dürfte der merkwürdige Name
  Haunebu zustande gekommen sein.  | 
| Bei Arado
  beschäftige man sich damals bereits mit Konzepten deltaförmiger
  Nurflügelflugzeuge. Offenbar hat die Firma Arado die Haunebu(rg) -Pläne
  weiterverkauft. Später führt die Spur der „Haunebu“ - Geräte nach Wiener
  Neustadt und Augsburg.  | 
| Bei dieser Gelegenheit
  sei angemerkt, daß die Bezeichnung „Flugscheiben“ mit aller größter
  Wahrscheinlichkeit eine Erfindung aus der Nachkriegszeit sein dürfte. Bis
  1945 war vermutlich von „Rundflugzeugen“ und „Flugkreiseln“ die Rede. Dieses
  Indiz bietet vielleicht eine Möglichkeit, Echtes von Unechtem zu
  unterscheiden.  | 
| 
 | 
| Obersalzberg  | 
| 
 | 
| Abriß des
  Platterhofes am Obersalzberg  | 
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 | 
| In den
  Bunkeranlagen  | 
| Der deutsche Griff nach der Antarktis  | 
| Die Geschichte der deutschen Antarktiserforschung geht auf das Jahr
  1873 zurück, als Eduard Dallmann im Auftrage der zuvor gegündeten deutschen
  Polarschiffahrtsgesellschaft mit seinem Schiff „GRÖNLAND“ neue Regionen und
  Passagen in den antarktischen Gewässern entdeckte. Unter anderem entdeckte
  Dallman die Kaiser-Wilhelm-Inseln am westlichen Ausgang der Bismarkstrasse
  entlang der Biscoue Inseln. Die Deutschen erwiesen sich in der Erforschung
  der Polar Regionen schon damals innovativ, denn die „GRÖNLAND“ war das erste
  Dampfschiff überhaupt, das die antarktischen Gewässer erkundete. In den
  darauffolgenden 60 Jahren fanden acht weitere Expeditionsvorstösse sowie zwei
  weitere Hauptexpeditionen, nämlich 1910 unter Wilhem Filchner mit dem Schiff
  „DEUTSCHLAND“ sowie 1925 mit dem Polarschiff „ METEOR“ unter der Leitung von
  Dr. Albert Merz.  | 
| 
 | 
| In den
  Vorkriegsjahren wurde das Hegemoniebestreben der deutschen Militärführung
  immer stärker, einen Stützpunkt im antarktischen Eis aufzubauen. Zu diesem
  Zeitpunkt war der Südpol noch nicht durch die internationalen
  Antarktisverträge gesichert, eine Absteckung des Gebietsanspruches vor
  Ausbruch des unmittelbar bevorstehenden Krieges schien strategisch äusserst
  sinnvoll und konnte zudem dank der nationalsozialistischen Propaganda als
  weiterer Schritt zur Wahrnehmung deutscher Interessen und Demonstration von
  Grossmachtstärke ausgenutzt werden. Auf der anderen Seite musste eine weitere
  Provokation der Alliierten (noch!) vermieden werden. So wurde in
  Zusammenarbeit mit der deutschen Lufthansa der Gedanke einer
  militärisch-politische Operation unter dem Deckmantel einer zivilen
  Expedition entwickelt und umgesetzt. Ein politisch brisanter Balanceakt am
  Vorabend des Krieges. Das Kommando über dieses Unternhemen sollte der
  erfahrene Polarkapitän Alfred Ritscher innehaben. Als Schiff wurde die „SCHWABENLAND“
  ausgewählt, der schwimmende Flugzeugstützpunkt der Lufthansa, der mithilfe
  von Dampfkatpulten 10t schwere Dornier „Wale“ Flugboote starten konnten.
  Diese revolutionäre Technik verwendete die Lufthansa bereits seit 1934 für
  den Postverkehr mit Südamerika. Die „SCHWABENLAND“ wurde noch im Herbst 1938
  in Hamburger Werften für die Expedition antarktistauglich gemacht, was allein
  die enorme Summe von 1 Mio. Reichsmark verschlang und ein Drittel des
  veranschlagten Expeditionsbudgets ausmachte..  | 
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 | 
| Wähhrend die Schiffsvorbereitungen auf Hochtouren liefen sorgte
  die deutsche Polarschiffahrtsgesellschaft auch anderweitig für Aufsehen. Auf
  ihre Einladung hin mitte November 1938 traf der damals schon legendäre -
  amerikanische Antarktisforscher Rychard E. Byrd in Hamburg zur
  Sonderaufführung seines neuen Antarktisfilmes ein. Dieser Film wurde in der
  Urania in Hamburg vor 82 Anwesenden, davon 54 Mitglieder der Schiffsbesatzung
  zur Schulung und Vorbereitung auf die anstehende Expedition vorgeführt. Byrd,
  der bereits 1929 den Südpol fast überflogen hatte, war zu dieser Zeit noch im
  Status eines Zivilisten, wenngleich ein Nationalheld für die Amerikaner. Es
  mag eine Ironie der Geschichte sein, dass genau dieser Richard E. Byrd im
  Jahre 1947 im Rang eines US Admirals die grösste militärische Operation der
  Antarktis leitete. Jene bis heute geheime Operation, die höchstwahrscheinlich
  die Zerstörung des deutschen Antarktisstützpunktes 211 bewirken sollte und
  die höchstwahrscheinlich völllig gescheitert ist.  | 
| Doch zurück zu den Tatsachen:  | 
| Die „NEUSCHWABENLAND“ verliess Hamburg am 17.12.1938
  und erreichte die Antarktis am 19.01.1939 bei 4° 15´ W und 69° 10´S.
  (s.Karte).  | 
| 
 | 
| In den folgenden Wochen wurden auf insgesamt 15 Flügen der beiden
  Flugboote „BOREAS“ und „PASSAT“ fast 600.000 Quadratkilometer Fläche
  überflogen und mit Zeiss Reihenmesskameras RMK38 fotografiert. Nahezu 11.000
  Bilder dokumentieren dies heute noch. Knapp 1/ 5 der antarktischen Fläche
  wurde so erstmals dokumentiert und gleichzeitig als deutsches Reichsgebiet
  deklariert: „NEUSCHWABENLAND“. Um diesem Anspruch auch im Äusseren gerecht
  zu werden, warfen die beiden Flugzeuge insgesamt über 100 deutsche
  Fallflaggen ab. Gleichzeitig wurde entlang der Nordküste mit den damals üblichen
  Steckflaggen geflaggt.  | 
| 
 | 
| So kommt es das das gesamte Nördliche Segment der Antarktis
  deutsche Namen trägt, jene Namen von hohen Berliner Reichsbeamten, die diese
  Expedition politisch und militärisch vorbereiteten. Teilweise wurden nach dem
  Antarktisvertrag von 1957 Gebirgszüge neu benannt (QUEEN MAUD LAND) und unter
  norwegisches Protektorat gestellt. Aber auf alten Karten finden sich noch
  alle alten Namen. Die Expedition brachte einige neue Erkenntnisse, auch zu
  heissen Quellen in der Antarktis, denn sie entdeckte (erstmals?) regelrechte
  geothermische Inseln mit schmalen Anzeichen von Vegetation auf dem
  überflogenen Gebiet.  | 
| Mitte Februar verliess dann die „SCHWABENLAND“ wieder das
  antarktische Eis. Auf der 2 monatigen Heimreise wurde das kartographische
  Material gesichtet und vorausgewertet. Von Kapitän Ritscher ist bekannt, dass
  er eine weitere Expedition mit verbesserten „leichteren Flugzeugen auf Kufen“
  vorbereitete. Im Oktober 1939 sollen dann die zivilen
  Expeditionsvorbereitungen eingestellt worden sein...  | 
| Doch wie sah die militärische Option hierzu aus? Alle Historiker
  sind sich heute einig, dass die deutschen Militärs spätestens seit 1933 auf
  eine Kriegstauglichkeit in allen wirtschaftlichen, militärischen und
  strategischen Punkten hinarbeiteten. Nichts wurde mit deutscher Gründlichkeit
  dem Zufall überlassen. Dies dürfe mit an Sicherheit grenzender
  Wahrscheinlichkeit auch für die semimilitärischen Vorbereitungen am Südpol
  gegolten haben. Leider verlieren sich an dieser Stelle sämtliche zuverlässigen
  Quellen. Was bleibt ist ein Puzzle aus Zeugenaussagen und Indizien die bis in
  die 50´er Jahre.  | 
| Niemand kann bislang beweisen, dass die folgenden Ausführungen
  und die verwendeten Aussagen von Beteiligten auch der Wahrheit entsprechen. Dennoch
  gibt es durchaus berechtigte Vermutungen, dass die Geschehnisse so wie in der
  Antarktischronologie verwendet auch stattgefunden haben können, denn einige
  der verwendeten Quellen, die mit 100%iger Sicherheit unabhängig voneinander
  sind, decken sich in empfindlichen Details.  | 
| Zeittafel der
  Antarktisaktivitäten, Flugscheiben  | 
| Es folgt nun der Versuch einer chronologischen Zusammenstellung
  der Ereignisse und deren Schlussfolgerungen soweit sie uns heute bekannt
  sind. Sie alle münden in die Errichtung der antarktischen Basis 211 gegen
  Ende des Weltkrieges unter Einsatz von deutschen „Flugscheiben“ und dem
  wahrscheinlich (?) gescheiterten Versuch der Zerstörung durch die US-Navy
  1947:  | 
| Ab 1936  | 
| Auswertungen
  des Antriebes einer praktisch vollständig erhaltenen fliegenden Untertasse
  (Schwarzwald, 1936), Nähe Schramberg (Lauterbach). Das Gelände war während
  und nach dem 2. Weltkrieg Hochsicherheitssperrgebiet. Bei einem Sprengversuch
  der Alliierten war die Detonation bis nach Schramberg zu hören. Nach dem Scheitern
  der Sprengung wurde der Zugang wahrscheinlich unter einem Betonmantel
  verschlossen.  | 
| Alternative
  Hypothese: Die Deutschen Machthaber
  zwangen Viktor Schauberger zu kollaborieren und seine Erkenntnisse aus den
  ersten Anti-Gravitationsscheiben für die deutsche Militärforschung
  umzusetzen. Nach dem Krieg wiederholte sich dieser Vorgang mit anderem
  Vorzeichen: Schauberger wurde gezwungen in Amerika mit den dortigen Behörden
  und Wissenschaftlern an einem bis heute sagenumwobenen Geheimprojekt in Texas
  mitzuarbeiten, vermutlich ging es wiederum um die Gravitationsforschung.
  Schauberger starb in Gram, weil er und seine bahnbrechenden Erkenntnisse zum
  Spielball der jeweils politisch Mächtigen wurden. Seit dem Tode seines Sohnes
  Walter 1995 versuchen nun die verbliebenen Angehörigen Licht in die
  Geschehnise zu bringen und Schauberger´s Pläne zu realisieren.  | 
| Ab 1938  | 
| Erste, zunächst
  unbemannte Flugversuche Nachbauten des Antriebes, es kommt zunächst zu erheblichen
  Stabilisierungsproblemen mit der „Gravitationsgondel“.  | 
| Ab 1940  | 
| Deutschland unternimmt weitere geheime Expeditionen zur
  Antarktis. Als Anlandepunkte könnten zwei der drei Markierungsbuchten
  nord-westlich des Mühlig-Hoffman-Gebirges am Nordrand bei 3° W und 70° S
  gedient haben. Diese waren bereits von Ritscher markiert und als Anlandebucht
  dokumentiert worden.  | 
| 
 | 
| Ab 1942/ 43  | 
| Es wird mit dem Bau der Basis unter dem Eis aufzubauen,
  die deutsche Antarktis Basis 211. Gleichermassen wird ein Plateaustützpunkt
  in den südamerikanischen Anden aufgebaut. (Argentinien?)  | 
| 1942-1945  | 
| Die Einrichtungen für die Basis werden
  auf U-Booten transportiert. Dafür spricht, dass deutsche U-Bootskapitäne im
  Weltkrieg durch die Versorgung der Nordstützpunkte über eine ausgezeichnete
  Erfahrung im Umgang mit arktischen Gewässern verfügten. Dies zeigte sich z.B.
  im über 20 dokumentierten Unternehmen entlang der Arktis bis 1945 (!).
  Deutsche U-Boote mussten hier z.T. unter extremsten Bedingungen Material und
  Personen entlang der nördlichsten Forschungsstationen  | 
| ausbringen und versorgen. Im Rahmen der Materialtransporte nach
  „NEU-SCHWABENLAND“ wurde zudem eine U-Bootfähige Warmwasser Tiefseetrasse
  entdeckt, die sich hervorragend benutzen liess.  | 
| 
 | 
| Herbst 1944  | 
| Die Hannebu-Serie läuft aus dem
  Prototypenstadium heraus. Neben einem „Kleinjäger“ kommen auch Pläne für ein
  Mutterschiff „Hannebu III“ zu Zuge. Deren Umseztung scheint aber zu
  scheitern, da sich deutsche Rohstsoffsituation zunehmend verschlechtert. Die Gesamtzahl
  der Schiffe der 2. Generation beträgt zwischen 19 und 25. Sie kommem nur z.T.
  zum Zuge, sind aber wohl in der Lage bei alliierten Bomberverbänden durch
  einen fast völligen Instrumentenausfall eine Umkehr auszulösen. Einige  | 
| dieser Typen dürften mit unter die Bezeichnung „Foo-Fighters“
  (Schättenjäger“) fallen, die gegen Ende des Krieges jedem alliierten
  Bomberpiloten über Europa ein Begriff ist.  | 
| 
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| Winter 1944/ 45  | 
| Bedingt durch
  den massiven Druck von Osten müssen die Deutschen Ihre Hanebu-Werften nach
  Zentraldeutschland verlagern. Materialengpässe und Kriegswirren sowie das
  unbeirrte Vorrücken der Alliierten, die sehr wohl um die geheimen
  Ostdeutschen Produktionsstätten wissen, tun ihr Übriges.  | 
| April 1945  | 
| Ein letzter
  Konvoi mit U-Booten und Material und Blaupausen verlässt deutsche Häfen mit
  Bestimmungspunkt Antarktis- und/ oder Andenstützpunkt. Es ist der Versuch,
  sich dem Zugriff der Alliierten zu entziehen. Unter Ihnen sind auch die U530
  und die U577 (Kapitän Heinz Schäffer), die Kiel vollbeladen am 26.April
  verlassen.  | 
| April/ Mai 1945  | 
| Gleichermassen
  verfährt man mit den Resten der „Hanebu“-Flotte, ein Teil bringt hochrangige
  NS-Beamte und Wissenschaftler zu den Anden, den Rest zur Antarktis. Die
  genaue Ziffer der bis heute untergetauchten Personen ist unbekannt.
  Wahrscheinlich ist es den beschränkten Transportkapazitäten zu verdanken,
  dass es nicht noch mehr geworden sind.  | 
| Mai 1945  | 
| Der Konvoi
  erringt im Atlantik mit seinen Gross-U-BOOTEN einen bis heute verschwiegenen
  Seesieg über Alliierte Streitkräfte.  | 
| 8.Mai 1945  | 
| Offizielle
  Kapitulation Deutschlands.  | 
| 17.August 1945 (!)  | 
| Einzelne
  U-Boots Besatzungen, die nicht gewillt sind in diesem Stützpunkt unterzukommen
  (oder die nicht aufgenommen werden können (?)) ziehen nach Beendigung Ihrer
  Mission nach Südamerika  | 
| (Argentinien) und übergeben
  dort ihre völlig leergeräumten Boote, darunter jenes U-977, das das letzte
  Mal in Kiel 4 Monate zuvor gesehen worden war. Die Besatzungen werden von
  hohen US-Beamten verhört und nach Amerika in Kriegsgefangenschaft überführt.
  Die Amerikaner erhalten wahrscheinlich weitere Hinweise auf die Position des
  Stützpunktes. Bis heute sind über 100 U-Boote vermisst, die gegen Kriegsende
  mit dem sog. „Walterschnorchel“ einem Hochleistungsschnorchel für
  Unterseefahrten ausgerüstet wurden. Damit war es den U-Booten technisch
  möglich praktisch die gesamte Strecke zu tauchen und unerkannt zu bleiben.  | 
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| Januar 1947  | 
| Die Amerikaner starten die größte Militäroperation in der
  Antarktis ( Operation „HIGHJUMP“) unter der Leitung von Admiral Richard
  Evelyn Byrd mit dem Ziel den Stützpunkt zu zerstören. Beteiligt sind u.a. 1
  Flugzeugträger und mehrere Zerstörer, alles in einem 13 Schiffe. Insgesamt
  4000 Mann Besatzung.  | 
| Einzige
  offizielle Begründung: Erprobung von neuem Militärmaterial unter
  antarktischen Bedingungen. Offizielle Stellen sprechen bis heute von einem
  ungeheuren Erfolg. Am 27.01.1947 ankert der Konvoi im westlichen Bereich des „NEUSCHWABENLAND“
  Territorium. Die Militäroperation wird ein Desaster. Byrd verliert gleich am
  ersten Tag einige Männer auf tragische Weise. Mindestens 4 Flugzeuge
  verschwinden unerklärlich mitsamt Piloten. Die Expeditionsstreitmacht
  zerbricht in drei Teile, die Operation muss abgebochen werden, Byrd kehrt
  bereits Mitte Februar in die Staaten zurück obwohl Expeditionspläne und
  Bevorratung für 6-8 Monate ausgelegt waren. (Das ist Faktum!)  | 
| Auf einem Flug in einer DC 3 wird Byrd, sein Bordmechaniker und
  sein Co-Pilot von Flugscheiben zu einer Landung gezwungen und über die Folgen
  eines Einsatzes oberirdischer Atombombem aufgeklärt.  | 
| Nach seiner Rückkehr wird gibt Byrd in einem bis heute nicht
  verifizierbaren Statement gegenüber einem Reporter zu erkennen, dass in
  Zukunft mit bedrohlichen neuen Flügkörpern zu rechnen sei, die in der Lage
  seien „ mit ungeheurer Geschwindigkeit von Pol zu Pol zu fliegen“ und sich
  die USA gegen diese neue Art von Bedrohung aus der Polarregion schützen
  müssten. Bei seiner Rückkehr muss sich Byrd einem scharfen Kreuzverhör durch
  die US NAVY unterziehen.  | 
| Nach 1947  | 
| Einstellung aller militärischer Bewegungen in der Antarktis.  | 
| Ab 1953  | 
| Weltweite Massensichtungen von Ufos. Erst in den 70´gern gelingt
  retrospektiv der Nachweis, dass einige der Sichtungen in wichtigen
  technischen Details fast identisch mit den „HANEBU“ Typen sind. Dies gilt vor
  allem für die sogenannten „ADAMSKY“ UFOs, die schon durch ihr
  aussergewöhnlich irdisches Aussehen bestechen.  | 
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| Das internationale Antarktische Jahr. In der Folge der bis heute
  gültige Antarktisvertrag zur friedliche Nutzung und Erforschung der
  Resourcen.  | 
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| Landkarte
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| Satellitenbild  | 
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